Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:48 Polen erwägt, Ukraine Sowjet-Raketen zu übergeben +++

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Polen erwägt, der Ukraine Raketen noch aus der Zeit der ehemaligen Sowjetunion zu überlassen. "Wir haben mit (dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr) Selenskyj über den Bestand an sowjetischen Raketen gesprochen, den wir in unseren Lagern haben", sagt Präsident Andrzej Duda. Es werde über eine Übergabe dieser Raketen erörtert.

+++ 21:18 Putin: Mit Beschuss ukrainischer Kraftwerke bis nach Winter gewartet +++
Kremlchef Putin bezeichnet den anhaltenden Beschuss ukrainischer Energieanlagen durch das russische Militär als nötige Antwort auf Angriffe Kiews. "Leider haben wir eine Reihe von Schlägen gegen unsere Energieobjekte beobachtet in letzter Zeit und waren gezwungen, darauf zu antworten", sagt er der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der russische Beschuss ukrainischer Kraftwerke dient nach seiner Darstellung einer "Demilitarisierung des Nachbarlands", da sie den Ausstoß der Rüstungsproduktion beeinflussten. Laut Putin hat Moskau bis nach Ende des Winters gewartet, damit die Bevölkerung weniger unter dem Ausfall der Stromversorgung zu leiden habe. Allerdings hatte Russland bereits kurz nach Beginn seines Angriffskriegs mit der systematischen Zerstörung der Strom- und Wasserversorgung der Ukraine begonnen. Schon im ersten Kriegswinter wurden gezielt Energieanlagen im Hinterland der Ukraine mit Raketen und Drohnen attackiert.

+++ 20:50 Fico zeigt Kiew erstmals Unterstützung +++
In der Slowakei äußert sich der pro-russische Regierungschef Robert Fico erstmals unterstützend gegenüber Kiew. Russlands Einsatz militärischer Gewalt in der Ukraine sei "eine grobe Verletzung des Völkerrechts", sagt Fico nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Denis Schmyhal. Kiew brauche Hilfe und Solidarität. Eine friedliche Lösung müsse "die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine respektieren", sagt er. Zuvor hatte Fico die Souveränität des Nachbarlandes in Frage gestellt. Nun erklärt er zudem, dass die Slowakei den angestrebten EU-Beitritt der Ukraine unterstützt. Schmyhal dankt Fico für seine Unterstützung und "für die Anerkennung unserer Souveränität und territorialen Integrität". Er begrüßt die Äußerungen als "ein absolut historisches Ereignis für unsere Länder, für unsere Regierungen".

+++ 20:19 Ukrainer tauschen Leiter von Militärkommandos aus +++
Bei den ukrainischen Bodentruppen haben die Militärkommandos Süd und Ost jeweils eine neue Leitung. Wie der "Kyiv Independent" meldet, übernimmt Generalmajor Hennadii Shapovalov, zuvor Kommandeur der 59. motorisierten Infanteriebrigade, das Kommando Süd, während Brigadegeneral Volodymyr Shvediuk, zuvor bei den Territorialen Verteidigungskräften, das Einsatzkommando Ost übernimmt. Die bisherigen Leiter würden befördert, heißt es. Sie sollen Militärakademien in Kiew und Odessa leiten.

+++ 19:51 Bericht: Türkischer Friedensvorschlag will Frontlinie einfrieren +++
Die Türkei will einem Medienbericht zufolge mit einer neuen Friedensinitiative den Krieg in der Ukraine für mehr als ein Jahrzehnt einfrieren. Der Plan, der mit Unterstützung des türkischen Präsidenten Erdogan lanciert worden sei, liege Kiew und Moskau bereits vor, schreibt die kremlkritische Zeitung "Nowaja Gaseta. Europa". Wichtigste Punkte sind demnach: Die USA und Russland dürfen keine Atomwaffen einsetzen und kehren zum Atomwaffenabrüstungsvertrag New Start zurück. Der Konflikt in der Ukraine wird auf der derzeitigen Frontlinie eingefroren. 2040 soll die Ukraine in einem Referendum über ihren weiteren außenpolitischen Kurs entscheiden - bis dahin wird sie nicht der NATO beitreten. In den von Russland besetzten Gebieten werden zeitgleich unter internationaler Kontrolle ebenfalls Referenden abgehalten. Die Kriegsparteien tauschen alle Gefangenen gegeneinander aus. Russland widersetzt sich dem EU-Beitritt der Ukraine nicht.

