Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:01 Generalstab: Ukrainische Armee wehrt 79 Angriffe innerhalb eines Tages ab +++
In den vergangenen 24 Stunden hat die ukrainische Armee 79 Attacken der russischen Truppen abgewehrt. Wie der Generalstab in seinem Lagebericht mitteilt, gab es die meisten im Raum Awdijiwka und Marjinka im Osten des Landes. Insgesamt gab es demnach an der Front 87 Gefechte, schreibt der Generalstab in seinem Update (Stand 18 Uhr). Auch sei es erneut zu einem russischen Angriff auf die ukrainischen Einheiten an den Brückenköpfen am linken Ufer des Flusses Dnipro gekommen, die aber erfolglos verlaufen sein sollen.
+++ 21:39 Nach Angriff auf Charkiw: Bürgermeister erklärt 11. Februar zum Trauertag +++
Der Bürgermeister von Charkiw erklärt den morgigen Sonntag zum Trauertag nach dem russischen Angriff auf die Stadt, bei dem sieben Menschen getötet und 57 verletzt wurden. "Charkiw wird am 11. Februar einen Tag der Trauer begehen", sagte Bürgermeister Ihor Terekhov laut einem Bericht der ukrainischen Zeitung "Kyiv Independent".
+++ 21:10 Selenskyj berät sich mit neuer Militärführung +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich mit der neuen Führung der ukrainischen Armee getroffen. "Der heutige Tag war voller wichtiger Treffen. Wir erneuern weiterhin die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte der Ukraine. Das Team ist effektiv. Änderungen werden folgen", schreibt der Staatschef bei X. "Mehr Kraft für die Ukraine. Mehr Möglichkeiten", verspricht Selenskyj in dem Beitrag.
+++20:42 Deutschland, Frankreich und Polen wollen gegen russische Desinformation vorgehen +++
Deutschland, Frankreich und Polen wollen gemeinsam gegen russische Desinformation vorgehen. Dies sagte der französische Außenminister Stéphane Séjourné der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" im Vorfeld eines Treffens mit seinen Amtskollegen des sogenannten Weimarer Dreiecks. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock von den Grünen und der polnische Außenminister Radek Sikorski werden am Montag im Schloss Celle-Saint-Cloud in der Nähe von Paris von Séjourné empfangen. "Wir werden die Instrumente dieser Desinformation transparent offenlegen. Wir werden Angriffe enthüllen, die begangen wurden", sagte Séjourné mit Blick auf russische Desinformationskampagnen der "FAZ" sowie je einer Zeitung aus Frankreich und Polen.
+++19:58 Kuleba: Putin 2024 zu interviewen ist wie ein Interview mit Hitler 1944 +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert die Welt auf, die "wahnsinnige Völkermordpropaganda" des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht zu verbreiten. Dies erklärt der Chef der ukrainischen Diplomatie auf X. Das international scharf kritisierte Interview, das der rechtspopulistische US-Journalist Tucker Carlson mit dem russischen Staatschef geführt hatte, verurteilt Kuleba mit deutlichen Worten: "Ein Interview mit Putin im Jahr 2024 ist so, als würde man Hitler im Jahr 1944 das Wort erteilen. Er muss besiegt werden und darf nicht dabei unterstützt werden, blutrünstige Lügen zu verbreiten." In dem Beitrag auf X bezieht sich der ukrainische Außenminister auch auf den tödlichen Angriff auf Charkiw in der vergangenen Nacht: "Heute erlauben Sie Putin, seine wahnsinnige völkermörderische Propaganda zu verbreiten, und am nächsten Tag greift er Charkiw an und tötet sieben Menschen."
+++ 19:36 Russisches Militär greift Oblast Sumy mit Lenkbomben an +++
Das russische Militär hat die Gemeinde Druschba in der ukrainischen Oblast Sumy mit Lenkbomben attackiert. Wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet, ereignete sich der Bombenangriff am späten Vormittag. Das hat dem Bericht zufolge die militärische Administration der Region auf Facebook bekanntgegeben.
