Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:41 Kreml: Wechsel im Verteidigungsministerium nicht Teil des Deals +++

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Nachdem der Aufstand der Wagner-Milizionäre beendet ist, bleibt unklar, ob Prigoschin außer Straffreiheit für sich und die beteiligten Kämpfer weitere Zugeständnisse herausgeholt hat. Nach den Worten von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sind personelle Veränderungen im russischen Verteidigungsministerium nicht Teil der Vereinbarung, die Belarus' Machthaber Lukaschenko vermittelt hat. Diese stünden alleine in der Macht des russischen Präsidenten und Oberbefehlshabers der Streitkräfte, Wladimir Putin. "Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass diese Themen diskutiert wurden", sagt Peskow. Prigoschin hat im Zuge seiner Auflehnung gegen Moskau gefordert, dass Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow an ihn übergeben würden.

+++ 23:05 Prigoschin verlässt Rostow und wird bejubelt +++
Zusammen mit seinen Kämpfern verlässt offenbar auch Wagner-Chef Prigoschin Rostow am Don. Online kursierende Videos zeigen ihn im Fond eines Wagens. Prigoshin winkt aus dem geöffneten Fenster. Zivilisten klatschen und jubeln, viele filmen mit ihren Handys. Nach der Vermittlung des belarussischen Machthabers Lukaschenko soll sich Prigoschin nach Belarus begeben.

+++ 22:36 Wagner-Kämpfer ziehen sich aus Rostow zurück +++
Angehörige der Wagner-Gruppe beginnen Medienberichten zufolge mit einem schrittweisen Abzug aus Rostow. Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass haben mehrere Fahrzeuge mit Wagner-Kämpfern das Hauptquartier des russischen Militärkommandos Süd verlassen. Schwere Fahrzeuge und Kampfwagen halten an einigen Verkehrsknotenpunkten der Stadt zunächst weiter die Stellung.

+++ 21:59 Prigoschin wird für Aufstand nicht belangt +++
Im Gegenzug für die Beendigung ihres Aufstands werden der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Prigoschin, und seine Kämpfer nach Angaben des Kremls nicht strafrechtlich verfolgt. Nach dem von Minsk vermittelten Rückzug der Wagner-Kämpfer werde Prigoschin sich nach Belarus begeben und müsse kein Strafverfahren in Russland fürchten, teilt der Kreml mit. Auch Prigoschins Söldner sollen straffrei bleiben.

+++ 21:29 Selenskyj ruft Russen zum Sturz von Putin auf +++
Angesichts des Aufbegehrens der russischen Söldnertruppe Wagner ruft der ukrainische Präsident Selenskyj zum Sturz von Putin auf. "Je länger dieser Mensch im Kreml ist, desto größer wird die Katastrophe", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft - diesmal aber auf Russisch und an die Russen gerichtet. Je länger die russischen Truppen in der Ukraine seien, desto mehr Verwüstung würden sie später nach Russland bringen.

Gleichzeitig fordert Selenskyj den Westen auf, ohne Rücksicht auf Moskau der Ukraine jetzt F-16-Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite zu liefern. Sein Land schütze Europa vor dem "russischen Chaos". Die NATO solle die Ukraine aufnehmen, fordert er. "Das Gipfeltreffen in Vilnius im Juli ist eine historische Chance für echte Lösungen, ohne auf Russland zu schauen."

+++ 21:10 Trotz Wende "maximaler Schaden am Machtsystem Putin" +++
Das vorerst anscheindend schnelle Ende der offenen Konfrontation zwischen Prigoschin und Moskau zeigt nach Auffassung von Russland-Experte Alexey Yusupov, dass alle Beteiligten "noch genug Angst" haben. Welche Folgen die Eskalation haben werde, hängt nun davon ab, was genau der Deal mit Prigoschin beinhaltet.

+++ 21:07 Experte: Weiteres Beispiel für Putins schlechtes Urteilsvermögen +++
Putin ist nach Einschätzung eines Experten selbst verantwortlich für die Eskalation um Prigoschin. "Es ist seine eigene Schuld. Prigoschin ist Putins Kreatur: Sein Aufstieg ist ausschließlich Putins Schirmherrschaft zu verdanken", sagt der Russland-Analyst Nigel Gould-Davies von der Londoner Denkfabrik International Institute for Strategic Studies der Nachrichtenagentur dpa. Putin sei unentschlossen gewesen und habe damit den internen Konflikt zwischen Prigoschin sowie der regulären Militärführung um Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow noch angeheizt, so Gould-Davies. "Nach dem Beginn der Invasion in der Ukraine ist dies ein weiteres Beispiel für Putins schlechtes Urteilsvermögen."

+++ 20:26 Kriewald: Ukrainer kommen "deutlich weiter voran" +++
Im Schatten des durch den Wagner-Marsch in Russland ausgebrochenen Chaos' erzielt das ukrainische Militär offenbar auf breiter Front Fortschritte. ntv-Reporterin Nadja Kriewald berichtet, was ihre Militärquellen in der Ukraine ihr mitteilen. Vor allem das Vorrücken auf Donezk sei "ein sehr großer Schritt".

+++ 20:20 "Der Lack ist ab": Erinnerung an 1991 +++
Nachdem es so aussieht, als sei der Aufstand der Wagner-Söldner abgeblasen, erinnert der Osteuropa-Historiker Jan Claas Behrends an den gescheiterten Putschversuch von 1991. "Erinnert sich noch jemand daran, was nach dem gescheiterten Putsch vom August 1991 geschah?", fragt er auf Twitter. Der August-Putsch markierte für die Sowjetunion den Anfang vom Ende: Ein paar Monate später wurde das Land aufgelöst. Der Politologe Carlo Masala schreibt: "Was für eine Demütigung für Putin. Nach innen wie nach außen. Der Lack ist endgültig ab."