+++ 19:18 IAEA sieht steigende Gefahr von Atomunfall +++
Die Gefahrenlage im russisch besetzten Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine hat sich aus Sicht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) deutlich verschärft. Die jüngsten Drohnenangriffe auf die Anlage "haben das Risiko eines Atomunfalls signifikant erhöht", sagt IAEA-Chef Grossi in einer Sondersitzung des Rates der IAEA. Vertreter Moskaus und Kiews machen sich in der Sitzung erneut gegenseitig für die Angriffe verantwortlich. Am Sonntag hatten in Saporischschja stationierte IAEA-Beobachter über drei Drohnenattacken auf das AKW berichtet. Demnach wurde die Kuppel eines Reaktors und Ziele in unmittelbarer Nähe von Reaktorgebäuden getroffen. Die Beobachter berichteten auch über Schüsse von russischen Kräften, die in dem AKW stationiert sind.

Das Kernkraftwerk Saporischschja aus der Vogelperspektive.

Das Kernkraftwerk Saporischschja aus der Vogelperspektive.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 18:56 Nach Kritik an Krieg und Lukaschenko: Belarusse stirbt im Gefängnis +++
Während er auf seinen Prozess wegen Beleidigung des autoritär regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko wartete, ist ein Mann in Belarus im Gefängnis gestorben. Der 51-jährige Aljaxandr Kulinitsch sei in einer Haftanstalt in Brest ums Leben gekommen, die für die harsche Behandlung von oppositionellen Aktivisten berüchtigt sei, teilt das Menschenrechtszentrum Wjasna mit. Als Todesursache wird offiziell eine koronare Herzerkrankung angegeben. Kulinitsch war Ende Februar verhaftet worden, nachdem er Beiträge in sozialen Netzwerken veröffentlicht hatte, in denen er sich kritisch über die russische Invasion in die Ukraine und Lukaschenko äußerte. Laut Wjasna gibt es derzeit in Belarus fast 1400 politische Häftlinge, unter ihnen auch der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki, der die Menschenrechtsorganisation gegründet hat.

+++ 18:22 FSB: Haben Plan britischer Spezialkräfte in der Ukraine vereitelt +++
Russland wirft Großbritannien vor, mit maritimen Spezialeinsatzkräften in der Ukraine aktiv zu sein. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB erklärt, er habe einen Plan britischer Spezialkräfte vereitelt, ukrainische Sabotagesoldaten auf einer Sandbank im Schwarzen Meer anzulanden. Eine ukrainische Spezialeinheit sei "von einer Einheit des Special Boat Service (SBS) beaufsichtigt worden, was auf eine direkte Involvierung Großbritanniens in dem Konflikt hindeutet". Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums war für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar.

+++ 17:49 Bürgermeister von Mykolajiw: Kosten für Wiederaufbau steigen "jeden Tag" +++
Der Bürgermeister von Mykolajiw schätzt, dass der Wiederaufbau der Stadt im Süden der Ukraine etwa 2,7 Milliarden Euro kosten dürfte. Allerdings steige diese Zahl wegen der ständigen Bombardierungen "jeden Tag", sagt Oleksandr Sienkevych dem "Kyiv Independent" zufolge. Erst an diesem Donnerstag greift Russland Mykolajiw erneut mit Raketen an. Mindestens vier Menschen seien gestorben und fünf weitere verletzt, heißt es vom ukrainischen Militär.

