Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:05 Nein zu Taurus: Chef der Sicherheitskonferenz kritisiert Scholz +++
Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, spricht sich für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aus und stellt sich damit gegen die Entscheidung von Bundeskanzler Scholz. Es sei "legitim und wichtig", wenn die Ukraine mit deutschen Taurus-Marschflugkörpern die von Russland vor fünf Jahren erbaute Krim-Brücke angreifen wolle, sagt Heusgen im ZDF-"heute journal". Scholz hat zuvor trotz eindringlicher Bitten der Ukraine klar gemacht, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper in das Kriegsgebiet zu liefern.
+++ 22:01 51 Tote nach Raketenangriff: UN-Vertreter zweifeln nicht an Russlands Verantwortung +++
UN-Generalsekretär António Guterres hat den schweren Angriff mit Dutzenden getöteten Zivilisten in der Ukraine "aufs Schärfste" verurteilt. "Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur sind nach dem humanitären Völkerrecht verboten und müssen sofort eingestellt werden", fordert Guterres über seinen Sprecher. Er spricht den Angehörigen der Toten und Verletzten sein Beileid aus. Sprecher Stephane Dujarric lässt dabei keinen Zweifel daran, dass die UN-Vertreter vor Ort Russland als verantwortlich für den Angriff sehen. Im ostukrainischen Gebiet Charkiw waren Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 51 Menschen getötet worden.
+++ 21:36 Ukraine "pausiert" WTO-Klage gegen drei EU-Staaten +++
Die Ukraine will ihre Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO) gegen mehrere EU-Staaten wegen Einfuhrbeschränkungen für Getreide vorerst nicht weiterverfolgen. "Während wir nach einer praktischen Lösung suchen, ist unsere Streitsache innerhalb der WTO momentan pausiert", sagt der stellvertretende ukrainische Wirtschaftsminister Taras Katschka nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Er gehe von einer Einigung in dem Streit innerhalb der kommenden "Wochen und Monaten" aus. Die Klage richtet sich gegen drei Nachbarstaaten der Ukraine: Polen, die Slowakei und Ungarn. Sie haben entgegen einer EU-Entscheidung die Beschränkungen auf Getreideimporte aus der Ukraine nicht ausgesetzt, um nach eigenen Angaben ihre Landwirte vor zu niedrigen Preisen zu schützen. Kiew legte deshalb bei der WTO Beschwerde ein.
+++ 21:08 Russische Oppositionelle rufen zu eintägigem Hungerstreik auf +++
In Russland inhaftierte Oppositionspolitiker rufen politische Gefangene und Unterstützer weltweit zu einem eintägigen Hungerstreik auf. "Wir rufen alle politischen Gefangenen und diejenigen, die ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen wollen, dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen und an diesem Tag das Essen zu verweigern", heißt es in einer Erklärung. Zu den Unterzeichnern gehören bekannte Kremlkritiker wie Alexej Nawalny, Wladimir Kara-Mursa und Ilja Jaschin. Als Protesttag ist der Erklärung zufolge der 30. Oktober geplant, in der Sowjetunion früher als Tag der politischen Gefangenen bekannt.
+++ 20:35 EU-Chefdiplomat: Russischer Raketenangriff ist "düsterer Meilenstein" +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den russischen Angriff im ostukrainischen Gebiet Charkiw mit mindestens 51 Toten verurteilt. "Russlands entsetzlicher Terror gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine lässt nicht nach und hat heute einen weiteren düsteren Meilenstein erreicht", teilt Borrell mit. Es sei ein abscheulicher Angriff auf unschuldige Zivilisten. Vorsätzliche Attacken auf Zivilisten seien Kriegsverbrechen. Im ostukrainischen Gebiet Charkiw wurden Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 51 Menschen getötet.
+++ 20:03 Putin behauptet: Granatsplitter in Opfern von Prigoschins Flugzeugabsturz gefunden +++
Anderthalb Monate nach dem Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland hat Kreml-Chef Wladimir Putin öffentlich gemacht, dass in den sterblichen Überresten der Absturzopfer angeblich Granatsplitter entdeckt worden seien. Der Leiter der Untersuchungskommission habe ihn vor wenigen Tagen darüber informiert, dass "Fragmente von Handgranaten" in den Leichen der Absturzopfer gefunden worden seien, erklärt Putin. Zugleich sagt er: "Es gab keine äußere Einwirkung auf das Flugzeug."
+++ 19:33 Slowakei verschiebt Entscheidung über Militärhilfe für die Ukraine +++
Die Slowakei verschiebt ihre Entscheidung über weitere Militärhilfe für das Nachbarland Ukraine, bis eine neue Regierung gebildet ist. Präsidentin Zuzana Caputova teile die Meinung des scheidenden Ministerpräsidenten Ludovit Odor, "dass eine Entscheidung in dieser Frage das Ergebnis der Parlamentswahl widerspiegeln muss", teilt Präsidentschaftssprecher Martin Strizinec mit. Die Wahl hatte der pro-russische Linkspopulist Robert Fico gewonnen. Fico hatte im Wahlkampf erklärt, unter seiner Führung werde die Slowakei an die Ukraine "nicht einen Schuss Munition" liefern. Zugleich hatte er zu besseren Beziehungen zu Russland aufgerufen. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist die Slowakei bisher einer der größten europäischen Unterstützer der Ukraine; unter anderem schickte Bratislava MiG-Kampfjets an Kiew.
