Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:30 Grüne wollen "verstärkt" Waffen an die Ukraine liefern +++
Angesichts des Ukraine-Kriegs fordern die Grünen mehr "Wehrhaftigkeit" - und die Bereitschaft des Westens, autokratischen Regimen wie Russland und China offen die Stirn bieten. "Der russische Angriffskrieg in der Ukraine führt uns vor Augen, wie fatal es ist, wenn wir uns von Autokraten und außenpolitisch aggressiven Akteuren abhängig machen. Und wir stellen fest, wie existenziell eine ausreichende zivile und militärische Wehrhaftigkeit ist", heißt es im Leitantrag des Bundesvorstands für den Grünen-Parteitag im Oktober, der den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. "Deshalb liefern wir Waffen an die Ukraine und wollen das auch weiterhin verstärkt tun, wo nötig auch aus den Beständen der Bundeswehr und der Industrie", heißt es weiter. Der Grünen-Co-Chef Omid Nouripour bekräftigt die harte Linie gegenüber Moskau. "Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist ein historischer Einschnitt für unsere Friedensordnung in Europa", sagt Nouripour. "Gemeinsam mit unseren demokratischen Partnern in der Europäischen Union müssen wir uns der russischen Aggression entgegenstellen. Die Ukraine verteidigt auch unsere demokratischen Prinzipien, sie hat unsere volle Solidarität."
+++ 22:01 Selenskyj begrüßt geplante Deckelung des Preises für russisches Öl +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt die geplanten neuen Energiesanktionen des Westens gegen russisches Öl als ein Zeichen der Unterstützung für sein vom Krieg gezeichnetes Land. "Die Zeit für die Sanktionen ist längst überfällig", sagt der Staatschef in einem Video. "Die Sanktionen werden nicht nur den Fluss der Petro-Dollars und Gas-Euros nach Moskau begrenzen, sondern auch Gerechtigkeit wiederherstellen für alle Europäer, die von Russland erpresst werden mit einer künstlich heraufbeschworenen Preiskrise auf dem Energiemarkt."
+++ 21:37 Bundesnetzagentur: Nach Gas-Stopp gewinnen LNG-Terminals an Bedeutung +++
Angesichts der russischen Entscheidung, vorerst kein Gas über Nord Stream 1 fließen zu lassen, gewinnen nach Einschätzung des Chefs der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, die LNG-Terminals, die relevanten Speicherstände sowie signifikante Einsparnotwendigkeiten an Bedeutung. Gut sei, dass Deutschland inzwischen besser vorbereitet sei, jetzt komme es aber auf jeden an, schreibt Müller in einem Tweet.
+++ 20:59 Grossi nach AKW-Besuch in Ukraine: "Haben alles gesehen" +++
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Rafael Grossi zieht nach dem Besuch des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ein teils positives Fazit. Zwar seien Schäden durch den Beschuss des Kraftwerks offenkundig und inakzeptabel, aber wichtige Sicherheitselemente wie die Stromversorgung des Kraftwerks funktionierten, sagt Grossi am Abend nach der Rückkehr aus der Ukraine am Flughafen Wien. Auch die Zusammenarbeit zwischen den russischen Besatzern und dem ukrainischen Personal klappe auf professioneller Ebene einigermaßen. Seine größte Sorge bleibe, dass das Atomkraftwerk durch weiteren Beschuss schwer beschädigt werden könnte. Er erwarte eine genaue Analyse der Sicherheit des Kraftwerks durch seine vor Ort verbliebenen Experten im Laufe der nächsten Woche, sagt Grossi. Noch seien sechs IAEA-Experten beim Atomkraftwerk. Vier würden zurückkehren, zwei bis auf Weiteres vor Ort bleiben. Er habe nicht den Eindruck, dass die russischen Besatzer etwas verborgen haben. "Wir haben alles gesehen, was ich sehen wollte", sagt er.
