Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:28 "Gott vor den Karren gespannt": Evangelische Kirche sieht Kirill als Gotteslästerer +++
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, wirft dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, Gotteslästerung vor. "Mich empört, wenn der Patriarch von Moskau einen Angriffskrieg als gottgewolltes Mittel darstellt, um seine eigene Auffassung des Christentums und seine Sicht der Geschichte durchzusetzen", sagt Kurschus in einer Rede zum traditionellen Johannisempfang der EKD in Berlin. "Gott in dieser Weise vor den eigenen Karren zu spannen, halte ich für Gotteslästerung."
+++ 22:05 Ebenfalls durch Kreml bedroht: Spanien will über NATO-Südflanke reden +++
Beim NATO-Gipfel in Madrid soll es nach Angaben des Gastgebers Spanien neben dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine auch um Bedrohungen an der Südflanke des Verteidigungsbündnisses gehen. Im neuen strategischen Konzept, das die 30 Mitgliedsstaaten kommende Woche beschließen wollen, werde auch die Lage südlich des Mittelmeers angesprochen, kündigt Außenminister José Manuel Albares in Madrid an. Spanien sieht sich mit Nachbarn in Nordafrika konfrontiert, die untereinander zerstritten sind. Verteidigungsministerin Margarita Robles betont, der Krieg in der Ukraine habe auch Auswirkungen auf Länder südlich des Bündnisses wie etwa Somalia, wo nun eine Hungersnot herrsche. Zudem sei Russland in einigen Länder der Sahel-Zone zunehmend präsent.
+++ 21:34 Johnson: Dynamik umkehren, wenn Russen ihr Pulver verschossen haben +++
Der britische Geheimdienst geht Premierminister Boris Johnson zufolge davon aus, dass Russlands Militär in Zukunft nicht mehr in der gegenwärtigen Form zu einer Offensive fähig sein könnte. Russland könnte "in den nächsten paar Monaten" an den Punkt kommen, "an dem es keine Vorwärtsdynamik mehr hat, weil es seine Ressourcen erschöpft hat", sagt Johnson der "Süddeutschen Zeitung" und anderen Blättern in einem Interview. "Dann müssen wir den Ukrainern helfen, die Dynamik umzukehren."
+++ 21:01 Granaten schalten Separatisten-Sender im Donbass aus +++
Der Petrowskij TV-Sender in der pro-russischen Separatisten-Region Donezk ist einem Agenturbericht zufolge durch Granatenbeschuss beschädigt worden. Der Sendebetrieb sei unterbrochen, berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf eine lokale Donezker Nachrichtenagentur. Der Sendeturm stehe noch, sei aber nicht mehr voll funktionsfähig.
+++ 20:31 Briten verweigern russischer OSZE-Delegation die Einreise +++
Großbritannien verweigert einer russischen Delegation die Einreise zu einem Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Ein hochrangiger russischer Abgeordneter sagt, die Vertreter seines Landes hätten keine Visa erhalten und würden daher im kommenden Monat der Sitzung in Birmingham fernbleiben müssen. Die britische Botschaft in Moskau erklärt auf Telegram, alle Mitglieder der Delegation seien von den Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges betroffen. "Diese Sanktionen untersagen ihnen unter anderem Reisen nach Großbritannien." Das Treffen der OSZE soll vom 2. bis zum 6. Juli in der englischen Stadt stattfinden.
+++ 20:05 "Aber jetzt auch handeln": Hofreiter lobt Scholz-Rede +++
Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Deutschen Bundestag, Anton Hofreiter, fordert Bundeskanzler Olaf Scholz nach seiner Regierungserklärung zum Handeln auf. "Die Rede hat mir gefallen, aber entscheidend ist jetzt, dass die Regierung entsprechend handelt, dass der Kanzler entsprechend handelt", sagt Hofreiter gegenüber RTL/ntv. Man müsse dafür sorgen, dass der Krieg beendet werde: "Und das geht nur, indem wir die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine massiv stärken.", so der Grünen-Politiker. "Es ist natürlich gut, dass erste schwere Geschütze geliefert werden. Aber die Front ist 1200 Kilometer lang und es werden sieben Geschütze geliefert von deutscher Seite. Also da muss noch deutlich mehr kommen."
+++ 19:35 Was dem Kreml weh tut: Experte zum Massenexodus von IT-Leuten +++
+++ 19:05 Landeverbot in den USA: Moskau kündigt Vergeltung an +++
Russland kündigt Vergeltungsmaßnahmen an, nachdem die US-Regierung einem russischen Flugzeug verboten hat, auf amerikanischen Boden zu landen, um russische Diplomaten und ihre Familien abzuholen. Die amerikanische Regierung zerstöre systematisch und kontinuierlich die bilateralen Beziehungen, sagt eine Sprecherin des russischen Außenministeriums. Gegenmaßnahmen, auch asymmetrische, würden folgen. Was genau damit gemeint ist, läßt der Sprecher offen.
+++ 18:35 Per Dekret: Putin erlaubt Auslandsschulden-Tilgung in Rubel +++
Russland will die Rückzahlung einiger Auslandsschulden angesichts des Sanktionsdrucks auf das eigene Finanzsystem vorübergehend auch in Rubel ermöglichen. Die Verpflichtungen gegenüber Besitzern von russischen Eurobonds sollen künftig auch dann als getätigt angesehen werden, wenn sie in Rubel beglichen wurden, wie aus einem Dekret hervorgeht, das Kremlchef Wladimir Putin unterzeichnete. Er weist darin die russische Regierung an, innerhalb der kommenden zehn Tage technische Details zu klären und Banken zu bestimmen, über die die Zahlungen künftig abgewickelt werden können. Bei diesen Banken, die Rubel später in ausländische Währungen umtauschen können, müssten ausländische Gläubiger dann ein Konto eröffnen.