+++ 19:09 Aus Sorge vor Trump-Wahlsieg? NATO will Waffenlieferungen koordinieren +++
Die Waffenlieferungen für die Ukraine sollen offenbar Aufgabe der NATO werden – einem Bericht zufolge aus Sorge vor einem Wahlsieg Donald Trumps. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf westliche Regierungsverstreter und Diplomaten. berichtet, soll das Militärbündnis zukünftig das sogenannte Ramstein-Format anstelle der USA koordinieren. Vertreter von 50 Staaten treffen sich dort regelmäßig, um über die Hilfslieferungen zu beraten.
+++ 18:31 Russland: Haben Drohnenangriff auf Frachter abgewehrt +++
Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Drohnenangriff auf "zivile Transportschiffe" im Schwarzen Meer abgewehrt. Russische Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge hätten gestern Abend eine der Seedrohnen zerstört und eine andere durch elektronische Kriegsführung gestoppt, heißt es auf Telegram in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums. Ein genauer Ort wurde nicht angegeben. Eine Stellungnahme der Ukraine liegt nicht vor.
+++ 17:53 Selenskyj zu nächtlichem Angriff in Charkiw: "Terror kann nicht ungestraft bleiben" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt den jüngsten russischen Angriff auf Charkiw in einer Mitteilung scharf. "Terror darf nicht ungestraft bleiben" und "Russland muss für jedes Leben, das es ruiniert und zerstört hat, zur Verantwortung gezogen werden", schreibt der ukrainische Staatschef bei Telegram. Ein russischer Drohnenangriff traf in der vergangenen Nacht eine Tankstelle in Charkiw und löste einen Großbrand aus, der 15 Wohnhäuser erfasste und mindestens sieben Menschen tötete, darunter drei Kinder. Dazu veröffentlichte Selenskyj mehrere Fotos von den Schäden.
+++ 17:16 Moskau kündigt Pachtvertrag für ukrainische Botschaft +++
Die Stadt Moskau hat offiziellen Angaben nach den Pachtvertrag für die ukrainische Botschaft gekündigt. Dies sei die Antwort auf die Kündigung Kiews für die dortige russische Botschaft, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, einer Aussendung des Ministeriums zufolge. "In der Diplomatie gibt es das Prinzip der Gegenseitigkeit", sagte Sacharowa. Die ukrainische Seite sei über den Schritt informiert worden.
+++ 16:43 Russische Armee nutzt offenbar Starlink-Satellitendienst von Elon Musk in der Ukraine +++
Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine greifen Berichten zufolge auch auf das Satelliten-Kommunikationssystem Starlink von Tech-Milliardär Elon Musk zurück. Wie unter anderem das US-Portal "Defense One" unter Berufung auf ukrainische Quellen im Militär meldet, wurden die ersten Starlink-Geräte auf russischer Seite bereits vor einigen Monaten entdeckt. Demnach steht der Verdacht im Raum, dass die Geräte über einen Zwischenhändler in Dubai im Kriegsgebiet landen. Aktuell sollen Moskaus Verbände Dutzende der Terminals entlang der Front nutzen. "Wenn sie Hunderte haben, wird es für uns schwer zu überleben", sagte eine der ukrainischen Quellen gegenüber "Defense One".
+++ 16:28 Verteidigungsminister Schoigu: Noch Probleme bei russischer Drohnen-KI +++
Russland hat nach eigener Darstellung die Produktion von Drohnen im vergangenen Jahr zwar hochgefahren, kämpft jedoch weiter mit technischen Problemen. "Die neuen Produktionskapazitäten ermöglichen es uns, die meisten Aufgaben zu erledigen, mit denen wir heute konfrontiert sind", sagt Verteidigungsminister Sergej Schoigu in einem Video seines Ministeriums von einem Besuch in einer Werkshalle. Allerdings müssten noch Probleme im Zusammenhang mit der elektronischen Kriegsführung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gelöst werden.