Die Fotos aus Mykolajiw ...

Die Fotos aus Mykolajiw ...

(Foto: picture alliance / Anadolu)

... zeigen Schäden in Wohngegenden, ...

... zeigen Schäden in Wohngegenden, ...

(Foto: picture alliance / Anadolu)

... verursacht durch den russischen Angriffskrieg.

... verursacht durch den russischen Angriffskrieg.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

+++ 17:30 In postumer Autobiografie schildert Nawalny Anschläge auf ihn +++
Im Oktober erscheint posthum die Autobiografie des im Straflager gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny. Das gibt der S. Fischer Verlag bekannt. Das Buch trägt den Titel "Patriot". Nawalny habe mit der Arbeit daran im Jahr 2020 begonnen, kurz nach dem Giftanschlag auf ihn, heißt es vom Verlag. Das Werk über sein Leben umfasse unveröffentlichte Aufzeichnungen aus dem Gefängnis. Nawalny schildere in dem Buch auch "die zahlreichen Anschläge auf ihn und seine Vertrauten und die hartnäckigen Kampagnen, die er und sein Team gegen das zunehmend diktatorische Regime zu führen wagten", so der Verlag.

+++ 17:13 Baerbock zu Schweizer Gipfel: "Welt tut alles für Frieden" +++
Bundesaußenministerin Baerbock begrüßt die Pläne der Schweiz für einen Ukraine-Friedensgipfel im Juni. Der Friedensgipfel unterstreiche, "dass die ganze Welt seit mittlerweile zwei Jahren alles dafür tut, dass es endlich wieder Frieden in der Ukraine und damit endlich wieder Frieden auf dem europäischen Kontinent gibt", sagt Baerbock auf die Frage eines Journalisten, wie sie die Erfolgschancen für das geplante Treffen einschätze. Russland wird nach eigenen Angaben nicht am Gipfel teilnehmen.

+++ 16:49 SPD-Chef ist dafür, mit russischem Geld Waffen für Ukraine zu kaufen +++
SPD-Chef Lars Klingbeil spricht sich dafür aus, auch den Zugriff auf russische Gelder für die Unterstützung der Ukraine zu nutzen. "Um Waffen für die Ukraine zu beschaffen, sollte auch eingefrorenes russisches Vermögen herangezogen werden können", sagt Klingbeil dem "Spiegel". Er geht damit weiter als Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich bisher nur für eine Konfiszierung von Zinsgewinnen aus russischen Vermögen offen gezeigt hat.

+++ 16:18 Bataillon aus Russen in der Grauzone: "Wir ändern alles" +++
Im sogenannten "sibirischen Bataillon" kämpfen Russen in Reihen des ukrainischen Militärs gegen Kremlchef Putin. Der militärische Wert der Einheit ist für Kiew womöglich nachrangig, für die Propaganda aber sind die glühenden Putin-Gegner wertvoll. Und sie operieren in einer Grauzone, wenn Kiew sich distanzieren muss.

+++ 15:43 Soldaten an der Front schockiert über neues Gesetz +++
Das neue Gesetz, das künftig die Mobilmachung von Soldaten in der Ukraine regelt, stößt an der Front auf Unverständnis. Mehrere Soldaten erklären, sie stünden unter "Schock", weil kurz vor der Parlamentsabstimmung ein Passus gestrichen wurde, wonach Soldaten die Möglichkeit haben sollen, nach drei Jahren aus der Armee entlassen zu werden. Präsident Selenskyj muss das Gesetz noch unterzeichnen, damit es in Kraft tritt.

+++ 15:16 Zahl der Todesopfer nach Raketenangriff auf Mykolajiw steigt +++
Die Zahl der Todesopfer der russischen Raketenangriffe auf die südukrainische Stadt Mykolajiw ist Behörden zufolge auf mindestens vier gestiegen. Zuvor war von zwei Toten die Rede. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden. Privathäuser, Autos und Industrieanlagen seien beschädigt worden. Russland habe seine Luftangriffe nach den nächtlichen Attacken auch am Tag fortgesetzt, teilt das ukrainische Militärkommando Süd mit.