+++ 18:15 Ansehen Russlands international auf Tiefpunkt +++
Das Ansehen Russlands in der Welt ist international so schlecht wie nie zuvor. Das ergibt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew, die in Washington veröffentlicht wurde. In Deutschland fällt der Wert für Russland von 30 Prozent im Vorjahr auf 16 Prozent in diesem Jahr. Mit 47 Prozent kommt Russland in Malaysia auf den besten Wert unter den befragten Ländern. Das Ansehen der NATO hingegen ist in vielen Ländern Westeuropas gestiegen - besonders deutlich in Deutschland. Dort lag der Zustimmungswert im Jahr 2021 noch bei 59 Prozent, in diesem Jahr klettert er auf 70 Prozent.
+++ 17:55 Video soll Beschuss von russischem Munitionslager zeigen +++
+++ 17:30 Leberwurst-Spruch: Melnyk will sich bei Scholz entschuldigen +++
Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, will bei Bundeskanzler Olaf Scholz für seine "Leberwurst"-Aussage um Entschuldigung bitten. "Das ist eine Äußerung, die ich im Nachhinein natürlich bedauere", sagt Melnyk dem "Spiegel". "Ich werde mich bei ihm persönlich entschuldigen", fügt er hinzu. Die Äußerung sei "diplomatisch nicht angemessen" gewesen und habe "viele Menschen nicht nur in Deutschland vor den Kopf gestoßen". So sorgte Melnyks Aussage laut Bericht auch innerhalb der ukrainischen Regierung für Unmut: "Mein Präsident war not amused", erzählt Melnyk über die Reaktion Wolodymyr Selenskyjs. Melnyk bekundet in dem Gespräch zudem, Deutschland zu lieben: Er könne sich vorstellen, auch nach seiner Amtszeit in Deutschland zu bleiben.
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+++ 17:05 "Bild"-Reporter in Ostukraine beschossen +++
Das Reporter-Team der "Bild"-Zeitung ist unter russischen Beschuss geraten. Paul Ronzheimer wollte demnach zusammen mit zwei Kollegen den fast eingekesselten Ort Lyssytschansk verlassen, als sein Team am Mittag auf einer Straße beschossen wurde, wie die Zeitung berichtet. Es gab demnach mehrere Explosionen, doch alle drei seien unverletzt geblieben. Das Blatt veröffentlicht Fotos von einer Scheibe des Wagens, die von einer Druckwelle zerstört worden ist. Unklar sei, ob die Reporter gezielt angegriffen wurden.
+++ 16:45 General a.D. entschlüsselt Russlands Kriegsstrategie +++
+++ 16:25 Scholz zu Getreidekrise: Moskau und Peking werden es ausnutzen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz dringt auf Lösungen für blockierte Getreideausfuhren der Ukraine wegen des russischen Krieges gegen das Land. "Es kann nicht dabei bleiben, dass Millionen Tonnen in ukrainischen Speichern feststecken, obwohl sie weltweit dringend gebraucht werden", sagt der SPD-Politiker im Bundestag. Die Vereinten Nationen warnten schon vor der größten Hungersnot seit Jahrzehnten. Wenn es nicht gelinge, betroffenen Ländern solidarisch beizustehen, würden Mächte wie Russland und China dies ausnutzen.
+++ 16:01 Scholz will Einstimmigkeitsprinzip in der EU reformieren +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will beim anstehenden EU-Gipfel dafür werben, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen. "27 Mal Ja zum Kandidatenstatus", das sei sein Ziel, sagt Scholz in einer Regierungserklärung im Bundestag. Dies gelte auch für Moldawien. Auch müsse die EU ihren Versprechen an die Westbalkan-Staaten endlich gerecht werden. Erforderlich seien dazu aber auch Reformen der Europäischen Union, um aufnahmefähig zu sein. Unter anderem brauche es weniger Einstimmigkeit und mehr Entscheidungen mit qualifizierter Mehrheit etwa in der Außenpolitik.
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+++ 15:40 Scholz hält an NATO-Russland-Grundakte fest +++
Bundeskanzler Olaf Scholz ist ungeachtet des Kriegs in der Ukraine gegen eine Aufkündigung der NATO-Russland-Grundakte. Dies wäre unklug und würde der Propaganda von Russlands Präsident Wladimir Putin nur in die Hände spielen, sagt Scholz in einer Regierungserklärung im Bundestag. Denn in dem Dokument sei der Verzicht auf Gewalt, die Achtung von Grenzen und die Souveränität unabhängiger Staaten festgeschrieben. "Daran sollten wir Putin immer erinnern", sagt der Kanzler. Das Verhältnis zu Russland müsse für die NATO zwar weiter eine wichtige Rolle spielen. Aber eine Partnerschaft mit Russland unter Putin sei "auf absehbare Zeit unvorstellbar".
+++ 15:25 Xi prangert Vergrößerung der NATO an +++
Der chinesische Präsident Xi Jinping warnt vor einer Ausweitung internationaler Militärbündnisse. In einer Rede vor Beginn eines virtuellen Wirtschaftsgipfels der sogenannten Brics-Gruppe sagt Xi laut chinesischen Staatsmedien: "Die Ukraine-Krise ist ein (...) Weckruf". Er warnt davor, "militärische Allianzen auszuweiten" und "die eigene Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer Staaten" anzustreben. China hat es wiederholt abgelehnt, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Ebenso wie Moskau kritisiert Peking die Osterweiterung der NATO.
