Nach Sturm auf das US-Kapitol Ausschuss nimmt Trump-Vertraute ins Visier
24.09.2021, 08:06 Uhr
Steve Bannon war Berater von US-Präsident Trump. Die Wege der beiden trennten sich jedoch lange vor dem Angriff auf das Kapitol.
(Foto: AP)
Im Januar stürmen wütende Anhänger des scheidenden US-Präsidenten Trump das US-Kapitol. Um die Attacke weiter zu untersuchen, lädt ein parlamentarischer Ausschuss nun vier ehemalige Regierungsmitarbeiter aus dem inneren Kreis um Trump ein. Was wissen Steve Bannon, Mark Meadows und Co. über die Vorgeschichte des Angriffs?
Der parlamentarische Ausschuss zur Untersuchung der Attacke auf das US-Kapitol am 6. Januar hat vier Vertraute des ehemaligen Präsidenten Donald Trump vorgeladen. Dabei handele es sich um den ehemaligen Trump-Berater Steve Bannon, den damaligen Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, Trumps Social-Media-Chef Dan Scavino sowie einen ehemaligen Beamten des Verteidigungsministeriums, Kash Patel, teilte der Ausschussvorsitzende Bennie G. Thompson mit. Alle vier seien aufgefordert Mitte Oktober zu erscheinen.
Der Ausschuss wirft allen vier Männern vor, auf unterschiedliche Art und Weise versucht zu haben, die Bestätigung der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten zu verhindern oder Informationen über derartige Versuche zu besitzen. Sie sollen vor oder am 6. Januar mit Trump in Kontakt gestanden haben und mutmaßlich relevante Informationen über die Vorgeschichte des Angriffs haben. Dies solle nun untersucht werden. Die Männer sind außerdem aufgefordert, bestimmte Dokumente vorzulegen. Ziel sei es "die Fakten, Umstände und Ursachen" der Kapitol-Attacke aufzuklären.
Mehr als 600 Angeklagte
Ein Vertreter von Meadows sagte, er lehne eine Stellungnahme ab. Bannon und Scavino waren bisher nicht zu erreichen. Patel sagte in einer Erklärung, er sei enttäuscht, aber nicht überrascht, dass der Ausschuss eine Vorladung ausgestellt habe, statt um seine freiwillige Mitarbeit zu bitten.
Anhänger Trumps hatten am 6. Januar den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Mehr als 600 Personen sind im Zusammenhang mit der Erstürmung des Kapitols angeklagt. Trump musste sich wegen des Angriffs einem Amtsenthebungsverfahren stellen, weil er seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgestachelt hatte. Am Ende des Verfahrens wurde der Republikaner jedoch freigesprochen.
Der Ausschuss im US-Repräsentantenhaus soll die Hintergründe des Angriffs auf das Kapitol untersuchen. Die Einrichtung des Untersuchungsgremiums war bereits Gegenstand heftiger parteipolitischer Auseinandersetzungen.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa/rts