Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:39 Erneuter Luftalarm über Kiew +++
Zum vierten Mal am Tag wird in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Abend Luftalarm ausgelöst. Um die Millionenstadt ist nach Behördenangaben die Luftabwehr im Einsatz, um anfliegende Drohnen der russischen Streitkräfte abzufangen. Ein Abschuss einer solchen Drohne wird aus dem Ort Browary am östlichen Stadtrand gemeldet. Bei Drohnenangriffen auf Kiew am Morgen waren vier Menschen getötet worden. Luftalarm gibt es am Abend auch über den südlichen Gebieten Mykolajiw und Odessa. In Odessa sind demnach Explosionen zu hören. Im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben am Tag ein Objekt der Energieversorgung getroffen. "Es brach ein Brand aus, die Schäden sind groß", schreibt Gouverneur Mykola Lukaschuk auf Telegram.
+++ 22:47 Zahl der Toten nach Absturz von russischem Kampfjet steigt +++
Nach dem Absturz eines russischen Kampfjets über der russischen Stadt Jejsk am Asowschen Meer ist die Zahl der Toten auf vier gestiegen. Sechs Menschen werden noch vermisst. 72 Wohnungen sind beschädigt, wie der regionale Zivilschutz meldet. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigt den Absturz. Beim Start von einem nahen Fliegerhorst habe eines von zwei Triebwerken Feuer gefangen.
+++ 22:14 USA verurteilen Russlands jüngste Angriffe in der Ukraine scharf +++
Die USA haben die jüngsten Angriffe Russlands auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und an anderen Orten in der Ukraine scharf verurteilt. Sie demonstrierten aufs Neue die Brutalität des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. "Wir werden das ukrainische Volk weiterhin unterstützen und dafür sorgen, dass es das hat, was es braucht, um seinen mutigen Kampf fortzusetzen", sagt sie. Am Freitag hatten die USA neue Militärhilfe mit einem Volumen von bis zu 725 Millionen Dollar (745,6 Millionen Euro) angekündigt. Am Montag hatte Russland die Ukraine erneut mit Angriffen überzogen. Neben Raketen setzte Moskau dieses Mal verstärkt auf Kampfdrohnen.
+++ 21:50 Melnyk: Haus gleich um die Ecke bei meinen Schwiegereltern zerbombt +++
Der vor Kurzem aus seinem Amt als Botschafter ausgeschiedene Andrij Melnyk ist just am Tag seiner Rückkehr nach Kiew Zeuge großer Zerstörung geworden - und das in unmittelbarer Nähe seiner Familie. "Am Tag meiner Ankunft hat Terror-Staat Russland dieses denkmalgeschützte Haus mit iranischer Kamikazedrohne zerstört, gleich um die Ecke bei meinen Schwiegereltern", schreibt Melnyk auf Twitter und teilt zudem das Foto eines der Todesopfer - einer jungen, schwangeren Frau.
+++ 21:15 Selenska: Es war klar, dass mein Mann in Kiew bleibt +++
Für die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska war immer klar, dass ihr Mann Wolodymyr in dem russischen Angriffskrieg auf seinem Posten bleibt. "Ich wusste von Anfang an, dass er Kiew nicht verlassen wird", sagt Selenska der "Bild" in Kiew. "Wenn ein Land im Krieg ohne Führung bleibt, dann wird es erschüttert." Selenskyj hatte trotz wohlgemeinter Ratschläge seine Hauptstadt nach dem 24. Februar nicht verlassen; dies gilt als wichtige Weichenstellung im Widerstand gegen die russische Invasion. Damals wie heute trachteten russische Spezialkräfte ihm nach dem Leben, sagt Selenska. "Ich versuche, nicht darüber nachzudenken." Sie selbst sehe ihren Mann "manchmal bei der Arbeit im Büro". Aber die Familie sei "im Alltag getrennt". Auch Tochter Oleksandra und Sohn Kyrylo sähen ihren Vater nur selten. "Er fehlt den Kindern", so Selenska.
+++ 20:40 Russische Hauptstadt Moskau meldet Ende der Mobilisierung +++
Die russische Hauptstadt Moskau hat nach Behördenangaben die Ziele der von Präsident Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung erreicht und die Einberufungen beendet. Das teilt der Militärkommissar der Stadt, Maxim Loktjew, russischen Agenturen zufolge mit. Er macht keine Angaben darüber, wie viele Männer in Moskau seit dem 21. September eingezogen worden seien. Freiwillige könnten sich weiter zum Dienst in der Armee melden. Auch Bürgermeister Sergej Sobjanin sagt, Moskau habe seine Aufgabe in der Mobilisierung erfüllt.
+++ 20:10 Bericht: Pentagon erwägt Finanzierung von Starlink +++
Nach dem Hin und Her über die Finanzierung des Internetangebots für die Ukraine über den Satellitendienst Starlink erwägt das Pentagon einem Bericht zufolge, über ein Hilfsprogramm für den Service des Milliardärs Elon Musk aufzukommen. Unter Berufung auf zwei Insider berichtet "politico", das Pentagon erwäge, das Starlink-Satellitennetz aus einem Fonds zu bezahlen, der langfristig zur Lieferung von Waffen und Ausrüstung verwendet wird. Musk hatte vor wenigen Tagen zunächst angekündigt, mit seinem Unternehmen SpaceX nicht mehr für die laufenden Kosten aufkommen zu wollen, war dann aber zurückgerudert.
