Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:59 Musk will Starlink-Internet für Ukraine nun doch weiter finanzieren +++

Das Unternehmen SpaceX des High-Tech-Milliardärs Elon Musk will das Internetangebot für die Ukraine über den Satellitendienst Starlink nun doch weiter finanzieren. "Was soll's ... auch wenn Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden von Steuergeldern erhalten, werden wir die Ukraine weiterhin kostenlos finanzieren", schreibt Musk auf Twitter. Der Chef des Elektroautobauers Tesla und reichste Mensch der Welt hatte bereits vergangene Woche erklärt, SpaceX habe für das Internetangebot für die Ukraine bereits 80 Millionen Dollar (82 Millionen Euro) ausgegeben. Bis Jahresende dürften sich die Ausgaben auf mehr als 100 Millionen Dollar belaufen.

+++ 20:14 Ex-Botschafter Melnyk überquert ukrainische Grenze und dankt Deutschen +++
Nach acht Jahren als ukrainischer Botschafter in Berlin ist Andrij Melnyk wieder in der Ukraine eingetroffen. Er hatte immer wieder in die deutsche Debatte um Waffenlieferungen eingegriffen - dabei wurden ihm manchmal auch polemische Äußerungen vorgeworfen. Nach seiner Rückkehr in seinem heimatland twittert er jedoch versöhnliche Worte. "Home sweet home. Unser Kampf geht weiter. Die Ukraine wird siegen. Liebe deutsche Freunde, Danke für alles. Und auf Wiedersehen", schrieb Melnyk.

+++ 19:44 Weltbank: Armut in der Ukraine hat sich verzehnfacht +++
Die Armut in der Ukraine hat sich nach Angaben der Weltbank in diesem Jahr verzehnfacht. Der für Osteuropa zuständige Regionaldirektor Arup Banerji verweist im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters darauf, dass die Angriffe Russlands auf die Infrastruktur des Landes die Lage weiter verschlimmern könnten. Bis Ende des Jahr dürften 25 Prozent der Ukrainer unter die Armutsgrenze fallen, verglichen mit etwas über zwei Prozent vor dem Krieg, sagt er. Bis Ende kommenden Jahres könnte mehr als die Hälfte der Ukrainer in Armut leben.

+++ 19:15 Ukraine meldet vier russische Raketenangriffe +++
Der ukrainische Generalstab registriert am Samstag neue russische Raketen- und Luftangriffe. Im abendlichen Lagebericht spricht das Militär von vier Raketenangriffen. 17 Mal habe es einen Beschuss aus Flugzeugen gegeben, zehn Mal seien Raketenwerfer eingesetzt worden. Mehr als 20 Siedlungen seien getroffen worden, darunter Kostjantyniwka im Donezker Gebiet im Osten der Ukraine und Iwaniwka im Gebiet Cherson. Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich kaum unabhängig überprüfen. Die russischen Angriffe aus der Luft waren damit am Samstag deutlich weniger intensiv als am Montag, als mehr als 80 Raketen und Marschflugkörper abgefeuert wurden. Der ukrainischen Armee zufolge wurden mehrere "feindliche Angriffe" in der Nähe von elf Siedlungen abgewehrt. Russland habe abermals die Stellungen des Nachbarlandes entlang der gesamten Front unter Beschuss genommen. Nach Angaben aus Kiew setzte die russische Armee erneut Kampfdrohnen iranischer Bauart ein. Sechs Drohnen seien abgeschossen worden. Zudem wurden dem Bericht zufolge drei russische Munitionsdepots und mehrere Stellungen von Flugabwehrsystemen getroffen.

+++ 18:42 Hacker aus Russland greifen Webseiten von Bulgariens Regierung an +++
Russische Hacker greifen in Bulgarien in einer groß angelegten Attacke die Webseiten des Präsidenten, der Regierung, wichtiger Ministerien und des Verfassungsgerichts an. "Die Hackerattacke kam aus dem Staatsgebiet der Russischen Föderation", sagt der Chef der bulgarischen Ermittlungsbehörde, Borislaw Sarafow, über den Cyberangriff. Dabei wurde amtlichen Angaben zufolge der Zugang zu den betroffenen Webseiten blockiert oder verlangsamt. "Das ist ein Angriff auf den bulgarischen Staat", sagt Generalstaatsanwalt Iwan Geschew und sprach von einem "ernsthaften Problem". Als Teil der europäischen Familie verteidige Bulgarien europäische Werte, sagte er. Daher sei es "normal", dass dies auch Folgen habe, so der Chefankläger. In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt das NATO- und EU-Mitglied Bulgarien die ukrainische Seite durch humanitäre Hilfe. Zudem nimmt das südosteuropäische Land ukrainische Kriegsflüchtlinge auf.