+++ 15:54 Kiew: Knapp 1000 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 980 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 394.270 russische Soldaten "eliminiert" worden. Das heißt, sie wurden getötet oder können nicht mehr weiterkämpfen. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem neun weitere Panzer verloren (6394). Die Zahl der gepanzerten Fahrzeuge, die das russische Militär verloren hat, nähert sich der 12.000. Die ukrainische Luftabwehr hat zudem 26 Drohnen abgeschossen (7235). Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 15:19 Polnische Bauern beenden Blockade an Grenzübergang zur Ukraine +++
Polnische Bauern haben ihre Protestaktion vor dem Grenzübergang Schehyni-Medyka laut einem Bericht der ukrainischen Zeitung "Kyiv Independet" beendet. Demnach sei der Verkehr nach Angaben der polnischen Grenzbehörde um 11.30 Uhr wieder aufgenommen worden. 220 Lkws warteten zu dem Zeitpunkt darauf, in die Ukraine fahren zu können. Die polnischen Landwirte hatten den Grenzübergan seit gestern blockiert.
+++ 14:41 NATO-Chef: Europäische Wirtschaft stärker auf Waffenproduktion ausrichten +++
Vor dem Hintergrund der Blockade neuer US-Militärhilfe für die Ukraine ruft NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zum Ausbau der Rüstungsproduktion in Europa auf. "Wir müssen unsere industrielle Basis schneller wiederherstellen und ausbauen, damit wir die Lieferungen an die Ukraine erhöhen und unsere eigenen Bestände wieder auffüllen können", sagte Stoltenberg der "Welt am Sonntag" an die NATO-Partner gerichtet. Angesichts der Blockade der US-Hilfen schlugen Politiker aus Deutschland und der EU vor, Munition von US-Herstellern notfalls mit europäischem Geld zu bezahlen. "Die NATO sucht keinen Krieg mit Russland", betonte Stoltenberg. "Aber wir müssen uns wappnen für eine möglicherweise jahrzehntelange Konfrontation." Die Regierungen der NATO-Staaten sollten daher zügig Verträge mit der Rüstungsindustrie abschließen, sagte Stoltenberg.
+++ 14:02 Rumänien lässt wegen russischem Angriff auf die Ukraine F-16-Kampfflugzeuge aufsteigen +++
Rumänien hat in der vergangenen Nacht laut einem Bericht des Mediums Ukrainska Pravda wegen eines Angriffs russischer Drohnen auf die ukrainische Region Odessa F-16-Kampfflugzeuge aufsteigen lassen. Ihr Auftrag laut Verteidigungsministerium: "In dieser Situation Suchmissionen im nationalen Luftraum durchführen". Es habe keine Verstöße gegen den rumänischen Luftraum gegeben. "Das Verteidigungsministerium verurteilt aufs Schärfste die Angriffe der Russischen Föderation auf Einrichtungen und Elemente der zivilen Infrastruktur in den ukrainischen Donauhäfen. Diese Angriffe sind ungerechtfertigt und widersprechen ernsthaft den Normen des humanitären Völkerrechts", wird eine Erklärung zitiert.
+++ 13:34 London: Zerstörung von Bunker für Radarkontrolle hat wohl Folgen für russische Streitkräfte +++
Die Zerstörung eines Bunkers für die Radarkontrolle auf der Krim durch die Ukraine Ende Januar könnte laut britischen Geheimdienstinformationen "mit ziemlicher Sicherheit die Fähigkeit Russlands beeinträchtigen, die Luftaktivitäten in der Schwarzmeerregion zu koordinieren". Die Belastung der bereits überlasteten A-50 Mainstay-Flugzeugflotte sowie des immer weniger vorhandenen Personals werde erhöht. "Die russische Luftverkehrsdoktrin stützt sich in hohem Maße auf Bodenkontrollstationen wie die in Belbek, um ihre luftgestützten Mittel, insbesondere Kampfflugzeuge, zu koordinieren", heißt es in einer Mitteilung aus London. Es sei "so gut wie sicher, dass sowohl die russischen Piloten als auch das Bodenpersonal aufgrund der Anforderungen der Ukraine-Operationen inzwischen unter Kampfmüdigkeit leiden. Jeder weitere Angriff auf kritische Koordinationsknoten auf der Krim wird diesen Druck mit ziemlicher Sicherheit erhöhen und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern oder Fehleinschätzungen erhöhen."
