Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:50 Selenskyj: "Selbst Bestien sind moralischer als du, russischer Staat" +++
Nach der Überschwemmung durch den Dammbruch macht Präsident Selenskyj Russland schwere Vorwürfe. "Dutzende Städte und Dörfer sind weiterhin überschwemmt, wobei die Situation im vorübergehend besetzten Teil der Region Cherson nach wie vor am schlimmsten ist", schreibt er in einem Tweet. "Russische Terroristen bombardieren weiterhin Evakuierungswege, Evakuierungspunkte und Boote, die Menschen wegbringen ..." Erst heute seien bei einem dieser Angriffe drei Menschen getötet worden (siehe Eintrag von 18:45 Uhr). "Selbst Bestien sind moralischer als du, russischer Staat", wettert Selenskyj in seinem Post. Die Ukraine setze derweil ihre Rettungsaktion fort und konnte demnach rund 4000 Menschen evakuieren.
+++ 22:10 Kühlwasser für ukrainisches AKW: IAEA will Pegelstand selbst prüfen +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) will offene Fragen zur Kühlwasserversorgung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja klären. Die vor Ort stationierten IAEA-Experten bräuchten deshalb Zugang zu einem Wasserzulauf in der Nähe des russisch besetzten Kernkraftwerks, um den Pegelstand selbst zu überprüfen, forderte IAEA-Chef Rafael Grossi. Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms am Dienstag hat zu einem Absinken des Pegelstandes im Reservoir des Dnipro-Flusses geführt, mit dem das AKW gekühlt wird. Laut IAEA liegen deutlich unterschiedliche Angaben zu den Wasserständen des Zulaufs und des Dnipro-Reservoirs vor. Das Kraftwerk liegt mehr als 100 Kilometer flussaufwärts von dem inzwischen zerstörten Staudamm. Falls der Pegelstand im Reservoir zu tief fallen sollte, könnte kein frisches Wasser zur Kühlung der stillgelegten Reaktoren und des Atomabfalls mehr angepumpt werden. Das AKW wäre dann auf Kühlteiche angewiesen, die laut IAEA für mehrere Monate ausreichen.
+++ 21:32 Ukraine meldet Befreiung von drei Dörfern +++
Die ukrainische Armee hat erste militärische Erfolge ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Truppen verkündet: Die ukrainischen Streitkräfte meldete im Laufe des Tages die Rückeroberung von drei Dörfern in der Region Donezk im teilweise russisch besetzten Osten des Landes. Zunächst erklärte das ukrainische Heer, ukrainische Soldaten hätten das Dorf Blagodatne "befreit". Weniger als drei Stunden später meldeten die ukrainischen Grenzschutztruppen die Rückeroberung der Ortschaft Neskutschne: Über dem Ort wehe wieder "die ukrainische Flagge". Am Abend erklärte schließlich Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar, auch die nahe von Blagodatne gelegene Ortschaft Makariwka sei wieder in ukrainischer Hand. Ukrainische Soldaten bestätigten derweil die Zerstörung vom Westen gelieferter Panzer durch russischen Beschuss in der weiter südlich gelegenen Region Saporischschja.
+++ 21:01 Russland und Ukraine tauschen Kriegsgefangene aus +++
Russland und die Ukraine melden den Austausch von insgesamt je fast 100 Kriegsgefangenen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilt laut der Nachrichtenagentur TASS mit, 94 Russen seien aus ukrainischer Gefangenschaft entlassen und zur Untersuchung in eine medizinische Einrichtung gebracht worden. Ein Vertreter der Regierung in Kiew erklärt, 95 ukrainische Soldaten seien zurückgekehrt. Einige von ihnen seien verwundet.
+++ 20:13 Moskau spricht nun von sieben zerstörten Leopard-Panzern +++
Russische Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau mindestens sieben deutsche Leopard-Panzer und fünf Bradley-Kampffahrzeuge aus US-Produktion zerstört. In der Region Saporischschja sei eine Kolonne gepanzerter Fahrzeuge getroffen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Bereits gestern hatte Moskau verkündet, vier Leopard-Panzer und fünf Bradley-Panzer zerstört haben.