+++ 18:01 Nach Raketentreffer auf Energieanlagen sollen Ukrainer Strom sparen +++
Nach einem neuen Angriff auf eine Anlage zur Energieversorgung im Umland der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind die Menschen zum Stromsparen aufgerufen worden. "Bitte laden Sie jetzt, vor dem Abend, Mobiltelefone und Powerbanks auf", schreibt der Energieversorger Ukrenerho an seine Kunden. Sie sollten ihr Abendessen zudem früher zubereiten, damit bis 23.00 Uhr (Ortszeit, 22.00 Uhr MEZ) "strikt" weniger Strom verbraucht werde. Grund sei, dass der Strom von Starkstromtrassen auf weniger leistungsfähige Leitungen umgeleitet werden müsse, schreibt das Unternehmen bei Facebook. Sollte der Verbrauch stark steigen, seien Notabschaltungen notwendig. "Terroristen versuchen, unsere Umspannwerke zu zerstören, weil sie so vielen Menschen wie möglich den Strom auf einmal entziehen wollen", heißt es weiter. Russland hat seit Beginn dieser Woche den Beschuss des ukrainischen Hinterlandes verstärkt und zielt vor allem auf die Zerstörung der Energie- und Wasserversorgung. Der Energieversorger meldete am Samstag einen weiteren Angriff, gab den genauen Ort aber nicht an.

+++ 17:34 Granateneinschlag soll Brand in Öldepot ausgelöst haben +++
Der Brand im Öldepot in der russischen Grenzregion Belgorod soll nach Bombardements erfolgt sein. "Wir werden wieder beschossen. Eine der Granaten hat das Öldepot in der Region Belgorod getroffen", erklärt der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Die Einsatzkräfte seien vor Ort, es bestehe "kein Risiko", dass das Feuer sich ausbreite, heißt es weiter. Auf einem vom Gouverneur veröffentlichten Foto waren Flammen und Schwaden schwarzen Rauchs zu sehen, die über einem Gebäude aufstiegen. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass zitiert eine Quelle der Einsatzkräfte, wonach das Depot im Dorf Rasumnoje nahe der Stadt Belgorod liegt.

+++ 17:04 Klitschko-Brüder erhalten Auszeichnung für Zivilcourage +++
Der Düsseldorfer Verein Heinrich Heine Kreis verleiht den Klitschko-Brüdern die diesjährige Auszeichnung für Zivilcourage. "Vitali und Wladimir Klitschko zeigen ihren zivilgesellschaftlichen Einsatz in buchstäblicher Brüderlichkeit, ein couragiertes gemeinsames Handeln zur Aufrechterhaltung des täglichen Lebens der Menschen in der Ukraine, ungeachtet der Gefährdung des eigenen Lebens", begründet der Vorstand die Wahl. Die beiden ehemaligen Boxweltmeister erhalten die Ehrung am 25. Oktober in Düsseldorf. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung werden der Bürgermeister von Kiew und sein älterer Bruder wegen des Krieges in der Ukraine allerdings nicht persönlich entgegennehmen. Stellvertretend wird sie der Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf, Iryna Shum, überreicht.

+++ 16:27 Durch Druschba-Pipeline fließt wieder Öl nach Deutschland +++
Die vorübergehend durch ein Leck beschädigte Ölpipeline Druschba in Polen ist wieder repariert und voll funktionsfähig. Das teilt die polnische Betreiberfirma Pern mit. Damit kann nach Angaben des Unternehmens auch wieder Öl nach Deutschland geliefert werden. Bereits am späten Mittwochabend hatte der Leitungsbetreiber bekanntgegeben, dass Techniker zum Leck vorgedrungen seien. "Nach den ersten Erkenntnissen und der Art und Weise, wie die Rohrleitung verformt ist, gibt es zu diesem Zeitpunkt keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung", hieß es. Die Pipeline Druschba (Freundschaft) zählt zu den größten der Welt und liefert russisches Öl in mehrere Länder Mitteleuropas. Sie versorgt auch die Raffinerie Schwedt in Brandenburg. Ihre Rohre verlaufen teils über und teils unter der Erde. Der Bund hatte zur Sicherung der Produktion und Versorgung über die Schwedter Raffinerie PCK mit Sprit, Heizöl und anderen Produkten die Kontrolle über die deutschen Töchter des russischen Staatskonzerns Rosneft übernommen.