+++ 20:33 Wirtschaftsministerium betont Versorgungssicherheit +++
Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums lehnt eine Stellungnahme zur Aussetzung der Gaslieferungen über Nord Stream 1 ab. "Die Unzuverlässigkeit Russlands haben wir in den vergangenen Wochen bereits gesehen und entsprechend haben wir unsere Maßnahmen zur Stärkung der Unabhängigkeit von russischen Energieimporten unbeirrt und konsequent fortgesetzt", erklärt sie. Die Gas-Speicher seien zu 84,3 Prozent gefüllt. Das Oktober-Speicherziel von 85 Prozent dürfte daher schon in den ersten Septembertagen erreicht werden. Wir beobachten die Lage im engen Austausch mit den Netzbetreibern und der Bundesnetzagentur sehr genau. Die Lage auf dem Gasmarkt ist angespannt, aber die Versorgungssicherheit ist gewährleistet."
+++ 20:01 EU-Kommission: Nord Stream 1 unter "falschen Vorwänden" stillgelegt +++
Die Europäische Kommission wirft dem russischen Staatskonzern Gazprom vor, den Gasfluss über die Ostseepipeline Nord Stream 1 wegen falscher Vorwände aufzuhalten. "Die Ankündigung von Gazprom von heute Nachmittag, Nord Stream 1 erneut unter falschen Vorwänden stillzulegen, ist ein weiterer Beleg seiner Unzuverlässigkeit als Lieferant", schreibt ein Sprecher der EU-Kommission auf Twitter. Es sei auch ein Beweis für den Zynismus Russlands, da es vorziehe, Gas zu verbrennen statt Verträge zu erfüllen. Gazprom hatte zuvor angekündigt, den Gasfluss über Nord Stream 1 nicht wie angekündigt nach einer Wartung wieder aufzunehmen. Grund sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja.
+++ 19:30 Ukrainischer Erzbischof: Kein Gespräch mit Russen bei Weltkirchenrat +++
Das Bemühen des Weltkirchenrats, bei einem Kongress in Karlsruhe Vertreter aus Russland und der Ukraine zusammenzuführen, ist zunächst erfolglos geblieben. "Wir haben keine Kontakte mit ihnen", sagt Erzbischof Jewstratij (Sorja) von Tschernihiw und Nischyn von der Orthodoxen Kirche der Ukraine. Es gebe auch keine Anzeichen, dass die russische Seite einen Dialog wolle. Seine Delegation sei bereit zu einem Gespräch, sofern sie nicht nur Kreml-Propaganda zu hören bekomme. "Denn es sind Lügen und nur die Rechtfertigung von Kriegsverbrechen." Die Zeit in der Ukraine werde nicht mehr nur in Wochen, Tagen oder Stunden gezählt, sagt der Erzbischof. "Jede Stunde, jede Minute kostet Menschenleben." Bis Donnerstag tagt die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) - eine Gemeinschaft von rund 350 christlichen Kirchen, die weltweit mehr als 580 Millionen Menschen vertreten.
+++ 18:54 Ukrainischer Kraftwerksbetreiber zweifelt an IAEA-Mission +++
Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom zweifelt, dass die Mission internationaler Atomexperten im Atomkraftwerk Saporischschja im Süden des Landes zur Klärung beitragen kann. "Die Besatzer lügen, verfälschen Tatsachen und Beweise", kritisiert Enerhoatom mit Blick auf Russland im Nachrichtenkanal Telegram. Der Delegation sei zudem der Zutritt ins Krisenzentrum der Anlage verwehrt worden. Dort sei derzeit russisches Militärpersonal stationiert. Russland unternehme alle Anstrengungen, dass keine Fakten zum AKW bekannt würden.
+++ 18:35 Gazprom nimmt Gastransport durch Nord Stream 1 doch nicht wieder auf +++
Durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 wird von diesem Samstag an anders als angekündigt weiter kein Gas fließen. Das teilt der Staatskonzern Gazprom bei Telegram mit. Grund sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation.
+++ 18:22 Ukraine beschießt nach eigenen Angaben russische Basis nahe AKW Saporischschja +++
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben eine russische Basis nahe des Atomkraftwerks Saporischschja in der Südukraine beschossen. In der Stadt Enerhodar sowie in der ebenfalls im Süden gelegenen Stadt Cherson seien mit "präzisen Angriffen" drei russische Artilleriesysteme sowie ein Munitionslager zerstört worden, teilen die ukrainischen Streitkräfte mit. In dem im Stadtgebiet von Enerhodar gelegenen AKW Saporischschja halten sich derzeit Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf.