+++ 19:28 Weimarer Dreieck: Scholz, Duda und Macron beraten über Ukraine und NATO-Gipfel +++
Bundeskanzler Olaf Scholz berät am Montagabend in Paris mit den Präsidenten Frankreichs und Polens, Emmanuel Macron und Andrzej Duda, über die Lage in der Ukraine. Dabei geht es sowohl um weitere militärische Unterstützung als auch um humanitäre Hilfe nach der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms. Themen des Arbeitsessens sind nach Angaben des Elysée-Palasts zudem Sicherheitsgarantien für die Ukraine sowie die Vorbereitung der anstehenden Gipfel der EU und der NATO. Zuletzt hatte im Februar in München ein Treffen im Format des sogenannten Weimarer Dreiecks stattgefunden.
+++ 18:45 Gouverneur von Cherson: Russische Soldaten töten bei Angriff auf Rettungsboot drei Menschen +++
Russische Streitkräfte haben dem ukrainischen Gouverneur der Provinz Cherson zufolge ein Evakuierungsboot in einem überschwemmten Gebiet der Provinz angegriffen und dabei drei Zivilisten getötet und acht weitere Menschen verletzt. Das Medium "Kyiv Independent" schreibt unter Berufung auf einen Beitrag von Oleksandr Prokudin auf Telegram, dass die Menschen zum Zeitpunkt des Angriffs vom russisch besetzten Ostufer zurück auf die von der Ukraine kontrollierte Seite des Flusses Dnipro evakuiert worden seien. Der Gouverneur schrieb demnach, ein 74-jähriger Mann sei getötet worden, als er eine Frau mit seinem Körper bedeckte, als russische Streitkräfte das Feuer eröffneten und ihm in den Rücken schossen. Unter den Verletzten sind dem Bericht zufolge auch zwei Polizisten. Unabhängig verifizieren lassen sich Berichte dieser Art nur schwer.
+++ 18:15 Ex-US-Fallschirmjäger in Russland wegen Vorwurfs von Drogendelikten verhaftet +++
Ein russisches Gericht hat Untersuchungshaft für einen US-Bürger wegen des Vorwurfs auf Drogendelikte angeordnet. Travis Leake, einem "ehemaligen Fallschirmjäger und Musiker" werde zur Last gelegt, "den Verkauf von Drogen an junge Menschen organisiert" zu haben, erklärte das Moskauer Chamownitscheski-Gericht via Telegram. Leake werde bis zum 6. August in Erwartung eines möglichen Prozesses in Haft bleiben, die Untersuchungshaft könnte demnach auch noch verlängert werden. Dem US-Nachrichtensender CNN zufolge lebt Musiker und Musikproduzent Leake seit vielen Jahren in Russland. Mehrere US-Bürger befindet sich derzeit in Russland in Haft. Washington wirft Moskau seit Längerem vor, US-Bürger willkürlich festzunehmen, um sie als Druckmittel für die Entlassung von in den USA inhaftierten russischen Bürgern zu nutzen. Die Beziehungen zwischen Russland und den USA sind auf einem Tiefpunkt, seit der russische Präsident Wladimir Putin im Februar 2022 die Offensive in der Ukraine gestartet hat.