+++ 12:55 Proteste in russischen Städten flammen auf - Bürgerrechtler berichten von Festnahmen +++
In Moskau und Jekaterinburg gibt es Festnahmen bei den Protesten von Angehörigen der für den Ukraine-Krieg mobilisierten Russen. Das berichtet die Bürgerrechtsplattform OWD-Info. In der Hauptstadt nimmt die Polizei nach Informationen des Internetportals Sota zwei Journalisten mit aufs Revier. Beide seien inzwischen wieder frei. Sicherheitsbehörden haben in den letzten Tagen Journalisten zu Hause aufgesucht und gefordert, nicht zu den Protesten zu gehen (Eintrag von 10:40 Uhr). Samstags legen Frauen in Russland immer wieder aus Protest Blumen an Denkmälern nieder und tragen dabei weiße Klamotten. Heute gibt es Aktionen in sieben Städten. Die Polizei ist mit vielen Kräften vor Ort. In einer Mitteilung der Behörden heißt es: "Wegen der Verbreitung von Aufrufen im Internet, darunter auch auf sozialen Netzwerken, zur Teilnahme an einer Massenaktion im Zentrum Moskaus, hält es die Staatsanwaltschaft Moskaus für nötig, vor der Unzulässigkeit von Gesetzesverstößen zu warnen."
+++ 12:25 Ukrainischer Telegramkanal: Immer mehr Russen bei Bachmut - Ukrainer haben Probleme mit ihren Befestigungsanlagen +++
Westlich von Bachmut in der Gegend von Tschassiw Jar sollen sich die ukrainischen Streitkräfte in einer "immer angespannteren Lage" befinden. Das schreibt der dem Militär nahestehende Kanal Deepstate. Die russischen Streitkräfte haben den Angaben zufolge ein Waldgebiet südlich von Bohdaniwka besetzt und nähern sich dem Gebirgskamm, auf dem sich Tschassiw Jar befindet. "Der Feind hat eine neue Offensivwelle gestartet und seine Kräfte neu formiert. Die Infanterie und die Ausrüstung, die er angesammelt hatte, um an seine früheren Erfolge anzuknüpfen, werden eingesetzt", heißt es von Deepstate. Der Kanal schreibt außerdem von Problemen bei den Befestigungsanlagen. Eigentlich sei es möglich, das Gelände "uneinnehmbar zu machen". Die ukrainischen Anlagen würden jedoch zu wünschen übrig lassen. "Unsere Kämpfer bemühen sich nach Kräften, den Feind aufzuhalten, aber es sind immer mehr von ihnen da."
+++ 12:03 "Ohne US-Hilfen droht der Kollaps von Frontabschnitten" +++
Ein russischer Angriff auf Charkiw entzündet eine Tankstelle und setzt laut ntv-Reporterin Kavita Sharma "die halbe Straße in Brand". Dabei gehe es darum, Luftabwehrsysteme fern ab der Front zu binden. Ein Wegfall der US-Hilfen würde nicht weniger als den Kollaps bestimmter Frontabschnitte bedeuten:
+++ 11:37 Heusgen: Müssen damit rechnen, dass Putin nach Moldau oder den baltischen Staaten greift +++
Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, warnt vor einem Angriff Russlands auf NATO-Gebiet. Heusgen sagt der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger": "Sollte Putin den Krieg nicht verlieren, müssen wir damit rechnen, dass er auch nach der Republik Moldau oder den baltischen Staaten greift." Ziel des russischen Machthabers sei "ein Groß-Russland in den Grenzen der ehemaligen Sowjetunion, ein russisches Weltimperium, in dem er zarengleich herrscht". Der frühere deutsche UN-Botschafter sagt weiter: "Putin muss erleben, dass er mit seiner Strategie nicht weiterkommt. Das wird erst passieren, wenn er sieht, dass er diesen Krieg nicht gewinnen kann."
+++ 11:06 Wolkow: "Für Putin läuft es nicht nach Plan" +++
Leonid Wolkow, ein Vertrauter von Alexej Nawalny, hält den russischen Präsidenten Wladimir Putin weiter für angeschlagen. Im Interview mit ntv.de sagt er: "Das wichtigste Ereignis des vergangenen Jahres war der Aufstand von Prigoschin. War so etwas im Vorkriegsrussland vorstellbar? Offensichtlich nicht. Allein schon die Tatsache, dass eine Krise von solchem Ausmaß entstehen konnte, zeigt, wie sehr es für Putin nicht nach Plan läuft und dass der Grad seiner Kontrolle über die Situation abgenommen hat. Es gibt keine Garantie, dass solche Krisen nicht wieder entstehen." Putin habe sämtliche Menschen, die ihm ehrlich über die Lage an der Front berichten würden, entfernt. "Er hat unmissverständlich klargestellt, dass er mit dem Weltbild zufrieden ist, das ihm Schoigu, Gerassimow und der FSB vermitteln. Das führt dazu, dass er entsprechende Entscheidungen trifft: Angreifen ohne Rücksicht auf Verluste und die 'militärische Spezialoperation' fortsetzen, bis alle Ziele erreicht sind. Das wird zu vielen weiteren Opfern, aber auch zu neuen politischen Krisen in Russland führen", sagt Wolkow.
+++ 10:40 Russische Sicherheitsbehörden suchen ausländische Journalisten zu Hause auf +++
In Russland wollen heute erneut Frauen für eine Rückkehr ihrer eingezogenen Männer aus der Ukraine protestieren. Moskau scheinen solche Kundgebungen zunehmend nervös zu machen. Denn im Vorfeld des Protests suchen Sicherheitsbehörden Journalisten in der Stadt auf - darunter "Spiegel"-Korrespondentin Christina Hebel - und fordern, der Demonstration nicht beizuwohnen. "Die Behörden wissen nicht, wie sie mit den aufgebrachten Frauen umgehen sollen - wenn sie sie festnehmen, würde das noch mehr Unmut schüren. Ihre Männer sind ja an der Front. Deshalb setzen sie uns Journalisten unter Druck", heißt es von Hebel in einem Beitrag auf X. ntv-Korrespondent Rainer Munz sagt über die Proteste: "Meistens am Samstag legen die Frauen Blumen nieder und sind weiß gekleidet. Dagegen kann man eigentlich nichts tun, denn Blumen niederlegen am Grab des unbekannten Soldaten, das ist nicht verboten." Der Kreml habe Befürchtungen wegen der einst starken Bewegung der Soldatenfrauen Ende der 80er und Anfang der 90er-Jahre.
+++ 10:06 Russischer Soldat irrt alleine durch ukrainisches Dorf - und wird festgenommen +++
Die ukrainische Polizei hat laut eigenen Angaben einen verirrten russischen Soldaten in einem ukrainischen Dorf festgenommen. In einer Mitteilung heißt es, Beamte hätten diesen bei einem Evakuierungsflug in der Nähe der umkämpften Stadt Awdijiwka entdeckt und an das Militär übergeben. Aufgabe des Soldaten sei es, Verwundete vom Schlachtfeld zu holen. Dabei sei er jedoch unter Beschuss geraten, habe sich verletzt und ging verloren. Laut Polizei hat ein Gericht in Russland den Mann wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Für seinen Einsatz in der Ukraine soll ihm Amnestie versprochen worden sein. Er sei Teil der Strafeinheit Storm-Z, deren Aufgabe darin bestehe, Awdijiwka zu stürmen, heißt es in den ukrainischen Angaben. Diese können nicht unabhängig überprüft werden.
+++ 09:17 ISW: Kompletter Zusammenbruch der Ukraine droht +++
In den USA stockt ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine und in der EU kommt man mit der Lieferung von Munition nicht so voran, wie man es versprochen hatte. Der ohnehin schon bestehende Mangel der ukrainischen Streitkräfte könnte sich demnächst bedrohlich verschärfen. Das Institut für Kriegsstudien (ISW) geht davon aus, "dass der Zusammenbruch der westlichen Hilfe für die Ukraine wahrscheinlich zum endgültigen Zusammenbruch der Fähigkeit der des Landes führen würde, sich selbst zu verteidigen und das russische Militär abzuwehren. Und es könnte den russischen Streitkräften ermöglichen, bis in die Westukraine vorzudringen, näher an die Grenzen der NATO-Mitgliedsstaaten". Die ukrainische Botschafterin in den USA, Oksana Markarova, hat laut ISW kürzlich gegenüber Bloomberg erklärt, dass die Ukraine mit einem "kritischen Mangel" an militärischer Ausrüstung konfrontiert sei.
+++ 08:34 Riesiges Feuer loderte in Charkiw: Totenzahl nach verheerendem Drohnenangriff steigt rasant an +++
In der ukrainischen Stadt Charkiw sind bei dem russischen Drohnenangriff (Eintrag von 05:43 Uhr) dem Gouverneur der Oblast zufolge sieben Zivilisten ums Leben gekommen. Darunter seien drei Kinder, schreibt Oleh Synehubow auf Telegram. Zuvor war noch von einer toten Person die Rede. Russland habe Charkiw am späten Freitag mit Schahed-Drohnen angegriffen. Dabei soll eine Tankstelle getroffen und das Feuer auf 15 angrenzende Häuser übergegangen sein. Auf Bildern und Videos in sozialen Netzwerken sind lodernde Flammen in mehreren Gebäuden und massive Zerstörung zu sehen.
+++ 07:57 Bundesregierung: Gewinnt Russland den Krieg, würden Millionen Flüchtlinge nach Deutschland kommen +++
Die Bundesregierung geht nach einem Pressebericht bei einem Zerfall der Ukraine davon aus, dass rund zehn Millionen Menschen zusätzlich das Land verlassen. Die überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge würde in diesem Szenario nach Westeuropa aufbrechen, ein Zielland wäre Deutschland, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise und unterrichtete Parlamentarier. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter fordert vor diesem Hintergrund, die Unterstützerstaaten der Ukraine müssten die militärische Hilfe angesichts des aktuellen Zögerns der USA deutlich erhöhen. Migrationsforscher Gerald Knaus teilt die Einschätzung einer Massenflucht bei einem Zerfall der Ukraine: "Würde die Ukraine den Krieg verlieren, könnten auch viel mehr als zehn Millionen Flüchtlinge in die EU kommen", sagt er der Zeitung. "Es ist jetzt schon die größte Fluchtbewegung in Europa seit den 1940er-Jahren."
+++ 07:21 Stockendes Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine nimmt Hürde in den USA +++
In Trippelschritten geht es mit der Gesetzesänderung für die Ukraine-Hilfe im US-Senat voran. Dieser stimmt mit 64 zu 19 Stimmen dafür, das Abkommen zur nächsten Instanz zu bringen. Es wird erwartet, dass die Gesetzgeber den nächsten Verfahrensschritt in einer seltenen Sonntagssitzung vornehmen. Der Gesetzentwurf umfasst ein geschnürtes Hilfspaket in Höhe von 95,34 Milliarden Dollar für die Ukraine, Israel und Taiwan. Wegen des Widerstands der Republikaner in beiden Kammern des Kongresses hat das Gesetz noch einen langen und ungewissen Weg bis zur Genehmigung vor sich.