+++ 19:05 Putin verkündet "erfolgreichen Test" von nuklearbetriebenem Marschflugkörper +++
Die Entwicklung eines nuklearbetriebenen Marschflugkörpers hat nach Angaben von Russlands Präsidenten Wladimir Putin Fortschritte gemacht. Das Geschoss mit dem Namen Burewestnik sei einem "letzten erfolgreichen Test" unterzogen worden, sagt Putin in Sotschi beim internationalen Waldai-Diskussionsforum. Weitere Details nennt er nicht. Vor wenigen Tagen hat die "New York Times" mit Verweis auf Satellitenbilder vermutet, dass Russland möglicherweise gerade Burewestnik-Tests in der Arktis vorbereite. Putin verkündet nun außerdem, dass die Arbeiten an der neuen, mit Atomsprengköpfen bestückbaren Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat "faktisch abgeschlossen" seien. Diese war vor einigen Wochen in den Dienst gestellt worden. Ursprünglich geplant war das allerdings schon für 2022 gewesen.
+++ 18:51 Scholz erklärt sein Nein zur Taurus-Lieferung +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sein vorläufiges Nein zu einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörper damit begründet, dass er eine Eskalation des Krieges vermeiden will. Bei den Waffenlieferungen in die Ukraine müsse beachtet werden, "was uns die Verfassung vorgibt und was unsere Handlungsmöglichkeiten sind", sagt Scholz nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des Europa-Gipfels im spanischen Granada. "Dazu zählt ganz besonders die Tatsache, dass wir selbstverständlich gewährleisten müssen, dass es keine Eskalation des Krieges gibt und dass auch Deutschland nicht Teil der Auseinandersetzung wird." Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Scholz vorerst keine Taurus-Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern in die Ukraine liefern will.
+++ 18:40 Russland will Schwarzmeerflotte in Abchasien verstärken +++
Die russische Marine will in der abtrünnigen pro-russischen georgischen Region Abchasien einen Stützpunkt einrichten und so seine Schwarzmeerflotte verstärken (siehe Eintrag von 09:20 Uhr). In "naher Zukunft" werde die russische Kriegsmarine einen "ständigen Ankerplatz im Bezirk Otschamtschire" an der Schwarzmeerküste haben, sagt der Anführer der abchasischen Separatisten, Aslan Bschanja, in einem Interview mit der russischen Zeitung "Iswestija". Die georgische Regierung äußert sich "besorgt" und spricht von einer "eklatanten Verletzung der Souveränität" des Landes. Bschanja erklärte, seine Regionalregierung habe bereits ein Abkommen mit Moskau zur Einrichtung eines Flottenstützpunkts unterzeichnet. Er machte jedoch keine Angaben zum Zeitpunkt der geplanten Eröffnung des Stützpunkts.
+++ 18:03 Deutschland sagt Ukraine weiteres Patriot-Flugabwehrsystem zu +++
Bundeskanzler Olaf Scholz sagt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für die Wintermonate ein weiteres Flugabwehrsystem vom Typ Patriot zu. Das gibt der SPD-Politiker nach einem Treffen mit Selenskyj am Rande des Europa-Gipfels im spanischen Granada bekannt.
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+++ 17:57 Putin kritisiert den Westen und will "neue Welt errichten" +++
Der russische Präsident Wladimir Putin will nach eigenen Worten "eine neue Welt errichten". Der Kreml-Chef stellt beim politischen Waldai-Forum in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi den russischen Angriffskrieg in der Ukraine in den Zusammenhang mit einer "Hegemonie" des Westens. "Wir stehen im Wesentlichen vor der Aufgabe, eine neue Welt zu errichten", sagt er. Dem Westen wirft der russische Staatschef vor, dass sein Handeln seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion von "Arroganz" geprägt sei. "Die USA und ihre Satelliten haben den Weg der Vorherrschaft eingeschlagen", sagt Putin. Außerdem brauche der Westen "immer noch einen Feind, mit dem er den Kampf mit Gewalt und Expansionismus rechtfertigen kann".
+++ 17:28 Raketenangriff in Hrosa: Opferzahl steigt auf 51 +++
Nach dem russischen Raketenangriff im ostukrainischen Gebiet Charkiw ist die Opferzahl nach Behördenangaben auf mindestens 51 gestiegen. Innenminister Ihor Klymenko erklärt auf Telegram, dass im Dorf Hrosa ein weiterer Verwunderter bei der medizinischen Behandlung verstorben sei. Unterdessen laufen seinen Angaben zufolge die Aufräumarbeiten weiter. Vorläufigen Angaben zufolge seien der Lebensmittelladen und das Café in der Nähe der Stadt Kupjansk von einer russischen Iskander-Rakete getroffen worden.
+++ 16:55 Selenskyj warnt vor Waffenstillstand und "neuem kritischen Moment" in 2028 +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor einem Waffenstillstand im russischen Angriffskrieg. Wenn Moskau jetzt die Möglichkeit habe, "seinen Angriffskrieg einzufrieren oder zu pausieren, wird es bis 2028 das von uns zerstörte militärische Material wiederhergestellt haben und stark genug sein, um Länder anzugreifen, die im Fokus seiner Expansion stehen", sagt Selenskyj bei seiner Rede beim Europa-Gipfel im spanischen Granada. Die Geheimdienstinformationen der Ukraine zeigten, dass dazu auch die baltischen Staaten und weitere Länder gehörten. "Lasst nur Putins Ambitionen eine Ruine sein, nicht unsere Länder, nicht unsere Städte", sagt Selenksyj und bittet die Staatschefs um mehr Unterstützung.