+++ 19:32 Prigoschin beordert Wagner-Söldner zurück in Stützpunkte +++
Wagner-Chef Prigoschin kündigt eine Rückkehr seiner Söldner in die Stützpunkte an. In einer Audiobotschaft heißt es, er habe diesen Befehl gegeben, um Blutvergießen zu vermeiden.

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters gemeldet, Prigoschin habe sich nach Angaben des belarussischen Präsidialbüros bereit erklärt, den Vormarsch seiner Kämpfer in Russland zu stoppen. Er sei zu einer Deeskalation der Situation bereit, erklärte das Büro auf seinem offiziellen Telegram-Kanal. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko habe mit Putins Einverständnis mit Prigoschin gesprochen. Es liege eine Vereinbarung über die Sicherheit der Wagner-Kämpfer auf dem Tisch.

+++ 19:30 Bericht: Dmitri Utkin führt Konvoi nach Moskau +++
Der sich Moskau nähernde Wagner-Konvoi umfasst etwa 5000 Kämpfer, wie eine Person im Umfeld der "Separatisten"-Führung in Donezk berichtet. Er werde vom hochrangigen Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin geleitet und plane, Stellung in einer bebauten Gegend zu beziehen, sagt der Insider weiter nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters. Utkin ist für die SS-Runen bekannt, die er sich auf die Schulterblättter hat tätowieren lassen. Mehr als 5000 Wagner-Söldner hielten sich zudem in Rostow am Don auf. Die Gruppe verfüge insgesamt über weniger als 25.000 Kämpfer. Reuters zufolge haben sich die Angaben des Insiders in der Vergangenheit als verlässlich erwiesen. Die ukrainische Provinz Donezk wird überwiegend von Russland kontrolliert.

+++ 19:20 Munz: Russisches Militär leistet kaum Widerstand +++
Der entscheidende Punkt im Wagner-Vormarsch auf Moskau kommt, wenn die Söldner am Stadtrand auf die dort postierte Nationalgarde treffen, meint ntv-Korrespondent Rainer Munz. Bislang zeige das russische Militär "keinen großen Willen", Prigoschin Widerstand zu leisten.

+++ 19:19 Ukraine meldet "Fortschritte in allen Richtungen +++
Nach Angaben der ukrainischen Regierung gibt es neue Offensiven im Osten der Ukraine. Die ukrainische Armee gehe gegen russische Stellungen in der Nähe von Städten wie Orichowo-Wasyliwka, Bachmut und Klischtschiwka im Donbass vor, sagt die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. "Es gibt Fortschritte in allen Richtungen."

+++ 18:56 Sandsacksperre vor Moskau +++
Wegen des Aufstands der Wagner-Söldner haben die Behörden an mindestens einem Abschnitt des Moskauer Autobahnrings einen Kontrollpunkt eingerichtet. "Die Sicherheitsmaßnahmen werden an einer Reihe von Ausfahrten verstärkt", berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Auf dem dazugehörigen Video sind Soldaten, ein Schützenpanzer und eine Sandsacksperre zu sehen. Der Clip wurde demnach im Südwesten Moskaus an einer Ausfahrt des Autobahnrings MKAD gedreht.

Soldaten und Polizisten an einer Autobahnauffahrt bei Moskau.

Soldaten und Polizisten an einer Autobahnauffahrt bei Moskau.

(Foto: AP)

+++ 18:41 Biden telefoniert mit Scholz, Macron und Sunak +++
Das Weiße Haus teilt mit, US-Präsident Biden habe mit dem französischen Präsidenten Macron, Bundeskanzler Scholz und dem britischen Premier Sunak telefoniert. Die vier Staats- und Regierungschefs hätten "die Situation in Russland diskutiert", heißt es in der kurzen Mitteilung. "Sie bekräftigten auch ihre unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine."

+++ 18:34 Ukrainische Offensive läuft "nach Plan" +++
Während die Führung in Moskau mit dem Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner zu kämpfen hat, läuft die ukrainische Gegenoffensive nach Angaben aus Kiew planmäßig. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walery Saluschny, sagt, er habe "die Lage entlang der gesamten Frontlinie" mit dem Vorsitzenden des Vereinigten US-Generalstabs, Mark Milley, besprochen. "Ich habe ihn informiert, dass der Einsatz nach Plan verläuft", so Saluschny.

+++ 17:37 Moskaus Bürgermeister: Montag wegen "schwieriger" Lage arbeitsfrei +++
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin erklärt den kommenden Montag zum arbeitsfreien Tag - um "Risiken zu minimieren". Es gebe lediglich einzelne Ausnahmen. "In Moskau ist der Anti-Terror-Notstand ausgerufen worden. Die Lage ist schwierig", schreibt er auf seinem Telegram-Kanal. Es sei möglich, dass Straßen gesperrt würden.

+++ 17:15 Melnyk sieht "Stunde der Wahrheit" gekommen +++
Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, sagt ntv, für Russland sei "die Stunde der Wahrheit" gekommen. "Die Gewaltherrschaft Putins und sein Schicksal hängen an einem seidenen Wagner-Faden", so Melnyk, der jetzt Vize-Außenminister seines Landes ist. "Um seinen Absturz zu verzögern, könnte man dem Kremlherrn nur eins empfehlen: alle russischen Truppen aus der Ukraine sofort abzuziehen, um einen Verteidigungswall um Moskau herum gegen die Wagner-Söldner zu errichten. Das wäre wohl die klügste - letzte - Entscheidung Putins."