+++ 17:57 Kardinal Marx prangert Verhalten der russisch-orthodoxen Kirche an +++
Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx wirft der russisch-orthodoxen Kirche eine fatale Unterstützung des Krieges gegen die Ukraine vor. Christliche Kirchen dürften nicht "Streit und Krieg befördern oder gar selbst Kriegspartei werden und zu einem fanatischen Fundamentalismus beitragen", sagt der Kardinal dem Bayerischen Rundfunk. Marx sagt, er stimme Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu, wenn er das Handeln der russisch-orthodoxen Kirchenleitung als glaubensfeindlich und blasphemisch benenne. Mit Gott in den Krieg zu ziehen, ist Gotteslästerung, sagt Marx. Das gelte für alle Religionen.
+++ 17:23 Russland: Können 30 Millionen Tonnen Getreide ins Ausland liefern +++
Russland ist bereit, im Rahmen von Vereinbarungen mit den Vereinten Nationen, in der zweiten Jahreshälfte 2022 bis zu 30 Millionen Tonnen Getreide für ausländische Märkte zu liefern. "Dies wird es ermöglichen, bedürftige Länder zu unterstützen und zur Stabilisierung der Ernährungslage in der Welt beizutragen", teilt das Landwirtschaftsministerium in Moskau mit. Nach Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums wird die Getreideernte in Russland in diesem Jahr 130 Millionen Tonnen erreichen, davon 87 Millionen Tonnen Weizen. Die Vereinten Nationen befürchten Lebensmittelknappheit und Hunger in armen Teilen der Welt, wenn die Ukraine infolge des russischen Angriffskriegs als ein wichtiger Getreidelieferant ausfällt. Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen waren zuletzt monatelang blockiert. Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern.
+++ 16:58 Bericht: Razzien in Anwesen von russischem Oligarchen in den USA +++
Die US-Polizei hat einem Medienbericht zufolge Anwesen eines russischen Milliardärs durchsucht, der unter die wegen Moskaus Einmarsch in der Ukraine verhängten Sanktionen fällt. Der Besitzer der Anwesen sei der Oligarch Viktor Wekselberg, berichtet der Fernsehsender NBC. Unter anderem seien Polizisten gesehen worden, wie sie Kisten aus einer Wohnung in der mondänen Park Avenue in New York trugen. Auch in einem Haus in den Hamptons, der Luxus-Ferienregion nahe der US-Metropole, fand den Angaben zufolge eine Razzia statt. Beide Anwesen gehörten ganz klar Wekselberg, berichtet NBC unter Berufung auf Dokumente des Finanzministeriums. Zudem sei auch ein Haus auf der Insel Fisher Island bei Miami durchsucht worden, das vermutlich dem russischen Milliardär gehöre. Wekselberg ist Chef der Renova-Gruppe, einem in Moskau ansässigen Firmenkonglomerat. Er ist einer von mehreren reichen Russen, gegen welche die USA Sanktionen verhängt haben.
+++ 16:36 Ukraine hofft auf Gaslieferungen an Europa im nächsten Jahr +++
Der ukrainische Energiekonzern Naftogaz will die Gasproduktion ausbauen, um rechtzeitig für die Heizperiode im nächsten Jahr europäische Länder beliefern zu können. Die Ukraine könne helfen, die Lücke zu füllen, die durch den Wegfall russischer Lieferungen entstehe, sagte der Chef des staatlichen Unternehmens, Jurij Witrenko, der Nachrichtenagentur Reuters. Dazu sei allerdings westliche Hilfe in Form von Investitionen und Experten-Know-how nötig. Dies könne durch eine Art Marshallplan geschehen, wie ihn die USA nach dem Zweiten Weltkrieg zum Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft ins Leben gerufen hatten. Experten geben allerdings zu Bedenken, dass die Gasreserven der Ukraine weitgehend erschöpft seien und das Land seit Jahren erfolglos versuche, die Produktion zu steigern. Zudem lägen etwa 75 Prozent der Gasförderanlagen an der Front oder in ihrer unmittelbaren Nähe.
