Russische Linien durchbrochen NATO: "Die Ukrainer gewinnen allmählich an Boden"
07.09.2023, 11:58 Uhr Artikel anhören
Stoltenberg: Die Ukraine erzielt jeden Tag Geländegewinne von etwa hundert Metern.
(Foto: REUTERS)
Die Gegenoffensive der Ukraine verläuft zäh - doch offenbar erfolgreich. Laut NATO-Generalsekretär Stoltenberg kommt die ukrainische Armee voran und erzielt jeden Tag Geländegewinne. "Es wird schlechte und gute Tage geben", so Stoltenberg. Die NATO müsse der Ukraine auch in schlechten Zeiten beistehen.
Die ukrainischen Streitkräfte kommen nach Einschätzung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei ihrer Gegenoffensive voran. Trotz der schwierigen Kämpfe sei es der Armee gelungen, "die Verteidigungslinien der russischen Streitkräfte zu durchbrechen und vorzurücken. Die Ukrainer gewinnen allmählich an Boden", sagte Stoltenberg vor EU-Abgeordneten in Brüssel. "Das beweist, wie wichtig unsere Unterstützung ist", sagte der NATO-Chef weiter. Diese müsse fortgesetzt werden. Die NATO-Staaten unterstützen Kiew bei der Gegenoffensive mit Waffenlieferungen, darunter Kampfpanzer und gepanzerte Fahrzeuge.
Die ukrainische Armee rücke zwar nicht so schnell vor wie erhofft, sagte Stoltenberg. Sie erziele aber Geländegewinne von etwa hundert Metern pro Tag. "Es wird schlechte und gute Tage geben", betonte der NATO-Generalsekretär. "Wir müssen der Ukraine nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten zur Seite stehen."
Minenfelder erschweren Offensive
Bei ihrer Gegenoffensive hatte die Ukraine eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Tagen eine wichtige russische Verteidigungslinie in der Region Saporischschja im Süden des Landes durchbrochen. Kiew räumte jedoch ein, dass die im Juni begonnene Offensive langsamer vorankommt als erwartet. Berichten zufolge mussten die Truppen auf kleinere Angriffe zu Fuß zurückgreifen, nachdem Frontalangriffe durch die dichten Minenfelder der Russen ins Stocken geraten waren.
Stoltenberg äußerte sich auch zu Trümmern einer mutmaßlich russischen Drohne in Rumänien. Die NATO hat demnach keine Hinweise darauf, dass Russland absichtlich Rumänien beschießt. Diesbezüglich gebe es keine Erkenntnisse, sagte der NATO-Generalsekretär. "Wir warten die Ergebnisse der laufenden Untersuchung ab." Auf rumänischem Territorium waren Trümmer einer mutmaßlich russischen Drohne gefunden worden, wie der Verteidigungsminister des NATO-Landes, Angel Tilvar, am Mittwoch sagte. Zwei Tage zuvor hatte die Ukraine erklärt, dass russische Drohnen in Rumänien detoniert seien.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP/dpa