+++ 19:33 Mindestens ein Todesopfer nach russischem Jetabsturz über Wohngebiet +++
Bei dem Absturz eines Su-34 Kampfjets in der russischen Stadt Jejsk werden der Agentur Interfax zufolge ein Mensch getötet und drei weitere verletzt. Der regionale Zivilschutz meldet bereits zwei Todesopfer. 15 Menschen sind nach dessen Angaben verletzt ins Krankenhaus gekommen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kam es zu dem Unglück während eines Training-Fluges. In einem vierstöckigen Gebäude sei ein Feuer ausgebrochen. Eine Untersuchung sei eingeleitet.
+++ 19:07 Ukraine und Russland tauschen mehr als 200 Gefangene aus - zivile Seefahrer frei +++
In dem fast sieben Monate dauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine haben beide Seiten ein weiteres Mal viele Gefangene ausgetauscht. 108 gefangene ukrainische Soldatinnen und Zivilistinnen kehrten in ihre Heimat zurück, wie das Präsidialamt der Ukraine in Kiew mitteilt. "Die Ukraine lässt niemanden in Stich", schreibt Stabschef Andrij Jermak auf Telegram. Auf russischer Seite bestätigen das Verteidigungsministerium in Moskau und die Separatisten in Donezk die Heimkehr von 110 Gefangenen. Dazu zählten 72 russische Seeleute von zivilen Schiffen, die seit Beginn des Krieges im Februar in der Ukraine festgehalten worden seien. Vergangene Woche hatten beide Seiten zweimal einige Dutzend gefangene Soldaten ausgetauscht. Bei einer Aktion Ende September hatten die von Russland kontrollierten Separatisten in Donezk auch zehn ausländische Gefangene freigelassen.
+++ 18:58 Rettungseinsatz in Jeisk nach Absturz von russischem Jet über Wohngebiet +++
Nach dem Absturz eines russischen Militärflugzeugs im Südwesten Russlands sind Rettungskräfte aus der ganzen Region in das betroffenen Wohngebiet beordert worden. Der Gouverneur der russischen Region Krasnodar, Benjamin Kontradtijew, erklärt, dass "alle Feuerwehr- und Rettungseinheiten der Region damit beschäftigt sind, das Feuer zu löschen". Die Maschine vom Typ Suchoi-34 sei in den Hof eines Wohnkomplexes in der Stadt Jeisk gestürzt, der Treibstoff des Flugzeugs sei in Brand geraten, erklärt das russische Verteidigungsministerium Agenturen zufolge. In Online-Netzwerken veröffentlichte Bilder zeigen ein brennendes Wohngebäude. Das Feuer habe auf ein Wohngebäude übergegriffen, in dem fünf von neun Stockwerken mit einer Fläche von etwa 2000 Quadratmetern in Flammen stünden, zitieren die Agenturen das russische Katastrophenschutzministerium. Die Piloten des Kampfflugzeugs konnten sich laut Verteidigungsministerium mit dem Schleudersitz retten. Demnach handelte es sich um einen Übungsflug.
+++ 18:03 Russisches Militärflugzeug stürzt über Wohngebiet nahe Ukraine ab +++
In der russischen Stadt Jeisk unweit der ukrainischen Grenze ist laut Medienberichten ein Militärflugzeug in ein Mehrfamilienhaus gestürzt. Demnach katapultierte sich der Pilot mit einem Schleudersitz aus der Maschine. Auf den Videos in sozialen Netzwerken sind gewaltige Explosionen zu sehen. Die Behörden bestätigten gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur "Interfax" den Absturz einer Su-34. Zur Anzahl der Opfer wurden bislang keine Angaben gemacht.
+++ 17:38 Separatistenführer: Austausch von Hunderten Gefangenen geplant +++
Russland und die Ukraine wollen nach Angaben eines von Russland unterstützten Separatistenführers in Kürze 220 Gefangene austauschen. Nach Angaben von Denis Puschilin ist die Freilassung von 110 Ukrainern und 110 Russen geplant. Unter den Russen seien 30 Soldaten und 80 "zivile Seeleute". Bei den Ukrainern handele es sich zum Großteil um Frauen.
+++ 17:10 Ukrainer entdecken Drohnen-Trümmer mit Rache-Botschaft +++
Bei den jüngsten Angriffen auf Kiew kommen offenbar auch Drohnen zum Einsatz. Ukrainische Einsatzkräfte finden Trümmer der Fluggeräte mit einer eindeutigen Botschaft. Auf Videos ist deutlich die Aufschrift "Für Belgorod" erkennbar.
+++ 16:39 Minsk: Russland schickt bis zu 9000 Soldaten nach Belarus +++
Russland schickt nach amtlichen Angaben bis zu 9000 Soldaten sowie Hunderte Einheiten Technik nach Belarus. Erwartet würden rund 170 Panzer, 200 gepanzerte Kampffahrzeuge und Artillerie, teilt der Leiter der Abteilung für internationale militärische Zusammenarbeit im belarussischen Verteidigungsministerium, Waleri Rewenko, in Minsk mit. Er habe Militärattachés der Botschaften mehrerer Länder darüber unterrichtet. Zuvor hatten Russlands Präsident Wladimir Putin und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko über die Bildung einer gemeinsamen Militäreinheit informiert. Die Gruppe sei in der Lage, sich für den Fall eines Angriffs aus dem Westen zu verteidigen, sagt der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Alexander Wolfowitsch. Zuvor hatte der belarussische Grenzschutz über eine stärkere Sicherung der Staatsgrenzen informiert. Zugleich betont Wolfowitsch, dass sich Belarus nicht auf einen Krieg vorbereite.