+++ 06:50 Ukraine greift nach Angaben aus Moskau russisches Territorium an +++
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht einen Drohnenangriff über dem Gebiet Brjansk nahe der Grenze zur Ukraine abgewehrt. Die Luftabwehr habe drei ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 06:21 IEA-Chef: Hoffe, dass wir aus dem Ukraine-Krieg gelernt haben +++
Knapp zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine setzt der Leiter der Internationalen Energieagentur, Fatih Birol, auf einen Lerneffekt für die Energiepolitik. "Ich hoffe wirklich sehr, dass wir daraus gelernt haben und unsere Energieimporte diversifizieren und zu Energietechnologien übergehen, die heimisch sind und unseren Klimazielen nicht schaden", sagt Birol in Paris. "Es gab viele Probleme in europäischen Energiepolitiken, aber das wichtigste war die übermäßige Abhängigkeit von Energieimporten aus einem einzigen Land." Er habe immer wieder betont, dass dies ein Risiko sei, sagte Birol, unabhängig davon, um welches Land es gehe. "Aber es war nicht irgendein Land, es war ausgerechnet Russland." Dennoch habe Europa es ganz gut durch die Krise geschafft. "Fast zwei Jahre nach der Invasion kann ich Ihnen sagen, dass Europa mit einigen Schrammen durch diese Krise gegangen ist, aber ohne größere zerstörerische Auswirkungen."
+++ 05:43 Russischer Beschuss löst riesige Feuerwalze in Charkiw aus - mindestens ein Toter +++
Bei einem russischen Drohnenangriff auf eine Tankstelle der ostukrainischen Stadt Charkiw ist nach ukrainischen Angaben mindestens ein Mensch getötet worden. Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow erklärt in der Nacht, nach dem Drohnenangriff auf die Tankstelle habe brennender Treibstoff 14 angrenzende Häuser in Brand gesetzt. Die Rettungsdienste würden das Feuer weiter bekämpfen und nach möglichen Opfern suchen. Die regionale Staatsanwaltschaft bestätigt den Tod von mindestens einem Menschen. Ein weiterer Mensch erlitt Verbrennungen an 40 Prozent seiner Haut.
+++ 04:54 Stoltenberg: Konfrontation mit Russland kann Jahrzehnte dauern +++
Die NATO muss sich aus Sicht ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg auf die Möglichkeit einer jahrzehntelangen Konfrontation mit Russland vorbereiten. "Die NATO sucht keinen Krieg mit Russland", sagt Stoltenberg der "Welt am Sonntag". "Aber wir müssen uns wappnen für eine möglicherweise jahrzehntelange Konfrontation." Er ruft die Verbündeten erneut auf, ihre Rüstungsindustrie schneller auszubauen. "Wenn (Russlands Präsident Wladimir) Putin in der Ukraine gewinnt, gibt es keine Garantie dafür, dass die russische Aggression sich nicht noch auf andere Länder ausbreitet", warnt der Norweger.
+++ 03:59 Heusgen: Traue Putin Angriff auf NATO-Gebiet zu +++
Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hält einen russischen Angriff auf NATO-Gebiet für nicht ausgeschlossen, sollte die Ukraine den Krieg verlieren. Auf die Frage, ob er Putin einen Angriff auf ein NATO-Land zutraue, sagt Heusgen der "Rheinischen Post": "Natürlich. Putin hat ja mehrfach gesagt, dass die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts der Zerfall der Sowjetunion war." Putin wolle ein Groß-Russland in den Grenzen der ehemaligen Sowjetunion wiederherstellen, ein russisches Weltimperium, in dem er zarengleich herrsche, sagt Heusgen. "Sollte Putin den Krieg in der Ukraine nicht verlieren, müssen wir damit rechnen, dass er auch nach der Republik Moldau oder den baltischen Staaten greift."
+++ 02:47 Münchner Sicherheitskonferenz: Kamala Harris leitet US-Delegation +++
US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird wie in den Vorjahren die Delegation ihres Landes bei der Münchner Sicherheitskonferenz anführen. Die Stellvertreterin von US-Präsident Joe Biden werde bei dem internationalen Treffen kommende Woche eine Grundsatzrede zur Außenpolitik halten und eine Reihe von bilateralen Gesprächen führen, teilt das Weiße Haus mit. Harris werde dabei die Bedeutung der internationalen Führungsrolle der USA hervorheben. Zentrale Themen in diesem Jahr dürften der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas werden. Derzeit hängen neue US-Hilfen für die Ukraine und Israel im US-Kongress fest.