+++ 15:05 Moskaus Vergeltung: Litauen erwartet Kappung von Stromnetz +++
Im Streit über ein Transitverbot nach Kaliningrad ist Litauen nach den Worten von Präsident Gitanas Nauseda auf russische Vergeltungsmaßnahmen vorbereitet. Dazu gehöre ein Ausschluss Litauens aus dem gemeinsamen Stromnetz mit Russland, sagt Nauseda in einem Interview mit Reuters. Mit einer militärischen Konfrontation mit Russland rechne er nicht, weil Litauen zur NATO gehöre. Die Regierung in Moskau hat Vergeltung dafür angekündigt, dass Litauen keinen Transport von mit EU-Sanktionen belegten Güter über sein Territorium in die russische Ostsee-Exklave duldet. Die Maßnahmen würden die litauische Bevölkerung ernsthaft treffen, hieß es in Moskau. Nauseda sagt, Russland drohe Litauen auf "anmaßende Weise". Er werde den Konflikt über Kaliningrad beim NATO-Gipfel in der kommenden Woche ansprechen.
+++ 14:40 Bundesregierung warnt Moskau vor Eskalation in Litauen +++
Im Streit um die Einschränkungen des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad durch Litauen warnt die Bundesregierung Moskau vor völkerrechtswidrigen Gegenmaßnahmen. "Wir fordern Russland auf, keine Maßnahmen zu ergreifen, die gegen das Völkerrecht verstoßen", sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Hebestreit weist darauf hin, dass sich das Vorgehen Litauens im Rahmen der EU-Sanktionsbeschlüsse bewege. Der Transit von bestimmten sanktionierten Gütern durch Litauen nach Kaliningrad sei verboten, Personen und nicht sanktionierte Güter seien von dem Verbot aber nicht betroffen, betont der Regierungssprecher. "Von Russland angekündigte Gegenmaßnahmen weisen wir deswegen klar zurück."
+++ 14:16 Putin: Russland richtet sich nach China und Indien aus +++
Russland vollzieht nach den Worten von Präsident Wladimir Putin einen grundlegenden Wandel in seiner Handelspolitik. Die Geschäfte würden derzeit auf die anderen sogenannten BRICS-Länder ausgerichtet, sagt Putin mit Blick auf die Brasilien, Indien, China und Südafrika. Russland gehört selbst zu der Gruppe der fünf großen Schwellenländer. Aktuell werde eine größere Präsenz chinesischer Autobauer auf dem russischen Markt ebenso erörtert wie die Eröffnung von Filialen indischer Supermarktketten, sagt Putin. Westliche Staaten haben wegen des Einmarschs in die Ukraine Sanktionen gegen Russland verhängt.
+++ 13:56 Raketenwerfer-Ausbildung von Ukrainern startet nächste Woche +++
Die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Mehrfachraketenwerfer "MARS" in Deutschland beginnt nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht in der nächsten Woche. Die SPD-Politikerin sagt bei der Anhörung der Bundesregierung im Bundestag, Deutschland werde der Ukraine drei solcher Systeme zur Verfügung stellen, Großbritannien ebenfalls und die USA vier. Der Ukraine müsse geliefert werden, was die Streitkräfte "für ihren mutigen Kampf" brauchten. Allerdings sei die Bundeswehr mit den bislang gemachten Zusagen an ihre Grenze angelangt, um die Bündnisfähigkeit noch zu gewährleisten.
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+++ 13:49 "In Russlands Bewusstsein muss man Baltikum zurückholen +++
Die politischen Spannungen zwischen Russland und Litauen sind nach Einschätzung von Politikwissenschaftler Thomas Jäger wenig überraschend. Im Bewusstsein vieler Russen seien alle baltischen Staaten Teil des russischen Reiches, die "zurückgeholt werden müssen".
+++ 13:34 Moskau wirft Berlin "russenfeindliche Hysterie" vor +++
Die russische Regierung macht der Bundesregierung schwere Vorwürfe. Berlin gefährde "jahrzehntelange Bemühungen Russlands und Deutschlands, die Feindschaft nach dem Krieg zu überwinden", erklärt das Außenministerium in Moskau anlässlich des Gedenktags an den Angriff Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion. Deutsche Regierungsmitglieder würden mit "täglichen Angriffen russenfeindliche Hysterie schüren".
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+++ 13:19 Angriffe auf Charkiw: Ukrainischer Präsidentenberater erwartet "Eskalation" +++
Russland nimmt wieder die Millionenstadt Charkiw ins Visier. Bei Raketenangriffen werden nach ukrainischen Angaben mindestens 15 Menschen getötet und 16 verletzt. Unter den Opfern befand sich auch eine 85-Jährige. "Ein Kind des Krieges", sagt ihr Enkel mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg. "Sie überlebte einen Krieg, aber durch diesen hat sie es nicht geschafft." Kiew äußert den Verdacht, dass die Russen ukrainische Kräfte binden wollen, um sie von der Hauptschlacht im Donbass um die Stadt Sjewjerodonezk abzulenken. "Russische Kräfte gehen gegen die Stadt Charkiw in der Art vor, wie sie gegen Mariupol vorgegangen sind - mit dem Ziel, die Bevölkerung zu terrorisieren", sagt der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowitsch. "Ich denke, es wird eine Eskalation geben."