+++ 16:22 Raketenangriff nahe Kupjansk: In Café soll offenbar Trauerfeier stattgefunden haben +++
In dem von einer Rakete getroffenen Café soll nach ukrainischen Angaben eine Gedenkfeier stattgefunden haben. Wie Innenminister Ihor Klymenko dem ukrainischen Fernsehen erklärt, hätten sich Bewohner des rund 330 Menschen zählenden Dorfes Hrosa deshalb dort aufgehalten. "Aus jeder Familie, aus jedem Haushalt waren Menschen bei dieser Gedenkfeier anwesend. Das ist eine schreckliche Tragödie", sagt er weiter. Der russische Angriff sei seiner Ansicht nach eindeutig sehr gezielt gewesen. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden. Bei dem Raketenangriff wurden Behördenangaben zufolge mindestens 49 Menschen getötet. Unweit der Stadt Kupjansk seien am Donnerstag im Ort Hrosa ein Café und ein Lebensmittelgeschäft getroffen worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit.
+++ 15:49 Krankenhaus im Süden der Ukraine bei Beschuss schwer beschädigt +++
In der Stadt Beryslaw im südukrainischen Gebiet Cherson ist ein Krankenhaus nach offiziellen Angaben durch russischen Beschuss schwer beschädigt worden. "Die vierte Etage wurde vollkommen zerstört, noch eine teilweise", schreibt der Militärgouverneur von Cherson, Olexander Prokudin, auf Facebook. Der Fahrer eines Krankenwagens und ein Arzthelfer seien beim Angriff verletzt worden. Der Fahrer habe einen Beinbruch und eine Kopfverletzung erlitten, der Helfer Prellungen. Angriffe auf Krankenhäuser gelten als Kriegsverbrechen. Beryslaw liegt am Ufer des Dnipro und wurde im vergangenen Herbst von der Ukraine nach russischer Besatzung befreit.
+++ 15:24 Ukraine: Russische Rakete trifft Lebensmittelgeschäft - mehr als 49 Tote +++
Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 49 Menschen getötet worden. Eine Rakete habe unweit der Stadt Kupjansk ein Lebensmittelgeschäft getroffen, teilt Selenskyj über Telegram mit. Der Angriff ereignete sich nach seinen Angaben nicht weit entfernt von der Frontlinie. Wie das ukrainische Außenministerium auf X schreibt, sei auch ein Café getroffen worden. Laut Gouverneur Oleh Synjehubow soll auch ein sechsjähriges Kind unter den Opfern sein.
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+++ 14:58 Ukraine zählt 26.000 "offiziell" Vermisste seit Kriegsbeginn +++
Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 sind nach Angaben aus Kiew Tausende Menschen "unter besonderen Umständen" verschwunden, darunter zahlreiche Zivilisten. "Zurzeit werden mehr als 26.000 Personen gesucht und gelten als vermisst", sagt Vize-Innenminister Leonid Tymtschenko im Fernsehen. 11.000 der Vermissten seien Zivilisten, etwa 15.000 seien Militärangehörige, erläutert Tymtschenko. Bei der Statistik handele es sich um Menschen, von denen man "im Zusammenhang mit den Feindseligkeiten", auch in den von der russischen Armee besetzten Gebieten, nichts gehört habe, teilt die Sprecherin des Innenministeriums, Mariana Rewa, mit. Diese vorläufige Bilanz betreffe nur die Ukrainer, deren Daten "offiziell überprüft" werden konnten, betont Rewa. Demnach könnte die Zahl noch steigen.
+++ 14:21 Ukrainer können Raketenwerfer nur notdürftig laden +++
Ukrainische Soldaten an der Front berichten zunehmend von Problemen aufgrund fehlender Munition. Die Lage könnte sich zudem noch verschlimmern, weil Washington vom internen Streit der Republikaner gelähmt ist. Auch die NATO meldet: "Der Boden des Fasses ist sichtbar".
+++ 13:56 Selenskyj: "Dank der Ukraine kämpfen Ihre Soldaten nicht gegen Russland" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert bei dem Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Spanien ein "klares Signal" von den Ländern, dass Russland "keine Chance" habe. Russland habe Moldawien "verletzt", versucht, "Georgien zu destabilisieren" und "Stücke aus dem Körper der Ukraine zu reißen", betont Selenskyj. "Wir müssen alle in einer besonderen Einheit bleiben". Er fährt fort: "Liebe Kollegen, dank der Ukraine kämpfen Ihre Soldaten nicht gegen Russland. "Ich bin mir sicher, dass niemand von Ihnen erfahren möchte, wie es sein wird, wenn die NATO für einen von Ihnen eintreten muss. "Wir müssen in der Ukraine gewinnen, damit Putin diese Aggression nicht auf die Spitze treibt."
+++ 13:38 Kreise: Spanien bietet Ukraine Luft- und Drohnenabwehrsysteme an +++
Spanien stellt der Ukraine Regierungskreisen zufolge Luft- und Drohnenabwehrsysteme zur Verfügung. Diese sollten dem Schutz von Energieinfrastruktur und Häfen dienen, sagt ein Insider. Spanien werde ukrainische Soldaten für den Gebrauch der Systeme ausbilden. Zudem solle die Ukraine mehr Ausrüstung zur Minenräumung erhalten. Angesichts der Probleme in den USA mit der Finanzierung weiterer Hilfen für die Ukraine werde darüber diskutiert, wie die Europäer genügend Finanzmittel für die Ukraine zur Verfügung stellen könnten, sagte Spaniens geschäftsführender Regierungschef Pedro Sánchez zuvor beim dritten Gipfel der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der südspanischen Stadt Granada. Zum Wunsch der Ukraine nach Aufnahme in die EU sagte der Sozialist, sein Land befürworte eine Erweiterung der Union. Während der EU-Ratspräsidentschaft Spaniens bis zum Jahresende werde sich sein Land dafür einsetzen, damit die Gespräche über die Aufnahme beginnen könnten.