+++ 16:07 Melnyk fordert "europäische Panzerallianz" +++
Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, ruft zum Aufbau einer "europäischen Panzerallianz" zur Unterstützung seines Landes auf. "Ein Dutzend Staaten verfügt über 2000 Leopard-2-Panzer", sagt Melnyk der "Welt am Sonntag". "Wenn jedes dieser Länder etwa zehn Prozent davon an die Ukraine abtritt, können wir eine ganze Armee von 200 oder mehr Panzern bilden, um die von Russland besetzten ukrainischen Gebiete schneller zu befreien." Die Ukraine benötige jetzt "so schnell wie möglich alles, was zügig lieferbar ist", hebt Melnyk hervor. "Leopard-2- und Marder-Panzer, noch mehr Artillerie, aber auch Munition. Das steht an oberster Priorität." Nach acht Jahren als ukrainischer Botschafter in Berlin endete am Samstag Melnyks Tätigkeit in Deutschland. Er hatte immer wieder in die deutsche Debatte um Waffenlieferungen eingegriffen - dabei wurden ihm manchmal auch polemische Äußerungen vorgeworfen.

+++ 15:41 Neuer US-Bericht beziffert russische Verluste +++
Das russische Militär hat seit dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 6000 Ausrüstungsgegenstände verloren und verbraucht Munition in einem Ausmaß, das es nicht ersetzen kann. Westliche Sanktionen hätten Moskaus Verteidigungsindustrie geschädigt. Das geht aus einem Bericht der US-Regierung hervor, der der "New York Times" vorliegt. Dem Bericht zufolge stellten die Vereinigten Staaten bereits im Mai fest, dass es Russland an kritischem Nachschub für Dieselmotoren, Hubschrauber- und Flugzeugmotorenteile sowie an Panzern mangelte. Moskau hatte auch Schwierigkeiten, seine Verkäufe an ausländische Streitkräfte zu erfüllen.

+++ 15:04 Feuer auf Öldepot in russischer Grenzregion Belgorod +++
Auf einem Öldepot im Ort Razumnyi Trud, in der Grenzregion Belgorod, ist ein Feuer ausbrochen. Das berichten ukrainische Medien. Auf Bildern in sozialen Netzwerken sind schwarze Rauchwolken über der Anlage zu sehen. Russischen Berichten zufolge soll ein ukrainischer Angriff dafür verantwortlich sein. Seit dem von Moskau am 24. Februar gestarteten Angriffskrieg beklagt auch Russland selbst immer wieder Angriffe auf eigenes Staatsgebiet. Insbesondere die Region Belgorod meldete schon öfter Beschuss. Die Zerstörungen und Opferzahlen stehen dabei allerdings in keinem Vergleich zu den massiven Kriegsschäden in der Ukraine.

+++ 14:31 Überlebende in Region Cherson schlafen in Kellern unter Trümmern +++
Welyka Olexandriwka in der Region Cherson ist nach sieben Monaten russischer Besatzung nur noch Schutt und Asche. Seniorin Tetyana Patsuk ist eine von vielen Anwohnern, denen der Krieg nahezu alles genommen hat. Weil ihr Haus so schwer beschädigt ist, muss sie im Keller schlafen.

+++ 14:04 Saporischschja: Ukrainische Mitarbeiter werden gefoltert +++
Im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja werden die einheimischen Mitarbeiter harten Verhören unterzogen. Auch Foltermethoden wenden die russischen Soldaten an, wenn sie Ukrainer der Sabotage oder Information des ukrainischen Militärs verdächtigen. Bei einem Besuch im AKW forderte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde Rafael Mariano Grossi, "dass es den Mitarbeitern erlaubt sein muss, ihre lebenswichtigen Aufgaben ohne unangemessene Einmischung oder Druck zu erfüllen". Ukrainische Beamte bemerkten Müdigkeit und Stress der Mitarbeiter im Kontrollraums der Anlage.

+++ 13:48 Russisches Militär verliert viel Material +++
Das russische Militär hat seit dem 24. Februar 6.000 relevante Ausrüstungsgegenstände verloren, meldet die "New York Times". Demnach hat das Weiße Haus bereits im Mai festgestellt, dass Russland wichtige Ausstattungen für Dieselmotoren, Hubschrauber- und Flugzeugmotorteile sowie Panzer fehlen.

+++ 13:22 Faeser: Betreiber von Infrastruktur müssen mehr investieren +++
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat Betreiber von Einrichtungen der kritischen Infrastruktur aufgefordert, mehr für die Sicherheit zu tun. Sie müssten "massiv investieren", um Strukturen mehrfach aufzubauen und mehr Backup-Systeme vorzuhalten, sollten die Hauptsysteme ausfallen, sagte die SPD-Politikerin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Ein neues Gesetz soll festschreiben, wie sich Betreiber besser schützen und wann sie einen Vorfall melden müssen. Eckpunkte dazu will sie noch in diesem Jahr vorlgen. Die Zerstörungen an den Ostsee-Pipelines und die Angriffe auf die Deutsche Bahn haben laut Faeser deutlich gezeigt, "dass wir eine veränderte Bedrohungslage haben." Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine markiere auch in der inneren Sicherheit eine Zeitenwende. "Dafür wappnen wir uns."