+++ 16:13 Glukhovsky: "Beim Ukraine-Krieg geht's um Minderwertigkeitskomplexe" +++
Dmitry Glukhovsky ist ein russischer Schriftsteller, der für seine Kritik am Kreml in seinem Heimatland zur Fahndung ausgeschrieben ist. Mit ntv spricht er über sein Leben im Exil, seine noch in Russland lebende Familie und seine Sichtweise auf den Angriffskrieg.
+++ 15:41 Baerbock: "Drohnen-Angriffe machen Russlands Brutalität deutlich" +++
Außenministerin Baerbock verurteilt die russischen Angriffe auf zivile Ziele in Kiew scharf. Der Einsatz der Kamikaze-Drohnen zeige, wie brutal Russland den Krieg fortsetze. Mit Blick auf den Osten der Ukraine müsse man dafür Sorge tragen, dass Menschen aus den besetzten Gebieten befreit würden.
+++ 15:30 Appell aus Bunker: Kuleba fordert vom Westen weitere Hilfe +++
Während russischer Luftangriffe auf Kiew und andere Gebiete hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba den Westen zu weiterer militärischer Unterstützung aufgefordert. "Ich bin vermutlich der erste Außenminister, der sich wegen der Luftalarmsirene aus einem Schutzbunker an den EU-Außenministerrat wendet", schreibt Kuleba auf Twitter. Der Minister fordert mehr Schutz vor Luftangriffen sowie weitere Munition. Er ruft die EU zudem zu Sanktionen gegen den Iran auf "wegen der Versorgung Russlands mit Drohnen". Russland hatte die ukrainische Hauptstadt Kiew und andere Orte im Nachbarland am Montag erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen.
+++ 15:00 Russland inszeniert Ankunft verschleppter ukrainischer Kinder +++
Russlands Propaganda zeigt sich besonders am grausamen Umgang mit ukrainischen Kindern. Tausende wurden bereits von ihren Eltern getrennt und außer Landes gebracht. Laut Maria lwowa-Belowa, russische Kinderrechtsbeauftragte, sei es wichtig, dass sich diese wie "Mitglieder der Russischen Föderation" fühlen.
+++ 14:36 Bundeswehr sucht Konzept gegen Ausspähung von Standorten durch Drohnen +++
Die Bundeswehr sucht noch nach einem wirksamen Konzept, um ihre Standorte und Übungsplätze gegen die Ausspähung durch Drohnen zu schützen. Solche Überflüge hätten "ein unmittelbares Gefährdungspotential", wenn auf Übungsplätzen etwa ukrainische Soldaten in der Ausbildung seien, sagt die Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Martina Rosenberg, bei einer öffentlichen Anhörung im Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags. "Es muss dafür Lösungen geben, die gerade in der Erarbeitung sind." Ein wichtiger Aspekt seien dabei Hinweise aus der Bevölkerung, wenn Drohnen von außerhalb eines militärischen Sperrgeländes gestartet würden, sagt Rosenberg.
+++ 13:58 Russische Kriegsgegnerin Owsjannikowa flieht mit Tochter aus Russland +++
Die durch ihren Live-Protest gegen den Militäreinsatz in der Ukraine bekannt gewordene Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa ist mit ihrer Tochter aus Russland geflohen. "Owsjannikowa und ihre Tochter haben Russland verlassen", sagt ihr Anwalt Dmitri Sachatow der Nachrichtenagentur AFP. "Sie sind jetzt in Europa. Es geht ihnen gut."
+++ 13:53 Außenminister beschließen EU-Mission für ukrainische Streitkräfte +++
Die EU-Außenminister haben eine Ausbildungsmission für die Streitkräfte der Ukraine sowie die Freigabe von weiteren 500 Millionen Euro für Waffenlieferungen beschlossen. Die Pläne sehen nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock vor, dass insgesamt 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Damit wolle man das Land bestmöglich unterstützen, sagt die Grünen-Politikerin am Rande eines Treffens in Luxemburg. Angelegt ist die Mission auf zwei Jahre. Die Summe der über die EU finanzierten Kosten wird mit 106,7 Millionen Euro angegeben. "Die jüngsten willkürlichen Angriffe Russlands werden unsere Entschlossenheit, die Ukraine zu unterstützen, nicht erschüttern, sondern nur verstärken", erklärt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach der Entscheidung für die seit Wochen geplante Mission.
+++ 13:47 Geldtausch für Flüchtlinge läuft in Deutschland Ende Oktober aus +++
Die Tauschmöglichkeit von ukrainischen Hrywnja in Euro für Flüchtlinge soll in Deutschland Ende Oktober auslaufen. "Zuletzt haben nur noch sehr wenige Transaktionen stattgefunden", teilen Finanzministerium, Bundesbank und Geschäftsbanken mit. Anfangs sei die Nachfrage noch rege gewesen. Das Angebot solle am 30. Oktober enden. "Der letzte Bankarbeitstag zum Umtausch ist somit im Regelfall der 28. Oktober 2022."