+++ 13:18 Ukraine meldet zwei Tote durch russische Artillerie in Cherson +++
In der Stadt Cherson sind ukrainischen Angaben zufolge zwei Menschen bei einem russischen Artillerieangriff getötet worden. Das teilt der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Telegram mit. Bei den Toten handelt es sich Gouverneur Oleksandr Prokudin zufolge um eine 60-jährige Frau und einen 54-jährigen Arbeiter eines Versorgungsunternehmens, der gerade Bäume beschnitt. Beide Opfer befanden sich während des Angriffs im Hof eines Hauses, fügte er auf Telegram hinzu. Ein 54-jähriger Bewohner erlitt ebenfalls Verletzungen an Armen und Beinen und wurde noch vor Ort medizinisch versorgt, so Prokudin. In den vergangenen Tagen haben die russischen Streitkräfte 78 Angriffe auf die Region Cherson durchgeführt, bei denen mindestens zwei Menschen verletzt wurden und eine Schule in Cherson getroffen wurde, wie der Gouverneur heute mitteilte.
+++ 12:53 Chinesische Firma verkaufte Satelliten an Wagner-Gruppe +++
Ein chinesisches Unternehmen hat zwei Satelliten an die russische Söldnergruppe Wagner verkauft und dieser damit Aufklärungskapazitäten bei ihren Einsätzen in der Ukraine und Afrika verschafft. Das geht aus einem im November 2022 unterzeichneten Vertrag zwischen dem chinesischen Unternehmen Yunze Technology Co. Ltd und einem Unternehmen aus dem Umfeld der Söldnergruppe hervor. Der Vertrag umfasst zudem die Belieferung mit hochwertigen Aufnahmen weiterer chinesischer Satelliten. Die Vereinbarung wurde mit dem russischen Unternehmen Nika-Frut geschlossen, einer Filiale eines Unternehmens des im August gestorbenen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin. Nach Informationen aus europäischen Sicherheitskreisen wurden einige der Satelliten-Aufnahmen zur Vorbereitung des Wagner-Aufstands gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Juni genutzt.
+++ 12:34 ntv-Reporter: "'Wunderwaffe' Burewestnik ist wichtig für Russland" +++
Russland bereitet Berichten zufolge den Test eines nuklearen Marschflugkörpers vor. Die Interkontinentalrakete Burewestnik sei tatsächlich eine wichtige Waffe für Russland, sagt ntv-Reporter Rainer Munz. Allerdings stehe noch nicht fest, "ob sie schon funktioniert und ob es wirklich einen Atomantrieb gibt". Die USA blicken allerdings mit Sorge auf Putins "Wunderwaffe".
+++ 11:54 Razzia bei russischem Oligarchen am Tegernsee +++
Zoll und Polizei haben bei einer Razzia in einer Villa am Tegernsee Vermögenswerte sichergestellt, die im Zusammenhang mit einem russischen Oligarchen stehen sollen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, handele es sich bei dem Eigentümer um den Milliardär Alischer Usmanow. Unter anderem wurden aus der Villa am See in Rottach-Egern mehrere hochwertige Fahrzeuge der Luxusklasse abtransportiert. Darunter sollen sich auch ein Mercedes Maybach S500 und ein Mercedes Brabus Van befunden haben, heißt es in dem Bericht. Auch ein Anwesen im Großraum München soll durchsucht worden sein. Usmanow war von der EU gleich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine auf die Sanktionslisten gesetzt worden - als "kremlfreundlicher Oligarch", der besonders enge Verbindungen zu Präsident Wladimir Putin pflege. Wie die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung in Köln mitteilt, erfolgte die Razzia auf Grundlage entsprechender richterlicher Beschlüsse.
+++ 11:38 Röttgen wirft Scholz Unehrlichkeit bei Taurus-Lieferung vor +++
Das anhaltende Zögern von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern stößt auf breite Kritik. So wirft etwa ihm die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann auf der Plattform X "fortwährendes Zaudern mit fragwürdigen Argumenten" vor. Das Verhalten des Kanzlers sei "unfassbar". "Trotz gehört in den Kindergarten, nicht ins Kanzleramt", schreibt sie weiter. Ähnlich sieht es CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen. "Die Kommunikation der Bundesregierung zu Taurus ist unehrlich", schreibt er ebenfalls auf X. Die Diskussion über technische Fragen wertete auch er als "Ausreden". "Scholz hatte nie vor zu liefern, gerade weil Taurus hochwirksam für die Ukraine wäre", wirft Röttgen dem Kanzler vor. Dieses Handeln von Scholz sei "unverantwortlich und kurzsichtig".