+++ 13:00 Erstes ausländisches Schiff verlässt Hafen von Mariupol +++
Nach türkisch-russischen Gesprächen in Moskau über die in der Ukraine blockierten Getreidevorräte verlässt ein türkischer Frachter den ukrainischen Hafen Mariupol. "Nur wenige Stunden nach dem langen Treffen hat der türkische Frachter (Asow Concord), der seit Tagen wartete, den ukrainischen Hafen verlassen", teilt das türkische Verteidigungsministerium mit. Es handele sich um "das erste ausländische Schiff, das den ukrainischen Hafen Mariupol" verlassen habe, seitdem dieser im Mai von den russischen Truppen unter ihre Kontrolle gebracht worden war.
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+++ 12:55 Ukraine: Getreide-Ausfuhren 48 Prozent unter Vorjahr +++
Der Getreideexport der Ukraine liegt nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums im laufenden Monat um 48 Prozent unter dem Vorjahreswert. Insgesamt werden in den ersten 22 Tagen des Juni 907.000 Tonnen ausgeführt.
+++ 12:30 Russischer Besatzer: Grenze zwischen Russland und der Ukraine "schlimmer als Berliner Mauer" +++
Wladimir Rogow, ein Mitglied der russischen Besatzungsbehörden in der Ukraine, nennt die Grenze zwischen Russland und der Ukraine "schlimmer als die Berliner Mauer für die Deutschen". Dies berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Nach verschiedenen Schätzungen hätten 60-68 Prozent der DDR Verwandte in West-Berlin und der Bundesrepublik Deutschland, so Rogow. In der Ukraine hätten, je nach Region, 73-85 Prozent der Einwohner Verwandte in Russland. "Daher sollte es diese Grenze nicht geben." Rogow sagt laut dem Bericht weiter, dass die Deutschen kein Referendum über die Mauer abgehalten hätten, sondern es selbst in die Hand genommen hätten, sie zu zerstören und in einem einzigen Staat zu leben.
+++ 12:09 EU-Kommission bezeichnet russische Gasdrosselungen als "schurkisch" +++
Die EU-Kommission verurteilt die Drosselung der russischen Gaslieferungen nach Europa als "sehr schurkisch". Die Pläne zur verstärkten Nutzung von Kohle in der Europäischen Union seien aber nur vorübergehend, und man halte an den Klimazielen fest, sagt die Vize-Direktorin für internationale Angelegenheiten und Klimafinanzierung bei der Kommission, Elina Bardram, auf dem Africa Energy Forum in Brüssel.
+++ 11:43 Feuer in russischer Ölraffinerie nahe ukrainischer Grenze +++
In der russischen Region Rostow an der Grenze zur Ukraine bricht russischen Angaben zufolge ein Feuer in einer Ölraffinerie aus. Niemand sei verletzt worden, teilen die örtlichen Katastrophenschutzbehörden mit. Die russische Nachrichtenagentur Tass meldet unter Berufung auf Behördenkreise, eine ukrainische Drohne sei vor dem Brand in den Wärmetauscher-Block der Raffinerie in der Stadt Nowoschachtinsk gestürzt. Insgesamt seien zwei ukrainische Drohnen über der Anlage gesichtet worden, die zweite sei weggeflogen. Laut der Nachrichtenagentur Interfax ist das Feuer inzwischen gelöscht.
+++ 11:32 "Russen stehen kurz davor, Sjewjerodonezk zu erobern" +++
Die Kämpfe um Sjewjerodonezk halten weiter an. Dabei scheinen die ukrainischen Truppen aktuell einen schweren Stand zu haben. Laut ntv-Russland-Experte Dirk Emmerich stehe eine Eroberung durch die russischen Invasoren kurz bevor. Was das für den Donbass bedeuten würde, erläutert er im Interview.
+++ 11:17 Moskau verschärft Ton im Kaliningrad-Streit +++
Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums sagt, die Antwort ihres Landes auf die teilweise Transit-Blockade Litauens gegen die Exklave Kaliningrad werde sich nicht nur auf diplomatische Wege beschränken. Bereits am Dienstag hatte der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolaj Patruschew, erklärt, Russland werde "auf solche feindlichen Handlungen" reagieren. Die Antworten würden derzeit ausgearbeitet und schon bald ergriffen. Dies werde auch die litauische Bevölkerung treffen. Litauen verbietet unter Verweis auf EU-Sanktionen den Transitverkehr von Gütern wie Baumaterialien, Metalle und Kohle in die russische Exklave. Von dem Verbot betroffen ist auch die einzige Zugstrecke zwischen Russland und Kaliningrad.
+++ 10:59 Berlin bestätigt Lieferung der Panzerhaubitzen +++
Die Bundesregierung bestätigt, dass die Lieferung der sieben Panzerhaubitzen 2000 aus Bundeswehr-Beständen an die Ukraine abgeschlossen ist. In ihrer im Internet veröffentlichten Liste zur militärischen Unterstützung des Landes führt sie die Artilleriewaffen nun in der Rubrik "gelieferte letale und nicht-letale militärische Unterstützungsleistungen". Es ist die erste Lieferung schwerer Waffen durch Deutschland an Kiew im Krieg mit Russland. Die ukrainische Regierung hatte am Dienstag über die Lieferung berichtet.