+++ 12:56 Grüne: Ukraine so schnell wie möglich Waffen liefern +++
Grünen-Co-Parteichef Omid Nouripour wirbt für schnellere Waffenlieferungen an die Ukraine. Nötig seien humanitäre Hilfe und Unterstützung für Geflüchtete, sagte Nouripour auf dem Bundesparteitag in Bonn. "Aber es braucht auch militärischen Beistand." Das gelte auch für Waffen, "egal ob das Zeug aus der Bundeswehr kommt oder aus der Industrie". Er fügte hinzu: "Das ist das Gebot der Stunde, dass wir so schnell wie möglich helfen."

Den Grünen-Parteitag hält die Partei von Freitag bis Sonntag in Bonn ab.

Den Grünen-Parteitag hält die Partei von Freitag bis Sonntag in Bonn ab.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 12:27 Russland schickt erste Soldaten nach Belarus +++
Russland hat die ersten Soldaten für eine gemeinsame Truppe mit Belarus in das Nachbarland geschickt. Das belarussische Verteidigungsministerium in Minsk bestätigt die Ankunft mehrerer Eisenbahnzüge mit russischen Soldaten. Angaben zu den aktuellen Zahlen der Truppenverlegung oder zur künftigen Stärke der Gemeinschaftstruppe werden nicht gemacht. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko gab am Montag die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekannt. Sie solle angesichts der steigenden Spannungen die belarussische Grenze schützen. Ein eigenes Eingreifen von Belarus in den Krieg wird von Militärbeobachtern bislang für wenig wahrscheinlich gehalten.

+++ 12:08 ISW: Deportation ukrainischer Kinder in großem Stil +++
Laut dem US-Institute for the Study of War (ISW) deportieren russische Behörden weiterhin ukrainische Kinder im Rahmen der sogenannten "Russifizierung". Ein lokaler Nachrichtensender aus der Region Nowosibirsk berichtete in dieser Woche, 24 Waisenkinder seien aus dem Gebiet Luhansk in Nowosibirsk eingetroffen. Sie sollen in russischen Pflegefamilien untergebracht werden. Der ukrainische Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fjodorow, berichtete ebenfalls, dass die russischen Besatzungsbehörden dort und in anderen besetzten Gebieten ukrainische Kinder unter dem Deckmantel von "Kinderreisen" auf die russisch besetzte Krim, in die Region Krasnodar sowie in die Gebiete Tula und Wolgograd bringen.

+++ 11:47 Ukraine: Angriffe auf russische Kommandoposten +++
Das ukrainische Militär hat in den letzten 24 Stunden mehrere russische Kommandoposten im Donbass angegriffen, das berichtet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Demnach haben die Truppen im Laufe des vergangenen Tages vier russische Kommandoposten sowie 15 weitere Gebiete getroffen, in denen russische Arbeitskräfte, Waffen und militärische Ausrüstung im Donbass konzentriert waren.

+++ 11:32 Russische Soldaten melden schwere Kämpfe bei Cherson +++
Laut dem US-Experten für Kriegsstrategie Phillips P. OBrien melden mehrere Posts russischer Soldaten und Militärblogger im Internet einen weiteren ukrainischen Vormarsch in der Region um Cherson. Dort sollen nach Angaben diverser Quellen schwere Kämpfe stattfinden. Offizielle Angaben gibt es dazu jedoch derzeit nicht.

+++ 11:08 Weißes Haus: keine Anzeichen für belarussischen Kriegseintritt +++
Militärexperten im Weißen Haus sehen derzeit keine Anzeichen, dass weißrussische Truppen sich auf einen Einmarsch in die Ukraine vorbereiten. Laut dem amerikanischen Institute for the Study of War haben die russischen Truppen nicht die kampffähigen mechanisierten Truppen zur Verfügung, um einen belarussischen Einmarsch in die Nordukraine zu unterstützen. Erst recht wäre es ihnen nicht möglich, einen mechanisierten Vorstoß auf Kiew durchzuführen. Die ISW-Experten halten es für unwahrscheinlich, dass der belarussische Präsident Lukaschenko an der Seite Russlands in den Krieg eintritt, da er sein Regime damit innenpolitisch in Gefahr bringen würde. Auch sei die Qualität der belarussischen Streitkräfte zu gering.

+++ 10:49 Botschafter Melnyk hat Deutschland verlassen +++
Nach fast acht Jahren als ukrainischer Botschafter in Deutschland ist Andrij Melnyk heute Richtung Kiew aufgebrochen. Er übernimmt dort einen neuen Posten im Außenministerium. Am Montag wird sein Nachfolger Oleksii Makeiev in Berlin erwartet. Der Wechsel an der Spitze der Botschaft wird formell aber erst mit der Akkreditierung bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vollzogen, für die es noch keinen offiziellen Termin gibt. Melnyk war im Januar 2015 Botschafter in Deutschland geworden und hat sich hier mit einer für einen Diplomaten ungewöhnlich harten Gangart gegen die deutsche Staatsführung einen Namen gemacht. In den ersten Kriegsmonaten wurde er zu einem der häufigsten Gäste in deutschen Talkshows.