+++ 16:17 Deutscher Diplomat nimmt an Gorbatschow-Beisetzung teil +++
Die Bundesregierung wird durch den Geschäftsträger der deutschen Botschaft in Moskau an der Beisetzung des früheren sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow am Samstag in Moskau vertreten sein. Das gibt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes bekannt. Der deutscher Botschafter könne wegen eines positiven Corona-Tests nicht teilnehmen.
+++ 15:56 Abgeschalteter Reaktor des AKW Saporischschja wieder am Netz +++
Der kürzlich heruntergefahrene Reaktor des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist nach ukrainischen Angaben wieder ans Stromnetz angeschlossen worden. "Zwei Reaktorblöcke in der Anlage sind nun in Betrieb und erzeugen Strom für den Bedarf der Ukraine", schreibt das ukrainische Staatsunternehmen Energoatom auf Telegram. Am Donnerstag war einer der beiden noch betriebenen Reaktoren nach erneutem Beschuss an Europas größtem Atomkraftwerk abgeschaltet worden.
+++ 15:39 US-Vertreter: Sanktionen gegen Russland wirken +++
Die Sanktionen gegen Russland zeigen nach Einschätzung der US-Regierung Wirkung. Russland versuche vergeblich, die Sanktionen im Bereich von High-Tech-Produkten für das russische Militär und den Energiesektor zu umgehen, sagt der Koordinator der Strafmaßnahmen im US-Außenministerium, James O'Brien, bei einem Besuch in Brüssel. Russland versuche, sich mit Produkten niederer Qualität zu behelfen. So würden für den Hausgebrauch bestimmte Elektronikgeräte für militärische Kommunikationsausrüstung eingesetzt. "Das ist tolles Heimwerken, aber nicht der richtige Weg, um einen modernen bewaffneten Konflikt zu führen oder eine Volkswirtschaft zu managen." Auch liefen Versuche Russlands, sich international Geld zu beschaffen, nicht gut. "Wir beobachten, dass die Sanktionen funktionieren." Russlands Präsident Wladimir Putin spricht bei den Sanktionen Europas, der USA und einiger anderer Länder von einem gescheiterten wirtschaftlichen "Blitzkrieg". Er hat aber eingeräumt, dass die russische Wirtschaft Schaden erleide.
+++ 15:20 Ukraine-Äußerung: Scholz stellt sich hinter kritisierte Baerbock +++
Bundeskanzler Olaf Scholz stellt sich hinter seine Außenministerin Annalena Baerbock, die wegen einer Ukraine-Äußerung in die Kritik geraten ist. Es sei Aufgabe der Bundesregierung, "für die Politik, die man vertritt, zu werben, auch in Zeiten, in denen es mal Gegenwind gibt", sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. "Da ist der Bundeskanzler ganz eng an der Seite der Außenministerin und auch aller anderen Ministerinnen und Minister." Man müsse in diesen aufgeregten Zeiten, die für viele Menschen auch Härten mit sich brächten, Verständnis dafür haben, dass Leute die Politik auch anders sehen könnten. "Aber klar ist trotzdem, dass man bei seinen Prinzipien bleibt und bei dem bleibt, was man richtig findet", sagt Hebestreit. Baerbock habe deutlich gemacht, "dass man (...) auch bei Gegenwind nicht umfällt". Dies sei in dem Schnipsel des Videos etwas kurz gekommen.
+++ 15:02 Ukraine meldet Gefangenenaustausch mit Russland +++
Im ostukrainischen Gebiet Donezk haben die Ukraine und Russland erneut Gefangene ausgetauscht. Es seien 14 Ukrainer freigekommen, teilt der für Kriegsgefangene zuständige Koordinationsstab in Kiew im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die Soldaten von zwei motorisierten Brigaden seien seit dem Frühling in Gefangenschaft gewesen. Unter ihnen befanden sich demnach ein Offizier und ein Militärsanitäter. Eine Bestätigung der russischen Seite steht noch aus. Kiew teilt nicht mit, wie viele russische Soldaten im Gegenzug freikamen. In der Regel lassen beide Seiten gleich viele Militärangehörige frei.
