Beiläufig bei Wahlkampfrede Biden nennt Putin "durchgeknallten Mistkerl"
22.02.2024, 05:00 Uhr Artikel anhören
US-Präsident Biden ist dafür bekannt, häufiger zu fluchen.
(Foto: REUTERS)
Der gewaltsame Tod des Kreml-Kritikers Nawalny in einem russischen Straflager empört die Führer der westlichen Welt. US-Präsident Biden lässt seinen Gefühlen offenbar explizite Worte folgen. Er nennt Putin einen "son of a bitch", frei übersetzt: einen durchgeknallten Mistkerl.
US-Präsident Joe Biden hat sich bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Kalifornien einen harschen Seitenhieb gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlaubt. Bei einer Rede in San Francisco an der Westküste bezeichnete Biden den Kremlchef am Mittwochabend (Ortszeit) laut mit ihm reisender Pressevertreter als einen "verrückten SOB". Die Abkürzung "SOB" steht im Englischen für "son of a bitch", ein Schimpfwort, dessen unschmeichelhafte Palette an Bedeutungen weit reicht: von "Bastard" oder "Scheißkerl" bis hin zur sehr wörtlichen und eher ungebräuchlichen Übersetzung "Hurensohn".
Biden hatte an der Stelle der Rede eigentlich über den Klimawandel als existenzielle Bedrohung der Menschheit gesprochen und Putin nur beiläufig erwähnt. Sinngemäß sagte er, es gebe durchgeknallte Mistkerle wie Putin, und es bestehe immer die Gefahr eines mit Atomwaffen geführten Konflikts, die eigentliche existenzielle Bedrohung der Menschheit aber sei die Veränderung des Klimas.
Putin bereits "Schlächter" und "Kriegsverbrecher" genannt
Der 81-Jährige sprach vor einer kleinen Gruppe von Geldgebern seiner Kampagne. Bei Veranstaltungen wie diesen, die nicht live im Fernsehen übertragen werden, neigt Biden mitunter dazu, freier zu sprechen. Der Demokrat, der sich bei der Präsidentenwahl im November eine zweite Amtszeit sichern möchte, hat das Schimpfwort schon früher verwendet. Als ein Reporter des Senders Fox News dem Präsidenten im Januar 2022 am Rande eines öffentlichen Auftritts in Washington eine Frage zuwarf, murmelte Biden hörbar für alle, da sein Mikrofon noch angeschaltet war: "What a stupid son of a bitch." Der Ausdruck ist in den USA recht gebräuchlich und gilt im Vergleich mit anderen Beleidigungen als weniger vulgär.
Den russischen Präsidenten hat Biden in der Vergangenheit bereits als "Schlächter" und "Kriegsverbrecher" tituliert. Nach dem Tod des Oppositionsführers Alexej Nawalny in russischer Haft hatte Biden "bedeutende" Sanktionen gegen Russland für Freitag angekündigt. Zum Tod Nawalnys sagte er, die Berichte hätten ihn nicht überrascht, aber empört. Nawalny habe sich mutig gegen die Korruption, die Gewalt "und all die schlechten Dinge" gewehrt, die die Putin-Regierung getan habe. "Putin ist für Nawalnys Tod verantwortlich", sagte der US-Präsident in einer ersten Reaktion in Washington.
Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP