Steckt Russland dahinter? Brandsatz in Paket - Deutschland entging Unglück knapp
14.10.2024, 13:35 Uhr Artikel anhören
"Wir beobachten ein aggressives Agieren der russischen Nachrichtendienste", erklärte Verfassungsschutz-Präsident Haldenwang.
(Foto: picture alliance/dpa)
In Leipzig geht ein Paket mit einem Brandsatz kurz vor der Verladung in ein Flugzeug in Flammen auf und setzt einen Container in Brand. Geheimdienste verdächtigen Moskau. Dass nichts Schlimmeres passierte, ist laut dem Verfassungsschutz einem Zufall zu verdanken.
Beim womöglich von Russland initiierten Brand eines Luftfrachtpakets ist Deutschland im Juli nach Einschätzung des Verfassungsschutzes nur knapp einem Flugzeugabsturz entgangen. Es sei nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass das Paket noch am Boden im DHL-Logistikzentrum Leipzig und nicht während des Fluges in Brand geraten sei, sagte Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang bei einer öffentlichen Befragung der deutschen Geheimdienste im Bundestag.
Sonst wäre es zu einem Absturz gekommen. Dieser hätte womöglich auch Menschen getroffen, die "mit (Russlands Präsident Wladimir) Putin und seinen Zielen sympathisieren". Informationen zufolge bestand der glückliche Zufall darin, dass der Weiterflug des aus dem Baltikum stammenden Frachtpakets sich in Leipzig verzögerte. Das Paket hatte einen Brandsatz enthalten, der dort zündete und einen Frachtcontainer in Brand setzte.
In Sicherheitskreisen wird davon ausgegangen, dass der Vorfall im Zusammenhang mit russischer Sabotage steht. Das Spitzenpersonal der Geheimdienste warnte bei der Sitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) des Bundestags die Bevölkerung vor Naivität. Russlands Präsident Wladimir Putin habe Deutschland längst zum Feind erklärt, betonten die Präsidenten der drei Nachrichtendienste.
"Wir beobachten ein aggressives Agieren der russischen Nachrichtendienste", erklärte Haldenwang. Besonders Spionage und Sabotage durch russische Akteure hätten in Deutschland zugenommen - und zwar "sowohl quantitativ als auch qualitativ".
Quelle: ntv.de, lar/dpa