+++ 17:41 Bürgermeister im Exil Fedorow: "Melitopol ist ein Zentrum des Widerstands" +++
Melitopols Bürgermeister Iwan Fedorow, der zu Beginn des Kriegs einige Zeit in russischer Gefangenschaft verbrachte und derzeit aus dem Exil in Saporischschja arbeitet, sieht seine Stadt als Zentrum des Widerstands. "Melitopol ist ein Zentrum des Widerstands - des zivilen wie auch des nicht zivilen Widerstands", sagt der 34-Jährige der "Welt". "Die Kollaborateure sind derzeit in Panik. Aber die Russen sind es noch nicht." Die russischen Kommandeure würden den Kollaborateuren verbieten zu gehen, so Fedorow. "Wir haben viele Informationen darüber, dass Kollaborateure fliehen wollten, aber von russischen Stellen daran gehindert wurden." Ihre Familien seien aber bereits gegangen. Zur mittlerweile laufenden Gegenoffensive und zu potenziellen Vorstößen der ukrainischen Streitkräfte in Richtung Melitopol will sich Fedorow nicht äußern. "Ich denke, dass nur Militärs militärische Angelegenheiten kommentieren sollten, wir Zivilisten können das nicht. Unser Verteidigungsministerium hat uns vor einigen Wochen zudem um Zurückhaltung gebeten." Man verstehe genau, warum.
+++ 17:13 Ukraine-Trainer vor Benefizspiel: "Wichtig zu zeigen, dass die Ukraine am Leben ist" +++
Der neue ukrainische Nationaltrainer Serhij Rebrow will mit dem Benefiz-Länderspiel morgen Abend in Deutschland für ein bisschen Freude in seinem Heimatland sorgen. "Für mich bedeutet der Fußball Emotionen", sagt der 49-Jährige, der erst seit ein paar Tagen im Amt ist, in Bremen. "In unserem Land, unserem Volk fehlen die Emotionen. Im Krieg schaut jeder auf die Nachrichten, auf das, was passiert - wir auch." Deshalb habe er seinen Spielern gesagt, "wir müssen den Menschen in der Ukraine Emotionen geben, um sie zu unterstützen", äußerte der frühere Nationalspieler. "Auf dem Platz müssen wir unseren Charakter zeigen. Das ist sehr wichtig. Für mich ist es sehr wichtig, hier zu sein und zu zeigen, dass die Ukraine am Leben ist, und dass wir Fußball spielen." Die Partie im Weserstadion wird am Montag um 18 Uhr (ZDF) angepfiffen, der Deutsche Fußball-Bund spendet die Einnahmen der Partie zur Unterstützung der Ukraine, die vor weit über einem Jahr von Russland angegriffen wurde.
+++ 16:26 Vitali Klitschko: "Es braucht weitere Panzerlieferungen auch aus Deutschland" +++
Nach jüngsten Behauptungen Moskaus, mehrere Panzer westlicher Bauart auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zerstört zu haben, hat Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko neue Panzerlieferungen gefordert. "Wir sehen in der jetzigen Lage: Es braucht weitere Panzerlieferungen auch aus Deutschland", sagt Klitschko der "Bild am Sonntag". "Wir können erst dann sagen, dass genug geliefert wurde, wenn der Krieg vorbei ist und die Ukraine gewonnen hat."
+++ 15:51 In Überschwemmungsgebieten geht das Wasser weiter zurück +++
Die ukrainischen Behörden melden sinkende Wasserstände in den Überschwemmungsgebieten. Demnach steht der Hochwasserpegel des Dnipro in Cherson am Morgen bei 4,18 Meter, gut einen halben Meter weniger als am Vortag. Das Wasser fließt ins Schwarze Meer ab. Der Betreiber des Kraftwerks des zerstörten Kachowka-Staudamms teilt mit, dass der Wasserstand im Stausee ebenfalls weiter sinke. Er lag demnach bei 9,35 Meter, das waren mehr als sieben Meter weniger als am Dienstag.
+++ 15:20 Moskau: Ukrainischer Angriff auf Kriegsschiff im Schwarzmeer abgewehrt +++
Russland hat nach eigenen Angaben erneut einen ukrainischen Angriff auf eines seiner Kriegsschiffe im Schwarzen Meer abgewehrt. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht auf Sonntag "vergeblich versucht", das Schiff "Priasowje" mit "sechs unbemannten Hochgeschwindigkeitsbooten" anzugreifen, erklärt das russische Verteidigungsministerium via Telegram. Die "Priasowje" sei im Einsatz gewesen, um die Pipelines Turkstream und Blue Stream zu bewachen, über die russisches Erdgas in die Türkei fließt. Moskau zufolge zerstörte das russische Kriegsschiff sämtliche ukrainischen Boote und erlitt selbst keinerlei Schaden.