+++ 14:46 Selenskyj: Flugabwehr "die Priorität Nummer eins" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt bei einem Besuch in Litauen auf weitere Waffenhilfe des Westens zur Abwehr russischer Luftangriffe. "Für uns ist die Flugabwehr der Punkt Nummer eins, die Priorität Nummer eins", sagt er nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Gitanas Nauseda in Vilnius. Dort nimmt er am Gipfeltreffen der Staaten der sogenannten Drei-Meere-Initiative teil. Selenskyj verweist auf die nächtlichen russischen Raketenangriffe auf die Gebiete Charkiw, Odessa, Saporischschja und Kiew. "Für uns sind es die größten Herausforderungen der heutigen Zeit", betont er.

+++ 14:22 Klingbeil will Ukraine-Hilfe aufstocken +++
Trotz der angespannten Haushaltslage ruft SPD-Chef Lars Klingbeil die Bundesregierung dazu auf, die Hilfe für die Ukraine aufzustocken. "In den laufenden Haushaltsberatungen müssen wir prüfen, ob wir die Hilfe für Kiew ausbauen können", sagt Klingbeil dem "Spiegel". "Wir haben schon viel getan und müssen uns darauf einstellen, dass wir der Ukraine noch lange helfen werden." Klingbeil pocht auf langfristige Finanzhilfen für das von Russland überfallene Land: "Kiew muss sich sicher sein, dass es in den nächsten zehn Jahren oder noch länger Waffen und Munition von uns erhält." Russlands Präsident Wladimir Putin habe die Rüstungskapazitäten massiv hochgefahren und setze darauf, dass er den längeren Atem habe. "Diese Illusion muss man ihm nehmen", sagt Klingbeil.

+++ 13:53 Lettland schließt Sicherheitsabkommen mit Ukraine +++
Die Ukraine unterzeichnet nach Angaben ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein zehnjähriges Sicherheitsabkommen mit Lettland. Dieses sehe eine jährliche militärische Unterstützung Lettlands für die Ukraine von 0,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vor, schreibt Selenskyj auf X. "Lettland hat sich auch dazu verpflichtet, der Ukraine zehn Jahre lang bei der Cyberabwehr, der Minenräumung und unbemannten Technologien zu helfen." Zudem werde sich das Land für den Beitritt der Ukraine zur EU und NATO einsetzen.

+++ 13:25 Abgeordneter: "Wir sind bereit, unser Territorium zurückzuerobern" +++
Der ukrainische Abgeordnete Olexander Fedienko begrüßt die Verabschiedung des Mobilmachungsgesetzes. Es sei eine "Botschaft an unsere Partner, dass wir bereit sind, unser Territorium zurückzuerobern und dass wir Waffen brauchen". Nach zwei Jahren Krieg sind die ukrainischen Truppen erschöpft, es melden sich deutlich weniger Freiwillige und es gibt viele Wehrdienstverweigerer. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 12:54 USA bauen Zusammenarbeit mit Moldau aus +++
Die USA vertiefen die Zusammenarbeit mit der moldauischen Regierung angesichts der potenziellen Drohungen Russlands, die Stabilität des Landes zu untergraben. Das berichtet die "Kyiv Post" unter Berufung auf den stellvertretenden US-Vertreter bei der UN, Ned Price. "Wir verdoppeln unsere Zusammenarbeit mit der Regierung in Moldau und anderen Regierungen in dieser Region", um deren Fähigkeit zu unterstützen, solche Aktivitäten der russischen Regierung zu erkennen", sagte Price.