+++ 10:40 Moskau benennt Platz vor US-Botschaft nach "Donezker Volksrepublik" +++
Russland benennt den Platz vor der amerikanischen Botschaft in Moskau nach der separatistischen "Donezker Volksrepublik" (DVR) um und provoziert so neue Spannungen mit den USA. Ein entsprechender Erlass zur Umbenennung wird von der Stadtverwaltung veröffentlicht. Der Schritt zwingt die US-Botschaft künftig bei Angabe ihrer Adresse auf die DVR zu verweisen, die Washington nicht als unabhängigen Staat anerkennt. Die Initiative zur Umbenennung ging von der Moskauer Stadt-Duma aus. Mittels einer Online-Umfrage wurde der endgültige Name festgelegt - allerdings standen neben der DVR nur noch "die Verteidiger des Donbass" und der im März gefallene Separatist Wladimir Schoga zur Auswahl.
+++ 10:24 Lambsdorff hält Bedrohung im Baltikum für geringer als vor dem Krieg +++
Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff hält die Bedrohung der baltischen EU- und NATO-Länder durch Russland derzeit für geringer als vor Beginn des Angriffs auf die Ukraine. "So unmöglich das klingt, aber bei einer ganz nüchternen Analyse muss man feststellen, dass die militärischen Ressourcen, die normalerweise in der Westgruppe der sowjetischen (sic!) Streitkräfte gebündelt sind, jetzt in der Ukraine im Einsatz sind", sagt er im RBB. "Insofern ist die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Bundeswehr in eine direkte militärische Konfrontation hineingezogen wird, sogar geringer als sonst." Hintergrund der Debatte sind offene Drohungen Moskaus gegen Litauen wegen Einschränkungen des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad.
+++ 09:57 Trotz Sanktionen ist "Rubel stark wie nie" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt auf ein weiteres Sanktionspaket der EU gegen Russland. Dort würden sich die Maßnahmen zwar bemerkbar machen, doch die russische Zentralbank geht zuweilen "sehr geschickt" vor, erläutert ntv-Reporter Rainer Munz aus Moskau.
+++ 09:38 Reporter ohne Grenzen zur Tötung von Journalist: Beweise gegen russische Streitkräfte erdrückend +++
Reporter ohne Grenzen erhebt schwere Vorwürfe gegen die russischen Streitkräfte. Einem Bericht der Organisation zufolge wurden ein ukrainischer Fotojournalist und ein ihn begleitender Soldat in den ersten Wochen des Kriegs offenbar "kaltblütig" exekutiert. Dies geht aus einer Untersuchung von Reporter ohne Grenzen hervor. Ermittler der Organisation kehrten demnach zu der Stelle in einem Wald bei Kiew zurück, an der die Leichen von Maks Levin und dem Soldaten Oleksiy Chernyshov in den Wäldern nördlich der Hauptstadt Kiew gefunden wurden. Laut Reporter ohne Grenzen wurden 14 Einschusslöcher in dem verbrannten Wrack ihres Autos gezählt, das sich noch am Tatort befand. "Die Beweise gegen die russischen Streitkräfte sind erdrückend", stellt die Organisation fest.
+++ 09:15 RWE-Chef hält Diskussion über Atomkraft für zu spät +++
Chef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, hält die Diskussion über eine mögliche Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke zur Abwendung von Energieengpässen für rückwärtsgewandt. "Ich wundere mich ein bisschen über die Debatte, vor allem über den Zeitpunkt", sagt Krebber dem Sender "Welt". Diese komme "zu spät". Es könnten nicht einfach von irgendwoher die benötigten Brennstäbe für die AKWs eingekauft werden, diese müssten "genau zum Reaktortyp passen". Es gehe zudem nicht nur um die Höhe der Verfügbarkeit von Brennstäben, sondern auch um die "Frage der Sicherheitsarchitektur, der Sicherheitsüberprüfungen und wer übernimmt welche Risiken". Die Diskussion über Atomkraft führe nicht weiter, so der RWE-Chef. "Wir müssen uns um die Sachen kümmern, die wirklich die Probleme lösen. Gasinfrastruktur aufbauen, Gas sparen." Zudem müssten Notfallpläne erarbeitet und die Energiewende beschleunigt werden.
+++ 09:02 JU zu Waffenlieferungen: "Da hängen wir meilenweit hinterher" +++
Angesichts der zögerlichen deutschen Waffenhilfe für die Ukraine erwägt der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, eine parlamentarische Untersuchung. "Das werden wir noch mal sehr genau überprüfen müssen, möglicherweise auch mit einem Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag", so Kuban im "Frühstart" von ntv. Man müsse darüber sprechen, was Kanzler Olaf Scholz lediglich angekündigt habe. "Dass er ein Ankündigungs-Kanzler ist, hat er schon oft genug bewiesen." Einen Untersuchungsausschuss hält Kuban allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt für realistisch. Im Moment gehe es nicht um innerdeutsche Fragen, sondern um Hilfe für die Ukrainer. Zunächst müsse jetzt vom EU-Gipfel das Signal einer Beitrittsperspektive ausgehen, dann müsse es aber auch mehr Waffenlieferungen aus Deutschland geben. "Da hängen wir meilenweit hinterher."
+++ 08:49 "Lage für ukrainische Truppen in Luhansk ist schwierig" +++
Um die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk toben weiter heftige Gefechte, Selenskyjs Truppen sollen von Nachschub abgeschnitten sein. Auch in der Region Donezk ist die Lage bedrohlich, viele Menschen sehen sich dennoch gezwungen zu bleiben, berichtet ntv-Reporterin Kavita Sharma.