+++ 13:39 Ukrainische Getreide-Exporte fast wieder bei Vorkriegsniveau +++
Die ukrainischen Getreide-Exporte haben nach Angaben der Regierung im Oktober fast wieder das Vorkriegsniveau erreicht. In den ersten 17 Tagen des Monats seien sie trotz der russischen Angriffe und der anhaltenden Blockade einiger Schwarzmeer-Häfen nur um 2,4 Prozent niedriger gewesen als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021, wie Daten des Landwirtschaftsministeriums zeigen. Demnach hat die Ukraine im Oktober bisher 2,12 Millionen Tonnen Getreide exportiert, hauptsächlich Mais und Weizen, gegenüber 2,17 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum. Unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei hatte Russland Ende Juli einem Abkommen mit der Ukraine zugestimmt, die Blockade von drei Schwarzmeer-Häfen aufzuheben.
+++ 13:31 Getötete Frau in Kiew war im sechsten Monat schwanger - auch ihr Mann tot +++
Unter den drei Todesopfern, die bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Wohngebäude in Kiew ums Leben gekommen sind, war unter ihnen laut Bürgermeister Klitschko ein junges Paar, das ein Kind erwartete. Die Frau soll im sechsten Monat schwanger gewesen sein, schreibt Klitschko auf Telegram.
+++ 13:20 EU-Außenminister drohen Iran im Fall von Drohnen-Lieferung mit Sanktionen +++
Die Europäische Union sucht nach konkreten Beweisen für eine Beteiligung des Irans an Russlands Krieg gegen die Ukraine. Für den Fall, dass der Iran tatsächlich Drohnen an das russische Militär geliefert haben sollte, haben mehrere EU-Außenminister bereits vor ihrer Sitzung in Luxemburg mit Sanktionen gedroht. Die Regierung in Teheran bestreitet eine Lieferung von Drohnen an Russland zum Einsatz in der Ukraine. "Wir werden nach konkreten Beweisen für die Beteiligung suchen", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit Blick auf den Iran bei seiner Ankunft in Luxemburg. Die Ukraine spricht seit einiger Zeit davon, dass Russland ihr Territorium auch mit Drohnen iranischer Bauart angreift. Sollte sich dies bewahrheiten, zöge das nach den Worten des luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn harte Sanktionen gegen den Iran nach sich. "Dann wird es nicht mehr darum gehen, einzelne Personen zu sanktionieren."
+++ 13:16 Kiew: Hunderte Städte und Dörfer nach Angriffen ohne Strom +++
Russland hat nach Angaben aus Kiew wichtige Infrastruktur in drei ukrainischen Regionen angegriffen. Dadurch seien nun hunderte Städte und Dörfer ohne Strom, erklärte Regierungschef Denys Schmyhal. Allein auf die Hauptstadt Kiew habe es fünf Angriffe gegeben.
+++ 13:11 Experte: Russland verfolgt mit Belarus drei Ziele +++
Der Politikwissenschaftler Thomas Jäger erklärt im Interview mit ntv, warum die Drohnen-Angriffe auf Kiew die Bedeutung des Irans für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verdeutlichen. Auch Belarus spielt für Russland eine wichtige Rolle in dem Konflikt, sagt Jäger. Eine Grenze werde Lukaschenko jedoch nicht überschreiten.
+++ 12:47 Ukraine meldet nach Luftangriffen Schäden an Energieinfrastruktur +++
Bei den neuen russischen Luftangriffen ist nach ukrainischen Angaben die Energieinfrastruktur in den zentralen und nördlichen Regionen des Landes beschädigt worden. Die Situation im Stromnetz sei allerdings unter Kontrolle und Reparaturteams seien dabei, die Schäden zu beheben, teilt der Netzbetreiber Ukrenergo mit. Er forderte die Ukrainer in einer Erklärung über den Kurznachrichtendienst Telegram auf, sparsam mit Strom umzugehen, vor allem am Abend, um das Energiesystem zu entlasten. Das Unternehmen schloss die Einführung von Notabschaltungen nicht aus.
+++ 12:38 Moskau: Alle Ziele von "massiven Luftschlägen" seien getroffen worden +++
Russland hat nach eigenen Angaben mit massiven Luftschlägen militärische Ziele und die Energie-Infrastruktur in der Ukraine angegriffen. Dabei seien Hochpräzisionswaffen eingesetzt worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Alle Ziele seien getroffen worden. Dazu zähle ein Treibstofflager und ein Stützpunkt zur Waffenreparatur in der Nähe von Mykolajiw in der Südukraine. Zudem sei ein Versuch der ukrainischen Truppen, die russischen Linien in der Region Cherson zu durchbrechen, vereitelt worden.
+++ 12:24 Zahl der Toten nach Drohnen-Angriff auf Wohnhaus steigt auf drei +++
Bei dem russischen Drohnen-Angriff auf ein Wohngebäude in Kiew sind nach ukrainischen Angaben am Morgen drei Menschen getötet worden. 19 Menschen seien aus dem Gebäude in der Hauptstadt gerettet worden, teilt der Vizechef des Präsidialamts, Kyrylo Tymoschenko, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.
+++ 12:24 Zahl der Toten nach Drohnen-Angriff auf Wohnhaus steigt auf drei +++
Die Vereinten Nationen fordern ein Ende der Drohnen-Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung. Der neue UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, erklärt, es gebe Berichte von Kollegen vor Ort über solche Angriffe. Es sei absolut wichtig, dass die Zivilbevölkerung nicht angegriffen werde. Das aber sei in dicht besiedelten städtischen Gebieten sehr schwierig, sagt der Österreicher vor Journalisten. Die Achtung des internationalen Menschenrechts sei unabdingbar. Daher müsse deeskaliert werden.