+++ 14:45 G7-Finanzminister wollen Preisdeckel auf russisches Öl durchsetzen +++
Die Finanzminister der G7 wirtschaftsstarker Demokratien wollen einen Preisdeckel auf russisches Öl durchsetzen. Die Maßnahme ziele darauf ab, zum einen die Einnahmen Russlands zu reduzieren, zugleich aber auch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die globalen Energiepreise abzufedern, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
+++ 14:37 Medwedew droht EU mit Gaslieferstopp bei Preisdeckel +++
Russland wird nach den Worten von Ex-Präsident Dmitri Medwedew Gaslieferungen nach Europa einstellen, wenn die EU eine Preisobergrenze für russisches Gas durchsetzt. "Es wird einfach kein russisches Gas in Europa geben", schreibt der Vizechef des russischen Sicherheitsrates in der Messaging-App Telegram. Er reagiert damit auf Äußerungen von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Sie hat zuvor bei einem Besuch der Klausurtagung von CDU/CSU im bayerischen Murnau gesagt: "Ich bin der festen Überzeugung, dass es jetzt Zeit ist für einen Preisdeckel auf russischem Pipeline-Gas nach Europa."
+++ 14:16 Munz: "Von Russen schwer bewacht": ntv-Team filmt auf AKW-Gelände - unter strenger Kontrolle +++
Mit seinem Kamerateam erlangt ntv-Reporter Rainer Munz Zugang zum besetzten AKW in Saporischschja. Raketenhülsen und Einschusslöcher zeugen von den schweren Kämpfen um das Gelände. Mit dabei ist auch die IAEA-Delegation, die jedoch am Vordringen ins eigentliche Krisenzentrum gehindert wird. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:53 Ukraine: Berlin soll russische Gräueltaten als Völkermord einstufen +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal fordert Deutschland auf, russische Kriegsverbrechen in der Ukraine als Völkermord einzustufen. "Es ist russische Politik, zielgerichtet Zivilisten in der Ukraine zu töten, nur weil sie Ukrainer sind. Das bezeichnet man als Völkermord", sagt Schmyhal. "Wenn man alle Tatsachen betrachtet, dann sind alle Merkmale von Genozid, von Völkermord erfüllt. Wir erwarten von unseren Partnern, auch von Deutschland, dass sie sich unserer Einschätzung anschließen." Das ukrainische Parlament hatte die Gräueltaten der russischen Armee bereits im April offiziell als "Völkermord" eingestuft.
+++ 13:31 Kiew beziffert Moskaus Verluste auf fast 49.000 Mann +++
Nach ukrainischen Angaben sind seit Beginn der Invasion 48.700 russische Kämpfer in der Ukraine gefallen. Das teilt der Generalstab der Streitkräfte mit. Demnach wurden seitdem auch 2009 Panzer und 4366 gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 13:03 Moskau: Ukraine erleidet hohe Verluste bei Gegenoffensive +++
Die von der Ukraine gestartete Gegenoffensive im Süden des Landes ist aus Sicht von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu weitgehend gescheitert. "Die ukrainischen Streitkräfte setzen den Versuch von Angriffen im Raum zwischen Mykolajiw und Krywyj Rih und in anderen Richtungen fort, der Feind erleidet hohe Verluste", sagt Schoigu im Nachrichtendienst Telegram. Kiews einziges Ziel bei der Offensive sei es, "bei den westlichen Kuratoren die Illusion zu erzeugen, die ukrainische Armee sei zu Angriffen fähig." Ziel der ukrainischen Angriffe ist es, die westlich des Dnipro stehenden russischen Truppen im Gebiet Cherson hinter den Fluss zurückzutreiben. Im Gegensatz dazu erklärte Schoigu, die russischen Truppen seien an die Gebietsgrenze zur benachbarten Region Mykolajiw vorgestoßen. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
+++ 12:42 Schoigu: Russland hat keine schweren Waffen am AKW +++
Russland hat nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu keine schweren Waffen im besetzten Atomkraftwerk Saporischschja stationiert. "Ich erkläre verantwortungsvoll, dass wir keine schweren Waffen auf dem Gelände des Kernkraftwerks oder in den angrenzenden Gebieten haben", sagt er in Moskau. Er hoffe, die Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA könnten sich davon überzeugen. Schoigu beschuldigt die Ukraine, seit Mitte Juli regelmäßig die Infrastruktur des AKW mit westlichen Waffen angegriffen zu haben.