+++ 17:01 Putin segnet Strafen für Verstöße gegen Kriegsrecht ab +++
Putin unterzeichnet ein Gesetz zur Bestrafung von Verstößen gegen das Kriegsrecht, obwohl das Kriegsrecht in Russland offiziell noch gar nicht verhängt wurde. Dem Gesetz zufolge können solche Vergehen - sofern sie nicht strafrechtlich relevant sind - mit bis zu 30 Tagen Arrest und einem Bußgeld belegt werden.

+++ 16:45 Moskau und Ankara verbreiten unterschiedliche Versionen über ein Telefonat +++
Das türkische Präsidialamt bestätigt ein Telefonat zwischen Präsident Recep Tayyip Erdogan und Putin. Erdogan habe Putin aufgefordert, mit Vernunft zu handeln, erklärt das türkische Präsidialamt. Erdogan habe Putin mitgeteilt, dass die Türkei bereit sei, ihren Teil zu einer friedlichen Lösung der Situation beizutragen. Zuvor hatte das russische Präsidialamt mitgeteilt, Erdogan habe Putin in dem Telefonat seine "volle Unterstützung der von der russischen Führung unternommenen Schritte" erklärt.

+++ 16:28 Djir-Sarai: "Gefährliche innenpolitische Situation bei der Atommacht Russland" +++
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagt ntv über die aktuelle Situation in Russland: "Nach mehreren Monaten eskaliert offensichtlich der Konflikt zwischen der Wagner-Gruppe und der russischen Führung. Die Folgen für Russland und der Einfluss der Ereignisse auf den Krieg in der Ukraine können wir zurzeit noch nicht einschätzen. Es handelt sich aber um eine gefährliche innenpolitische Situation bei der Atommacht Russland, die wir aufmerksam beobachten werden."

+++ 16:17 Experte: Das ist die russische Version des 20. Juli 1944 +++

Russland-Experte Andreas Heinemann-Grüder geht davon aus, dass Putin den Aufstand niederschlagen wird. Aber es werde "ein Pyrrhussieg" für Putin sein, sagt er im Interview mit ntv.de: "Seine maximalistische Position wird sich zwar durchsetzen. Aber die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Kampf bis zum Untergang zu führen, wird weiter schwelen." Heinemann-Grüder vergleicht den Wagner-Aufstand mit dem Attentat auf Hitler: "Was wir hier erleben, ist die russische Version des 20. Juli 1944: Der ist auch erfolgreich niedergeschlagen worden. Gleichzeitig war es das Vorspiel für das Ende, weil die Sollbruchstellen deutlich geworden sind." Der Wagner-Aufstand zeige, "wie sehr die Russen mit dem Rücken an der Wand stehen. Russland hat sich zwar eingebunkert, aber die Zweifel daran, dass dieser Krieg noch zu ihren Gunsten zu drehen ist, die sind erheblich."

+++ 16:00 Gouverneur: Wagner-Söldner in Lipezk +++
Wagner-Söldner sind in der Region Lipezk rund 400 Kilometer südlich von Moskau eingetroffen. Das schreibt Regionalgouverneur Igor Artamonow auf Telegram. Wagner-Söldner seien dabei, "sich auf dem Gebiet der Region Lipezk zu bewegen", so der Gouverneur.

Eine Korrespondentin der "Financial Times" schreibt, bei diesem Tempo würden die Söldner bis 21.00 Uhr britischer Zeit in Moskau ankommen.

+++ 15:23 In Russland werden die Wagner-Plakate abgenommen +++
Nicht nur in der Ukraine hat die Wagner-Gruppe über Jahre die Drecksarbeit für Putin und Russland erledigt - nun will das offizielle Russland mit der Söldnertruppe nichts mehr zu tun haben. Das Foto zeigt, wie ein Wagner-Werbeplakat an einer Autobahn bei St. Petersburg abgenommen wird. "Komm zu Wagner", steht darauf.

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(Foto: AP)

+++ 15:18 Kreml: Putin ist in Moskau +++

Der Kreml weist Spekulationen zurück, wonach Putin angesichts des Wagner-Aufstands Moskau verlassen haben soll. "Putin arbeitet im Kreml", sagt Kremlsprecher Peskow nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Zuvor gab es Gerüchte, Putin könnte in Richtung St. Petersburg aufgebrochen sein.

+++ 15:14 Belarus erklärt sich für Russland-treu +++
Der Sicherheitsrat von Belarus stellt klar, dass das Land ein Alliierter Russlands bleibe. Die internen Streitigkeiten in Russland seien "ein Geschenk an den kollektiven Westen", erklärt das Gremium.

+++ 15:11 Kadyrow: Tschetschenische Kämpfer sind unterwegs +++
Der tschetschenische Regionaldiktator Kadyrow schickt seine Truppen in die "Spannungsgebiete" in Russland. Tschetschenische Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde seien bereits auf dem Weg, schreibt Kadyrow auf Telegram. "Der Aufstand muss niedergeschlagen werden und wenn harte Maßnahmen nötig sind, sind wir bereit dazu!"

+++ 15:03 Carlo Masala: "Putin nimmt die Situation als gefährlich wahr" +++
Die Putin-Rede sei in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich gewesen, sagt der Politikwissenschaftler Carlo Masala bei ntv. "Er erkennt an, dass es eine, wie er es nennt, Meuterei gibt. Normalerweise versucht Putin, solche Situationen immer runterzuspielen." Zudem rufe er die Armee auf, nicht die Seiten zu wechseln, und sage, dies sei die schwerste innere Krise Russlands seit 1917. Für Putins Verhältnisse habe er "dramatische Worte" gewählt, "was zeigt, dass diese Krise, die ihn wohl selber sehr überrascht hat, von ihm als sehr ernst und sehr gefährlich wahrgenommen wird".