+++ 11:49 Schallenberg: Jeder Einsatz iranischer Drohnen bedeutet eine Eskalation des Krieges +++
Jeder Einsatz iranischer Drohnen bei den russischen Angriffen auf die Ukraine würde nach Einschätzung des österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg eine Eskalation des Krieges bedeuten. Diese Kamikaze-Drohnen, die man offenbar jetzt in der Ukraine sehe, seien eine Eskalation, sagt er bei seiner Ankunft in Luxemburg, wo sich die EU-Außenminister treffen. Eine Bereitstellung von Ausrüstung für Russland käme einer aktiven Unterstützung des von der russischen Regierung geführten Krieges gegen die Ukraine gleich, fügt Schallenberg vor der Presse hinzu.
+++ 11:38 Ukrainisches Militär schoss offenbar 26 Kamikaze-Drohen ab +++
Die Luftabwehr hat nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte neun weitere im Iran hergestellte Kamikaze-Drohnen mit Flugabwehr-Raketeneinheiten und Kampfflugzeugen zerstört. Bodentruppen zerstörten zudem mindestens zwei Kamikaze-Drohnen. Damit steigt die Zahl auf insgesamt 26 abgeschosse Kamikaze-Drohnen, berichtet "Kiev Independent".
+++ 11:16 Frau stirbt nach Drohnen-Angriff auf Kiew +++
Bei einem russischen Drohnenangriff auf das Zentrum von Kiew wurde eine Frau getötet, berichtete der Bürgermeister Vitali Klitschko. Ihre Leiche wurde von Rettungsdiensten unter den Trümmern eines Wohngebäudes geborgen, das von einer im Iran hergestellten Kamikaze-Drohne im Bezirk Shevchenkivskyi getroffen wurde. Eine weitere Person liegt noch unter den Trümmern und drei Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. "Alles, was hier geschieht, ist Terrorismus", sagt Klitschko vor der Presse.
+++ 10:42 General a.D. Feichtinger: Russland hat Kriegstaktik geändert +++
Der Politikwissenschaftler und General a.D. Walter Feichtinger glaubt, dass Russland seine Strategie geändert habe. Es ginge nicht mehr darum, große Gebiete zu erobern, sondern man versuche jetzt die gewonnen Gebiete zu halten und "die Ukraine einfach zu zermürben", sagte er im ntv Ukraine-Talk. So solle seiner Meinung nach politischer Druck ausgeübt werden. Angriffe auf die kritische Infrastruktur oder irgendwelche ukrainischen Städte seien deshalb das Szenario der Zukunft. "Drohnen haben dabei den Vorteil, dass sie fast unbemerkt über dem Gefechtsfeld auftauchen können. Sie können hunderte Kilo Sprengstoff tragen." Deshalb seien sie ziemlich unberechenbar, so Feichtinger. Dass Russland jetzt auch iranische Drohnen einsetzt, zeige, dass sie nicht mehr in der Lage sind, den eigenen Waffenbedarf abzudecken.
+++ 10:08 Wissing warnt vor weiteren Angriffen auf deutsche Infrastruktur +++
Bundesverkehrsminister Volker Wissing warnt vor weiteren Angriffen auf die kritische Infrastruktur auch in Deutschland. Er verwies dabei in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Dieser Krieg hat gezeigt, dass Infrastrukturen ein wichtiges Ziel militärischer Strategie und damit auch potenzieller Angriffe sind." Auf die Frage, ob er nach den Sabotageakten gegen die Bahn in Norddeutschland mit weiteren Anschlägen rechne, sagte Wissing: "Unsere Infrastrukturen sind die Lebensadern unserer Gesellschaft. Das macht sie aus der Sicht potenzieller Angreifer zu einem attraktiven Ziel." Zu dieser Infrastruktur zählten nicht nur Straßen, Brücken und Schienentrassen, sondern auch Datenleitungen und Kommunikationseinrichtungen.
+++ 09:48 Zwei Menschen unter Trümmern von Wohnhaus in Kiew verschüttet +++
Aus einem von Drohnen getroffenen Wohnhaus in Kiew seien bislang 18 Menschen gerettet worden, schreibt Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Vorläufigen Informationen zufolge seien aber noch zwei Bewohner verschüttet. Zu möglichen Todesopfern könne er noch keine Angaben machen.
+++ 09:40 Selenskyj: Russische Angriffe werden "uns nicht brechen" +++
Nach den neuen Angriffen auf Kiew hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Menschen in der Ukraine zum Durchhalten aufgerufen. "Die ganze Nacht und den ganzen Morgen terrorisiert der Feind die Zivilbevölkerung. Die gesamte Ukraine wird mit Kamikaze-Drohnen und Raketen angegriffen", schrieb Selenskyj auf Telegram. "Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen können", versicherte er. In Kiew wurde der Luftalarm nach mehr als drei Stunden aufgehoben. Die Stadtverwaltung rief die Menschen dazu auf, dennoch weiter vorsichtig zu sein und im Falle von erneutem Alarm sofort Schutzräume aufzusuchen. Bahnchef Olexander Kamyschin berichtete auf Twitter von einem Einschlag unweit des Hauptbahnhofs. Dabei habe es aber keine Opfer gegeben, schrieb er.