+++ 12:23 Ukrainischer Regierungschef erwartet Kiew-Besuch Steinmeiers +++
Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal geht davon aus, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinen im April geplatzten Kiew-Besuch demnächst nachholen wird. "Wir erwarten einen Besuch Steinmeiers in Kiew auf Einladung von Präsident (Wolodymyr) Selenskyj", sagte Schmyhal in einem Interview der dpa. Steinmeier wollte Kiew im April zusammen mit den Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands besuchen. Die ukrainische Regierung lehnte einen Besuch Steinmeiers nach Angaben von deutscher Seite jedoch kurzfristig ab. Die vier anderen Staatschefs fuhren schließlich allein.
+++ 11:47 Merz: Sollten Kiew auch mit "Leopard"-Panzern helfen +++
Unionsfraktionschef Friedrich Merz spricht sich für eine Lieferung von deutschen "Leopard" 2-Kampfpanzern zur Unterstützung der Ukraine aus. "Wir sollten auch in dieser Hinsicht der Ukraine helfen, damit sie in der Lage sind, die russische Aggression zurückzudrängen", sagt der CDU-Vorsitzende im oberbayerischen Murnau. Zuvor hatte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal eine solche Lieferung gefordert.
+++ 11:11 Kaim zu Manager-Tod: Vermutung eines Racheakts liegt nahe +++
Mit dem Vorstandschef von Lukoil stirbt erneut ein hochrangiger Manager aus dem russischen Energie-Sektor auf mysteriöse Weise. Rawil Maganow kommt bei einem Fenstersturz ums Leben, russische Behörden suggerieren einen Suizid. Politologe Markus Kaim hegt an dieser Erklärung jedoch Zweifel.
+++ 10:26 London: Russlands Manöver sind für die Militärs nutzlos +++
Russlands Militärübungen haben sich nach Ansicht britischer Experten durch das schwache Abschneiden der russischen Streitkräfte in der Ukraine als nutzlos erwiesen. Veranstaltungen wie das Manöver Wostok 22, das derzeit abgehalten wird, hätten sich nicht darin bewährt, die Fähigkeiten des Militärs zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten, heißt es im Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums. "Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken."
+++ 09:50 Putin breitet Kriegspropaganda vor Schülern aus +++
Bei einer Gesprächsrunde mit Schülerinnen und Schülern in Kaliningrad spricht Kremlchef Putin der Ukraine das Existenzrecht ab. Es habe sich dort eine "anti-russische Enklave" gebildet, vor der sein Land "beschützt" werden müsse. In aller Ruhe rechtfertigt er vor den Kindern so den Angriffskrieg.
+++ 09:25 Ukraine meldet Zerstörung russischer Depots +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben sechs Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten Süden des Landes zerstört. Fünf Munitionslager seien im Gebiet Cherson vernichtet worden, teilt das Kommando "Süd" des ukrainischen Militärs mit. Daneben soll in der Stadt Melitopol im Gebiet Saporischschja ein Depot zerstört worden sein. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Neben den fünf Depots sollen auch zwei von den Russen genutzten Fährverbindungen über einen Fluss getroffen worden sein.
+++ 08:45 Frachter aus Ukraine im Bosporus wieder frei +++
In der türkischen Meerenge Bosporus ist ein auf Grund gelaufener Frachter mit Getreide aus der Ukraine wieder frei. Der Frachter sei von der Küstenwache mit Schleppschiffen wieder in Besetzung gesetzt worden, berichtet die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Das Schiff war in der Nacht bei Istanbul wegen einer Störung am Ruder in der Meerenge auf Grund gelaufen und lag vor dem Stadtteil Bebek vor Anker. Der Bosporus wurde vorübergehend für den Schiffsverkehr gesperrt. Das rund 170 Meter lange Schiff "Lady Zehma" hat 3000 Tonnen Mais geladen und ist auf dem Weg nach Italien.