+++ 14:47 Strack-Zimmermann: "Russland hat sich am zu großen Bissen verschluckt" +++
"Die Lage ist komplett unübersichtlich", sagt FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann RTL und ntv. "Dass sich aber die Wagner-Gruppe von der ukrainischen Grenze zurückzieht und Russland diese wiederum im eigenen Land bombardiert, birgt eine große Chance für die Ukraine. Die Tatsache, dass Wladimir Putin sich mit den Präsidenten von Belarus, Usbekistan und Kasachstan sofort kurzgeschlossen hat, zeigt die große Nervosität im Kreml", so die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag. "Wie immer auch dieser innerrussische Kampf ausgeht, Putin hat sich bisher nicht nur an der Ukraine die Zähne ausgebissen, er hat sich am zu großen gierigen Bissen verschluckt."

Polizei und gepanzertes Fahrzeug auf einer Autobahn bei Moskau.

Polizei und gepanzertes Fahrzeug auf einer Autobahn bei Moskau.

(Foto: AP)

+++ 14:42 Russische Truppen beziehen Stellung an Autobahn bei Moskau +++
Russische Soldaten befestigen eine Stellung mit Maschinengewehren im Süden Moskaus, wie von der Zeitung "Wedomosti" veröffentlichte Fotos zeigen. Auf den Bildern ist auch zu sehen, wie sich schwerbewaffnete Polizisten an einem Ort an der Autobahn M4 versammeln. Auf der M4 bewegen sich Wagner-Söldner in Richtung Moskau. Die Autobahn führt von Süden in die russische Hauptstadt.

+++ 14:33 Krisenstab der Bundesregierung berät über Lage in Russland +++
Wegen der Entwicklungen in Russland ist der Krisenstab der Bundesregierung zusammengetreten. "Die Bundesregierung beobachtet die Entwicklungen in Russland aufmerksam", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts. "Dazu tagt zur Stunde unter Leitung des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Andreas Michaelis, der Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt." Die Reise- und Sicherheitshinweise für deutsche Staatsangehörige in Russland hatte das Auswärtige Amt bereits am Vormittag angepasst. "Außenministerin Baerbock hat sich gerade mit den Außenministerinnen und Außenministern der G7 über die Lage beraten", so der Sprecher weiter.

+++ 14:10 Prigoschin: Das Land steht hinter uns +++
Prigoschin sieht das Land nach eigenen Angaben hinter sich. Die russische Bevölkerung unterstütze ihn, erklärt Prigoschin in einer Audio-Botschaft. Seine Kämpfer hätten das russische Militär-Hauptquartier in der Stadt Rostow eingenommen, ohne einen einzigen Schuss abzugeben. Allerdings seien seine Kämpfer von Hubschraubern und Artillerie beschossen worden.

+++ 13:50 Russische Region Lipezk trifft Sicherheitsvorkehrungen +++
Die russische Region Lipezk rund 420 Kilometer südlich von Moskau ruft ihre Einwohner auf, angesichts des Aufstandes der Wagner-Söldner zu Hause zu bleiben. Um die "Ordnung und Sicherheit der Bürger der Region zu gewährleisten", werden alle Einwohner aufgerufen, "ihre Häuser außer bei Notwendigkeit nicht zu verlassen und auf jegliche Fahrten mit privaten Fahrzeugen zu verzichten", wie die Regionalverwaltung im Online-Dienst Telegram mitteilt.

+++ 13:31 Tschetschenen-Machthaber Kadyrow entsendet Truppen +++
Angesichts des bewaffneten Aufstands der Söldnergruppe Wagner kündigt der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, die Entsendung seiner eigenen Truppe zur Unterstützung des Kremls an. "Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde der Republik Tschetschenien sind bereits in die spannungsgeladenen Gebiete aufgebrochen. Wir werden alles tun, um die Einheit Russlands zu bewahren und ihre Staatlichkeit zu schützen", teilt Kadyrow auf Telegram mit.

+++ 13:16 Russische Hubschrauber feuern auf Wagner-Konvoi +++
Russische Militärhubschrauber eröffnen das Feuer auf einen Konvoi der Wagner-Söldner in der Nähe der Stadt Woronesch im Süden des Landes, wie ein Reuters-Reporter beobachtet.

+++ 13:07 Putin spricht mit Staatschefs von Ex-Sowjetrepubliken +++
Der russische Präsident hat wegen des bewaffneten Aufstands der Söldner-Gruppe Wagner im eigenen Land mit mehreren Staatschefs benachbarter Staaten gesprochen. Das belarussische Präsidialamt erklärt auf Telegram, Putin habe Präsident Alexander Lukaschenko über die Lage informiert. Der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge sprach Putin auch mit dem usbekischen Präsidenten Schawkat Mirsijojew. Nach einem Telefonat Putins mit dem kasachischen Präsidenten Qassym-Schomart Toqajew erklärt dieser seinem Büro zufolge, es handele sich um eine interne Angelegenheit Russlands. Die öffentliche Ordnung müsse aufrechterhalten werden.

+++ 12:51 Wagner-Konvoi zieht an Woronesch vorbei +++
Ein Militärkonvoi der Wagner-Söldner zieht an der südrussischen Stadt Woronesch vorbei, wie ein Reuters-Reporter beobachtet. Zu sehen ist in dem Konvoi auch ein Tieflader, der einen Panzer transportiert.