+++ 11:19 Russische Krankenhäuser sollen Patientenakten an Rekrutierungsbüros weitergeben +++
Russische Krankenhäuser könnten künftig verpflichtet sein, Patientenakten an die Wehrersatzämter weiterzugeben. Dies würde es den Rekrutierungsstellen ermöglichen, den "Status" potenzieller Wehrpflichtiger zu erfahren, erklärt Andrej Kartapolow, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma, gegenüber der russischen "Parlamentskaja Gazeta". Dadurch würden die militärischen Registrierungsstellen "von einer übermäßigen Belastung" befreit. "Dies ist notwendig, damit eine Person nicht noch einmal angehalten werden muss, damit sie nicht darüber nachdenken muss, ob sie zum Militärregistrierungs- und Rekrutierungsbüro gehen soll oder nicht, und wenn sie geht, welche Dokumente sie mitnehmen soll", sagt der russische Beamte. "Nehmen wir an, er hat die neunte Klasse abgeschlossen und ist in eine Berufsbildungseinrichtung eingetreten - die Daten über die Änderung seines Status werden automatisch in das Register aufgenommen. "Und das militärische Registrierungs- und Rekrutierungsbüro, das einen Plan für die nächste Einberufungskampagne erstellt, wird bereits wissen, dass er nicht wehrpflichtig ist. Oder umgekehrt."
+++ 10:54 Schoigu verkündet Aufstellung neuer Einheiten +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat bei einer Lagebesprechung des Militärs die Aufstellung neuer Reserveregimenter verkündet. "Zum heutigen Tag haben wir neun Reserveregimenter, die vorbereitet werden und deren natürliche und ständige Auffüllung läuft", sagt Schoigu, die offiziellen Angaben nach im Kriegsgebiet in der Ukraine stattfand. Der Nachschub an Soldaten werde durch Freiwillige gewährleistet, betont Schoigu dabei. Allein im vergangenen Monat seien 38.000 Freiwillige und Zeitsoldaten neu hinzugekommen. Vor zwei Tagen hatte er deren Gesamtzahl auf 335.000 beziffert.
+++ 10:19 NGO rettet 19 verschleppte Kinder +++
Die ukrainische Nichtregierungsorganisation "Save Ukraine" hat eigenen Angaben zufolge 19 verschleppte Kinder aus den von Russland besetzten Gebieten gerettet. Dies teilte der Gründer der Organisation, Mykola Kuleba auf Telegram mit. Damit sei die Gesamtzahl der geretteten Kinder auf 196 gestiegen. Weitere Details zu der Rettungsaktion hat die Organisation noch nicht bekanntgegeben. "Wir sind allen dankbar, die uns geholfen haben, diese schwierige, aber wichtige Arbeit zu leisten. Lassen Sie uns weitermachen", fügte Kuleba hinzu.
+++ 10:02 Russland führt landesweite Zivilschutzübungen durch +++
Russland hat nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums in weiten Teilen des Landes Zivilschutzübungen durchgeführt. In seinem jüngsten Geheimdienstbericht erklärte das Ministerium, die Übungen basierten auf dem Szenario eines groß angelegten internationalen bewaffneten Konflikts. Diese Übungen finden seit 2012 jährlich statt. "Seit Generationen haben die UdSSR und später Russland auf die innerstaatlichen Vorbereitungen für einen großen Konflikt geachtet", so das Ministerium in einer Erklärung. Auch im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine sei es „unwahrscheinlich, dass die diesjährigen Übungen drastisch geändert oder erweitert wurden“.
+++ 09:40 Selenskyj für Europa-Gipfel in Granada angekommen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt nach eigenen Angaben am Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Spanien teil. Er sei in Granada angekommen, schreibt Selenskyj auf der Plattform X. Dem Präsidenten zufolge sollen die Schwarzmeerregion sowie gemeinsame Anstrengungen zur Stärkung der globalen Ernährungssicherheit und die Freiheit der Schifffahrt im Fokus der Gespräche stehen. "Für die Ukraine hat die Stärkung der Luftverteidigung höchste Priorität, vor allem im Hinblick auf den nahenden Winter", fügt Selenskyj seinem Post hinzu.
+++ 09:20 Bericht: Moskau plant Marinestützpunkt in abtrünniger Region Georgiens +++
Russland plant offenbar einen Marinestützpunkt an der Schwarzmeerküste der abtrünnigen georgischen Region Abchasien. Dies teilte der Aslan Bzhania, der selbsternannte Präsident der abtrünnigen Region, laut der russischen Zeitung "Iswestija" nach einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit. "Wir haben ein Abkommen unterzeichnet, und in naher Zukunft wird es einen ständigen Stützpunkt der russischen Marine im Bezirk Ochamchira geben", sagte Bzhania gegenüber der Zeitung. "Dies alles zielt darauf ab, die Verteidigungsfähigkeit sowohl Russlands als auch Abchasiens zu erhöhen, und diese Art der Interaktion wird fortgesetzt", sagte er. Das "Wall Street Journal" hatte zuvor berichtet, dass Russland aufgrund ukrainischer Angriffe den Großteil seiner Schwarzmeerflotte von seinem Hauptstützpunkt auf der annektierten Krim abgezogen hat.
+++ 08:51 ntv-Reporterin: Juncker-Aussagen über Ukraine "klingen sehr gestrig" +++
Ex-EU-Chef Jean-Claude Juncker warnt vor einem schnellen EU-Beitritt der Ukraine. Das Land sei "auf allen Ebenen der Gesellschaft korrupt", sagte er demnach in einem Interview. Für ntv-Reporterin Nadja Kriewald klingt das "sehr gestrig". Sie betont die "bemerkenswerten" Reformbemühungen Kiews mitten im Krieg. Allerdings seien die Aussagen des Ex-EU-Chefs auch nicht das Hauptproblem der Ukraine.