+++ 08:09 US-Institut: Russland verstärkt Truppen in Cherson +++
Nach Angaben des US-Militärinstituts ISW reagiert Russland auf die ukrainische Gegenoffensive mit der Entsendung weiterer Truppen in die Region Cherson. Dabei beruft sich das Institut auch auf eine Filmaufnahme, die einen Militärkonvoi zeigt, der die Brücke bei Kertsch auf der Krim passiert. Zudem gehen die US-Analysten davon aus, dass Moskau neue Operationen zur Eroberung der Region Donezk vorbereitet.
+++ 07:23 Ukraine: Moskau löst Brigaden wegen hoher Verluste auf +++
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs löst Russland zwei Brigaden, die in der Ukraine hohe Verluste erlitten haben, auf. Demnach handelt es sich bei den Einheiten um die 31. separate Luftangriffsbrigade und die 22. separate Spezialbrigade. Weniger als 20 Prozent des Personals sei noch am Leben, heißt es aus Kiew. Die 31. separate Luftangriffsbrigade soll in Kämpfen beim Flughafen Hostomel, rund um Kiew und in Sjewjerodonezk eingesetzt worden sein.
+++ 07:02 Kriewald: IAEA erzielt "ersten Erfolg" in Saporischschja +++
Fünf Expertinnen und Experten der Atomenergiebehörde IAEA dürfen sich bis zum Wochenende in dem besetzten AKW in Saporischschja aufhalten - ein "erster Erfolg", meint Nadja Kriewald. Die ntv-Reporterin befindet sich vor Ort und berichtet über die aktuelle Lage.
+++ 06:33 Finnland bereitet achtes Hilfspaket für Ukraine vor +++
Das finnische Verteidigungsministerium kündigt ein neues Hilfspaket mit Verteidigungsgütern für die Ukraine im Wert von 8,3 Millionen Euro an. Informationen über Inhalt und Lieferzeit macht Helsinki nicht. Damit erhöht sich Finnlands Hilfe an die Ukraine laut Reuters auf 92,3 Millionen Euro.
+++ 06:07 Selenskyj: Dänemark liefert der Ukraine Winteruniformen +++
Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj verpflichtet sich Dänemark, das ukrainische Militär mit Winteruniformen auszustatten. Das teilt Selenskyj nach einem Besuch des dänischen Außenministers Jeppe Kofod in Kiew mit.
+++ 05:07 FDP-Bundestagsfraktion will "Rückbau" von Nord Stream 2 +++
Die FDP-Bundestagsfraktion will das Kapitel der Ostseepipeline Nord Stream 2 endgültig schließen. "Als Freie Demokraten fordern wir den Rückbau von Nord Stream 2 sowie die schnellstmögliche Erarbeitung eines Konzepts zur rechtlichen, technischen und umweltfachlichen Absicherung", heißt es in einem auf der Herbstklausur in Bremen beschlossenen Positionspapier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die FDP-Fraktion wolle so schnell wie irgend möglich alle Rohstoff- und Energiekäufe aus Russland und Belarus beenden, soweit dies die eigene wirtschaftliche Handlungsfähigkeit zulasse. "Die Nord-Stream-Pipelines waren von Beginn an ein geopolitisches Projekt des Kremls, dessen Ziel die Isolation der Ukraine war. Deshalb hat insbesondere der Bau der Pipeline Nord Stream 2 zu erheblichen Verstimmungen geführt und Deutschland diplomatisch isoliert", heißt es in dem Beschluss, in dem der Ukraine auch weitere Unterstützung zugesichert wird.