+++ 12:40 Tanklager in der Region Woronesch explodiert +++
In der Region Woromesch brennt laut dem örtlichen Gouverneur Alexander Gussew ein Tanklager. In dem Gebiet kommt es derzeit zu Kämpfen zwischen der russischen Armee und aufständischen Wagner-Söldnern. Rund 100 Feuerwehrleute seien an den Löscharbeiten beteiligt, so Gussew. Ob es einen Zusammenhang zu den Kampfhandlungen gibt, ist unklar.

+++ 12:29 Selenskyj: "Russlands Schwäche ist offensichtlich" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht den bewaffneten Aufstand der Söldnergruppe Wagner gegen Moskau als Zeichen der Schwäche Russlands. "Russlands Schwäche ist offensichtlich. Schwäche in vollem Umfang", schreibt Selenskyj auf der Social-Media-Plattform Telegram. "Und je länger Russland seine Truppen und Söldner in unserem Land hält, desto mehr Chaos, Schmerz und Probleme wird es später selbst haben."

+++ 12:15 Russische Parlamentspräsidenten unterstützen Putin +++
Die Vorsitzenden der beiden russischen Parlamentskammern und die von Russland eingesetzten Verwaltungschefs in den russisch kontrollierten Gebieten in der Ukraine solidarisieren sich mit Putin. Die Vorsitzende des russischen Oberhauses, Valentina Matwienko, versichert, Putin habe die "volle Unterstützung" der Parlamentskammer. Der Unterhaus-Vorsitzende Wjatscheslaw Wolodin ruft die Russen zur Unterstützung des Kreml-Chefs auf. Auch die Verwaltungschefs der von Russland besetzten Regionen in der Ukraine unterstützen Putin. "Die Menschen in Cherson und die Region unterstützen unseren Präsidenten voll und ganz!", schreibt der von Moskau eingesetzte Gouverneur in Cherson auf Telegram. Das Gebiet stehe "dem Präsidenten bei", teilt auch der Gouverneur des von Russland kontrollierten Teils der Region Saporischschja mit.

+++ 11:59 Politologe Jäger: "Man kann die Angst aus Putins Rede heraushören" +++
Die Rebellion der Wagner-Söldner gegen den Kreml ändert die Lage im Ukraine-Krieg dramatisch. Politologe Thomas Jäger erklärt, wie der Marsch auf Moskau von Prigoschin mehr Unterstützung erfahren könnte und warum die Situation gerade jetzt eskaliert.

+++ 11:43 Wagner-Chef widerspricht Putin: "Der Präsident irrt sich schwer" +++
Prigoschin wirft Putin eine Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner vor. "Der Präsident irrt sich schwer", sagt Prigoschin in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. "Wir sind Patrioten unserer Heimat." Putin hatte die Aufständischen um seinen Ex-Vertrauten Prigoschin als "Verräter" bezeichnet.

+++ 11:22 Russische Armee kämpft gegen Wagner-Söldner in Region Woronesch +++
Der Gouverneur der russischen Region Woronesch erklärt, die Armee ergreife "notwendige militärische Maßnahmen" gegen den bewaffneten Aufstand der Söldnergruppe Wagner. Diese seien Teil einer Anti-Terror-Operation.

+++ 11:16 Kadyrow: Bereit, bei Niederschlagung der "Meuterei" zu helfen +++
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow steht nach eigenen Worten bereit, um mit seinen Truppen bei der Niederschlagung der "Meuterei" der Wagner-Kämpfer zu helfen. Der Putin-Verbündete Kadyrow nennt das Vorgehen des Söldnerführers Prigoschin einen "Dolch im Rücken" und mahnt die russischen Soldaten, sie sollten sich nicht provozieren lassen.

+++ 11:07 Ukrainischer Politikberater: Ukraine ist Sieg seit heute näher +++
Der Aufstand in Russland komme der Ukraine zugute, schreibt Anton Heraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministeriums, auf Twitter. "Heute ist die Ukraine dem vollständigen Sieg über Russland und der vollständigen Rückgabe ihrer Territorien - einschließlich der Krim - ein paar Schritte näher gekommen", so Heraschtschenko. Prigoschin sei ein "nützliches Monster", der nicht gegen die russische Armee-Führung kämpfe, sondern "gegen Putin selbst".

+++ 10:40 Auswärtiges Amt verschärft Reisewarnung für Moskau +++
Das Auswärtige Amt aktualisiert seine Reisewarnung für Russland. "In Moskau sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden", heißt es. Auch die Stadt Rostow am Don und ihr Umland sollten "auf Grund aktueller Ereignisse" gemieden werden.

+++ 10:30 Video zeigt entrüsteten Mann in Rostow +++
Das belarussische Oppositionsmedium Nexta teilt auf Twitter ein Video einer Straßenszene, das demnach in Rostow am Don aufgenommen wurde. Ein Mann drückt darin gegenüber einer Gruppe Bewaffneter, offenbar Söldner der Wagner-Gruppe, seinen Unmut aus. "Wenn ihr die Verteidiger seid, warum veranstaltet ihr dann so ein Chaos?", fragt der Mann.

+++ 10:04 Bundesregierung: Beobachten Ereignisse in Russland aufmerksam +++
Die Bundesregierung teilt mit, sie beobachte die Ereignisse in Russland aufmerksam. Auch die Präsidenten Polens und Frankreichs lassen erklären, sie verfolgten die Situation genau. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann schreibt auf Twitter, es sei "sehr interessant", dass Putin in einer Ansprache die Lage "mit 1917" verglichen habe, am "Vorabend der Revolution" in Russland.

