Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:58 Unesco stellt 20 ukrainische Kulturgüter unter Schutz +++
Die UN-Kulturorganisation Unesco stellt 20 Kulturgüter in der Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs unter verstärkten vorläufigen Schutz. Auch sei entschieden worden, die ukrainischen Sicherheitskräfte und das Justizpersonal im Schutz des Kulturerbes zu schulen, teilt die Unesco am Abend in Paris mit. Zu den Kulturgütern, die die Unesco unter einen verstärkten Schutz stellt, gehören unter anderem das historische Zentrum von Lwiw, die Sophienkathedrale in Kiew sowie die Residenz der Metropoliten von Bukowina und Dalmatien in Tscherniwzi. Der besondere Schutzstatus erlaubt es, die mutmaßlichen Urheber der Zerstörungen an diesen Kulturgütern zu verfolgen oder auszuliefern, erläutert die Unesco.
+++ 22:42 Neues US-Militärpaket im Umfang von 600 Millionen Dollar für Ukraine +++
Die USA stellen der Ukraine erneut Militärhilfe zur Verfügung. Das US-Verteidigungsministerium teilt in Washington mit, das neue Paket habe einen Umfang von rund 600 Millionen US-Dollar (rund 560,9 Millionen Euro). Es beinhalte unter anderem Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS, Artilleriemunition und Minenräumgerät. Die Ausrüstung wird den Angaben zufolge bei der Industrie beschafft. Bereits am Vortag hatten die USA - parallel zu dem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Kiew - Militärhilfe im Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro) angekündigt.
+++ 22:03 Britische Flughafen-Shuttlebusse transportieren jetzt ukrainische Soldaten +++
Drei ehemalige Flughafen-Shuttlebusse aus Großbritannien sind inzwischen in der Ukraine im Einsatz. Das Busunternehmen Go-Ahead spendete die zuvor vom Flughafen London Luton genutzten Fahrzeuge, berichtet die BBC. Die Busse wurden dort bis März eingesetzt. Seitdem hat der Flughafen einen neuen fahrerlosen Shuttle-Service. Die ausgemusterten Busse werden laut dem Bericht vor allem als Transportmittel für ukrainische Soldaten eingesetzt. Ein Team von freiwilligen Fahrern habe die Busse in das Land gebracht. Der Sprecher der Go-Ahead-Gruppe, Andrew Clark, sagte, es sei gut, dass die Busse "als kleiner Beitrag zu den Kriegsanstrengungen der Ukraine" genutzt werden könnten. Ein vierter Bus, der einem der lokalen Busunternehmen von Go-Ahead gehört, sei im Mai an die Ukraine gespendet worden und werde nun in einem Feldlazarett eingesetzt.
+++ 21:44 Russische Grenzregion meldet Drohnenangriff auf Industrieanlage +++
In der russischen Grenzregion Brjansk ist Angaben des Gouverneurs zufolge eine Industrieanlage von Drohnen attackiert worden und ein Brand ausgebrochen. Feuer gefangen habe in der gleichnamigen Gebietshauptstadt Brjansk am Abend ein Verwaltungsgebäude, schreibt Alexander Bogomas auf Telegram. Er macht die Ukraine für den Drohnenangriff verantwortlich, bei dem niemand verletzt worden sei. Um was für eine Industrieanlage es sich genau handeln soll, ist nicht offiziell bekannt. Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, die Luftverteidigung habe in Brjansk zwei Drohnen abgewehrt. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht.
+++ 21:19 Bericht: Iranisches Transportflugzeug hebt von Krim-Flughafen ab +++
Eine Maschine der iranischen Frachtfluggesellschaft Pouya Air ist einem Medienbericht zufolge von dem eigentlich geschlossenen Krim-Flughafen in Simferopol abgeflogen. Das schreibt die ukrainische Online-Zeitung "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf Daten der Website Flightradar24. Das Flugzeug sei am späten Nachmittag, zwei Stunden nach der Landung auf der von Russland annektierten Halbinsel, wieder abgehoben. Demnach flog die Maschine in Richtung Südosten über das Schwarze Meer. Was sich an Bord des Fliegers befunden hat, ist nicht bekannt. Der Iran ist einer der wenigen Verbündeten Russlands und stellt dem Land beispielsweise Shahed-Drohnen zur Verfügung. Der kommerzielle Luftraum über der Krim ist seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 gesperrt.
+++ 20:56 CIA versucht, Russen via Youtube zur Weitergabe sensibler Informationen zu bewegen +++
Die USA versuchen auf unkonventionelle Weise, russische Staatsbürger von der Weitergabe von Informationen, die den russischen Staat betreffen, zu überzeugen. Militäroffiziere, Diplomaten, Wissenschaftler und andere mit "Informationen über die Wirtschaft oder die oberste Führung der Russischen Föderation" werden in einem Youtube-Video aufgefordert, sich auf verschlüsselte und anonyme Weise bei der CIA zu melden. In dem kurzen Clip in russischer Sprache unter der Überschrift "Warum ich die CIA kontaktiert habe: Für mich" ist ein Mann zu sehen - ein fiktiver Russe -, den Gewissensbisse plagen und der sich schlussendlich dazu entschließt, nicht länger zu lügen, sondern die Wahrheit zu sagen. Bereits im Mai hatte der Geheimdienst ein ähnliches Video auf Youtube veröffentlicht. Ob durch derartige Videos bereits Geheimnisverrat in Russland motiviert wurde, ist nicht bekannt.