+++ 14:52 Wegen Spionage in Russland verurteilter Deutscher: Freunde und Familie bitten um Hilfe +++
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine ist derzeit der Hauptgrund für Differenzen zwischen Deutschland und Russland. Es gibt aber noch weitere. Freunde und Familie eines in Russland wegen angeblicher Spionage für den BND zu 13 Jahren Haft verurteilten Deutschen haben die Bundesregierung jüngst um Hilfe gebeten. Dieter Woronins Lage sei "aussichtslos", schreiben Freunde des 43-jährigen Russlanddeutschen in einem Brief an das Auswärtige Amt, der dem "Spiegel" vorliegt. "Wenn ihm nicht geholfen wird, verbringt er die nächsten 13 Jahre im Gefängnis." Woronin war im Februar 2021 wegen Spionagevorwürfen festgenommen worden. Nach einem Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde er im März 2023 verurteilt. Er habe russische Staatsgeheimnisse an den BND weitergegeben, urteilte ein Moskauer Gericht. Nachdem Woronin zunächst in Vernehmungen gestanden haben soll, wiederholte er dieses Geständnis vor Gericht nicht. "Dieter hat nie für den BND gearbeitet", sagt Woronins Verlobte Yevgeniya Kozmenko im "Spiegel".
+++ 14:23 Prigoschin: Wagner-Söldner unterzeichnen keinen Vertrag mit Russland +++
Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, erklärt, dass seine Kämpfer keinen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu unterzeichnen würden. Das Verteidigungsministerium hatte zuvor alle Freiwilligenkommandos angewiesen, bis Ende Juni Verträge mit dem Ministerium zu unterschreiben. "Wagner wird keine Verträge mit Schoigu unterzeichnen", sagt Prigoschin. Die Wagner-Gruppe sei in das Gesamtsystem integriert und vollständig den Interessen Russlands untergeordnet, aber ihre hocheffiziente Kommandostruktur würde durch die Unterstellung unter Schoigu Schaden nehmen. Prigoschin ist wiederholt mit dem regulären Militär aneinandergeraten und hat die Kriegsführung in der Ukraine mehrfach kritisiert.
+++ 13:58 Gouverneur von Cherson: Russland feuert auf Wohnviertel +++
Nach ukrainischen Angaben hat Russland mehrere Gemeinden in den Regionen Donezk und Cherson unter Beschuss genommen. Demnach wurden acht Zivilisten in der Region Donezk verletzt und fünf weitere in der Oblast Cherson. Russland habe in der Oblast Cherson Wohnviertel ins Visier genommen, schreibt Gouverneur Oleksandr Prokudin auf Telegram. Er spricht von Dutzenden Granaten-Angriffen. Alleine auf die Stadt Cherson seien 32 Granaten abgefeuert worden.
+++ 13:36 Schoigu zeichnet Soldaten für Leopard-Zerstörung aus +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu verleiht Medaillen an Soldaten, die nach russischen Angaben bei der Abwehr eines ukrainischen Gegenangriffs vier deutsche Leopard-Panzer und fünf Bradley-Kampffahrzeuge aus US-Produktion zerstört haben. Schoigu wird im staatlichen Fernsehen gezeigt, wie er Soldaten, die nach eigenen Angaben feindliche Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört haben, den goldenen Stern "Held Russlands" übergibt - die höchste militärische Auszeichnung Russlands.