+++ 09:43 London: Wagner-Truppen sind unterwegs nach Moskau +++
Wagner-Einheiten bewegen sich nach Informationen britischer Geheimdienste aktuell durch die Region Woronesch in Richtung Norden. "Sie haben mit ziemlicher Sicherheit das Ziel, nach Moskau zu gelangen", schreibt das britische Verteidigungsministerium auf Twitter. Da es kaum Anzeichen für Kämpfe zwischen Wagner und den russischen Sicherheitskräften gebe, hätten sich einige Einheiten wahrscheinlich Wagner unterworfen. "In den kommenden Stunden wird die Loyalität der russischen Sicherheitskräfte, insbesondere der russischen Nationalgarde, entscheidend für den weiteren Verlauf der Krise sein", heißt es. London sieht in dem Aufstand "die größte Herausforderung für den russischen Staat in jüngster Zeit".

+++ 09:17 Video: Wie Prigoschin für Russland unverzichtbar wurde +++

+++ 09:12 Putin spricht in Ansprache von Verrat +++
Putin spricht in einer Fernsehansprache von Verrat und einem "Stich in den Rücken" mit Blick auf das Vorgehen der Gruppe Wagner. Wer an der Meuterei teilgenommen habe, werde bestraft, jeder, der die Waffen gegen die Armee erhoben habe, sei ein Verräter. "Wir werden siegen und stärker werden", sagt Putin. Die Lage in Rostow am Don sei schwierig.

+++ 08:51 Insider: Wagner kontrolliert Großstadt Woronesch +++
Kämpfer der Söldnergruppe Wagner haben einem Insider zufolge alle militärischen Einrichtungen der Stadt Woronesch 500 Kilometer südlich von Moskau unter ihre Kontrolle gebracht. Diese Behauptung verbreiten auch Wagner-nahe Telegram-Kanäle. Die Großstadt Woronesch hat knapp 900.000 Einwohner.

+++ 08:34 Selenskyj-Berater: "In Russland fängt alles gerade erst an" +++
Ein führender Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nennt den Vorstoß von Prigoschin eine "Antiterror-Operation". Einer müsse auf jeden Fall verlieren, entweder Prigoschin oder seine Gegner, twittert Mychailo Podoljak: "In Russland fängt alles gerade erst an".

+++ 08:18 Antiterror-Alarmzustand in und um Moskau verhängt +++
Russlands Komitee zur Terrorbekämpfung hat der Agentur TASS zufolge für die Stadt und die Region Moskau sowie die Region Woronesch den Antiterror-Alarmzustand verhängt. "Um mögliche Terroranschläge auf dem Territorium der Stadt Moskau, der Gebiete Moskau und Woronesch zu verhindern, wurde ein Regime zur Terrorismusbekämpfung eingeführt", zitiert TASS eine Erklärung des Komitees.

+++ 07:59 Putin spricht in Kürze zum Volk +++
Putin will einem Bericht zufolge bald im Fernsehen sprechen. Putin wolle eine im Fernsehen übertragene Ansprache halten, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den Kreml.

+++ 07:16 Autobahn von Süden nach Moskau gesperrt +++
Die von Süden nach Moskau führende Autobahn M-4 ist nach Angaben des örtlichen Gouverneurs für den Verkehr gesperrt. Die Autobahn sei an der Grenze zur Region Woronesch, etwa 400 Kilometer südlich von Moskau, geschlossen worden, sagt der Gouverneur der Region Lipezk.

+++ 06:56 Prigoschin: Wagner-Gruppe hat Rostow am Don unter Kontrolle +++
Wagner-Chef Prigoschin ist offenbar in Rostow am Don. Er sagt, er sei im Hauptquartier der Rostower Armee und kontrolliere die militärischen Einrichtungen der Stadt. Ein der Wagner-Gruppe zugehöriger Telegram-Kanal postet ein Video, das Prigoschin gemeinsam mit dem russischen Vize-Verteidigungsminister Junus-bek Jewkurow zeigt. "Wir wollen [Gerassimow] und Schoigu", sagt Prigoschin darin. Waleri Gerassimow ist der Oberbefehlshaber der russischen Truppen, Sergej Schoigu der russische Verteidigungsminister. Prigoschin wolle mit Schoigu verhandeln. "Bis sie hier sind, bleiben wir, riegeln Rostow ab und fahren nach Moskau", sagt Prigoschin. Dies behindere nicht Russlands "militärische Spezialoperation" in der Ukraine.

+++ 06:25 Videos zeigen Panzer und Kämpfer in Rostow am Don +++
Videos, die das oppositionelle belarussische Medium Nexta auf Twitter verbreitet, zeigen bewaffnete Männer, Panzer und Militärfahrzeuge auf den Straßen der russischen Stadt Rostow am Don. Die Aufnahmen seien demnach am Morgen entstanden. "Es wird berichtet, dass sich jetzt bis zu 300 Wagner-Kämpfer im Zentrum von Rostow am Don befinden", schreibt Nexta dazu. Auch die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS meldet, dass Wagner-Kämpfer in der Stadt seien.

+++ 06:00 Moskau erhöht Sicherheitsvorkehrungen +++
Die russische Hauptstadt Moskau verstärkt die Sicherheitsmaßnahmen. Es würden zusätzliche Straßenkontrollen eingeführt, sagt Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin. Zudem würden Anti-Terror-Maßnahmen ergriffen.

+++ 05:38 Chodorkowski ruft Russen zur Unterstützung von Wagner-Chef auf +++
Der bekannte russische Regierungskritiker Michail Chodorkowski fordert die Russen auf, Prigoschin in seinem Kampf gegen die Armeeführung zu unterstützen. "Wir müssen jetzt helfen, und dann werden wir diesen (Mann) wenn notwendig ebenfalls bekämpfen", so der Kreml-Kritiker. "Selbst der Teufel" verdiene Unterstützung, wenn er gegen "dieses Regime" kämpfe. "Und Ja - dies ist erst der Anfang", schreibt Chodorkowski, der im Exil lebt.