+++ 08:31 Ukrainischen Einheiten nahe Sjewjerodonezk droht Blockade +++
Im Kampf um das Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine droht den ukrainischen Truppen ein weiterer Rückschlag: "Der Feind versucht die volle Kontrolle über Sjewjerodonezk herzustellen und Einheiten der Verteidigungskräfte in den Ortschaften Boriwske und Woronowe zu blockieren, die Kampfhandlungen halten an", teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Boriwske und Woronowe sind zwei Vororte Sjewjerodonezks am Ostufer des Siwerskyj Donez. Laut dem Lagebericht konzentrieren die russischen Truppen ihre Offensivbemühungen im Donezker und Luhansker Gebiet auf den Raum zwischen Sjewjerodonezk und Bachmut. In dem Ballungsraum droht ukrainischen Einheiten nach früheren Meldungen südlich der Großstadt Lyssytschansk ebenfalls eine Einschließung.
+++ 08:05 US-Denkfabrik: Neubesetzungen in russischer Armee deuten auf "Dysfunktion" hin +++
In der russischen Armee kommt es offenbar zu zahlreichen Neubesetzungen hochrangiger Posten. Dies berichtet die Denkfabrik "Institute for the Study of War". Mögliche "drastische Rotationen" im russischen Militär könnten ein Zeichen für eine Säuberung von hochrangigen Offizieren sein, die für Misserfolge in der Ukraine verantwortlich gemacht würden. Das Institut schreibt weiter: "Wenn solche drastischen Rotationen innerhalb des russischen Militärs wahr sind, handelt es sich nicht um Maßnahmen, die von einer Truppe ergriffen werden, die kurz vor einem großen Erfolg steht. Vielmehr weisen sie auf eine anhaltende Dysfunktion in der Kriegsführung des Kreml hin."
+++ 07:38 London: 55 Prozent der Streitkräfte in "Volksrepublik" Donezk ausgeschaltet +++
Russland plant höchstwahrscheinlich, eine große Anzahl von Reservisten in den Donbass zu verlegen. Dies berichtet das britische Verteidigungsministerium. Etwa 55 Prozent der ursprünglichen Streitkräfte der selbst ernannten "Volksrepublik" Donezk seien außer Gefecht gesetzt. Von Anfang des Jahres bis Mitte Juni sollen 2128 Militärangehörige im Kampf gefallen und 8897 verwundet worden sein, wie die Briten unter Berufung auf veröffentlichte Zahlen der "Volksrepublik" berichten. Dies verdeutliche "die außerordentliche Zermürbung" der russischen und prorussischen Kräfte im Donbass, so das britische Ministerium weiter. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Streitkräfte der DVR mit veralteten Waffen und Ausrüstungen ausgestattet sind."
+++ 07:22 Mehrheit der EU-Bürger für schnellere Aufnahme neuer Länder +++
Angesichts des Ukraine-Krieges ist eine Mehrheit der EU-Bürger der Ansicht, dass die Europäische Union neue Mitglieder schneller aufnehmen sollte. Wie aus einer vom Europäischen Parlament veröffentlichten Umfrage hervorgeht, vertreten 58 Prozent der Befragten diese Position. Die EU-Kommission hatte zuletzt empfohlen, die Ukraine und Moldau offiziell zu Kandidaten für den Beitritt zur EU zu ernennen. Die Entscheidung darüber liegt bei den Regierungen der 27 EU-Staaten. Sie beraten ab Donnerstag bei einem Gipfel in Brüssel. Eine Aufnahme in die EU ist ein langer Prozess, der Jahre oder Jahrzehnte dauern kann.
+++ 07:05 Sozialminister Heil: "Staat kann nicht alles für alle ausgleichen" +++
Angesichts der Preissteigerungen durch den Ukraine-Krieg weist Bundessozialminister Hubertus Heil auf Grenzen staatlicher Eingriffsmöglichkeiten hin. "Der Staat kann nicht alles für alle ausgleichen", sagt Heil dem Magazin "Stern" zu Forderungen nach einer Mehrwertsteuersenkung. "Ich sehe ganz grundsätzlich keine Spielräume, Menschen zu entlasten, die ein sehr hohes Einkommen haben." Am Abend wollen die Koalitionsspitzen in Berlin darüber beraten, welche Möglichkeiten im Kampf gegen die Preissteigerungen in den kommenden Wochen ergriffen werden könnten. Über Russlands Präsidenten Wladimir Putin sagt Heil: "Wir werden nicht zulassen, dass Putin unsere Gesellschaft spaltet."
+++ 06:46 Bewohnerin von Cherson: FSB und Spezialkommandos "nehmen einfach Leute mit" +++
Einwohner des von Russland besetzten Cherson berichten von Verschleppungen und Tötungen. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB und das Spezialeinsatzkommando SOBR der russischen Nationalgarde seien in Cherson unterwegs, berichtet Tatjana, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte, über eine sichere VPN-Verbindung aus der Stadt. "Sie tauchen auf und nehmen einfach Leute mit, ohne jede Erklärung", sagt sie. "Manche kommen zurück, andere nicht." Tatjana erzählt von zahlreichen Kontrollpunkten, an denen die Besatzer "Ausweise, Telefone und Taschen" überprüften.
+++ 06:30 Journalistin Owsjannikowa fürchtet Verhaftung in Russland +++
Die durch ihren Kriegsprotest im russischen Fernsehen bekannt gewordene Journalistin Marina Owsjannikowa erwägt, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. "Ich kann nicht nach Russland zurückkehren, unter keinen Umständen, denn - soweit ich weiß - werde ich sofort inhaftiert werden", sagt die 44-Jährige. "In Deutschland fühle ich mich ziemlich sicher. Aber ich bin ständig Mobbing und Hass in sozialen Netzwerken ausgesetzt." Die damalige Redakteurin des russischen Staatsfernsehens hatte am 14. März in einer Livesendung des Ersten Kanals ein Protestplakat gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gezeigt. Darauf stand: "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen".