+++ 13:03 Ukraine verkündet Befreiung des Dorfes Blahodatne im Südosten +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben das Dorf Blahodatne in der Oblast Donezk befreit. Das schreibt eine Einheit der ukrainischen Armee auf ihrer Facebook-Seite. Das hätten sie gemeinsam mit Soldaten anderer Einheiten geschafft. Die ukrainischen Truppen erklären außerdem, dass sie russische Soldaten gefangen genommen hätten. Dazu postet die Einheit ein Video, in dem Soldaten die ukrainische Fahne in einem zerstörten Gebäude hissen. Wann das Video aufgenommen wurde, ist bisher unklar.
+++ 12:46 ISW sieht ukrainische Erfolge bei Offensive +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Offensive gegen die russische Armee im Gebiet Saporischschja im Süden des Landes nach Einschätzung westlicher Experten lokale Erfolge erzielt. Die Gewinne gebe es im Westen des Gebiets Saporischschja und dort im Südwesten und Südosten der Stadt Orichiw, teilt das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) mit. Insgesamt gebe es ukrainische Offensivhandlungen an vier Abschnitten der Front. Dagegen hatte das russische Militär mitgeteilt, die Angriffe dort und im Gebiet Donezk um die Stadt Bachmut erfolgreich abgewehrt zu haben.
+++ 12:24 Kiew: Moskau wollte mit Damm-Zerstörung unseren Vormarsch stoppen +++
Die ukrainische Regierung bekräftigt ihre Vorwürfe, dass Russland den Kachowka-Staudamm gezielt zerstört hat, um die ukrainischen Streitkräfte im Süden des Landes am Vormarsch zu hindern. Die Sprengung des Damms aus dem Inneren des zugehörigen Wasserkraftwerks sei offenbar mit der Absicht durchgeführt, die ukrainischen Verteidigungskräfte daran zu hindern, eine Offensive in der Region Cherson zu starten, sagt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. Zudem habe Russland damit die Entsendung von Reserven in die Gebiete Saporischschja und Bachmut ermöglichen wollen. Dagegen behauptet Russland, ukrainische Truppen hätten den Damm mit Raketenwerfern beschossen.
+++ 11:55 Kreml: Derzeit keine Basis für Dialog mit Ukraine +++
Die russische Führung sieht nach eigenen Angaben derzeit keine Grundlage für einen möglichen Dialog mit der Ukraine. Es gebe im Moment praktisch keine Vorbedingung für eine Vereinbarung, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow dem staatlichen Fernsehsender Rossija. Zudem gebe es keine "auch nur hauchdünne Grundlage für irgendeine Art von Dialog".
+++ 11:24 Ukraine verkündet Abschuss von sechs Drohnen +++
Die ukrainischen Luftstreitkräfte melden den Abschuss von sechs Drohnen im Gebiet Charkiw und Sumy an der Grenze zu Russland. Es handle sich erneut um iranische Shahed-Drohnen. Russland habe in der Nacht damit angegriffen.
+++ 10:51 Wasserversorgung auf der Krim soll gestört sein +++
Dass der Staudamm nahe Cherson zerstört wurde, hat anscheinend auch Konsequenzen auf der von Russland besetzten Krim. Es gebe dort Probleme mit der Wasserversorgung, schreibt das Zentrum des Nationalen Widerstands der Ukraine. Im Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums heißt es, durch den Bruch des Damms sei mit ziemlicher Sicherheit die wichtigste Wasserquelle der Krim, der Nord-Krim-Kanal, schwer beeinträchtigt. Der Kanal beziehe Wasser aus einem Zulauf des Kachowkaer Stausee. Der Wasserstand des Stausees sinke jedoch unterhalb des Niveaus des Zulaufs, dadurch werde bald kein Wasser mehr auf die Krim fließen. Weiter heißt es aus London: "Die russischen Behörden werden jedoch wahrscheinlich den unmittelbaren Wasserbedarf der Bevölkerung decken, indem sie Reservoirs anlegen, Wasserrationierungen vornehmen, neue Brunnen bohren und Wasser in Flaschen aus Russland liefern." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 10:26 "Russlands größtes Problem ist Kampfmoral der Soldaten" +++
Sicherheitsexperte Joachim Weber sieht das russische Militär gut aufgestellt - "besser sogar, als viele glauben". Allerdings würden viele Soldaten den Sinn des Krieges anzweifeln, mangelnde Kampfmoral sei laut Weber eine von Moskaus größten Schwächen.