+++ 12:27 Zwei Tote bei russischem Raketenangriff auf Mykolajiw +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Stadt Mykolajiw sind nach Angaben der Behörden zwei Menschen getötet worden. Mindestens vier weitere Menschen seien verletzt worden, teilt die Regionalregierung mit.

+++ 12:02 Kasachstan rationiert Benzin – aus Angst vor ausbleibenden russischen Lieferungen +++
Kasachstan will aus Sorge vor ausbleibenden Lieferungen aus Russland infolge ukrainischer Angriffe auf dortige Raffinerien den Verkauf von Benzin und Diesel rationieren. Zugleich sollen die Preise an den Zapfsäulen für Ausländer erhöht werden, teilt das Energieministerium mit. Demnach sollen kasachische Bürger künftig maximal 300 Liter pro Tag kaufen können. Der Preis soll bei 205 Tenge (0,42 Euro) je Liter liegen. Für Ausländer steigt der Preis dagegen auf 245 Tenge (0,50 Euro). Ähnliche Beschränkungen gelten auch für Dieselkraftstoff.

+++ 11:37 Ukrainisches Parlament billigt Mobilmachungsreform +++
Das ukrainische Parlament verabschiedet eine Reform der Mobilmachungsregeln. Die Gesetzesänderung soll es der Regierung in Kiew ermöglichen, mehr Soldaten einzuberufen. Das Gesetz sieht unter anderem eine Mobilisierung ab dem Alter von 25 bis maximal 60 Jahren und die Einführung einer militärischen Grundausbildung anstelle des Wehrdienstes vor. In letzter Minute gestrichen wurde ein Passus, der eine Entlassung von Soldaten aus der Armee vorsah, die 36 Monate gedient haben. Die Streichung sorgt bei vielen Soldaten, die seit mehr als zwei Jahren an der Front kämpfen, und deren Angehörigen für Unmut. Das Gesetz soll zudem eine leichtere Einberufungsprozedur ermöglichen, indem ein digitales System eingeführt wird.

+++ 11:08 Wärmekraftwerk bei Kiew durch Angriff zerstört +++
Bei den neuen russischen Luftangriffen auf die Ukraine in der Nacht ist einem Medienbericht zufolge auch das Wärmekraftwerk Trypilska in der Nähe der Hauptstadt Kiew getroffen worden. Die Anlage sei vollständig zerstört worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine unter Berufung auf einen hochrangigen Vertreter des Betreiber-Unternehmens.

+++ 10:42 Munz: Motorräder zeigen nicht Schwäche russischer Armee +++
Das russische Fernsehen stilisiert Angriffe auf Motorrädern zu Heldengeschichten. ntv-Korrespondent Rainer Munz warnt, darin ein Zeichen der Schwäche von Moskaus Armee zu sehen - es zeige sich eher etwas anderes. Derweil wird einmal mehr deutlich, dass ein Friedensschluss nur unter Einbeziehung Russlands möglich ist.

+++ 10:18 Hunderttausende nach russischem Angriff ohne Strom +++
Nach Angaben des ukrainischen Militärs greift Russland in der vergangenen Nacht verschiedene Städte mit insgesamt 82 Raketen und Drohnen an. Davon seien insgesamt 57 Flugobjekte abgeschossen worden, so das Militär. Besonders im Fokus der Luftangriffe: Energieanlagen, wie Umspannwerke und Kraftwerke. In der Region Charkiw habe 200.000 Menschen deswegen nun der Strom abgeschaltet werden müssen, so Selenskyj-Berater Olexij Kuleba. Auch mehrere unterirdische Gasspeicher sind von den Angriffen betroffen, seien aber weiter in Betrieb, wie der staatliche Öl- und Gaskonzern Naftogaz berichtet.

