Thema: Lage in Russland Biden telefoniert mit Scholz, Sunak und Macron
24.06.2023, 19:24 Uhr Artikel anhören
Biden am Telefon (Archivbild). Die westlichen Verbündeten wollen offenbar jeden Anschein der Einflussnahme auf die Ereignisse in Russland vermeiden.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Biden, Scholz, Macron und Sunak sprechen am Telefon über die Lage in Russland. Viel wird über den Inhalt des Gesprächs nicht bekannt. Die Unterstützung der Ukraine soll fortgesetzt werden so lange wie nötig.
US-Präsident Joe Biden hat mit Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen europäischen Verbündeten über den Aufstand der Söldnertruppe Wagner in Russland gesprochen. Biden habe mit Scholz sowie Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Rishi Sunak ein Telefonat über "die Lage in Russland" geführt, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Dabei hätten sie "ihre standhafte Unterstützung für die Ukraine" bekräftigt.
Kurz nach der Mitteilung des Weißen Hauses verschickte der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit eine ähnlich kurze und ähnlich lautende Erklärung: "Bundeskanzler Scholz, US-Präsident Biden, der französische Präsident Macron und der britische Premierminister Sunak haben sich heute Nachmittag zur aktuellen Lage in Russland ausgetauscht. Sie bekräftigten erneut, die Ukraine weiter so lange wie nötig zu unterstützen."
Die westlichen Verbündeten wollen offenbar jeden Anschein der Einflussnahme auf die Ereignisse in Russland vermeiden. Während der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, vor einem Zerfall Russlands warnte, sagte der Politologe Carlo Masala, dies liege nicht in der Hand des Westens. Auf die möglichen Konsequenzen müsse man sich allerdings vorbereiten.
Wagner-Söldner Richtung Moskau unterwegs
Am Freitagabend war der seit Langem schwelende Machtkampf zwischen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Kämpfer der Wagner-Truppe marschierten von der Ukraine aus mit dem Ziel nach Russland ein, die Militärführung in Moskau zu stürzen.
Die Wagner-Söldner übernahmen am Samstag nach eigenen Angaben die Kontrolle über Militäreinrichtungen in Rostow. Nach russischen Angaben sollen die Wagner-Kämpfer auch bis in die russische Region Lipezk rund 400 Kilometer südlich von Moskau vorgedrungen sein.
In Deutschland tagte der Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt. Kanzler Scholz werde laufend über die Lage informiert, hieß es. Auch Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris wurden am Samstagmorgen (Ortszeit) vom Nationalen Sicherheitsrat über die aktuellen Entwicklungen in Russland informiert, wie das Weiße Haus mitteilte. Sie würden den ganzen Tag über weiter auf dem Laufenden gehalten. US-Außenminister Antony Blinken tauschte sich mit seinen G7-Kollegen über die Lage in Russland aus.
Quelle: ntv.de, hvo/AFP