+++ 09:57 Ukraine: Russland setzt Deserteure als Kanonenfutter ein +++
Das ukrainische Militär behauptet, dass sich bei der russischen Armee die Fälle von Desertation, Ungehorsam und Sabotage häufen würden. Ein Grund dafür sei ausbleibender Erfolg auf dem Schlachtfeld, schreibt der Generalstrab der Streitkräfte der Ukraine bei Facebook. Deshalb habe der russische Generalstab Kommandeure angewiesen, Soldaten mit entsprechendem Verhalten zu identifizieren, den Angriffskompanien zuzuteilen und zu sogenannten Kanonenfutter-Angriffen einzusetzen. Die Behauptungen lassen sich nicht überprüfen.
+++ 09:31 Thiele: Könnte in Ukraine zu "unendlichem Krieg" kommen +++
Es wird viel spekuliert, ob die erwartete Großoffensive der Ukraine bereits läuft oder nicht. Oberst a.D. Ralph Thiele sieht die Ukraine erst in einer "frühen Phase des Gegenangriffs". Mit Blick auf die Zukunft des Landes sieht der Militärexperte das Risiko eines nicht endenden Krieges.
+++ 09:06 Laut russischem Gouverneur wahrscheinlich zweite Drohne abgestürzt +++
In Russland soll eine weitere abgestürzte Drohne entdeckt worden sein. Der Gouverneur der Region Kaluga, Wladislaw Schapscha, schreibt auf Telegram, in einem Waldgebiet im Rajon Medynski sei am Abend die Absturzstelle einer weiteren mutmaßlichen Drohne entdeckt worden. Schäden oder Verletzte habe es nicht gegeben. Zuvor hatte Schapscha geschrieben, dass eine Drohne in der Nähe Dorfes Strelkovka niedergegangen sei. Das Dorf ist etwa 100 Kilometer vom Zentrum Moskaus entfernt, der Rajon Medynski liegt etwa 120 Kilometer südwestlich der russischen Hauptstadt.
+++ 08:29 Ukraine: Fast 1000 russische Soldaten "liquidiert" +++
Innerhalb eines Tages hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben etwa 980 russische Soldaten "liquidiert". Zerstört worden seien unter anderem 17 Panzer der russischen Truppen, 24 Mannschaftstransportwagen, 19 Artilleriesysteme und 37 Drohnen. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.
+++ 07:57 Ukrainisches Militär: Russische Waffendepots weggespült +++
Im Raum Cherson hätten sich am linken Ufer des Dnipros Waffendepots der russischen Besatzungsarmee befunden, sagt die Sprecherin des Südkommandos der ukrainischen Streitkräfte, Natalija Humenjuk, der Nachrichtenplattform RBC-Ukraine zufolge. Die Depots seien nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms weggespült worden. Munition und Minen seien so ins Meer an die Küste gelangt. Sie sagt, die russischen Truppen hätten am Ufer außerdem mehrere Verteidigungslinien errichtet, unter anderem mit Minen. Humenjuk spricht von einem 5 bis 15 Kilometer langen Streifen, in dem Depots gewesen seien und der überschwemmt worden sei.
+++ 07:27 Ukrainische Armee meldet acht Raketenangriffe +++
Die ukrainische Luftwaffe hat am Samstag nach eigenen Angaben 16 Angriffe auf russische Truppen durchgeführt. Zudem seien zwei Flugabwehrraketensysteme attackiert worden, heißt es am Morgen von Generalstab der Streitkräfte der Ukraine. Die Truppen hätten zudem unter anderem zwei russische Kontrollpunkte getroffen, sowie fünf Gebiete, an denen sich Personal, Waffen und militärische Ausrüstung befunden hätten, schreibt der Generalstab ohne nähere Angaben zu den Orten. Die russischen Truppen hätten am Samstag acht Raketenangriffe auf die Ukraine durchgeführt und 35 Drohnen eingesetzt. Zwei Raketen und 20 Drohnen seien zerstört worden. Der Generalstab spricht zudem von 92 russischen Luftangriffen und 45 Angriffen mit Mehrfach-Raketensystemen.