+++ 20:28 Nordische und baltische Staaten sichern Ukraine, "die diesen Krieg gewinnen wird", weitere Hilfe zu +++
Die Außenminister der nordischen und baltischen Staaten haben der Ukraine weitere Hilfe bei der Verteidigung zugesagt. "Eines ist klar: Als Freunde stehen wir zusammen und unterstützen die Ukraine, die diesen Krieg gewinnen wird", sagt der gastgebende lettische Noch-Regierungschef und Interim-Außenminister Krisjanis Karins nach einem Treffen der Staatengruppe in Riga. Im Mittelpunkt der Gespräche stand nach Angaben von Karins, wie man der Ukraine besser helfen und die Zusammenarbeit besser koordinieren kann. Es sei zudem besprochen worden, wie Ländern, die weiter von Europa entfernt liegen, vermittelt werden könne, dass "Russlands brutaler Krieg gegen die Ukraine in Wirklichkeit ein imperialistischer Krieg" sei, sagt Karins. Einig sei man sich auch, dass Russland dafür zur Rechenschaft gezogen werden müsse.
+++ 19:59 Grenzschutz: Nicht mehr genügend russische Truppen in Belarus für Offensive +++
Die meisten russischen Truppen, die in Belarus trainiert haben, sind nach ukrainischen Angaben inzwischen in andere Gebiete verlegt worden. Laut dem ukrainischen Grenzbeamten Andrij Demtschenko gibt es nun nicht mehr genügend Kräfte in dem Gebiet, um eine wirksame Offensive zu starten. "Russland hat keine ausreichende Kampfgruppe auf dem Territorium von Belarus, die bereit und in der Lage wäre, in das Territorium der Ukraine einzudringen", zitiert CNN den Sprecher des staatlichen Grenzschutzes. "Zum jetzigen Zeitpunkt hat Russland fast alle seine Einheiten, die ausgebildet wurden und ihre Rotation abgeschlossen haben, abgezogen. Es wurden jedoch keine neuen Einheiten dorthin verlegt." Die Angaben können nicht überprüft werden. Berichten zufolge hat Russland die Einheiten von Belarus an die Nordostfront der Ukraine verlegt. Kiew hat vor Kurzem angekündigt, die Verteidigungsanlagen an der Nordgrenze zu verstärken.
+++ 19:40 Botschafter Makeiev: Russland hat fast 20.000 ukrainische Kinder verschleppt +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben fast 20.000 Kinder aus der Ukraine entführt. Bei einer Diskussionsrunde im Deutschen Bundestag sagt der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev, Stand heute habe Russland 19.546 Kinder aus der Ukraine nach Russland deportiert. Makeiev äußert sich bei einer Veranstaltung der FDP-nahen Naumann- und der CDU-nahen Adenauer-Stiftung. Er beruft sich auf eine Zählung der ukrainischen Regierung, die jeden Morgen aktualisiert wird, wie Daria Herasymtschuk, die Beauftragte des ukrainischen Präsidenten für Kinderrechte und Kinderrehabilitation, auf derselben Veranstaltung sagt. Sie erläutert, diese Zahl sei vorläufig.
+++ 19:19 EU-Kritik an russischen Gas-Importen sorgt für Verstimmung mit Wien +++
Die heftige Kritik eines hochrangigen EU-Vertreters an Österreichs Abhängigkeit von russischem Gas sorgt für diplomatische Spannungen. Martin Selmayr, der Vertreter der Europäischen Kommission in Wien, hatte die österreichischen Gas-Zahlungen an das kriegsführende Russland als "Blutgeld" bezeichnet. Der deutsche EU-Diplomat werde zu einem Gespräch in das Außenministerium in Wien zitiert, gibt nun eine Sprecherin des Ministeriums bekannt. Österreich bezog zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 79 Prozent seiner Gasimporte aus Russland. Der Anteil sank bis zum Oktober des Vorjahres auf 17 Prozent. In den vergangenen Monaten lagen die Werte jedoch wieder deutlich höher. Im Juli waren es laut dem Klimaschutzministerium 66 Prozent.
+++ 18:48 Jäger bewertet Gegenoffensive: "Nach Februar 2022 hat Ukraine Initiative übernommen" +++
Der Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive wird aktuell sehr unterschiedlich bewertet. Der Politologe Thomas Jäger gibt diesbezüglich im Gespräch mit ntv zu Bedenken: Russland habe nur in den ersten Wochen des Krieges die Initiative innegehabt, seither liege die bei der Ukraine.
+++ 18:27 Agentur: Russland zerstört Drohne in Region Wolgograd +++
Russland hat nach eigenen Angaben eine feindliche Drohne über der südwestlichen Region Wolgograd zerstört. Das erklärt Gouverneur Andrej Botscharow laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ria. Es seien keine Schäden gemeldet worden.
+++ 18:08 "Großer Fehler": Kamala Harris verurteilt mögliche Waffenlieferungen Nordkoreas an Russland +++
Die Vizepräsidentin der USA, Kamala Harris, hält es für einen "großen Fehler", sollte Nordkorea mit Russland militärische Unterstützung für den Krieg gegen die Ukraine austauschen. Harris sagt in einem Interview mit CBS News, dass es ein Zeichen der Verzweiflung wäre, wenn Russland das international abgeschottete Nordkorea um Hilfe bitten würde, und dass dies beide Länder weiter isolieren würde. Es sei klar, dass Russland sehr verzweifelt sei, so Harris. Das Land habe bereits ein strategisches Scheitern erlebt. "Denken Sie nur daran, dass zu Beginn des Ganzen, vor anderthalb Jahren, die Experten sagten, dass dies in wenigen Tagen vorbei sein würde. Nun, die Ukrainer kämpfen immer noch."