+++ 09:30 London: Weiter lange Schlange von Lastwagen an Kertsch-Brücke +++
An der von einer Explosion beschädigten Kertsch-Brücke zwischen Russland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim stauen sich noch immer die Lastwagen. Das geht aus dem Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine hervor. "Die Arbeiten zur Reparatur dauern an, und sie ist für etwas Verkehr geöffnet. Doch nahe des Übergangs gibt es noch immer eine lange Schlange wartender Lastwagen", hieß es in der Twitter-Mitteilung. Die für den Nachschub der russischen Invasionstruppen in der Ukraine wichtige Brücke war am 8. Oktober durch eine Explosion schwer beschädigt worden. Die russischen Truppen in der südlichen Ukraine nutzen nach Einschätzung der britischen Experten daher zunehmend eine alternative Nachschublinie über die besetzte ukrainische Stadt Mariupol.
+++ 09:00 Großes Feuer in Energieanlage in Dnipropetrowsk ausgebrochen +++
In einer Energieanlage in der Region Dnipropetrowsk ist dem dortigen Gouverneur zufolge ein großes Feuer ausgebrochen. In der Nacht sei dort eine Rakete eingeschlagen, teilt Valetyn Resnitschenko per Telegram mit. "Drei feindliche Raketen wurden von unseren Luftverteidigungskräften zerstört", schreibt der Gouverneur. "Eine Rakete hat eine Energieinfrastrukturanlage getroffen. Es gibt ein großes Feuer. Alle Dienste auf dem Gelände arbeiten."
+++ 08:45 Lambrecht erwartet weiteres Vorrücken der ukrainischen Armee +++
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht erwartet in den kommenden Wochen weitere Vorstöße der ukrainischen Armee. "Ich habe erlebt, wie motiviert diese Soldatinnen und Soldaten sind. Das ist wirklich unglaublich, was sie da erleben… Und deswegen wird es auch in den nächsten Wochen genau so weitergehen", sagte sie im ntv Frühstart. "Natürlich spornen die Erfolge auch an, die erzielt werden konnten." Gleichzeitig dürften die Drohungen von Russlands Präsident Wladimir Putin Deutschland nicht davon abhalten, die Ukraine weiter zu unterstützen. "Man muss Drohungen, die aus Russland kommen, sehr ernst nehmen, aber nicht davon lähmen lassen, sondern die Ukraine weiter unterstützen."
+++ 08:33 Kiew fordert mehr westliche Waffen für Luftverteidigung +++
Der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, fordert nach den Drohnenangriffen westliche Unterstützung um den Luftraum zu schützen. "Wir brauchen mehr Systeme für die Luftverteidigung und so bald wie möglich", sagte Jermak. "Wir haben keine Zeit für langsames Handeln." Die westlichen Waffen würden gebraucht, um den Feind zu zerstören. Im Süden des Landes setzt die Ukraine bereits das vor wenigen Tagen von Deutschland gelieferte Flugabwehrwehrsystem Iris-T ein.
+++ 08:26 Weitere Regionen in Ukraine melden russische Angriffe +++
Russland hat neben der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach örtlichen Behördenangaben auch andere Regionen im Land beschossen. Berichte über Explosionen gab aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes. Solche Attacken hatte Kremlchef Wladimir Putin angekündigt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko rief die Menschen auf, unbedingt in den Schutzbunkern zu bleiben.
+++ 08:13 London: Russlands Nachschubprobleme in Südukraine verschärft +++
Die Nachschubprobleme der russischen Truppen im Süden der Ukraine haben sich nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes infolge der Explosion auf der Krim-Brücke am 8. Oktober verschärft. Die Versorgungswege durch die annektierte Halbinsel Krim seien schwierig, die Lage der russischen Truppen in der gegenüberliegenden südukrainischen Region Cherson sei angespannt. Daher werde die Versorgung auf dem Landweg durch die Region Saporischschja immer wichtiger, twittert das britische Verteidigungsministeriums aus dem aktuellen Geheimdienstbericht. Die russischen Truppen in der Südukraine würden vermutlich jetzt ihren Nachschub über die Hafenstadt Mariupol verstärken.
+++ 08:03 ntv-Reporter über Explosionen in Kiew: "Haben Druckwellen gespürt" +++
Mehrere Explosionen erschüttern die ukrainische Hauptstadt Kiew. Vor Ort fasst ntv-Reporter Jürgen Weichert die ersten Erkenntnisse zusammen. Es sei zu befürchten, dass erneut kritische Infrastruktur getroffen wurde.
+++ 07:39 Bericht: Explosionen in Kiew halten an +++
Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew kam es zu zwei weitere Explosionen. Betroffen sei der Stadtbezirk Schewtschenkiwskji, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Auch Reuters-Reporter berichten davon, dass weitere Detonationen zu hören sind. Der frühere ukrainische Botschafter in Österreich Olexander Scherba berichtet auf Twitter ebenfalls von weiteren Denotationen. Klitschko hält die Bewohner der Haupstadt dazu an, in Luftschutzbunkern zu bleiben. "Bleiben Sie in den Schutzräumen!"
+++ 06:59 Mehrere Wohnhäuser nach Explosionen in Kiew beschädigt +++
Nach dem Angriff auf Kiew mit Drohnen brach in einem Gebäude im Bezirk Shevchenkivskyi ein Feuer aus, berichtete der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, auf Telegram. Mehrere Wohngebäude seien beschädigt worden, zitiert das Online-Portal "Kyiv Independent" Klitschko. Ob es Verletzte gab, sei noch immer unklar.