+++ 06:48 Laut UN fehlt 700.000 Menschen Zugang zu Trinkwasser +++
Die Vereinten Nationen warnen vor den Folgen des Bruchs des Kachowka-Damms im Süden der Ukraine. Mehr als 700.000 Menschen fehle ein ausreichender Zugang zu Trinkwasser, sagt UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths der Nachrichtenagentur Associated Press. Zudem würden die Verwüstungen durch die Überschwemmungen fast unweigerlich zu geringeren Getreideexporten, weniger Nahrung für Millionen Menschen und zu höheren Lebensmittelpreisen auf der ganzen Welt führen. Der Damm und der Stausee am Dnipro sind für Frischwasser und Bewässerung in der Südukraine wichtig.
+++ 06:09 Nach Staudamm-Bruch werden noch 29 Menschen vermisst +++
Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms werden mindestens 29 Menschen vermisst. Nach Angaben vom ukrainischen Innenministerium vom Abend stehen in der Oblast Cherson 46 Orte unter Wasser, 32 davon sind im von der Ukraine kontrollierten Gebiet. In der Oblast Mykolajiw sind demnach 31 weitere Siedlungen überflutet. Bislang ist von insgesamt 13 Toten die Rede auf beiden Seiten des Gebiets, in dem auch die Kampfhandlungen weiterlaufen.
+++ 05:13 Drohne geht unweit Metropolregion Moskau nieder +++
Eine Drohne ist am frühen Morgen in der Nähe des Dorfes Strelkovka in der russischen Region Kaluga niedergegangen. "Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Verletzten", teilt der Gouverneur der Region, Wladislaw Schapscha, über die Nachrichten-App Telegram mit. Die Region Kaluga grenzt im Norden an die Metropolregion Moskau.
+++ 03:41 Russen greifen in Oblast Sumy an +++
Ukrainischen Berichten zufolge haben russische Truppen in der Oblast Sumy angegriffen. Laut "Kyiv Independent" wurden dabei verschiedene Waffen wie Drohnen und Artillerie eingesetzt und neun Ortschaften getroffen. Bislang gebe es keine Berichte über Tote, es entstand aber Sachschaden.
+++ 01:06 Güterzug entgleist in Region Belgorod +++
Fünfzehn Waggons eines leeren Güterzuges sind in der südlichen russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine entgleist. "Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Verletzten", sagt der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram. Zur Ursache gibt es zunächst keine Informationen. In den vergangenen Wochen hat es immer wieder Explosionen und Angriffe in der Region Belgorord gegeben, für die die Behörden die Ukraine oder pro-ukrainische Saboteure verantwortlich machen. Die Ukraine hat sich bisher nicht zu Angriffen innerhalb Russlands bekannt.
+++ 00:36 Belarus lieferte Russland 130.000 Tonnen Munition +++
Russland hat laut der ukrainischen Nachrichtenseite "Kyiv Independent" massive Munitionslieferungen aus Belarus erhalten. Laut dem Bericht, der sich auf eine Recherche des belarussischen Journalisten Anton Motolko bezieht, erhielt Russland im ersten Kriegsjahr rund 130.000 Tonnen Munition - zehnmal mehr als davor. Motolko wertete dafür Daten einer Eisenbahngewerkschaft aus.
+++ 23:09 Selenskyj: "Generäle guter Stimmung" +++
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj laufen Gegenangriffe im Krieg gegen Russland. Mit Details hielt sich Selenskyj am Samstag jedoch zurück. "In der Ukraine finden Gegenoffensiven und Defensivaktionen statt, aber ich werde nicht sagen, in welcher Phase sie sich befinden", sagte er in Kiew. Die Generäle seien guter Stimmung. "Richten Sie das Putin aus", fügte er hinzu.
