Motivation für nächste Wahl Biden weiß nicht, ob er ohne Trump wieder antreten würde
06.12.2023, 02:40 Uhr Artikel anhören
Biden will eine zweite Amtszeit Trumps unbedingt verhindern.
(Foto: AP)
Schon bei seinem Amtsantritt ist Joe Biden der älteste US-Präsident aller Zeiten, im nächsten Jahr will er für eine zweite Amtszeit kandidieren. Wieso eigentlich? Es hat mit Donald Trump zu tun, verrät der 81-Jährige.
US-Präsident Joe Biden will nach der Wahl 2024 noch einmal ins Weiße Haus einziehen. Er wäre zu Beginn seiner zweiten Amtszeit 82 Jahre alt. Nun hat er sich zu seinen Beweggründen geäußert. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt kandidieren würde, wenn Trump nicht kandidieren würde", sagte Biden laut mitreisenden Journalisten bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Nähe von Boston. Aber man dürfe den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump nicht gewinnen lassen.
Der Republikaner - mit 77 Jahren ebenfalls nicht jung - will erneut Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden und hat in parteiinternen Umfragen einen riesigen Vorsprung seinen Mitbewerbern gegenüber. Bei den Demokraten gilt Biden klar als aussichtsreichster Bewerber für den Sieg bei den Vorwahlen. Er zog 2021 ins Weiße Haus ein, schon damals als ältester US-Präsident aller Zeiten. Bidens Alter und seine Eignung für eine erneute Präsidentschaftsbewerbung sorgen seit Längerem für Debatten, auch in seiner eigenen Partei.
Biden hatte in der Vergangenheit öfter deutlich gemacht, dass Trump ein wichtiger Beweggrund für seine erneute Bewerbung sei. Im April relativierte er dies allerdings: "Ich glaube, ich würde immer noch antreten, wenn er es nicht würde." Es gebe noch viel Arbeit, die zu Ende gebracht werden müsse.
Lob für Cheney
Zuletzt waren die Warnungen vor einer erneuten Präsidentschaft Trumps wieder besonders laut geworden. Die Republikanerin und Trump-Kritikerin Liz Cheney warnte davor, dass die USA in eine "Diktatur zu schlafwandeln" drohten. Biden lobte "die kraftvolle Stimme" der früheren Kongressabgeordneten. Das eher liberale Magazin "The Atlantic" widmete den Gefahren einer erneuten Trump-Präsidentschaft eine ganze Ausgabe.
Trump hingegen drehte den Spieß jüngst um und nannte Biden den "Zerstörer" der Demokratie. Trump war bei der Präsidentenwahl 2020 Biden unterlegen, weigert sich aber bis heute, seine Niederlage einzugestehen und verbreitet die Lüge vom Wahlbetrug. Er muss sich deswegen in mehreren Strafverfahren vor Gericht verantworten - eine Premiere in der Geschichte der USA. Vergangenes Jahr forderte er auf der von ihm mitgegründeten Social-Media-Plattform sogar, die Verfassung auszuhebeln. Er schrieb: "Ein massiver Betrug dieser Art und dieses Ausmaßes erlaubt die Aufhebung aller Regeln, Vorschriften und Artikel, auch derjenigen, die in der Verfassung stehen."
Quelle: ntv.de, ino/dpa