+++ 17:31 Bericht: Elon Musk kappte Starlink-Verbindung, um ukrainischen Krim-Angriff zu verhindern +++
Elon Musk soll seinen Ingenieuren im vergangenen Jahr aufgetragen haben, das Starlink-Satellitenkommunikationsnetz seines Unternehmens SpaceX in der Nähe der Krim abzuschalten, um einen ukrainischen Überraschungsangriff auf die russische Marineflotte zu stören. Das berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf einen Auszug aus Walter Isaacsons neuer Biografie über den Milliardär. Als sich demnach ukrainische U-Boot-Drohnen, die mit Sprengstoff bestückt waren, der russischen Flotte näherten, sollen sie plötzlich die Verbindung verloren und an Land gespült worden sein. Musks Entscheidung wurde Isaacsons zufolge von der Angst getrieben, dass Russland auf einen ukrainischen Angriff auf die Krim mit Atomwaffen reagieren würde. Diese Angst sei durch Musks Gespräche mit hochrangigen russischen Beamten noch verstärkt worden, heißt es laut CNN in dem Buch. Weder Musk noch SpaceX haben sich auf Anfrage des Senders zu dem angeblichen Vorfall geäußert.
+++ 17:07 Kiew: Russen verlegen Truppen an südliche Frontlinie, um Verteidigung zu stärken +++
Russland verlegt ukrainischen Angaben zufolge seine Truppen aus anderen Sektoren an die südliche Frontlinie. Hintergrund sei das Vorrücken der ukrainischen Streitkräfte in der Oblast Saporischschja, sagt ein Beamter der Nationalgarde laut "Kyiv Independent". Das russische Militär verstärke demnach die Einheiten, die derzeit die russische Linie in den Sektoren Berdjansk und Melitopol halten. In der vergangenen Woche hätten Brigaden der ukrainischen Offensivgarde mit Unterstützung der Streitkräfte bis zu einem russischen Zug (rund 40 Soldaten) vernichtet, nachdem sie "sowohl in die Tiefe der russischen Verteidigungsanlagen als auch entlang der Frontlinie" in Richtung Melitopol vorgedrungen seien, so der Beamte. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet laut dem Bericht derweil, dass die ukrainischen Streitkräfte südlich von Robotyne und westlich von Werbowe einige Erfolge erzielt hätten.
+++ 16:47 Blinken lobt bei Besuch von Gefängniskeller "Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes" +++
US-Außenminister Antony Blinken würdigt bei einem Besuch in der ukrainischen Region Tschernihiw die Widerstandskraft der Ukrainer. Bei der Besichtigung eines von russischen Truppen während deren Besatzung zum Gefängnis umfunktionierten Schulkellers in dem Ort Jagidne sagt Blinken, das Gebäude erzähle eine Geschichte, "die wir immer und immer wieder gesehen haben". "Aber wir sehen auch etwas anderes sehr Eindringliches: die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes." Russische Soldaten hatten Teile der Region nördlich von Kiew kurz nach Beginn ihrer Invasion in der Ukraine im Februar vergangenen Jahres eingenommen, darunter auch das Dorf Jagidne. In dem Keller des Schulgebäudes hielten sie damals Dutzende Dorfbewohner fest. Etwa einen Monat später zogen sich die russischen Soldaten wieder zurück - allerdings hinterließen sie dabei weitgehend zerstörtes und vermintes Gelände.
+++ 16:18 Mangott zu laufender Gegenoffensive: "Ukraine wird das große Ziel nicht mehr erreichen" +++
Nach Großbritannien öffnen auch die USA ihr Arsenal von Uran-Munition für die Ukraine. Nordkorea hingegen soll helfen, die russischen Munitionslager aufzufüllen. Ob und wie sich das auf die Kriegslage im von Russland angegriffenen Land auswirken wird, erklärt Russlandexperte Gerhard Mangott.
+++ 15:54 Top-Geschäftsmann und früherer Selenskyj-Förderer in zweitem Fall unter Verdacht +++
Der einflussreiche ukrainische Geschäftsmann und frühere Förderer von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Ihor Kolomojskyj, ist einem Parlamentarier zufolge in einem weiteren Fall ins Visier der Anti-Korruptionsbehörden geraten. Kolomojskyj werde bei strafrechtlichen Ermittlungen zu Veruntreuung von Geldern des Instituts Privatbank als Verdächtiger eingestuft, erklärt der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnjak auf Telegram. Die Behörde spricht von sechs Verdächtigen im Fall von Unterschlagungen bei dem Kreditgeber. Weitere Informationen gibt es von der Behörde vorerst nicht. Zuletzt hatte ein Gericht eine zweimonatige Inhaftierung des Geschäftsmanns wegen des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche angeordnet. Kolomojskyj besaß einen der einflussreichsten Fernsehsender der Ukraine, wo Selenskyj in einer Comedy-Sendung Karriere als Schauspieler machte und im ganzen Land bekannt wurde. Später unterstützte Kolomojskyj den Wahlkampf von Selenskyj. Der jetzige Präsident hat erklärt, keine persönlichen Beziehungen zu Kolomojskyj zu pflegen.