+++ 08:18 Ukrainische Journalistin in besetzten Gebieten vermisst +++
Victoria Roshchyna, eine ukrainische freiberufliche Journalistin, wird seit einer Reportagereise in die von Russland besetzten Gebiete der Ukraine vermisst. Angaben der International Women's Media Foundation (IWMF) zufolge haben Kollegen und Familie der 26-Jährigen zuletzt am 3. August von ihr gehört, sie wird also bereits seit zwei Monaten vermisst. Roshchynas Vater erklärte gegenüber "Daily Beast", dass seine Tochter laut dem ukrainischen Sicherheitsdienst von Russland gefangen genommen wurde. Er berichtete auch, dass Roshchyna die Ukraine Ende Juli in Richtung des von Russland kontrollierten Gebiets in der Ostukraine verlassen und Polen und Russland durchquert hatte. Vor ihrem Verschwinden hatte sie ihrer Familie mitgeteilt, dass sie es durch verschiedene Grenzkontrollen geschafft hatte. Roshchyna wurde für ihre Berichterstattung von der Front im vergangenen Jahr mit dem Courage in Journalism Award ausgezeichnet.
+++ 07:52 Ukraine: 24 von 29 russischen Drohnen abgeschossen +++
Eigenen Angaben zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte 24 von 29 Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed abgeschossen. Dies teilte die ukrainische Luftwaffe auf Facebook mit. Demnach wurden die Drohnen von Chauda auf der Krim aus gestartet. Die Drohnen wurden über den Regionen Odessa, Mykolaiv und Kirowohrad abgeschossen, heißt es weiter. Der Angriff habe auch Schäden an der Infrastruktur verursacht, erklärte Serhii Bratchuk, ein Sprecher der Militärverwaltung von Odessa, auf Telegram. Demnach löste der Angriff einen Brand aus, der jedoch "schnell eingedämmt werden konnte".
+++ 07:23 Gouverneur: Russische Stadt Rylsk mit Streumunition beschossen +++
Russischen Angaben zufolge ist die russische Stadt Rylsk in der Region Kursk mit Streumunition beschossen worden. Dies schreibt der Gouverneur der Region, Roman Starowoit, auf Telegram. Demnach sei die Grenzstadt von der Ukraine aus beschossen worden, heißt es weiter. Eine Frau sei mit Schrapnellwunden ins Krankenhaus gebracht worden. Auch Häuser, Nebengebäude und Autos seien beschädigt worden. Zuvor berichtete der Gouverneur von einem Drohnenangriff auf die Region Kursk, der für Stromausfälle in verschiedenen Bezirken gesorgt hätte. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden. Russland greift seit mittlerweile fast 20 Monaten militärische und zivile Ziele der Ukraine an.
+++ 06:43 Trotz Warnungen: Russische Besatzer schalten Reaktor in Warmabschaltung +++
Russische Besatzungsbehörden haben entgegen Empfehlungen angeordnet, einen Reaktor des Atomkraftwerks Saporischschja in die Warmabschaltung umzustellen. Dies berichtet die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA). Um Sicherheitsrisiken zu vermeiden, drängte die staatliche Atomaufsichtsbehörde der Ukraine (SNRIU) darauf, alle sechs Blöcke der Anlage kalt abzustellen. Dies entspricht auch den Empfehlungen der IAEA. Die russischen Behörden nutzen nun die Warmabschaltung, um Dampf zu erzeugen, der für die Sicherheitsfunktionen des Kraftwerks benötigt wird. Die IAEA habe die Besatzer des AKW Saporischschja "nachdrücklich aufgefordert, eine alternative Quelle für die Dampferzeugung zu finden, um den Bedarf des Kraftwerks zu decken, einschließlich der Verarbeitung flüssiger radioaktiver Abfälle, und zu ermöglichen, dass alle Reaktoren kalt abgeschaltet bleiben", heißt es in dem Bericht der IAEA. Energoatom, das staatliche ukrainische Kernenergieunternehmen, erklärte, dass die Nichteinhaltung dieser Anweisungen "die Wahrscheinlichkeit eines Strahlenunfalls erhöht".
+++ 06:15 Ukraine: Moskau eröffnet Umerziehungslager auf der Krim +++
Russland will auf der besetzten Krim ein Militärlager für junge Menschen eröffnen, in dem sie mit der russischen Militärideologie indoktriniert werden. Dies erklärte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets, wie "Sky News" erklärte. Demnach sollen 100 junge Menschen in dem Lager untergebracht werden. Sie sollen an Umerziehungsprogrammen teilnehmen und die Grundlagen des Militärdienstes erlernen. Das Programm sei "Propaganda, die darauf abzielt, die ukrainische Identität der jungen Menschen auf der Krim auszulöschen", sagte Lubinets. "Russlands Militarisierung der Bildung und das Einträufeln seiner Ideologie in die Kinder in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine ist ein Kriegsverbrechen im Sinne des humanitären Völkerrechts."
+++ 05:27 US-Denkfabrik: Russland verlegt Schiffe der Schwarzmeerflotte +++
Russland verlegt offenbar Schiffe der Schwarzmeerflotte vom Hafen Sewastopol auf der besetzten Krim in den Hafen in Noworossijsk in der Region Krasnodar. Das legen laut der US-amerikanischen Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) Satelittenaufnahmen vom 1. und 3. Oktober nahe. Demnach hat das russische Militär mindestens zehn Schiffe verlegt, wahrscheinlich um sie vor anhaltenden Angriffen des ukrainischen Militärs zu schützen, vermuten die Experten. Nach Auskunft des ISW zeigen die Satellitenbilder, dass sich kürzlich die Standorte der Fregatten "Admiral Makarov" und "Admiral Essen", von drei Diesel-U-Booten, fünf Landungsschiffen und mehrere kleinen Raketenschiffen bewegt haben.