+++ 10:17 Kiew: Energieanlagen von Raketen getroffen +++
Durch einen russischen Raketentreffer ist eine Anlage zur Energieversorgung im Umland der ukrainischen Hauptstadt Kiew schwer beschädigt worden. Das teilte der Energieversorger Ukrenerho mit. Spezialisten arbeiten demnach daran, für Kiew und die Zentralukraine wieder eine zuverlässige Stromversorgung herzustellen. Die Bürger werden aber aufgefordert, vor allem in den Abendstunden wenig Strom zu verbrauchen, um das Netz nicht zu überlasten. Wegen der Angriffe aus der Luft ist in der gesamten Ukraine morgens zeitweise Luftalarm ausgelöst worden.

+++ 09:49 Weichert: Bei Bachmut kämpfen Soldaten "Mann gegen Mann" +++
Mit Blick auf die Schlachten an der Frontlinie ist in der Ukraine "die ganz große Euphorie vorbei", berichtet ntv-Korrespondent Jürgen Weichert aus Kiew. Am Boden seien die ukrainischen Truppen "jetzt wieder unter Druck", in der Region um Bachmut werde "Mann gegen Mann, Dorf um Dort gekämpft". Es seien Kämpfe mit hohen Verlusten.

+++ 09:28 London: Russische Reservisten schlecht ausgestattet +++
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministerium sind viele der nun mit der Teil-Mobilmachung eingezogenen russischen Reservisten noch einmal deutlich schlechter ausgestattet als die bereits kämpfenden Truppen. Viele Soldaten müssen ihre Schutzwesten selbst kaufen, insbesondere eine moderne Weste, die im Rahmen des Ratnik-Programms für persönliche Ausrüstung eigentlich an Kampfeinheiten ausgegeben werden sollte. Derzeit müssen Soldaten laut Londoner Informationen etwa 40.000 Rubel, umgerechnet 640 US-Dollar dafür ausgeben.

+++ 09:01 Strack-Zimmermann kritisiert Nazivergleich aus Kanzleramt +++
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat den Nazi-Vergleich von Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt im Ringen um eine Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine kritisiert. "Ich biete Wolfgang Schmidt kollegial an, ihn mal in die kleine Waffenkunde einzuführen. Dann würde er auch schnell merken, dass nicht nur der Vergleich mit NS-Waffen völlig deplatziert, sondern auch schlichtweg falsch ist", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses heute. Schmidt hat am Donnerstag bei einer Diskussionsveranstaltung in Berlin die Regierungsposition verteidigt, der Ukraine keine Kampfpanzer für den Abwehrkampf gegen Russland zu liefern. Unter anderem verglich der SPD-Politiker dabei die Rufe nach deutschen Leopard-2-Panzern mit Hoffnungen, die in Nazi-Deutschland in die von der Propaganda als "Wunderwaffe" bezeichnete V2-Rakete gesetzt wurden.

+++ 08:42 Russischer Schützenpanzer will nach "Birlin" +++
Der oppositionelle weißrussische Nachrichtenkanal "Nexta" berichtet von einem russischen Schützenpanzer, auf dem das nächste Angriffsziel womöglich in Deutschland verortet wird. "Nach Birlin" steht auf dem Panzer geschrieben, sollte es sich um die Bundeshauptstadt handeln, dann allerdings in fehlerhafter Rechtschreibung. In Russland existiert tatsächlich ein Ort namens Berlin, als Ziel des russischen Panzers würde das allerdings kaum Sinn ergeben.

+++ 08:26 Iran bestreitet Waffenlieferungen an Russland +++
Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian dementiert Waffenlieferungen an Russland und damit eine aktive Teilnahme an dem militärischen Konflikt in der Ukraine. "Wir haben zwar eine militärische Zusammenarbeit mit Russland, aber keine Waffenlieferungen", sagte Amirabdollahian im Telefonat mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.nach iranischen Angaben. Iran wolle ein Ende des Krieges und der menschlichen Leiden. Berichte über die Lieferung und auch Einsatz von iranischen Drohnen in dem Ukraine-Konflikt hat Teheran bislang stets dementiert, obwohl sie von russischer Seite bestätigt wurden. Der Iran befürwortet zwar ein Kriegsende, aber hat die russische Invasion in der Ukraine niemals kritisiert.