+++ 15:42 Kreml: Putin plant auch keine Video-Rede beim G20-Gipfel +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wird beim G20-Gipfel in Neu-Delhi an diesem Wochenende nach Kremlangaben auch nicht per Video teilnehmen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow werde für Moskau die komplette Arbeit während des Gipfels bestreiten, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Der Kreml hatte lange offen gelassen, ob Putin womöglich - wie zuletzt im August beim BRICS-Gipfel in Johannesburg - per Video als Redner teilnimmt. Er hatte dort mehrere Schalten absolviert. Es laufe weiterhin eine "ziemlich angespannte Arbeit" des russischen Chefunterhändlers bei der Vorbereitung des Gipfels. Dem Vernehmen nach ist nicht sicher, ob es eine Abschlusserklärung der Gruppe führender Industrienationen und Schwellenländer geben wird, so Peskow.
+++ 15:18 Kommandant sieht Vorteil: Ukrainer nutzen russische Verteidigungslinie für sich +++
Die Region um Saporischschja ist hart umkämpft. "Die Russen leisten erbitterten Widerstand", sagt der ukrainische Kommandant "Hrai" in einem TV-Interview. Trotz der Schwierigkeiten ergebe sich aus der aktuellen Situation ein Vorteil für die ukrainischen Verbände an dem Frontabschnitt.
+++ 14:56 Stoltenberg sieht Kraft der russischen Armee schwinden: "Nun ist sie die zweitstärkste in der Ukraine" +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht Fortschritte bei der ukrainischen Gegenoffensive im Kampf gegen Russland. Die Ukrainer kämen zwar langsamer voran als erhofft, aber sie machten Geländegewinne von 100 Metern pro Tag. "Und wir dürfen den Anfang nicht vergessen: Zu Beginn war die russische Armee die zweitstärkste der Welt. Nun ist sie die zweitstärkste in der Ukraine", sagt er bei einer Anhörung im EU-Parlament in Brüssel.
+++ 14:33 Ukraine weicht nach russischen Angriffen auf Häfen in Kroatien aus +++
Die Ukraine beginnt angesichts der verstärkten russischen Angriffe auf ihre Häfen am Schwarzen Meer und an der Donau mit Getreide-Exporten über Häfen in Kroatien. "Obwohl es sich um eine Nischenhandelsroute handelt, ist sie bereits sehr beliebt", teilt Vize-Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko mit. "Wir sind dankbar für diese Möglichkeit." Die Ukraine sei auch an einem Ausbau interessiert, denn diese Logistikroute werde wohl auch nach dem Krieg eine wichtige Rolle im bilateralen Handel zwischen beiden Ländern spielen. Wie viel ukrainisches Getreide bereits über kroatische Häfen verschifft wurde, sagt Swyrydenko nicht.
+++ 14:11 Munz: Propagandisten verwirren mit Aussagen zu Angriff in Kostjantyniwka +++
17 Menschen sterben bei einem russischen Raketenangriff auf eine Einkaufstraße der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka. Nach dem Vorfall erhebt Präsident Wolodymyr Selenskyj schwere Vorwürfe Richtung Moskau. Dort übt man sich erneut in altbekannter Vernebelungstaktik, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet.
+++ 13:52 "Absolut inakzeptabel": Präsidentenberater lehnt Verhandlungen mit Russland ab +++
Michailo Podoljak, der Berater des ukrainischen Präsidenten, nennt die Forderung nach Verhandlungen mit Russland "absolut inakzeptabel". Man könne nicht dem Gesetzlosen das Recht geben, Kriegsverbrechen zu legitimieren. "Russland greift systematisch und gezielt Zivilisten an, zerstört zivile Infrastruktur und greift Städte an", so Podoljak. Schließlich bevorzuge es den Kampf gegen Unbewaffnete - statt gegen ukrainische Soldaten zu kämpfen. In Deutschland hatten sich vor einer Woche unter anderem die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, der SPD-Politiker Ralf Stegner und Horst Teltschick, einstiger Chef der Münchner Sicherheitskonferenz und enger Vertrauter des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl, für Verhandlungen mit dem Kreml ausgesprochen. Dabei verweisen sie auch auf Aussagen von Russlands Präsident Wladimir Putin, in denen dieser seine Gesprächsbereitschaft erklärte. Allerdings fordert Putin dabei, dass die Ukraine alle russischen Bedingungen akzeptiert. Putin hat auch früher gesagt, dass Russland nicht die Ukraine angreifen werde. Bekanntlich kam es anders.
+++ 13:33 TASS: Schmuggel von Flugzeugteilen in die Ukraine aufgeflogen +++
Russland unterbindet einem Medienbericht zufolge einen Schmuggel militärischer Flugzeugteile in die Ukraine. Eine Gruppe von Schmugglern sei festgenommen worden, die mit militärischen Flugzeugteilen gehandelt habe, von denen einige in der Ukraine gelandet seien, zitiert die russische Nachrichtenagentur TASS den Geheimdienst FSB. Die Tatverdächtigen stammten aus der Ukraine und aus einem zentralasiatischen Land. Der FSB nennt demnach keine weiteren Schmuggelziele und erklärt lediglich, dass die Teile nach Westeuropa gegangen seien. Die Schmuggler-Gruppe habe militärische Flugzeug- und Hubschrauberteile in Russland gekauft und repariert, um sie an ausländische Kunden zu exportieren. Darunter seien auch Kunden, die im Auftrag des ukrainischen Militärs gehandelt hätten.