+++ 09:56 Ukrainische Nobelpreisträgerin appelliert: "Helft uns mit Waffen" +++
Die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtchuk ruft Deutschland angesichts der dramatischen Lage in ihrem Land dringend zu mehr Waffenlieferungen auf. "Helft uns! Helft uns mit Waffen! Liefert uns Taurus-Raketen, damit wir diesen Krieg gewinnen können", sagt Matwijtchuk dem "Focus". Zu Forderungen nach einer Verhandlungslösung mit Russland äußerte sie sich kritisch. "Es gibt keine andere Option, als weiterzukämpfen. Der russische Angriffskrieg hat genozidalen Charakter. Und das heißt: Legen wir die Waffen nieder, droht uns die Vernichtung", mahnt die Nobelpreisträgerin. Russlands Präsident Wladimir Putin wolle keinen Frieden, sondern "er will seine militärischen Ziele erreichen".

+++ 09:18 Cameron: "erniedrigende und unmenschliche Haftbedingungen" +++
Großbritanniens Außenminister David Cameron wirft Russland vor, den inhaftierten russisch-britischen Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa seit seiner Festnahme vor zwei Jahren "erniedrigenden und unmenschlichen Haftbedingungen" ausgesetzt zu haben. Cameron beschuldigt die russischen Behörden, den sich verschlechternden Gesundheitszustand von Kara-Mursa zu missachten. Die "erniedrigenden und unmenschlichen Haftbedingungen" zielten eindeutig darauf ab, "sein körperliches und geistiges Wohlbefinden weiter zu schädigen".

+++ 08:49 Selenskyj: Angriff mit über 40 Raketen und 40 Drohnen +++
Die russischen Streitkräfte greifen in der Nacht nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Ukraine mit mehr als 40 Raketen und mehr als 40 Drohnen an. Ziel sei die kritische Infrastruktur gewesen, erklärt Selenskyj. Leider sei nur "ein Teil" der Geschosse abgefangen worden. Sein Land brauche mehr Ausrüstung für die Luftverteidigung. Der ukrainische Energieversorger DTEK teilt auf Telegram mit, zwei seiner Wärmekraftwerke seien angegriffen worden, ohne die Standorte zu nennen.

+++ 08:20 Hoher US-General warnt vor drohender Niederlage +++
Der oberste amerikanische Militärbefehlshaber, Christopher Cavoli, in Europa warnt, dass die Ukraine den Krieg mit Russland verlieren könnte, wenn die USA den ukrainischen Streitkräften nicht schnell mehr Munition schicken. "Die Situation ist äußerst ernst", sagt General Christopher Cavoli, der Leiter des Kommandos für Europa, vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses, laut einem Bericht der "New York Times". "Wenn wir die Ukraine nicht weiter unterstützen, werden der Ukraine in kurzer Zeit die Artilleriegeschosse und die Flugabwehrraketen ausgehen", so Cavoli. "Nach meiner Erfahrung aus über 37 Jahren beim US-Militär gilt: Wenn eine Seite schießen kann und die andere Seite kann das nicht, verliert die Seite, die nicht zurückschießen kann."

+++ 07:50 Kiew: Fast 50 Artilleriegeschütze an einem Tag zerstört +++
Russland verliert laut offiziellen Zahlen aus Kiew weiter viele Soldaten. Innerhalb eines Tages sollen 810 russische Kämpfer "eliminiert" worden sein, heißt es in den Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums zu den täglichen Verlusten der russischen Seite. Neben Personal seien unter anderem auch 48 Artilleriegeschütze und fünf Panzer zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 07:25 Raketenangriffe auch im Westen der Ukraine +++
In der Ukraine greifen die russischen Streitkräfte nach Angaben des ukrainischen Energieministers Herman Haluschtschenko Stromerzeugungs- und Verteilanlagen an. Betroffen seien Anlagen in den Regionen Charkiw im Nordosten, Saporischschja im Südosten, Lwiw im Westen sowie Kiew. In der ukrainischen Hauptstadt ist durch den Angriff ein Feuer ausgebrochen, so der Gouverneur Ruslan Kravchenko auf Telegram.