+++ 05:03 Militärkonvoi auf Autobahn in Richtung Moskau +++
Die Regionalverwaltung der südrussischen Region Woronesch ruft die Einwohner dazu auf, die Autobahn M-4 in Richtung Moskau zu meiden. Grund sei ein Militärkonvoi, der sich dort bewege, teilt die Verwaltung auf Telegram mit. Die Situation sei unter Kontrolle. Es seien Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Sicherheit ergriffen worden. Die BBC hatte zuvor unter Berufung auf eine Kreml-nahe Quelle berichtet, der russische Inlandsgeheimdienst FSB errichte mit Unterstützung der Nationalgarde Straßensperren auf der Autobahn, die Moskau und Rostow am Don verbindet. An den Kontrollpunkten seien die Diensthabenden angewiesen, "im Falle einer Bedrohung" das Feuer zu eröffnen.

+++ 04:00 Gouverneur: Einwohner von Rostow am Don sollen in ihren Häusern bleiben +++
Der Gouverneur der südrussischen Stadt Rostow am Don ruft nach der Drohung von Prigoschin an die Moskauer Militärführung die Bevölkerung auf, zuhause zu bleiben. Die Sicherheitsbehörden seien dabei "alles Notwendige zu tun, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten", sagt Wassili Golubew auf seinem Telegram-Kanal. Er lässt offen, ob Prigoschin schon in Rostow am Don ist. Dieser hatte zuvor erkärt, mit seinen Söldnern die Grenze von der Ukraine nach Russland überquert und Rostow am Don erreicht zu haben.

+++ 03:31 Prigoschin meldet Abschuss von russischem Militärhubschrauber +++
Prigoschin behauptet, Kämpfer der Söldnertruppe Wagner hätten einen russischen Armeehubschrauber abgeschossen. "Gerade hat ein Helikopter das Feuer auf eine zivile Kolonne eröffnet, er wurde von den Wagner-Einheiten abgeschossen", sagt Prigoschin in einer Audiobotschaft.

+++ 03:04 Gesamte Ukraine unter Luftalarm +++
Auf einem Parkplatz im Zentrum von Kiew sind laut ukrainischen Angaben Drohnen-Trümmer eingeschlagen. Rettungskräfte seien unterwegs zum Ort des Geschehens, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Zu Opfern oder Schäden gibt es bislang keine Informationen. In der gesamten Ukraine herrscht laut dem Militär seit mehr als einer Stunde Luftalarm. In Charkiw und anderen Städten werden Explosionen gemeldet. Im ganzen Land sollen Flugabwehreinheiten im Einsatz sein.

+++ 02:26 USA beraten mit Verbündeten +++
Die USA beobachten den Machtkampf zwischen Prigoschin und der Staatsführung in Moskau. Man werde sich mit den Verbündeten und Partnern über die Entwicklungen beraten, sagt ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses.

+++ 01:29 Prigoschin: Wagner-Söldner auf russisches Territorium vorgerückt +++
Wagner-Chef Prigoschin behauptet, Soldaten seiner Söldnertruppe seien auf russisches Territorium einmarschiert. Seine Kämpfer befänden sich im russischen Grenzgebiet zur Ukraine, erklärt Prigoschin in einer Audiobotschaft. "Wir erreichen jetzt Rostow. Einheiten des Verteidigungsministeriums, genauer gesagt, die Wehrpflichtigen, die uns den Weg versperren sollten, haben sich entfernt", erklärt Prigoschin. Man werde nicht mit Wehrpflichtigen kämpfen, sondern nur mit "Profis", so der Wagner-Chef. Weiter droht er: "Wir werden alles zerstören, was sich uns in den Weg stellt". Der Wagner-Chef hatte zuvor der Armeeführung vorgeworfen, seine Truppen bombardiert zu haben, und die Russen zur Auflehnung gegen die Militärführung aufgerufen.

+++ 01:17 Sicherheitsmaßnahmen in Moskau verstärkt +++
Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtet von verschärften Sicherheitsvorkehrungen in Moskau. Alle wichtigen Einrichtungen, "staatlichen Organe" und die Verkehrsinfrastruktur würden besonders geschützt, meldet Tass unter Berufung auf einen Vertreter der Sicherheitsbehörden. Zuvor waren Videos im Netz aufgetaucht, auf denen ein Schützenpanzer und ein gepanzerter Militärlaster vor dem russischen Parlament, der Staatsduma, entlangfahren.

+++ 00:53 Generalstaatsanwaltschaft: Prigoschin drohen 12 bis 20 Jahre Haft +++
Russlands Generalstaatsanwaltschaft rechtfertigt die Einleitung des Verfahrens gegen Prigoschin wegen versuchten bewaffneten Aufstands. "Für so ein Verbrechen ist ein Freiheitsentzug zwischen 12 und 20 Jahren als Strafe vorgesehen", erklärt die Behörde. Die Einleitung des Verfahrens durch den Geheimdienst FSB sei "legal und begründet", so die Generalstaatsanwaltschaft.

+++ 00:30 General Surowikin appelliert an Wagner: "Aufhören, bevor es zu spät ist" +++
Der vormalige Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte, General Sergej Surowikin, richtet sich in einer Videobotschaft an Prigoschin und dessen Kämpfer. "Ich appelliere an die Führung, die Kommandeure und die Kämpfer des PMC Wagner: Gemeinsam mit Ihnen sind wir einen schwierigen Weg gegangen. […] Wir sind vom gleichen Blut. Wir sind Kämpfer. Ich fordere Euch auf, aufzuhören", sagt Surowikin, der als "General Armageddon" bekannt wurde, und im Januar zum stellvertretenden Oberkommandeur degradiert wurde. Bevor es "zu spät" sei, solle Wagner "dem Willen und dem Befehl des vom Volk gewählten Präsidenten der Russischen Föderation" Folge leisten. "Stoppen Sie die Kolonnen und bringen Sie sie an ihre ständigen Positionen und Konzentrationsorte zurück".