+++ 13:10 Wagenknecht: Ukraine wird "zum Fass ohne Boden" +++
Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht kritisiert die deutschen Hilfszusagen für die Ukraine scharf. Die Ukraine werde "immer mehr zum Fass ohne Boden für die Steuerzahler in Deutschland und Europa", sagt Wagenknecht. "Hierzulande regiert die Ampel mit dem Rotstift, aber für die Ukraine-Hilfen, die zu einem Großteil aus Waffen bestehen, scheint es keine Grenzen zu geben. Mit Solidarität hat dies wenig zu tun." Sie bezieht sich auf Zahlen des Instituts für Weltwirtschaft Kiel, wonach sich europäische Hilfszusagen für die von Russland angegriffene Ukraine inzwischen auf 156 Milliarden Euro summieren - mehr als doppelt so viel wie die Zusagen aus den USA von weniger als 70 Milliarden Euro.
+++ 12:42 Scharfe Kritik: Deutschland extrem abhängig von Harnstoff aus Russland +++
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff äußert sich in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz besorgt. Grund dafür ist vor allem die gravierende Zunahme des Importes gasbasierter Produkte wie Harnstoff und Ammoniak, die bei der Düngemittelherstellung eingesetzt werden. Allein die Harnstoffimporte nach Deutschland seien im ersten Halbjahr um 670 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, der Marktanteil der Importware liege inzwischen bei 80 Prozent. Problematisch sei vor allem, dass ein Großteil davon aus Russland stamme. "Hatte Deutschland bereits einen kritischen Grad an Abhängigkeit bei Düngemitteln aus dem Ausland, so steigt diese Abhängigkeit nun weiter, und zwar von jenem Land, aus dessen Abhängigkeit Ihre Regierung Deutschland gerade herausführen wollte", schreibt der CDU-Politiker an den Kanzler. Sanktionserleichterungen gegenüber Russland, die ursprünglich das russisch-ukrainische Getreideabkommen ermöglichen sollten, müssten daher auf EU-Ebene zurückgenommen werden.
+++ 12:20 Kreml nennt Weitergabe eingefrorener Vermögen illegal +++
Der Kreml kritisiert die Entscheidung der USA, 5,4 Millionen Dollar aus eingefrorenen russischen Guthaben an die Ukraine zu überweisen. Jedwede Beschlagnahme russischer Vermögen, ob privat oder staatlich, sei "illegal". Dies werde rechtliche Konsequenzen haben, so Peskow.
+++ 11:50 USA überweisen Ukraine Gelder von russischen Oligarchen +++
Die USA unterstützen wie kein anderes Land die Ukraine – künftig auch mit konfiszierten Geldern russischer Oligarchen. "Zum ersten Mal überweisen wir der Ukraine Vermögenswerte, die von sanktionierten russischen Oligarchen beschlagnahmt wurden und die nun zur Unterstützung ukrainischer Militärveteranen verwendet werden sollen", erklärt US-Außenminister Antony Blinken laut der "Ukrainska Pravda". Diejenigen, "die Putins Angriffskrieg ermöglicht haben", sollten dafür bezahlen. Laut dem Bericht geht es um 5,4 Millionen US-Dollar, die für die Unterstützung und Rehabilitation von Veteranen bestimmt sind. Diese Mittel sollen als Teil des von Blinken angekündigten Hilfspakets im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar an die Ukraine überwiesen werden.
+++ 11:25 NATO: Keine Hinweise auf absichtlichen Beschuss von Rumänien +++
Die NATO hat eigenen Angaben zufolge keine Hinweise darauf, dass Russland absichtlich Rumänien beschießt. Diesbezüglich gebe es keine Erkenntnisse, sagt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor dem EU-Parlament. "Wir warten die Ergebnisse der laufenden Untersuchung ab." Auf rumänischem Territorium waren Trümmer einer mutmaßlich russischen Drohne gefunden worden, wie der Verteidigungsminister des NATO-Landes, Angel Tilvar, am Mittwoch sagte. Zwei Tage zuvor hatte die Ukraine erklärt, dass russische Drohnen in Rumänien detoniert seien.
+++ 11:00 London: Russland stößt auf Hindernisse bei Propagandakampagne +++
Russland setzt nach britischer Einschätzung seine Propagandakampagne in der Ukraine fort, stößt dabei aber auch auf Hindernisse. Das russische Staatsfernsehen habe am Montag eine Niederlassung in der besetzten ostukrainischen Region Donezk eröffnet, teilt das britische Verteidigungsministerium beim Nachrichtendienst X mit. Der Sender Rossija 1 informiere nun in Lokalsendungen über die russische Sicht auf den Krieg. Die Briten schreiben in ihrem täglichen Update, dass das Staatsfernsehen WGTRK mehr als ein Jahr gebraucht habe, um die Ankündigung umzusetzen. "Das lag mit ziemlicher Sicherheit daran, dass örtliche Techniker die Arbeit verweigert haben."
+++ 10:35 NATO-Generalsekretär: "Die Ukrainer gewinnen allmählich an Boden" +++
Die Ukraine macht laut NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg Fortschritte bei ihrer im Juni gestarteten Gegenoffensive zur Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete."Die Ukrainer gewinnen allmählich an Boden ... Es ist ihnen gelungen, die Verteidigungslinien der russischen Streitkräfte zu durchbrechen, und sie bewegen sich vorwärts", sagt Stoltenberg bei einem Auftritt im EU-Parlament.