+++ 06:25 Neue Explosionen erschüttern Kiew +++
Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Morgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Es gebe Luftalarm, die Menschen sollten Schutz suchen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Laut Andriy Jermak, dem Leiter des Präsidialamts, wurde Kiew mit Kamikaze-Drohnen angegriffen. Am Himmel sei ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus dem Zentrum. Womöglich war die ukrainische Luftabwehr aktiv gegen neue russische Raketenangriffe. Bestätigt wurde dies nicht. Es war zunächst auch unklar, ob es wie vor einer Woche Zerstörungen gab. Details folgten später, sagte Klitschko. Vor einer Woche hatte Russland mit Raketen ebenfalls zum Wochenbeginn im Berufsverkehr am Morgen das Zentrum von Kiew beschossen.
+++ 05:48 BAMF prüft noch Entscheidungspraxis zu russischen Kriegsdienstverweigerern +++
Für die Aufnahme von russischen Kriegsdienstverweigerern in Deutschland gibt es auch mehr als drei Wochen nach der Teilmobilmachung noch keine neuen Vorgaben. Die Entscheidungspraxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) "wird aktuell überprüft", teilt die Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Linken-Abgeordneten Clara Bünger mit. Eindeutiger sind die Leitlinien des BAMF dagegen, wenn es um Deserteure geht, also Soldaten, die sich ohne Erlaubnis von der Truppe entfernen. "Deserteure, die sich an dem Krieg in der Ukraine nicht beteiligen wollen, erhalten im Regelfall internationalen Schutz", hält das Bundesinnenministerium fest.
+++ 05:16 UNICEF: Folgen des Kriegs stürzen vier Millionen Kinder in Armut +++
Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges treiben nach UN-Angaben vier Millionen Kinder in Osteuropa und Zentralasien in die Armut. "Kinder tragen die größte Last der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges", erklärt die UN-Kinderhilfsorganisation UNICEF. Durch den Konflikt und die dadurch angeheizte Inflation sei die Zahl armer Kinder in Osteuropa und Zentralasien innerhalb eines Jahres um 19 Prozent gestiegen.
+++ 04:49 NATO beginnt Übung für Schreckensszenario eines Atomkriegs +++
Die NATO beginnt am heutigen Montag ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen. An der Übung "Steadfast Noon" werden nach Bündnisangaben in den kommenden zwei Wochen bis zu 60 Flugzeuge beteiligt sein - darunter moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52. Schauplatz soll insbesondere der Luftraum über Belgien, Großbritannien und der Nordsee sein. Auch die Bundeswehr ist beteiligt. Die NATO betont, dass "Steadfast Noon" keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und dass keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen. "Bei der Übung, die bis zum 30. Oktober läuft, handelt es sich um eine routinemäßige, wiederkehrende Ausbildungsmaßnahme, die in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Weltgeschehen steht", teilte das Bündnis am vergangenen Freitag mit.
+++ 04:00 Heftige Kämpfe in Charkiw, Donezk und Cherson halten an +++
Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte beschießen russische Streitkräfte weiterhin ukrainische Stellungen an mehreren Fronten, darunter Städte in den Regionen Charkiw, Donezk und Cherson. Die schwersten Kämpfe fänden nördlich von Bachmut statt, schreibt der ukrainische Militärexperten Oleh Schdanow im Internet. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in den vergangenen 24 Stunden russische Vorstöße auf die Städte Torske und Sprine zurückgeschlagen. "(Die Russen) haben beschlossen, durch Torske und Sprine zu ziehen." Die Frontlinie verschiebe sich ständig. "Unser Kommando verlegt Verstärkungen dorthin, Männer und Artillerie, um der russischen Überlegenheit in diesen Gebieten zu begegnen."
+++ 02:59 McAllister: Ukraine könnte sich Waffen von EU-Ländern leihen +++
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, David McAllister, begrüßt die geplante europäische Trainingsmission für ukrainische Soldaten in Mitgliedsländern der Europäischen Union. Die EU-Unterstützungsmission sei "angesichts des anhaltenden Krieges neben der Lieferung von militärischem Material ein sehr wichtiger Schritt, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine substanziell zu stärken", sagte der CDU-Politiker der "Welt" vor einem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. Mit Blick auf Waffenlieferungen bringt er einen neuen Vorschlag ins Spiel: "Zur weiteren Unterstützung ist ein Vorschlag des Europäischen Parlaments, dass sich die Ukraine vorübergehend moderne Waffen vom Westen ausleiht. Die EU könnte Gelder zur Verfügung stellen, aus denen die Mietkosten bezahlt werden."
+++ 02:05 Rotes Kreuz wehrt sich gegen Selenskyj-Kritik +++
Das Rote Kreuz wehrt sich gegen Kritik aus Kiew, dass es zahlreiche Kriegsgefangene noch nicht besucht hat. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) habe moralische Verpflichtungen, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vergangene Woche gesagt und umgehende Besuche verlangt. "Es hilft weder den Kriegsgefangenen noch ihren Familien, wenn dem IKRK die Schuld dafür gegeben wird, dass ihm der uneingeschränkte und sofortige Zugang verweigert wird", teilt das IKRK mit. Elf Mitarbeiter, darunter ein Arzt, stünden in der von Russland besetzten Region Donezk für solche Besuche bereit, hätten aber bislang keine Erlaubnis erhalten. Diese müsse von den beteiligten Staaten kommen. Sie seien nach den Genfer Konventionen verpflichtet, dem IKRK Zugang zu gewähren. Das IKRK verlange seit fast acht Monaten vergeblich, sämtliche Orte, an denen Kriegsgefangene interniert seien - darunter das Gefangenenlager Oleniwka - ungehindert und regelmäßig besuchen zu können.
