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Bodeneinsatz erhöht Sorge Angehörige von Geiseln fordern Treffen mit Netanjahu

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Zuletzt gab es mehrere Protestaktionen für die von der Hamas verschleppten Geiseln.

Zuletzt gab es mehrere Protestaktionen für die von der Hamas verschleppten Geiseln.

(Foto: picture alliance/dpa/PA/AP)

Nach dem Terror vom 7. Oktober befinden sich noch immer mehr als 200 Geiseln in der Hand der Hamas. Deren Angehörige verfolgen die Ausweitung der israelischen Bodeneinsätze mit Sorge: Sie fordern ein Treffen mit Regierungschef Netanjahu und dessen Kriegskabinett.

Nach der Ausweitung der israelischen Bodeneinsätze im Gazastreifen haben Angehörige der Hamas-Geiseln ein dringendes Treffen mit dem sogenannten Kriegskabinett gefordert. "Diese Nacht war die bisher schlimmste von allen, und wir haben sie in großer Angst verbracht", zitierte die israelische Nachrichtenseite ynet aus einer Stellungnahme der Angehörigen. Es herrsche große Ungewissheit hinsichtlich des Schicksals der Geiseln in Gaza, "die dort festgehalten werden und auch den schweren Bombardements ausgesetzt sind". Zum dreiköpfigen Kriegskabinett gehören Regierungschef Benjamin Netanjahu, Oppositionspolitiker Benny Gantz und Verteidigungsminister Joav Gallant.

Terroristen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober das israelische Grenzgebiet überfallen und ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen wurden getötet, außerdem nahmen die Täter mindestens 229 Geiseln. Als Reaktion darauf attackierte das israelische Militär den Gazastreifen und bombardierte massenhaft Ziele in dem dicht besiedelten Küstengebiet.

Meirav Leshem Gonen, Mutter einer weiblichen Geisel, sagte dem israelischen Armeesender: "Ich verstehe nichts von Strategie, ich verstehe etwas von Mutterschaft - und ich habe das Gefühl, dass dies ein Krieg ist, den wir schon verloren haben. Wie kann man sicherstellen, dass meine Tochter und die anderen Geiseln wirklich lebend nach Hause kommen?"

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Ihre Anteilnahme zeigen auch am Morgen rund 600 Menschen in Tel Aviv bei einem Solidaritätslauf. Sie trugen Startnummern mit Namen und Bildern der Geiseln, wie der israelische Sender Kan berichtete.

Israel geht nach Medienberichten davon aus, dass die Hamas Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln absichtlich in die Länge gezogen hat, um den Beginn einer israelischen Bodenoffensive zu verzögern. Ungeachtet von Berichten über angebliche Fortschritte bei Vermittlungsbemühungen von Ägypten und Katar sei kein Durchbruch abzusehen, berichtete die "Times of Israel", Militärsprecher Daniel Hagari sprach von "psychologischem Terror" der Hamas.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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