+++ 04:19 Ex-EU-Kommissionschef Juncker hält Ukraine für "nicht beitrittsfähig" +++
Der frühere EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat vor einem übereilten Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union gewarnt. "Wer mit der Ukraine zu tun gehabt hat, der weiß, dass das ein Land ist, das auf allen Ebenen der Gesellschaft korrupt ist", sagte Juncker in einem Interview der "Augsburger Allgemeinen". "Trotz der Anstrengungen ist es nicht beitrittsfähig, es braucht massive interne Reformprozesse", sagte Juncker weiter. Die EU habe mit einigen "sogenannten neuen Mitgliedern" schlechte Erfahrungen mit Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit gemacht. Das dürfe sich nicht wiederholen. Auch dem Land selbst gegenüber, sei ein solches Vorgehen nicht fair, gab Juncker zu bedenken. "Man darf den Menschen in der Ukraine, die bis zum Hals im Leid stecken, keine falschen Versprechungen machen." Es müsse möglich sein, dass die Ukraine und auch Moldau "an Teilen der europäischen Integration teilnehmen können", meint Juncker und wirbt für die Idee eines teilweisen EU-Beitritts. EU-Ratspräsident Charles Michel befürwortet unterdessen einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union bis zum Jahr 2030 - unter bestimmten Voraussetzungen.
+++ 03:41 Kiew: Ukrainische Truppen kommen im Süden voran - Stellungen im Osten verteidigt +++
Die Ukraine kommt nach eigenen Angaben im Süden weiter voran. "Wir haben westlich von Robotyne einen Teilerfolg erzielt", sagt der Sprecher der Südgruppe, Oleksandr Stupun, im staatlichen Fernsehen. "In einigen Gebieten sind wir zwischen 100 und 600 Meter vorgerückt." Die ukrainischen Truppen würden ihre Stellungen weiter ausbauen. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilt mit, die Truppen hätten russische Angriffe bei Robotyne und Verbove abgewehrt. Das russische Verteidigungsministerium spricht von Erfolgen seiner Streitkräfte an der Ostfront. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben die russischen Streitkräfte dagegen erfolglos versucht, das Gebiet bei Andrijiwka im Osten zurückzuerobern, das die Ukraine im vergangenen Monat zurückerobert hatte. Reuters konnte die Berichte über die Kämpfe zunächst nicht unabhängig überprüfen.
+++ 02:24 Bundesregierung lehnt Lieferung von Taurus-Raketen weiter ab - keine formelle Absage +++
Laut mehreren Medienberichten wird die Bundesregierung die Forderung der Ukraine nach Taurus-Marschflugkörpern vorerst nicht erfüllen. Wie die "Bild" und das ARD-Hauptstadtstudio berichten, sollen keine Raketen geliefert werden, mit denen russische Stellungen weit hinter der Frontlinie angegriffen werden können. Eine Bestätigung dafür gab es am Mittwochabend allerdings nicht. "Zur Frage von Taurus-Marschflugkörpern gibt es keinen neuen Sachstand mitzuteilen", sagte eine Regierungssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Eine formelle Absage gibt es damit jedoch auch nicht. Intern sei aber klargemacht worden, so die Sprecherin, dass die Taurus-Raketen derzeit nicht geliefert werden. So halte sich Scholz die Option für die Zukunft offen. Öffentlich hat der Kanzler zuletzt immer wieder erklärt, dass sich Deutschland aktuell auf die Lieferung von Luftabwehrsystemen konzentrieren wolle. Seine skeptische Haltung zu den Marschflugkörpern ist seit langem bekannt.
+++ 01:43 Korruptionsvorwürfe: Bürgermeister von Sumy bleibt in Haft +++
Oleksandr Lysenko, Bürgermeister der ukrainischen Regionalhauptstadt Sumy im Nordosten des Landes bleibt weiterhin in Haft. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Es besteht jedoch die Möglichkeit, eine Kaution in Höhe von 3.000.000 ukrainischen Griwna (82.000 US-Dollar) zu hinterlegen, teilte das Oberste Antikorruptionsgericht der Ukraine dem Bericht zufolge auf Facebook mit. Der Geheimdienst der Ukraine (SBU) hatte Lysenko und der Leiter der Infrastrukturabteilung des Stadtrats am 2. Oktober verhaftet, als sie einen Teil eines Bestechungsgeldes in Höhe von 2,13 Millionen Griwna (58.000 US-Dollar) entgegennehmen wollten.
+++ 00:47 London: Russland könnte zivile Schiffe im Schwarzen Meer angreifen +++
Russland könnte nach Einschätzung der britischen Regierung Seeminen gegen die zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer einsetzen. "Russland will höchstwahrscheinlich vermeiden, offen zivile Schiffe zu versenken, und stattdessen fälschlicherweise die Ukraine für Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer verantwortlich machen", heißt es in einer Erklärung des britischen Außenministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. "Mit der Veröffentlichung unserer Einschätzung dieser Informationen versucht Großbritannien, Russlands Taktik zu entlarven, um einen solchen Vorfall zu verhindern." Im Juli zog sich Russland aus einem Abkommen zurück, das der Ukraine den sicheren Transport von Lebensmitteln durch den traditionell wichtigsten Exportkorridor des Landes ermöglichte.