+++ 06:57 Russischer Nationalist will an die Front +++
Der inhaftierte russische Nationalist Igor Girkin wird laut dem "Kyiv Independent" darum bitten, an die Front in der Ukraine geschickt zu werden, um dort zu kämpfen. Der Ultranationalist Girkin, bekannt unter dem Pseudonym Strelkow, wurde im Januar wegen seiner Telegram-Posts verurteilt, die russische Behörden als "extremistisch" einstuften. In seinen Kommentaren kritisierte er den Kreml-Kriegskurs als zu weich. Nach russischem Recht dürfen Personen, die wegen Extremismus verurteilt sind, keinen Militärdienst leisten. Medienberichten zufolge war Girkins Berufung ein Schreiben einer im Donbass stationierten russischen Militäreinheit beigefügt, in dem diese darum bat, dass Girkin als Offizier dienen möge.

+++ 06:29 Massive Raketenangriffe auf Charkiw +++
Russland greift die ukrainische Großstadt Charkiw massiv aus der Luft an. Es habe mindestens zehn Raketenangriffe auf die kritische Infrastruktur der Stadt Charkiw und der Region gegeben, teilt der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, auf Telegram mit. Stromausfälle würden bereits behoben. Bisher seien keine Opfer gemeldet worden.

+++ 05:59 Kiew braucht 25 Patriot-Systeme +++
Die Ukraine setzt darauf, so bald wie möglich weitere sieben Patriot-Luftabwehrbatterien zu erwerben. Kiew habe anderen Ländern angeboten, die Systeme auszuleihen, sagt Außenminister Dmytro Kuleba in einem Interview mit der "Washington Post". Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj braucht die Ukraine 25 Patriots, um das ganze Land abzudecken. Kuleba führt aus, er konzentriere sich zunächst darauf, sieben zu beschaffen. Das würde ausreichen, um die größten Städte der Ukraine zu schützen und mindestens eine Batterie näher am Schlachtfeld zu lassen. Sein Team habe im Ausland über 100 verfügbare Patriot-Systeme identifiziert. Kuleba fügt hinzu, er könne "nur schwer verstehen", warum einige Länder sich weigerten, auch nur eines ihrer Systeme an die Ukraine zu liefern.

+++ 04:45 Bürgermeister: Explosionen in Charkiw +++
Russland hat die ukrainische Stadt Charkiw ihrem Bürgermeister zufolge am Morgen mit Raketen angegriffen. Es seien Explosionen zu hören, schreibt Ihor Terechow auf Telegram.

+++ 04:03 US-General: Russlands Artillerievorteil bald bei 10:1 +++
US-General Christopher Cavoli, Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, prophezeit, dass sich Russlands Artillerievorteil auf dem Schlachtfeld ohne die US-Unterstützung für die Ukraine noch weiter vergrößern werde. Cavoli erläutert vor dem Streitkräfteausschuss des US-Repräsentantenhauses, dass Russland derzeit für jede von den ukrainischen Streitkräften abgefeuerte Artilleriegranate fünf Artilleriegranaten abfeuert und dass sich dieses Verhältnis in den kommenden Wochen auf 10:1 erhöhen könnte. "Wenn eine Seite schießen kann und die andere nicht zurückschießen kann, verliert die Seite, die nicht zurückschießen kann. Es steht also sehr viel auf dem Spiel."

+++ 02:41 UN: Zahl ziviler Opfer in Ukraine im März gestiegen +++
In der Ukraine steigt nach UN-Angaben die Zahl der zivilen Opfer: Im März seien mindestens 604 Zivilisten verletzt oder getötet worden, erklärt die Menschenrechtsbeobachtungsmission der Vereinten Nationen in der Ukraine. Das sei ein Anstieg von 20 Prozent verglichen mit dem Februar. Der Anstieg der Opfer sei vor allem "auf Angriffe der russischen Streitkräfte mit Raketen und Streumunition in der gesamten Ukraine sowie auf verstärkte Luftangriffe in der Nähe der Frontlinie zurückzuführen", heißt es weiter.