+++ 01:33 Podoljak: Von einer Million Mobilisierten nur 300.000 im Kriegseinsatz +++
Der ukrainische Präsidentenberater, Mychajlo Podoljak, sagt im ukrainischen Fernsehen, dass der neue Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj eine Bestandsaufnahme machen müsse, weil von einer Million für den Krieg mobilisierten Soldaten nur etwa bis zu 300.000 im Einsatz gewesen seien. Es müsse geklärt werden, wer wo eingesetzt sei. Erst danach könne gesagt werden, wie viele Rekruten noch nötig seien, sagt Podoljak. Viele Soldaten sind demnach weit vom Krieg entfernt. Geklärt werden müsse auch, wie jene, die bereits seit fast 24 Monaten im Kampfeinsatz seien, durch Rotation ersetzt werden.
+++ 00:32 Großfeuer nach Luftangriffen auf Charkiw +++
Russische Drohnen haben in der zweitgrößten Stadt der Ukraine Charkiw eine Tankstelle getroffen und ein Großfeuer ausgelöst. Es erfasst nach Angaben der örtlichen Behörden auch Privathäuser. "Es gab sehr viel Treibstoff und deshalb gibt es diese schrecklichen Folgen des Feuers", sagt der Leiter der örtlichen Staatsanwaltschaft, Oleksandr Filtschakow, in einem Video auf der Nachrichten-App Telegram. 14 Privathäuser seien zerstört und 50 Bewohner evakuiert worden, teilt der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, mit. Nach offiziellen Angaben sind auch ein Krankenhaus und ein Restaurant in der östlich von Charkiw gelegenen Stadt Welykij Berluk von Drohnen getroffen worden. Einzelheiten zu Opfern würden noch geklärt.
+++ 23:23 Biden: Kongress-Widerstand gegen Ukraine-Hilfe "kriminell nachlässig" +++
US-Präsident Joe Biden fordert den US-Kongress bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf, endlich die milliardenschweren US-Militärhilfen für die Ukraine freizugeben. Es sei empörend, dass der Kongress dies immer noch verweigere, sagt Biden in Washington. "Das Versäumnis des Kongresses der Vereinigten Staaten, die Ukraine nicht zu unterstützen, kommt einer kriminellen Nachlässigkeit gleich. Das ist empörend", kritisiert der US-Präsident.
+++ 22:00 "Erschießt alle!": Drohnen-Video soll Tötung von ukrainischen Gefangenen zeigen +++
Russische Soldaten sollen nach ukrainischen Angaben in einem Dorf bei Bachmut zwei sich ergebende ukrainische Soldaten ermordet haben. In sozialen Medien wird ein Video verbreitet, das nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Region Donezk zeigen soll, wie russische Soldaten zunächst einen unbewaffneten Gefangenen erschießen und dann einen weiteren mit einer Granate töten. Im Drohnen-Video ist demnach zu hören, wie der Kommandant, der sieht, dass sich ukrainische Soldaten ergeben, den Befehl gibt, sie zu erschießen. "Keine Gefangenen machen! Erschießt alle!", soll eine männliche Stimme sagen. Wann das Video entstand, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft der Region Donezk leitete eine strafrechtliche Untersuchung wegen Verstoßes gegen Kriegsgesetze und vorsätzlichen Mordes ein.
+++ 21:20 Selenskyj ernennt neuen Generalstabschef +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Generalmajor Anatoli Barhilewitsch zum neuen Generalstabschef ernannt. Er verstehe die Aufgaben dieses Krieges und die ukrainischen Ziele, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ernennung sei auf Empfehlung von Olexsandr Syrskyj erfolgt, den der ukrainische Präsident am Donnerstag zum neuen Armeechef ernannt hatte.
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Quelle: ntv.de, mau/joh/rog/AFP/rts