+++ 22:57 Selenskyj zum Europa-Gipfel in Granada eingeladen – kann aber "wahrscheinlich" nicht teilnehmen +++
Vertreter von fast 50 Ländern Europas beraten am morgigen Donnerstag im südspanischen Granada über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und andere Krisenherde auf dem Kontinent. Es ist der dritte Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft, einer informellen Gesprächsplattform zu Themen wie Geopolitik, Digitalisierung und Klimawandel. Eingeladen sind die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten und von 20 weiteren Ländern. Auch der ukrainische Präsident Selenskyj ist nach eigenen Angaben eingeladen worden. Das sagt er in einem Interview dem italienischen Sender SkyTg24. Gleichzeitig fügt Selenskyj hinzu, dass er "wahrscheinlich" nicht teilnehmen könne, da seine "Anwesenheit hier in der Ukraine notwendig ist". Am letzten Gipfeltreffen in Moldau im Juni hatte Selenskyj teilgenommen.
+++ 22:04 Selenskyj erwartet neue Zusagen zur Luftverteidigung +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj erwartet vom Westen neue Zusagen für die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme. "Wir tun unser Bestes, die Ukraine mit mehr Luftverteidigungssystemen vor dem Winter auszustatten", sagt Selenskyj in einer Videobotschaft. "Wir erwarten gewisse Entscheidungen von unseren Partnern." Details nennt er nicht. Der Staatschef hatte immer wieder noch mehr Flugabwehrsysteme gefordert, um die Städte sicherer zu machen und vor allem die von den Russen angegriffene Energie-Infrastruktur besser zu schützen. Die Arbeit in den Regionen zum Schutz wichtiger Anlagen und die dringende Wiederherstellung von Infrastruktur müssten vor dem Winter abgeschlossen werden, betont Selenskyj. Die bisher vom Westen gelieferten Flugabwehrsysteme helfen der Ukraine, den Großteil der russischen Angriffe mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern abzuwehren. Allerdings sind nach Darstellung der Führung in Kiew noch viel mehr solcher Anlagen nötig.
+++ 21:24 Biden kündigt größere Rede zu Ukraine-Hilfen an +++
US-Präsident Joe Biden will sich bald in einer größeren Rede zur Ukraine und der Unterstützung für das angegriffene Land äußern. Er werde darin erklären, "warum es für die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten von entscheidender Bedeutung ist, dass wir unsere Zusage einhalten", sagt Biden am Rande eines Termins in Washington. Auf die Frage, ob er sich Sorgen mache, dass die USA bald vielleicht nicht mehr in der Lage sein könnten, die versprochene Hilfe zu leisten, antwortet der US-Präsident: "Das macht mir keine Sorgen. Ich weiß, dass die Mehrheit der Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats und beider Parteien die Finanzhilfen für die Ukraine unterstützen." Angesprochen auf die Frage, wie lange die USA noch in der Lage seien, die Ukraine zu unterstützen, spricht Biden von einer "nächsten Tranche" und sagt dann, dass es noch "eine andere Möglichkeit" gebe, wie die Finanzierung sichergestellt werden könne, "aber darauf werde ich jetzt nicht eingehen."
+++ 20:36 Scholz rechnet fest mit weiterer US-Hilfe für Ukraine +++
Bundeskanzler Scholz ist trotz der Turbulenzen im US-Repräsentantenhaus überzeugt, dass die USA der Ukraine weiter Waffen liefern wird. "Ich bin sehr zuversichtlich", sagt Scholz. Es gebe sowohl bei den Demokraten als auch Republikanern eine klare Mehrheit für weitere Hilfe. Präsident Joe Biden habe in der Schalte mit Verbündeten gestern sehr klar gemacht, "dass man sich auf die USA ganz sicher auch in Zukunft weiter verlassen könne", betont der Kanzler.
+++ 19:47 Bericht: Scholz will keine Taurus-Raketen liefern +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will einem Medienbericht zufolge derzeit keine Taurus-Raketen an die Ukraine liefern. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf deutsche und ukrainische Regierungskreise. Gleichzeitig wird nach Informationen der Zeitung zwischen Berlin und Kiew über die Verstärkung der Luftabwehr und eine mögliche weitere Lieferung von Patriot-Abwehrraketen aus Deutschland gesprochen. Zuvor hatten mehrere Minister mit Äußerungen über eine schnelle Entscheidung in der Taurus-Frage Hoffnungen in der Ukraine geweckt.
+++ 19:18 US-Armee: Beschlagnahmte iranische Munition bereits in der Ukraine +++
Die USA haben der Ukraine mehr als eine Million Schuss beschlagnahmte Munition geliefert, die der Iran den Huthi-Rebellen im Jemen hatte schicken wollen. Zuvor hatte der US-Sender CNN über eine geplante Lieferung berichtet (Siehe dazu den Ticker-Eintrag von 17:48 Uhr). Die 1,1 Millionen Schuss Munition vom Gewehrkaliber 7,62 Millimeter seien den ukrainischen Streitkräften am Montag übergeben worden, erklärt die US-Armee. Die Munition stammt den Angaben zufolge von einem Schiff, das im vergangenen Dezember im Golf von Oman von einem US-Kriegsschiff gestoppt wurde. Laut dem US-Militärkommando Centcom kam die Munition von den Iranischen Revolutionsgarden und sollte - in Verstoß gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats - an die Huthi-Rebellen im Bürgerkriegsland Jemen geliefert werden. Die USA beschlagnahmten die Munition und erklärten sie in der Folge zu ihrem Eigentum.
Quelle: ntv.de, ses/spl/dpa/rts/AFP