+++ 10:12 Russen filmen schwere Detonation mitten in Rostow am Don +++
Die Ukraine greift offenbar in der Nacht gleich mehrere Ziele in Russland mit Drohnen an. Anwohner in Rostow am Don filmen eine schwere Explosion in der Stadt - laut Russland soll es sich nur um Trümmer einer abgeschossenen Drohne handeln. Auch nahe Moskau und Brjansk werden angeblich Drohnen abgefangen.
+++ 09:47 Europa überholt bei Ukraine-Hilfen USA deutlich +++
Europa erhöht seine Hilfen für die Ukraine und überholt einer Studie zufolge damit die USA deutlich. In dem erfassten Zeitraum bis zum 31. Juli summiere sich der Wert des zugesagten Gesamtvolumens von europäischen Gebern auf 156 Milliarden Euro verglichen mit knapp 70 Milliarden Euro von den USA, teilt das Kieler Institut für Weltwirtschaft mit. "Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges hinken die USA nun klar hinterher." Ein Hauptgrund dafür sei die neue sogenannte "Ukraine-Fazilität" der EU über 50 Milliarden. Aber auch andere europäische Länder hätten ihre Unterstützung mit neuen mehrjährigen Paketen aufgestockt. "Es ist bemerkenswert, wie schnell Europa zu einem dauerhaften, mehrjährigen Unterstützungsprogramm für die Ukraine übergegangen ist", sagt IfW-Fachmann Christoph Trebesch.
+++ 09:23 Bundesamt für Bevölkerungsschutz steht vor "wirklich neuen Fragen" +++
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Ralph Tiesler, fordert höhere Ausgaben für den Bevölkerungsschutz in Deutschland gefordert. Aktuell könne seine Behörde noch gut mit dem Etat arbeiten, da zuletzt erheblich investiert wurde, sagt Tiesler der "tageszeitung". "Um den wachsenden Anforderungen an einen effizienten Bevölkerungsschutz Rechnung tragen zu können, werden wir aber in Zukunft unsere Investitionen erhöhen müssen." Angesichts des Angriffskriegs auf die Ukraine stehe seine Behörde vor "wirklich neuen Fragen". "Eine wirksame Gesamtverteidigung setzt neben einer gut aufgestellten militärischen auch eine gute zivile Verteidigung voraus. Das gilt auch finanziell."
+++ 09:00 Russland feuert 33 Drohnen auf die Ukraine ab +++
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe werden in der Nacht 33 russische Drohnen abgefeuert, die meisten über der Region Odessa im Süden des Landes. 25 Drohnen kann die Ukraine demnach zerstören. Bei einem Angriff auf den Donauhafen Ismajil wird ein Lastwagenfahrer leicht am Bein verletzt, wie der Regionalgouverneur von Odessa, Oleg Kiper, mitteilt.
+++ 08:38 TASS: Russland setzt Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus fort +++
Russland setzt offenbar die Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus fort. Dies berichtet die russische Agentur TASS, die sich dabei auf Aussagen des stellvertretenden russischen Außenministers Sergej Rjabkow beruft: "Die Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus wird gemäß dem vom russischen Präsidenten genannten Zeitplan durchgeführt. Mehrere Etappen sind bereits abgeschlossen, was die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur und die Umrüstung der entsprechenden Flugzeugträger betrifft", so der hochrangige Diplomat. "Diese Arbeit wird fortgesetzt."
+++ 08:08 ISW: Russische Kriegsblogger beklagen Fehlen von Munition +++
Russische Kriegskommentatoren beklagen, dass es den russischen Brigaden in der Ukraine an ausreichendem Nachschub, insbesondere an Artilleriemunition, mangelt. Dies berichtet das Institute for the Study of War. Demnach könnten die russischen Truppen nur auf "begrenzte Artillerievorräte" zurückgreifen und würden daher "an der Front in der Ukraine schlecht abschneiden". Laut der "New York Times" hofft Russland, während des für den 10. bis 13. September geplanten Besuchs von Kim Jong-Un in Wladiwostok ein Abkommen mit Nordkorea über zusätzliche Artilleriegranaten abschließen zu können
+++ 07:43 Viele pro-russische Politiker und Tycoons in der Ukraine offenbar nicht sanktioniert +++
Die ukrainische Denkfabrik State Watch macht mindestens 32 einflussreiche prorussische Politiker und Tycoons in der Ukraine aus, die öffentlich prorussische Ansichten verbreiten. Dies berichtet "Kyiv Independent". Nur gegen sieben von ihnen seien von der Ukraine Sanktionen verhängt worden, seit Russland im Februar 2022 seine umfassende Invasion startete. Die meisten pro-russischen Spitzenpolitiker seien jedoch nicht sanktioniert, was es dem Staat unmöglich mache, ihr Vermögen für den Wiederaufbau zu beschlagnahmen. Gleichzeitig, so der Bericht, leite der Geheimdienst Sanktionen gegen Hunderte von Kollaborateuren ein, die unbedeutende Positionen in den Besatzungsverwaltungen innehätten und über keine nennenswerten Vermögenswerte verfügten, die beschlagnahmt werden könnten.