+++ 07:56 Munz: Rekrutierung in Russland läuft bis zum Schluss chaotisch +++
Die Rekrutierung der insgesamt 300.000 Reservisten aus Russland ist fast abgeschlossen, doch noch immer herrscht dabei pures Chaos. Die Auswahl der Soldaten verläuft vielfach komplett willkürlich. "In Sankt Petersburg sehen wir Razzien an U-Bahn-Stationen", berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Russland. Es sei eine "regelrechte Jagd auf junge Männer, die stattfindet". In internationalen Unternehmen werde nachgefragt nach schwer ersetzbaren Mitarbeitern. "Genau die", so Munz, "werden dann einberufen".

+++ 07:32 Ukraine meldet Beschuss auf mehrere Regionen +++
Mehrere Regionen der Ukraine sind nach Behördenangaben in der Nacht zum Samstag von russischen Truppen beschossen worden. In der frontnahen Großstadt Saporischschja im Süden wurden demnach Objekte der Infrastruktur getroffen. Es gebe Brände. Gouverneur Oleh Staruch rief die Bevölkerung auf, sich in Schutzräume zu begeben. Über dem benachbarten Gebiet Dnipropetrowsk gelang es nach Angaben der örtlichen Behörden, fünf feindliche Drohnen iranischer Bauart abzufangen. Dort schlugen aber im Kreis Nikopol mehr als 50 Geschosse von Mehrfachraketenwerfern und schwerer Artillerie ein. Zwei Menschen seien verletzt worden. Morgens kurz nach 7.00 Uhr Ortszeit wurde für die gesamte Ukraine Luftalarm ausgelöst, weil weitere Angriffe befürchtet wurden.

+++ 07:17 Backstreet Boys warnen vor Atomkrieg+++
Die Backstreet Boys, Boygroup-Legende der 90er, fühlen sich dieser Tage an den Kalten Krieg erinnert. In seiner Jugend in den 80ern, zum Höhepunkt des Kalten Krieges, habe der Jugendpfarrer über die Möglichkeit eines Atomkriegs gesprochen, erinnerte sich Bandmitglied Kevin Richardson bei einem Besuch in Berlin. Er erinnere sich, "wie ich es in der Schule sah, in den Nachrichten sah und im Radio hörte". Jetzt sei er Vater und Ehemann, "und die Tatsache, dass es wieder an die Oberfläche kommt, ist traurig", sagte der 51-Jährige. Er hoffe, dass die Politiker auf der ganzen Welt klug genug seien, um zu wissen, dass es bei einem atomaren Krieg keinen Gewinner gebe. "Wir haben nur den einen Planeten", ergänzte Bandkollege Brian Littrell. Man müsse versuchen, das zu schützen und miteinander auszukommen. Aktuell touren die Backstreet Boys durch Europa.

Derzeit wieder live auf der Bühne: die Backstreet Boys

Derzeit wieder live auf der Bühne: die Backstreet Boys

(Foto: picture alliance / Captital Pictures)

+++ 06:55 "Moskauer Echo" sendet online - auch aus Berlin +++
Die in Russland blockierte unabhängige Radiowelle "Moskauer Echo" sendet nun wieder - auch aus Berlin. "Echo Moskwy" war einer der populärsten russischen Radiosender, doch kurz nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine blockierten Kreml-Behörden den Zugang zum Programm. Der Chefredakteur floh in die deutsche Hauptstadt und fand einen Weg, "Echo Moskwy" über eine App hörbar zu machen. "Echo" heißt das neue Projekt und läuft bereits in der zweiten Woche. Nach vier Tagen gab es einen Behörden-Angriff auf die App, doch die ist laut Chefredaktion so programmiert, das eine Blockade "sehr schwer" sei.

+++ 06:37 Selenskyj hält an Rückeroberung der gesamten Ukraine fest +++
Angesichts der russischen Mobilisierung erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut, die ukrainischen Streitkräfte würden das ganze Territorium ihres Landes von Russland zurückerobern."Sie haben immer noch Leute, die sie auf das Schlachtfeld werfen können, sie haben Waffen, Raketen, die sie gegen die Ukraine einsetzen", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Russland habe auch immer noch die Möglichkeit, die ukrainischen Städte und alle Europäer zu terrorisieren und die Welt zu erpressen. Aber Russland habe keine Chance auf Erfolg in dem Krieg, weil die Ukraine stetig Fortschritte mache.

+++ 06:18 Bundeswehr übt Schutz von Flughäfen in Estland +++
Spezialisierte Bundeswehreinheiten üben noch bis Ende Oktober in Estland den Schutz von kritischer Infrastruktur an der NATO-Ostflanke. Im knapp einmonatigen Manöver «Baltic Tiger 2022» trainieren 170 Soldaten von Luftwaffe und Marine unter anderem den Schutz für Häfen und Flughäfen. An der Übung nehmen auch rund 80 Soldaten von estnischen Verbänden teil, das baltische Land grenzt direkt an Russland. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine will die NATO einen verstärkten Schutz der Bündnispartner an der Ostflanke sicherstellen.