+++ 03:59 Wohnhaus bei Beschuss von AKW-Standort Enerhodar getroffen +++
In der von russischen Truppen kontrollierten Stadt Enerhodar, Standort des Atomkraftwerks Saporischschja, ist ein Wohnhaus unter Beschuss geraten. Dies berichtet ein Reuters-Reporter. Soldaten liefen umher und Hubschrauber flögen über dem Gebäude. Es war nicht möglich, festzustellen, wer geschossen hatte. Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Region Saporischschja, Jewgeni Balizki, sagte, bei dem ukrainischen Beschuss von Enerhodar seien mindestens drei Menschen getötet und fünf verwundet worden. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak sagte dagegen, Russland habe den Vorfall in Enerhodar inszeniert, um der Ukraine die Schuld zu geben.
+++ 02:06 Ukrainischer Regierungschef Schmyhal fordert moderne Kampfpanzer +++
Vor seinem Deutschlandbesuch fordert der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal von der Bundesregierung Kampfpanzer zur Abwehr der russischen Angreifer. "Wir benötigen einen Wandel in der Philosophie der Waffenlieferungen. Damit meine ich: Es sollten auch moderne Kampfpanzer geliefert werden", sagte Schmyhal in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Wir erwarten von den USA, dass sie uns ihre Abrahams-Panzer liefern und von Deutschland erwarten wir "Leopard" 2. Das sind die modernen Panzer, die die Ukraine auf dem Schlachtfeld braucht." Schmyhal wird am Samstag in Berlin erwartet. Am Sonntag wird er von Bundeskanzler Olaf Scholz im Kanzleramt empfangen. Er ist der hochrangigste ukrainische Politiker, der Berlin seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor gut einem halben Jahr besucht.
+++ 22:57 Selenskyj: Russland lässt internationale Journalisten nicht zum AKW +++
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verhindert Russland, dass internationale Medienvertreter die Experten der Atomenergiebehörde IAEA zum Atomkraftwerk Saporischschja begleiten. Mit IAEA-Chef Rafael Grossi sei vereinbart worden, dass ukrainische und internationale Journalisten bei der Mission zu dem von Russland besetzten Kraftwerk in der Südukraine dabei sein dürften, sagte das Staatsoberhaupt in seiner täglichen Videoansprache. "Unabhängige Journalisten. Damit die Welt die Wahrheit sieht." Leider hätten die "Besatzer" keine Journalisten hineingelassen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 22:09 Getreidefrachter aus Ukraine läuft in Bosporus auf Grund +++
Ein Frachter mit Getreide aus der Ukraine ist in der Meerenge Bosporus auf Grund gelaufen. Grund sei eine Störung am Ruder, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Abend. Die Meerenge wurde vorerst für den Schiffsverkehr gesperrt. Das Schiff "Lady Zehma" hat 3000 Tonnen Mais geladen und ist auf dem Weg nach Italien, heißt es nach Angaben des in Istanbul eingerichteten Kontrollzentrums für die ukrainischen Getreideexporte. Der Bosporus und die Dardanellen sind wichtige Durchfahrtsstraßen, die Schwarzes Meer und Mittelmeer verbinden.
+++ 21:13 Auswärtiges Amt: Kritisiertes Baerbock-Video sinnentstellend geschnitten +++
Die Kritik an einer Ukraine-Äußerung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist nach Darstellung des Auswärtigen Amts durch pro-russische Desinformation befördert worden. "Der Klassiker: Sinnenstellend zusammengeschnittenes Video, geboostert von prorussischen Accounts und schon ist das Cyber-Instant-Gericht fertig, Desinformation von der Stange", schreibt der Ministeriumsbeauftragte für strategische Kommunikation, Peter Ptassek, auf Twitter. "Ob wir uns so billig spalten lassen? Glaube ich nicht." Sein Tweet wurde vom offiziellen Twitterkanal des Auwärtigen Amts weiterverbreitet. Baerbock war mit einer Äußerung in die Kritik geraten, die bereits am Vortag bei einer Podiumsdiskussion in Prag gefallen war. Dort erklärte sie auf Englisch, dass sie den Ukrainern versprochen habe, sie so lange wie nötig zu unterstützen, und dass sie deshalb auch liefern wolle - unabhängig davon, was ihre deutschen Wähler darüber denken ("no matter what my German voters think"). Mehr dazu lesen Sie hier.
Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, hek/jpe/rts/AFP/dpa