+++ 22:02 Polen bestreitet Verbindung zu Nord-Stream-Sabotage +++
Polen hat eine Verbindung zur Sabotage an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 bestritten. "Polen hat nichts mit der Sprengung von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 zu tun", schrieb der Sprecher des Koordinators der Geheimdienste, Stanislaw Zaryn, auf Twitter. Es sei unbegründet, das Land mit diesen Ereignissen in Verbindung zu bringen. "Die Hypothese bleibt gültig, dass die Sprengung von Russland begangen wurde, welches ein Motiv und die Fähigkeit hatte, eine solche Operation durchzuführen." Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, deutsche Ermittler prüften Beweise, die darauf hindeuteten, dass das Sabotage-Team Polen als operative Basis genutzt habe.
+++ 21:27 Hunderte demonstrieren vor Luftwaffen-Manöver "Air Defender 2023" +++
Vor dem Beginn des internationalen Luftwaffen-Manövers "Air Defender 2023" haben Hunderte Menschen vor dem Fliegerhorst Wunstorf in der Region Hannover gegen die Militärübung demonstriert. Friedensinitiativen hatten zu der Demonstration unter dem Motto "Frieden üben - statt Krieg" aufgerufen. Die Demonstranten sprachen sich für diplomatische Lösungen und einen Waffenstillstand im Krieg in der Ukraine aus. Zu sehen waren etwa Banner mit der Aufschrift "Nieder mit den Waffen! Nein zum Krieg! Abrüstung jetzt!" Nach Angaben eines Polizeisprechers versammelten sich insgesamt rund 300 Menschen friedlich. Am Manöver "Air Defender 2023" nehmen vom 12. bis 23. Juni unter deutscher Führung 25 Nationen und 10 .00 Soldaten mit 250 Flugzeugen teil. Darunter sind 70 Maschinen aus Deutschland. Es ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO.
+++ 20:50 Selenskyj: "Ich danke allen, die ihre Positionen halten und die nach vorn stoßen" +++
Nach dem auch von ukrainischer Seite bestätigten Beginn der länger erwarteten Gegenoffensive hält sich Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Ansprache vage, was konkrete Frontentwicklungen angeht. "Ich danke allen, die ihre Positionen halten und die nach vorn stoßen", so Selenskyj.
+++ 20:22 Selenskyj bedankt sich für Waffenhilfe aus Kanada +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Besuch von Kanadas Premierminister Justin Trudeau für neue Militärhilfe aus Ottawa bedankt. Wichtig sei vor allem die Lieferung von Artilleriemunition vom Kaliber 155, sagt er in seiner täglichen Videoansprache. Er lobt zudem Kanadas Einsatz für eine internationale Koalition, die der Ukraine bei der Beschaffung westlicher Kampfjets helfen soll. Trudeau hatte zuvor bei seinem Besuch etwa die Fortsetzung eines Ausbildungsprogramms für ukrainische Piloten verkündet. Insgesamt beläuft sich das neue Rüstungspaket Kanadas auf umgerechnet rund 350 Millionen Euro.
+++ 19:48 Frankreich warnt Iran vor Drohnenlieferungen an Russland +++
Frankreich warnt den Iran vor Drohnenlieferungen an Russland. Die Teheraner Führung müsse umgehend aufhören, Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, sagt der französische Präsident Emmanuel Macron in einem Telefongespräch mit seinem iranischen Amtskollegen Ebrahim Raissi. Das teilt das Präsidialamt in Paris mit. Nach Darstellung der USA hat Russland seine Zusammenarbeit mit dem Iran zuletzt vertieft und Hunderte von Angriffsdrohnen erhalten, die demnach gegen die Ukraine eingesetzt wurden.
Die Ereignisse vom Vortag finden Sie hier.
Quelle: ntv.de, spl/hul/dpa/rts/AFP