+++ 06:09 Tote und Verletzte im Gebiet Charkiw +++
In der ostukrainischen Region Charkiw sterben nach ukrainischen Angaben 15 Menschen durch russische Angriffe. 14 Erwachsene und ein Kind seien getötet worden, teilt Gouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mit. 16 weitere wurden ihm zufolge verletzt. In der Region Donezk wurde nach Angaben von Gouverneur Pawel Kyrylenko ein Zivilist getötet, 19 weitere Menschen wurden verletzt.
+++ 05:51 Ramelow: Linke muss Position zum Krieg eindeutig klären +++
Thüringens Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow warnt seine Partei vor einem lauen Kompromiss bei ihrer Haltung zum Krieg in der Ukraine auf dem am Freitag beginnenden Bundesparteitag. Die Linke müsse ihre Position eindeutig klären. "In dieser Frage wünsche ich mir eine klare Positionierung des Parteitages. Einen Formel-Kompromiss darf es da nicht geben", sagt Ramelow. Der russische Präsident Wladimir Putin habe die Außenpolitik militarisiert, führte Kriege in Georgien, in Syrien und jetzt in der Ukraine. "Es ist daher inhaltlich falsch und politisch abenteuerlich, anderen Ländern oder der NATO die Mitschuld für diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine zu geben", sagt Ramelow.
+++ 05:17 Lyssytschansk und Sjewjerodonezk droht Einkesselung +++
Die russischen Streitkräfte könnten nach Angaben des ukrainischen Präsidentenberaters Olexij Arestowytsch nach der Einnahme der Ortschaft Metjolkine die Städte Lyssytschansk und Sjewjerodonezk von den ukrainisch kontrollierten Gebieten abschneiden. "Die Gefahr eines taktischen russischen Sieges ist gegeben, aber sie haben es noch nicht geschafft", sagt er in einem online veröffentlichten Video.
+++ 04:36 Zahl ukrainischer Schüler an deutschen Schulen steigt auf mehr als 138.000 +++
Die Zahl der ukrainischen Schüler an deutschen Schulen ist auf mehr als 138.000 gestiegen. Das teilt die Kultusministerkonferenz in Berlin mit. Demnach meldeten die Bundesländer für die am Sonntag zu Ende gegangene 24. Kalenderwoche 138.670 Schüler aus der Ukraine, die an ihren Schulen aufgenommen wurden. Im Vergleich zur Vorwoche war das Anstieg um etwa 3750. Etwa 10.150 Schüler aus der Ukraine sind an Berufsschulen aufgenommen.
+++ 03:46 US-Justizminister verspricht Kiew Hilfe bei Verfolgung von Kriegsverbrechern +++
US-Justizminister Merrick Garland sagt bei einem Besuch in der Ukraine Hilfe bei der Verfolgung von Kriegsverbrechern zu. "Ich bin hier, um die uneingeschränkte Unterstützung der USA für die Ukrainer angesichts der ungerechten und ungerechtfertigten Invasion Russlands zum Ausdruck zu bringen", sagt Garland bei einem Treffen mit der ukrainischen Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa nahe der Grenze zu Polen. Sie würden "die Maßnahmen der USA zur Unterstützung der ukrainischen Behörden bei der Verfolgung derjenigen, die für die weltweit bekannten Gräueltaten und Kriegsverbrechen verantwortlich sind", erörtern, so Garland. "Die USA senden ihnen eine unmissverständliche Botschaft: Es gibt keinen Ort, an dem sie sich verstecken können."
+++ 02:50 Selenskyj fordert neues Sanktionspaket gegen Russland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert wegen des Kriegs gegen sein Land weitere Sanktionen der EU gegen Russland. Ein siebtes Sanktionspaket werde so schnell wie möglich benötigt, sagt Selenskyj in seiner Videobotschaft. Das habe er in Gesprächen mit verschiedenen europäischen Staats- und Regierungschefs am Dienstag betont. "Russland muss den wachsenden Druck infolge des Kriegs und seiner aggressiven antieuropäischen Politik spüren", so Selenskyj. Der Präsident betont auch erneut die Dringlichkeit weiterer Waffenlieferungen. "Das Leben von Tausenden von Menschen hängt direkt von der Geschwindigkeit unserer Partner ab", sagt er.
+++ 01:41 Selenskyj-Berater plant Gegenoffensive für August +++
Der Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten, Alexander Rodnyansky, geht fest von einem Sieg seines Landes gegen den russischen Aggressor aus. "Wir können den Krieg gewinnen", sagt er in der ARD-Sendung "Maischberger". Er hoffe, dass Ende August die Gegenoffensive beginnen könne. Die Hilfen aus dem Ausland würden sehr helfen, kämen auch an, aber bis die Waffen eingesetzt werden könnten, dauere es eben. Einen nachhaltigen Frieden könne man mit Russland sowieso nicht schließen, sagt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
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+++ 00:31 Russische Teilrepublik präsentiert Schafe mit Kriegssymbolik +++
Schafe als Befürworter des Kriegs gegen die Ukraine: Das Landwirtschaftsministerium der russischen Teilrepublik Dagestan im Kaukasus macht mit einem fragwürdigen PR-Video auf sich aufmerksam, in dem Schafe mit einem aufgemalten Z - dem Symbol der Kriegsbefürworter - zu sehen sind. Das Video erscheint laut Presseberichten auf dem Telegram-Kanal des Ministeriums, wird aber nach dem medialen Echo wieder gelöscht. Zu sehen ist eine Schafsherde bei der Überführung von einer Weide auf die andere. Allen Schafen ist ein schwarzes Z auf das Fell gemalt.
