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Die Renten-Boomer kommen Baby-Boomer treiben Rentenanträge auf Höchstwert

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Die Deutsche Rentenversicherung meldet einen dramatischen Anstieg der Anträge auf Rente ab 63.

Die Deutsche Rentenversicherung meldet einen dramatischen Anstieg der Anträge auf Rente ab 63.

(Foto: picture alliance / Schoening)

Sie sind die geburtenstärkste Alterskohorte seit 1945: Nun nähern sich einige Babyboomer ihrem 45. Arbeitsjahr - und haben somit ein Anrecht auf eine vorzeitige und abschlagsfreie Rente mit 63. Damit steigt die Anzahl an Anträgen für diese Rentenart deutlich.

Die Zahl der Anträge auf abschlagsfreie Rente nach 45 Arbeitsjahren ist in den ersten neun Monaten 2023 stark gestiegen. Bis Ende September gab es bereits 245.289 neue Anträge auf die "Rente mit 63", wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung berichtet. Das sind 16,8 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (210.062) und fast so viele wie im gesamten Jahr 2015.

Der Anstieg ist nach Angaben der Rentenversicherung unter anderem darauf zurückzuführen, dass immer mehr Beschäftigte der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge ins Rentenalter kommen, wie die Zeitung weiter berichtet.

Mit 63 in Rente - nur für Menschen, die vor 1953 geboren wurden

Wer die Mindestversicherungszeit (sogenannte Wartezeit) von 45 Jahren erfüllt, kann bereits vor Erreichen des regulären Rentenalters eine "Altersrente für besonders langjährig Versicherte" erhalten. Sie ist abschlagsfrei und wird umgangssprachlich oft als "Rente mit 63" bezeichnet. Der Grund: Menschen, die vor 1953 geboren wurden und über 45 Jahre an Versicherungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung verfügten, konnten bereits mit 63 Jahren ohne Abschläge in Rente gehen. Der abschlagsfreie Renteneintritt zum vollendeten 63. Lebensjahr gilt allerdings nicht mehr für Versicherte, die 1953 oder später geboren wurden. Für sie steigt das mögliche Renteneintrittsalter für diese Altersrente schrittweise von 63 auf 65 Jahre an.

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Für den Geburtsjahrgang 1964 und alle später Geborenen gibt es die abschlagsfreie Rente dann frühestens mit 65 Jahren. Ein Beispiel: Wer am 1. Juli 1959 geboren wurde, kann zum 1. September 2023 mit 64 Jahren und zwei Monaten diese Rente erhalten.

Ende April gab es demnach schon insgesamt 2,2 Millionen Nutzer dieser Rentenart. Da die Betroffenen lange gearbeitet haben, sind ihre Renten besonders hoch, wie es weiter hieß. Ende 2022 hätten Männer im Schnitt 1728 (Ost: 1431) Euro netto Rente bekommen, bei Frauen waren es 1293 (Ost: 1362) Euro. Die Kosten dafür liegen derzeit bei 3,7 Milliarden Euro im Monat, wie "Bild" weiter berichtet.

Quelle: ntv.de, mes/AFP

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