Proteste gegen Kohleabbau Bagger-Besetzung und Straßenblockade beendet
16.01.2023, 08:44 Uhr
Ein Aktivist steigt eine Leiter von einer Plattform auf einem Braunkohlebagger im Tagebau Hambach herunter.
(Foto: dpa)
Aus Solidarität mit den Kohlegegnern in Lützerath starten Klimaaktivisten nur 20 Kilometer entfernt eine weitere Protestaktion: Im Tagebau Hambach besetzen sie einen Kohlebagger. In beiden Orten enden die Proteste auf freiwilliger Basis.
Die Besetzung eines Braunkohlebaggers im Tagebau Hambach durch Klimaaktivisten ist nach wenigen Stunden zu Ende gegangen. Die acht Besetzer hätten den Bagger am Mittag freiwillig verlassen, berichtete ein RWE-Sprecher in Essen. Die Aktivisten hatten den Schaufelradbagger im rund 20 Kilometer von Lützerath entfernten Tagebau Hambach in den frühen Morgenstunden besetzt. Der Bagger hatte daraufhin den Betrieb eingestellt.
Nach Angaben der Protestgruppe "Gegenangriff - für das gute Leben" wollten die Aktivisten mit der Aktion ihre Solidarität mit den Menschen im Dorf Lützerath zeigen. Zudem kritisierte die Gruppe das dortige Vorgehen der Polizei und forderte die Vergesellschaftung der Energieproduktion.
Gut vier Kilometer Luftlinie von Lützerath entfernt seilten sich am Montagmorgen außerdem fünf Klimaaktivisten - darunter zwei im Rollstuhl - von einer Autobahnbrücke ab. Der Verkehr auf der Autobahn 44 lief der Verkehr während der Aktion weiter, auf der Landstraße unter der Brücke ging dagegen nichts mehr. Auch diese Aktion war aber nach Angaben der Polizei am Mittag beendet.
Nach dem vollständigen Abriss von Lützerath will der Energiekonzern RWE die darunter liegende Kohle abbaggern. Man erwarte, dass der Rückbau noch acht bis zehn Tage dauere, sagte ein Firmensprecher der "Rheinischen Post". "Im März oder April könnte der Tagebau dann das frühere Dorf erreichen und abbaggern."
Quelle: ntv.de, hul/dpa