+++ 23:39 Video soll Militärfahrzeuge auf Moskaus Straßen zeigen +++
Russische Medien berichten dem "Kyiv Indipendent" zufolge, dass die Polizei in mehreren Regionen Russlands in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden sei. In Rostow am Don nahe der ukrainischen Grenze seien Militärfahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Dort soll sich Verteidigungsminister Sergej Schoigu aufhalten. Ein Video, das unter anderem auf Twitter kursiert, soll gepanzerte Fahrzeuge im Zentrum Moskaus zeigen.

+++ 22:30 Selenskyj zieht Konsequenz aus Korruption beim eigenen Militär +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zieht nach einem Bericht über einen Korruptionsskandal beim eigenen Militär Konsequenzen. Nachdem die "Ukrajinska Prawda" über einen ranghohen Kreiswehrersatzbeamten berichtet hatte, der sich in Spanien Immobilien gekauft haben soll - mutmaßlich mit Bestechungsgeldern - hat Selenskyj dessen Entlassung angeordnet. In seiner Videobotschaft hat er den Skandal nochmals aufgenommen und eine grundsätzliche Überprüfung des Systems der Rekrutierung in der Ukraine gefordert. Wegen des russischen Angriffskriegs sind alle Ukrainer zwischen 18 und 60 Jahren grundsätzlich wehrpflichtig. Viele Männer kaufen sich aber von dieser Pflicht bei Militärärzten und den Kreiswehrersatzämtern mit falschen Bescheinigungen frei.

+++ 22:15 Prigoschin: "Das ist kein Militärputsch" +++
Söldnerchef Prigoschin bestreitet, einen Militärputsch zu planen. "Das ist kein Militärputsch", erklärt er im Rahmen mehrerer Audiobeiträge auf Telegram, in denen er angekündigt hatte, das "Böse" der militärischen Führung zu stoppen. "Das ist ein Marsch für Gerechtigkeit", sagt Prigoschin.

+++ 22:08 Bericht: Russischer Geheimdienst eröffnet Strafverfahren gegen Prigoschin +++
Der russische Geheimdienst FSB hat der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge ein Strafverfahren gegen den Söldnerchef Prigoschin eröffnet. Diesem werde bewaffnete Meuterei vorgeworfen, meldet Tass. Der Agentur Interfax zufolge ist Putin über alle Prigoschin betreffenden Vorgänge unterrichtet. Dem Kreml zufolge würden notwendige Maßnahmen ergriffen, meldet Interfax.

+++ 21:45 Insider: Deutschland will 60 Boeing-Hubschrauber kaufen +++
Deutschland will Insider-Informationen zufolge 60 Chinook-Hubschrauber von Boeing kaufen. Das Paket einschließlich Infrastruktur werde bis zu acht Milliarden Euro kosten, berichtet eine mit der Sache vertraute Person aus Parlamentskreisen. Demnach koste allein die Beschaffung der CH-47 Schwerlasthubschrauber 6,27 Milliarden Euro. Das Vorhaben benötige noch die parlamentarische Zustimmung. Das Thema solle vor der Sommerpause behandelt werden.

+++ 21:12 Prigoschin wirft russischer Armee Angriff auf Wagner-Gruppe vor +++
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner wirft der russischen Militärführung vor, seine Truppen bombardiert zu haben. Durch die Angriffe sei eine "sehr große" Zahl an Wagner-Söldnern getötet worden, sagte Jewgeni Prigoschin in einer von seinem Pressedienst veröffentlichten Sprachbotschaft. Der Söldner-Chef erhebt den Vorwurf, der russische Verteidigungsminister habe die Angriffe auf Lager der Wagner-Truppen angeordnet. Das Dementi aus Moskau kam umgehend. Verteidigungsminister Sergej Schoigu bestritt Angriffe auf die Wagner-Söldner. Prigoschin drohte, auf die Angriffe zu "antworten" und die russische Militärführung zu "stoppen". "Wir haben 25.000 (Soldaten), und wir werden herausfinden, warum im Land Chaos herrscht", sagte er. "Jeder, der will, soll sich uns anschließen."

+++ 20:45 Russische Hacker stellen gefälschte Website des Bundesinnenministeriums ins Netz +++
Russischen Hackern ist es offenbar gelungen, eine gefälschte Website des Bundesinnenministeriums hochzuladen. Dies bestätigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser dem "Behörden-Spiegel". Auf der täuschend echt aussehenden Internet-Seite wurden unwahre Behauptungen über Regelungen für Flüchtlinge aus der Ukraine aufgestellt, wie die "Bild" berichtet. Unter der erfundenen Kampagne "Nachbarschaft auf Zeit" hieß es etwa, jeder Deutsche solle einen Menschen aus der Ukraine bei sich zu Hause aufnehmen. Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass sich bei der Seite um russische Desinformation handelt, ein "Akt der hybriden Kriegsführung". Das Bundesinnenministerium hat dem Bericht zufolge sofort Maßnahmen ergriffen, um die Verbreitung der Falschinformationen einzudämmen. Allerdings gelang die Abschaltung der Seite erst nach 19 Tagen.


Die Entwicklungen vom Vortag können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, hvo/mdi/ino/dpa/rts/AFP

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