+++ 07:20 Litauen: "Dynamischer Rückgang" der Wagner-Söldner in Belarus +++
Nach dem Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin geht die Zahl seiner Söldner in Belarus offenbar "dynamisch zurück". Dies erklärt der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anušauskas, den die "New Voice of Ukraine" zitiert. Die Situation sei völlig anders als noch vor drei Wochen. "Ich kann nur aus öffentlichen Quellen berichten, dass es einen dynamischen Rückgang gibt", sagt er in Bezug auf die Wagner-Kämpfer. "Sie teilen sich auf, ziehen in andere Gebiete, einige machen 'Urlaub' in Russland", so Anušauskas. Oder sie würden von anderen Militärfirmen rekrutiert.
+++ 06:55 Russland attackiert wieder Donau-Hafenstadt +++
Russland setzt seine Luftangriffe auf die ukrainische Hafenstadt Ismajil an der Donau fort. Bei dem neuerlichen Angriff mit Drohnen seien Hafeninfrastruktur, ein Getreidesilo und Verwaltungsgebäude beschädigt worden, teilt der Gouverneur der südukrainischen Region Odessa, Oleh Kiper, mit. Ein Mensch sei verletzt worden. Es war der vierte Angriff auf Ismajil binnen fünf Tagen. Seit Russland im Juli aus dem Getreide-Deal ausgestiegen ist, hat es verstärkt ukrainische Häfen attackiert. Die Donau-Häfen sind zur wichtigsten Basis der Ukraine für Getreide-Exporte geworden.
+++ 06:33 Korruption beim Militär: Neuer ukrainischer Verteidigungsminister macht Druck +++
Der neu ernannte ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow kündigt an, dass er einen elektronischen Militärausweis in der Ukraine einführen und ein einheitliches Register der Wehrpflichtigen einrichten will. Dies berichtet der "Kyiv Independent". Auch beabsichtigt er, das Prozedere bei den militärischen medizinischen Kommissionen zu digitalisieren, wie er im Parlament erklärte. "Die Aufgabe besteht darin, alle Vorgänge zu digitalisieren und ein einheitliches Register der Wehrpflichtigen einzuführen, das jegliche Korruptionsrisiken ausschließt. Alles, was digitalisiert werden kann, muss digitalisiert werden", sagte er laut Interfax-Ukraine.
+++ 06:12 Sanktions-Schlupflöcher: Westliche Beamte beraten in Vereinigten Arabischen Emiraten +++
Westliche Beamte treffen sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten, um über Sanktionen gegen Russland zu beraten. Dies berichtet der US-Sender CNN. Demnach befürchteten die Beamten, dass das russische Militär bestimmte Technologieexporte im Krieg gegen die Ukraine als Waffen einsetzt. Vertreter der Vereinigten Staaten, des Vereinigten Königreichs und der EU wollen deshalb über die Umsetzung von Sanktionen gegen Russland als Teil mit einer Reihe von "Partnerländern" reden, so ein Sprecher der US-Botschaft gegenüber CNN. Etliche Waren und Technologien, die als "Dual-Use" eingestuft werden und sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können, konnten in den vergangenen anderthalb Jahren immer wieder die Beschränkungen für Waffenverkäufe an Russland umgehen.
+++ 05:45 ISW: Gerüchte in Moskau über zweite Mobilisierungswelle +++
Die russischen Behörden setzen ihre verdeckten Mobilisierungsbemühungen fort, während weiterhin Gerüchte über eine bevorstehende allgemeine Mobilisierungswelle kursieren. Das berichtet das US-Institut ISW mit Verweis auf russische Behörden. So habe das Moskauer Verteidigungsministerium der Staatsduma Verordnungen vorgelegt, die es russischen Justizvollzugsanstalten, Strafvollzugsanstalten und Militärregistrierungs- und Einberufungsämtern ermöglichen, Gefangene ohne deren persönliches Erscheinen für den Militärdienst zu registrieren. Der Leiter der ukrainischen Oblast Luhansk, Artem Lysohor, berichtet laut ISW, dass Banken der Volksrepublik Luhansk die persönlichen Daten ihrer Kunden an russische Behörden weitergeben. Das russische Oppositionsportal Mobilization News berichtet von Schreiben von Einberufungsämtern an Einwohner von St. Petersburg, die eine längere Wehrpflicht ankündigen. Das russische Independent-Medium Mozhem Obyasnit (We Can Explain) zitiert dagegen einen Insider aus der russischen Präsidialverwaltung, der eine zweite Mobilisierungswelle nach den Regionalwahlen am 10. September vorhersagt.
+++ 04:57 Ukraine erwartet gute Zuckerernte +++
Die ukrainische Zuckerproduktion dürfte in der kommenden Saison 2023/24 (Oktober-September) nach Einschätzung eines Maklers deutlich zunehmen. Der internationale Makler Czarnikow rechnet mit 1,6 Millionen Tonnen, was 40 Prozent über dem Wert vor einem Jahr liegen würde. Gründe seien ein verstärkter Rübenanbau und das gute Wetter. Wenn sich die Prognose bestätigt, könnte das Land etwa 500.000 Tonnen überschüssigen Weißzucker exportieren. Czarnikow rechnet zwar mit einem Anstieg der Zuckerproduktion in anderen wichtigen Regionen wie China, Mexiko und Brasilien. Der Zuckermakler sieht aber einen Rückgang in Indien, wo die Monsunregenfälle weit unter dem Durchschnitt lagen.