+++ 01:38 Peking: China hat Recht auf Handel mit Russland +++
China weist Kritik aus den USA an seinen engen Beziehungen zu Russland zurück. "China und Russland haben das Recht, normale Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu führen", sagt Mao Ning, Sprecherin des Außenministeriums. Peking habe "immer eine konstruktive Rolle" bei der Suche nach einer Lösung für den Ukraine-Konflikt gespielt. "Jedes Land, das wirklich Frieden für die Ukraine und ein baldiges Ende der Krise will, sollte zunächst überlegen, was der Grund für die Krise ist", so die Außenamtssprecherin. Zuvor hatte der stellvertretende US-Außenminister Kurt Campbell gesagt, seine Regierung werde "nicht still sitzen", wenn China und Russland in Zukunft noch enger zusammenarbeiteten. Peking und Moskau hatten ihren Willen zur Stärkung der Kooperation erst am Dienstag bei einem Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Peking bekräftigt.

+++ 00:32 Russland: Tote nach ukrainischem Angriff auf Kursk +++
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff sind im westrussischen Gebiet Kursk drei Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien zwei Kinder, teilt der Gouverneur der Region, Roman Starowoit, mit. Demnach wurde in der Ortschaft Ananassowka, wenige Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, von einer Drohne ein Sprengsatz auf ein Auto abgeworfen, in dem die Zivilisten unterwegs waren. In einem zweiten Post in der Nacht warnt Starowoit vor neuen Drohnenangriffen. Auch im benachbarten Gebiet Woronesch wurde Drohnenalarm ausgelöst.

+++ 23:33 Trump will nicht in die Ukraine reisen +++
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump lehnt die Einladung ab, in die Ukraine zu reisen. "Es gab keine Kontaktaufnahme von Selenskyj und Präsident Trump hat öffentlich erklärt, es wäre nicht angemessen für ihn, jetzt in die Ukraine zu reisen, da er nicht Oberbefehlshaber ist", teilt sein Wahlkampf-Büro mit. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ihn via Zeitungs-Interview gebeten, in die Ukraine zu kommen und seine Vorstellungen für einen Frieden zu erläutern.

+++ 22:44 Vier von fünf Ukrainern sind von Sieg über Russland überzeugt +++
Trotz sich häufender Rückschläge an der Front sind weiter mehr als 80 Prozent der Ukrainer überzeugt von einem Sieg über Russland. 59,5 Prozent der Befragten glauben uneingeschränkt an einen Sieg im Krieg, teilt das renommierte Rasumkow-Institut in Kiew mit. Weitere 23,4 Prozent antworteten mit "Eher ja" auf die Frage. Mit "Nein" oder "Eher nein" antworteten dabei lediglich zusammengefasst elf Prozent. Der Rest enthielt sich der Antwort.

+++ 22:11 Selenskyj berichtet von Fortschritten beim Raketenbau +++
Die Ukraine kommt nach eigener Darstellung bei der Produktion von Raketen voran. Die Serienfertigung sei angelaufen, neue Modelle würden entwickelt, sagt Präsident Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Es sei nun wichtig, dass das Militär dies in Erfolge ummünzen könne. Zugleich appelliert er angesichts der anhaltenden Angriffe auf ukrainische Städte aus der Luft und dem langsamen, aber steten Vormarsch der russischen Truppen am Boden an den Durchhaltewillen der Bevölkerung. Kremlchef Putin tue alles, um die Schläge gegen die Ukraine zu verstärken. Zwar stärke auch Kiew seine militärischen Möglichkeiten. "Aber wir brauchen nicht weniger innere Stärke, ein inneres Verständnis dafür, dass nur die Starken den Krieg zu ihren eigenen Bedingungen beenden", sagt Selenskyj.

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Quelle: ntv.de, lme/mau/hul/dpa/AFP/rts/AP

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