Deutsche und estnische Soldaten üben Anlandemanöver in einer Hafenanlage.

Deutsche und estnische Soldaten üben Anlandemanöver in einer Hafenanlage.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 05:43 Saudi-Arabien verspricht Ukraine humanitäre Hilfe +++
Saudi-Arabien sagt der Ukraine humanitäre Hilfe in Höhe von 400 Millionen Dollar zu. Wie die amtliche Nachrichtenagentur SPA berichtet, telefonierte der saudiarabische Kronprinz und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Vorangegangen war zunehmende Kritik der USA an Saudi-Arabiens Weigerung, angesichts des russischen Angriffskrieges auf eine Drosselung der Ölförderung zu verzichten. Im Gespräch mit Selenskyj betonte der Kronprinz laut SPA die Haltung seines Landes, "alles zu unterstützen, das zu einer Deeskalation beiträgt". Riad sei weiterhin bereit, zwischen Kiew und Moskau zu vermitteln.

+++ 04:20 Ukraine: Massenhaft russische Waffen zerstört +++
Nach Angaben des ukrainischen Militärs haben ukrainische Streitkräfte große Mengen russischer Waffen und Ausrüstung in Antratsyt südlich von Luhansk zerstört. Das Militär teilt auf seiner Facebook-Seite weiterhin mit, russische Streitkräfte hätten mehrere Städte wie Konstantynivka südwestlich von Bachmut und die Stadt Saporischschja mit Artillerie und aus der Luft beschossen.

+++ 03:30 USA schicken Ukraine mehr HIMARS-Munition und Panzerabwehrwaffen +++
Die USA gewähren der Ukraine weitere Militärhilfe in einem Wert von bis zu 725 Millionen Dollar. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums soll unter anderem zusätzliche Munition für die HIMARS-Mehrfachraketenwerfer geliefert werden. Zudem gehe es um 23.000 155-Millimeter-Artilleriegeschosse, 5000 Panzerabwehr-Waffen, über 200 der unter dem Namen "Humvee" bekannten Geländewagen, sowie Handfeuerwaffen und zwei Millionen Einheiten Munition dafür. Teil der Lieferungen sind auch Raketen, die auf Radaranlagen oder Funksender zusteuern können, sowie 500 Präzisions-Artilleriegeschosse.

+++ 02:36 Putin: Mobilisierung soll in zwei Wochen abgeschlossen sein +++
Der russische Präsident Wladimir Putin geht davon aus, dass die Einberufung von russischen Reservisten innerhalb der nächsten zwei Wochen beendet sein wird. "Ich denke, dass in etwa zwei Wochen alle Mobilisierungsaktivitäten abgeschlossen sein werden", sagt Putin auf einer Pressekonferenz in Kasachstan. 222.000 von 300.000 Reservisten seien bereits mobilisiert worden. Russland plane "vorerst" keine weiteren großen Luftangriffe auf die Ukraine.

+++ 01:29 Microsoft registriert Ransomware-Attacken auf ukrainische Verkehrsunternehmen +++
Verkehrs- und Logistik-Unternehmen in der Ukraine und Polen sind Ziel einer neuen Attacke mit Verschlüsselungs-Software geworden. Ein bisher nicht bekanntes Schadprogramm sei Anfang der Woche in einer Serie von Angriffen verbreitet worden, teilt der Software-Konzern Microsoft mit. Die Sicherheitsexperten stellen keine Vermutungen zum Ursprung der Attacke auf, verweisen jedoch darauf, dass sich die Ziele mit denen früherer russischer Cyberangriffe decken. Bei sogenannten Ransomware-Angriffen werden Computer von den Schadprogrammen verschlüsselt und dadurch unbrauchbar gemacht.

+++ 00:54 Faeser: Schutz der kritischen Infrastruktur hat "höchste Priorität" +++
Nach dem Anschlag auf die Pipeline Nord Stream und die Sabotage gegen die Bahn will die Bundesregierung den Schutz der kritischen Infrastruktur weiter erhöhen. "Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine markiert auch in der inneren Sicherheit eine Zeitenwende. Dafür wappnen wir uns", sagt Innenministerin Nancy Faeser der "Süddeutschen Zeitung". Die Sicherheitsbehörden träfen "zusätzliche Schutzmaßnahmen, wo dies erforderlich ist. So haben wir etwa den Schutz maritimer Infrastrukturen durch eine deutlich erhöhte Präsenz der Bundespolizei auf See erhöht. Wir müssen Risiken und Bedrohungslagen früh erkennen, Gefahren stärker vorbeugen - und die Krisenresilienz insgesamt erhöhen", kündigt die Ministerin an. "Der Schutz unserer kritischen Infrastrukturen hat höchste Priorität."