+++ 04:06 Drohnenabschüsse in Rostow und Moskau +++
Die russische Flugabwehr hat eigenen Angaben zufolge in Rostow am Don unweit der Grenze zur Ukraine und in Moskau Drohnen abgeschossen. Das berichten Behördenvertreter am frühen Morgen. In Rostow am Don wurde im Stadtzentrum ein Mensch durch die Trümmer einer abgeschossenen Drohne verletzt, musste aber nicht ins Krankenhaus, wie der Gouverneur von Rostow, Wassili Golubew, auf Telegram schreibt. Darüber hinaus wurden Fassaden und Fenster von Häusern sowie mehrere Autos beschädigt. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin schreibt auf Telegram, in einem Stadtbezirk der Hauptstadt sei eine Drohne abgeschossen worden. Verletzte oder Schäden seien erst einmal nicht gemeldet worden.
+++ 02:59 Russland verurteilt Lieferung von Uranmution +++
Russland verurteilt die Lieferung der umstrittenen Uranmunition durch die USA an die Ukraine. "Die Entscheidung der US-Regierung, Waffen mit abgereichertem Uran zu liefern, ist ein Zeichen der Unmenschlichkeit", erklärt die russische Botschaft in Washington über Telegram. "Es ist klar, dass Washington mit seiner Idee, eine 'strategische Niederlage' herbeizuführen, bereit ist, nicht nur bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen, sondern auch ganze Generationen auszulöschen." Der Einsatz von Uranmunition ist umstritten. Gegner kritisieren Gesundheitsrisiken durch den Kontakt mit radioaktivem Uranstaub.
+++ 01:29 Türkei wird zum Makler für russisches Getreide +++
Die Türkei hat sich nach Angaben der Regierung in Moskau dazu bereit erklärt, eine Million Tonnen russisches Getreide umzuschlagen. "Alle grundsätzlichen Vereinbarungen sind getroffen worden", erklärt der stellvertretende Außenminister Alexander Gruschko nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Demnach soll sich die Türkei um den Weitertransport des Getreides kümmern. Mit finanzieller Unterstützung Katars soll es zu ermäßigten Preisen an afrikanische Staaten geliefert werden.
+++ 00:34 Südafrika: Keine Waffenlieferung an Russland +++
Eine Untersuchungskommission im Auftrag der südafrikanischen Regierung weist den Vorwurf von Waffenlieferungen an Russland zurück. Der fragliche russische Frachter "Lady R" habe eine seit Jahren verspätete Rüstungslieferung für die südafrikanische Armee geladen, heißt es in einer Zusammenfassung des Untersuchungsberichts. Präsident Cyril Ramaphosa kündigte die Untersuchung an, nachdem Fragen über das Schiff laut geworden waren. Es hatte im vergangenen Dezember an dem Marinestützpunkt Simon's Town bei Kapstadt angelegt und seine Transponder ausgeschaltet. Der US-Botschafter in Südafrika warf dem Staat im Mai vor, Waffen oder Munition für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geliefert zu haben.
+++ 23:29 Blinken in Kiew: US-Unterstützung auch für Gegenoffensive +++
Bei seinem Besuch in der Ukraine kündigt US-Außenminister Antony Blinken weitere US-Hilfe für Kiew in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar (930 Millionen Euro) an. 665,5 Millionen davon seien Hilfe für das Militär und den Schutz der Zivilbevölkerung, sagt er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba in Kiew. Die zusätzliche Unterstützung werde der ukrainischen Gegenoffensive gegen die russischen Streitkräfte helfen, weiter "an Fahrt zu gewinnen", erläutert Blinken.
+++ 22:33 Baerbock: "Angriff auf die Menschlichkeit" mit russischer Rakete auf Markt +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bezeichnet den russischen Beschuss eines Marktplatzes in der Ostukraine mit mindestens 17 Toten als Angriff "auf die Menschlichkeit" und das Völkerrecht. Es sei eine brutale Attacke "auf unschuldige Menschen, die friedlich auf einem Markt einkaufen". Bei dem Bombardement im Zentrum der Stadt Kostjantyniwka wurden ukrainischen Angaben zufolge zudem 32 Menschen verletzt. Die Stadt mit rund 70.000 Einwohnern liegt nahe der Kriegsfront in der Industrieregion Donezk. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland einen vorsätzlichen Angriff auf Zivilisten vor.
+++ 22:12 Delair liefert Drohnen an Ukraine, Daimler Gelände-LKW +++
Das französische Unternehmen Delair, das unbemannte Luftfahrzeuge herstellt, hat 150 Drohnen an die Ukraine geliefert. "(Die Drohnen) wurden von der Ukraine ausgewählt, von Frankreich finanziert und bereits ausgeliefert", teilt Frankreichs Verteidigungsminister Sebastien Lecornu mit. Bereits gestern teilte Daimler mit, aus Deutschland mehr als 100 militärische Gelände-LKW von Typ Zetro an die Ukraine geliefert zu haben. Sie werden für militärische Unterstützung und auch für logistische Zwecke eingesetzt, etwa zur Versorgung von Zivilisten oder Wiederaufbau.
+++ 21:39 Ukrainische Armee: Machen Fortschritte in Richtung Melitopol und bei Bachmut +++
In den vergangenen 24 Stunden ist die ukrainische Armee weiter in Richtung der Großstadt Melitopol vorgerückt, teilt der Generalstab mit. "Schritt für Schritt" seien russische Soldaten getötet und besetztes Land befreit worden. Auch südlich der Stadt Bachmut im Osten des Landes hätten die Streitkräfte Fortschritte erzielt und russische Stellungen eingenommen. An anderen Frontabschnitten seien russische Angriffe abgewehrt worden.
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Quelle: ntv.de, fzö/ghö/mau/dpa/rts/AFP