+++ 23:31 Lindner: "Putin hat uns nicht in der Hand" +++
Deutschland ist nach Darstellungen von Finanzminister Christian Lindner trotz "der Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise" Russland nicht hilflos ausgeliefert. "Nein, Putin hat uns nicht in der Hand, sondern wir sind die Gestalterinnen und Gestalter unseres Schicksals", sagt er im ZDF. Deutschland könne seine Energieversorgung diversifizieren, andere Lieferketten schließen und frei handeln. Zudem könne man heimische Gas und Ölvorkommen nutzen.
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+++ 22:47 Russland: 70 Schiffe aus 16 Staaten in Ukraine blockiert +++
In sechs Häfen der Ukraine sind nach russischen Angaben derzeit 70 Schiffe aus 16 Staaten blockiert. Das russische Verteidigungsministerium wirft der Ukraine vor, wegen ukrainischen Beschusses und der hohen Minengefahr könnten Schiffe nicht ungehindert aufs Meer fahren. Die Ukraine - einer der größten Getreideexporteure der Welt - kritisiert hingegen, dass Russland durch eine Blockade ukrainischer Häfen die Ausfuhr von Getreide verhindere und damit eine Lebensmittelkrise hervorrufe. Die internationale Gemeinschaft fordert von Russland seit Wochen, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen.
+++ 22:10 Johnson: Zugeständnisse an Putin wären "nichts als ein Desaster" +++
Der britische Premierminister Boris Johnson warnt den Westen im Umgang mit Russland davor, Präsident Wladimir Putin zu stark entgegenzukommen. "Zugeständnisse an Putin würden zu nichts als einem Desaster" führen, sagt Johnson in Hinsicht auf den Ukraine-Krieg zu seinem Kabinett. Russland würde diese als "Lohn für seine ungerechtfertigte Aggression" ansehen und sich ermutigt fühlen. Dies könne auch die britische Sicherheit und Wirtschaft gefährden. Ein britischer Regierungssprecher fügt hinzu, der Premierminister sorge sich, dass die Unterstützung der Ukraine aufgrund der anderen globalen Herausforderungen wie die steigenden Lebenskosten nicht mehr für alle im Fokus stehe.
+++ 21:45 USA stellen sich hinter Litauen - Bekenntnis zu Artikel 5 des NATO-Vertrags "unumstößlich" +++
Im Streit um die Einschränkungen des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad haben sich die USA schützend vor Litauen gestellt. Nach Moskaus Drohung, dass Russland "auf solche feindseligen Aktionen reagieren" werde, erklärt der Sprecher im US-Außenministerium, Ned Price, Washington stehe zu seinen "NATO-Verbündeten" und damit auch zu Litauen. Ausdrücklich verweist Price auf Artikel 5 des NATO-Vertrags, wonach ein Angriff auf ein verbündetes Land als ein Angriff gegen alle angesehen wird. Er betont, das Bekenntnis der USA zu diesem Artikel sei "unumstößlich".
+++ 21:16 Großteil der Kriegsflüchtlinge aus Ukraine sind weiblich +++
Rund 850.000 Personen sind nach Auswertungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge seit dem 24. Februar aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine kommend neu im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst worden - der allergrößte Teil davon weiblich. Das Ausländerzentralregister zählt insgesamt ca. 67 Prozent Mädchen und Frauen und 32 Prozent Jungen und Männer. Unter den Erwachsenen sind ca. 79 Prozent Frauen und 21 Prozent Männer. Die Zahlen spiegeln den Zustrom bis zum Dienstag vor zwei Wochen wider. Zudem kann eine erhebliche Zahl bereits in andere EU-Staaten weitergereist und auch in die Ukraine zurückgekehrt sein. Es handelt sich somit um die Zahl derjenigen, die sich seit Kriegsbeginn vorübergehend in Deutschland aufgehalten haben oder weiter aufhalten.
+++ 20:48 Lüge oder Wahrheit: USA nutzen Storytelling, um Propaganda erfahrbar zu machen +++
Das US-Außenministerium produziert eine aufwendige multimediale Geschichte mit dem Ziel, Lügen der russischen Staatspropaganda aufzudecken beziehungsweise darauf hinzuweisen. US-Außenminister Blinken teilt sie via Twitter mit den Worten: "Der jüngste Angriff von Präsident Putin auf die Ukraine folgt auf jahrelange Brutalität des Kreml gegenüber der ukrainischen Bevölkerung."
+++ 20:35 Anti-Kriegs-Protest im Staatsfernsehen: Owsjannikowa bereut "nichts" +++
Gut drei Monate nach ihrem Anti-Kriegs-Protest im russischen Fernsehen hat die Journalistin Marina Owsjannikowa ihre Aktion verteidigt. "Ich bereue nichts", sagt die 44-Jährige beim Women's Forum in Berlin. "Das Gute wird über das Böse siegen. Und ich werde weiter dafür kämpfen." Owsjannikowa hatte am 14. März in der Nachrichtensendung des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens hinter der Moderatorin ein Protestplakat gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gezeigt. Darauf stand: "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen". Dafür bekam sie weltweit Anerkennung. Der Kreml in Moskau verurteilte die Aktion.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Kriegs können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, mau/ghö/dbe/dpa/rts/AFP