+++ 00:04 Krim-Brücke wird Samstagabend für Lkw freigegeben +++
Russland will den Lastwagenverkehr über die beschädigte Brücke zur annektierten Halbinsel Krim am Samstagabend wieder zulassen. Beladene Lkws müssten künftig aber vor der Auffahrt kontrolliert werden, kündigt der russische Vizeregierungschef Marat Chusnullin an. Der Bahn- und der Pkw-Verkehr wurden noch am Abend der Explosion vor einer Woche wieder aufgenommen. Lkws und Busse müssen auf Fähren über die Meerenge von Kertsch ausweichen. Über die Brücke läuft ein Teil des Nachschubs für russische Truppen auf der Krim und in der Südukraine.

+++ 23:15 Selenskyj: 15 zerstörte Energieanlagen laufen wieder +++
Nach dem massiven russischen Raketenbeschuss auf Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine macht das Land nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj Fortschritte bei den Reparaturen. 15 Objekte seien bereits wieder instandgesetzt worden. "Alle anderen werden wir auch erneuern", verspricht er in seiner Videoansprache. "In den meisten Regionen sind die technischen Möglichkeiten der Stromversorgung wieder hergestellt worden." In anderen seien noch zeitweise Abschaltungen zur Stabilisierung des Gesamtnetzes nötig. Laut Kremlchef Wladimir Putin seien von 29 am Montag ins Visier genommenen Objekten 7 "nicht so beschädigt worden, wie das vom Verteidigungsministerium geplant war". Das werde man nachholen, droht er an.

+++ 22:10 Stromversorgung für AKW Saporischschja verbessert +++
In dem von russischen Truppen besetzten Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine hat sich die Stromversorgung von außen verbessert. Das AKW sei wieder an eine Reservestromleitung angeschlossen worden, teilt die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA) unter Berufung auf ihre Vertreter vor Ort mit. Außerdem sei es gelungen, mit sieben Tanklastwagen die Dieselvorräte des Werks bei der Stadt Enerhodar aufzustocken. Damit könnten die werkeigenen Generatoren im Notfall zehn Tage lang die Reaktoren in Europas größtem Atomkraftwerk kühlen. Fünf Lastwagen seien aus der ukrainischen Gebietshauptstadt Saporischschja gekommen, zwei aus russisch besetztem Territorium.

+++ 21:48 Stromanlage in russischem Grenzgebiet nach ukrainischem Angriff in Brand +++
Eine Stromanlage in der russischen Grenzstadt Belgorod hat nach einem ukrainischen Angriff Feuer gefangen. Wie der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Onlinedienst Telegram mitteilt, werde es "bis zu vier Stunden" dauern, bis eine Ersatzinfrastruktur für die Stromversorgung aktiviert sei. Wie viele Menschen von dem Stromausfall betroffen waren, lässt er offen. Gladkow teilt zudem mit, ukrainische Raketen hätten eine Eisenbahnstrecke getroffen und mehrere Stromleitungen beschädigt. Dadurch sei der Bahnverkehr für mehrere Stunden unterbrochen gewesen. Bereits am Donnerstag hatte die Ukraine ein Munitionsdepot und ein Wohnhaus in der russischen Region Belgorod bombardiert.

+++ 21:15 Ukraine: Viele russische Waffen und Ausrüstung zerstört +++
Der ukrainische Generalstab teilt auf Facebook mit, dass große Mengen russischer Waffen und Ausrüstung in Antratsyt südlich von Luhansk zerstört habe. Die Ukraine hofft, in diesem Gebiet größere Städte zurückzuerobern. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, erklärt angesichts ukrainischer Geländegwinne in den vergangenen Wochen: "Die strategische Initiative liegt in unseren Händen. Das Wichtigtse ist nun, nicht anzuhalten."

+++ 20:42 Deutsche Flugabwehr IRIS-T in Ukraine bereits im Einsatz +++
Die Ukraine setzt das vor wenigen Tagen von Deutschland gelieferte Flugabwehrwehrsystem IRIS-T bereits im Süden des Landes ein. Das sagt der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe Jurij Ihnat im Fernsehen. Den genauen Ort nannte er nicht, sprach nur allgemein von "südlicher Richtung". Die Ukraine sei weltweit das erste Land, das dieses hochmoderne Flugabwehrsystem einsetze. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte am Mittwoch bestätigt, dass das erste System IRIS-T in dem von Russland angegriffenen Land angekommen sei. Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Waffensysteme zur Verfügung stellen, die Finanzierung von drei weiteren ist gesichert.


Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, fni/rts/AFP/dpa

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