+++ 01:14 Verkehrsminister Wissing: "Unsere Infrastruktur ist ein potenzielles Angriffsziel" +++
Verkehrsminister Volker Wissing hält im Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine auch die deutsche Infrastruktur für ein potenzielles Angriffsziel. "Dieser Krieg hat gezeigt, dass Infrastrukturen ein wichtiges Ziel militärischer Strategie und damit auch potenzieller Angriffe sind", sagt der FDP-Politiker in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Auf die Frage, ob er nach der Sabotage gegen die Bahn mit weiteren Anschlägen rechne, erklärte er: "Unsere Infrastrukturen sind die Lebensadern unserer Gesellschaft. Das macht sie aus der Sicht potenzieller Angreifer zu einem attraktiven Ziel."
+++ 00:29 Melnyks Nachfolger Makeiev: Werden Krieg gegen Russland gewinnen +++
Der designierte neue Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksii Makeiev, erwartet einen Sieg seines Landes im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. "Die deutsche Bevölkerung unterstützt die Ukraine so stark, dass ich sicher bin, dass wir gemeinsam mit Deutschland und allen anderen europäischen Partnern den Krieg gewinnen werden! Je schneller, desto besser", sagt er der "Bild"-Zeitung. Sein Botschaftsteam und er würden "jeden Tag einen enormen Beitrag zum Sieg leisten", versichert er. Sein Vorgänger Andrij Melnyk war am Wochenende nach fast acht Jahren als Botschafter in Deutschland in die Ukraine zurückgekehrt.
+++ 23:53 Kiew will Getreideexporte trotz Drohung aus Moskau ausbauen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betont vor dem Hintergrund zunehmender Drohungen Moskaus, das Getreideabkommen zu beenden, dessen Bedeutung für die Hungerbekämpfung. Obwohl der Krieg die Exporte weiter behindere, habe die Ukraine seit dem Inkrafttreten des Getreideabkommens fast acht Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Seeweg ausgeführt, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. "Das sind mehr als 300 Schiffe. 60 Prozent der Menge sind nach Afrika und Asien gegangen." Er kündigt an, die Exporte weiter auszubauen. Erst vor wenigen Tagen hatte Russland damit gedroht, den Getreidedeal zu stoppen und die ukrainischen Häfen wieder zu blockieren.
+++ 23:01 Selenskyj: Schwere Kämpfe in Bachmut und Soledar +++
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge konzentrieren sich die Kämpfe im Donbass auf die beiden Orte Bachmut und Soledar. Dort fänden heftige Gefechte statt, sagt er in seiner nächtlichen Videoansprache. Soledar liegt etwas nördlich von Bachmut, ein Ziel der russischen Truppen in den vergangenen Wochen.
+++ 22:09 Ukraine: Russland blockiert Webseite für Kriegsdienstverweigerer +++
Ukrainischen Angaben zufolge blockiert Russland eine Website für Soldaten, die sich ergeben wollen. Wie die russische Zeitung "Kommersant" berichtet, sperrt Russland die Website des staatlichen ukrainischen Projekts "Ich will leben", das für Soldaten eingerichtet wurde, die sich bei der ukrainischen Armee ergeben wollen. Bis zum 4. Oktober waren auf der Website mehr als 2.000 Anfragen des russischen Militärs eingegangen.
+++ 21:40 Minister: Zeit, dass Israel die Ukraine unterstützt +++
Die mutmaßliche Lieferung iranischer ballistischer Raketen an Russland sorgt auch in Israel für Bewegung. Das Land könnte künftig der Ukraine militärische Hilfe leisten, schreibt der israelische Minister für Diaspora-Angelegenheiten Nachman Shai auf Twitter. "Es gibt keinen Zweifel mehr, wo Israel in diesem blutigen Konflikt stehen sollte", schreibt Shai. "Es ist an der Zeit, dass auch die Ukraine militärische Hilfe erhält, so wie es die USA und die NATO-Länder tun."
+++ 21:08 Militärische Aktivitäten in Belarus steigen +++
In der Ex-Sowjetrepublik Belarus steigen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die eigenen militärischen Aktivitäten. "Jetzt haben wir alle Waffen vom Verteidigungsministerium erhalten, die wir bekommen sollten, und haben sie in den Waffenkammern gelagert", teilt der Chef des belarussischen Zivilschutzes, Wadim Sinjawski, im Staatsfernsehen mit. Es seien zugleich Einheiten gebildet worden, die zusammen mit dem Militär "zur Verteidigung des Vaterlands" herangezogen werden könnten, versichert Sinjawski. Der ranghohe Beamte spricht zugleich von rund 5000 unterirdischen Anlagen, die in Belarus als Bombenschutzkeller verwendet werden könnten. Der belarussische Grenzschutz teilte derweil mit, seine Einheiten an der Grenze "wegen der verstärkten Aufklärungstätigkeit der Ukraine" verstärkt zu haben.
+++ 20:33 Ukraine-Botschafterin fordert schnelle Waffenlieferungen von den USA +++
Die Ukraine fordert die USA auf, angesichts der verstärkten russischen Angriffe "alles zu tun, um Waffenlieferungen zu beschleunigen". Oksana Markarova, die ukrainische Botschafterin in den Vereinigten Staaten, erklärt gegenüber CBS News, dass Luftabwehrsysteme für das Land oberste Priorität hätten, aber sie seien "schwierig zu produzieren und nicht verfügbar".
Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, fzö/mba/rts/AFP/dpa