Politik

SPD, Grüne und Linke einig Bremer rot-grün-rote Koalition wird fortgesetzt

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Andreas Bovenschulte von der SPD wird auch weiterhin ein rot-grün-rotes Bündnis anführen.

Andreas Bovenschulte von der SPD wird auch weiterhin ein rot-grün-rotes Bündnis anführen.

(Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

Als einziges Bundesland im Westen hat Bremen eine Koalition mit Beteiligung der Linkspartei. Das bleibt auch in den kommenden Jahren so, denn SPD, Grüne und Linke einigen sich auf eine Fortführung des Regierungsbündnisses. Auch die Ressortverteilung soll bereits klar sein.

SPD, Grüne und Linkspartei in Bremen haben sich auf die Fortsetzung ihrer Koalition für die kommenden vier Jahre geeinigt. Die Verhandlungen seien nach fast vier Wochen erfolgreich abgeschlossen worden, sagte SPD-Landesgeschäftsführer Roland Pahl. Der Koalitionsvertrag muss noch von den Parteigremien gebilligt werden. Aus Parteikreisen hieß es, dass der Koalitionsvertrag am Montag um 11 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Am nächsten Wochenende stehen dann die Beschlüsse der Landesparteitage an. Anfang Juli soll der Senat gewählt werden.

Nach Informationen von Radio Bremen und "Weser-Kurier" soll die SPD das Innenressort, das Bildungsressort, das Sozial-, Arbeits- und Justizressort sowie das Ressort für Bau und Verkehr bekommen. Für die Grünen soll es das Finanzressort und das Ressort für Klima und Wissenschaft geben. Die Linken sollen demnach Wirtschaft und Häfen sowie das Ressort für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz erhalten.

Bei der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft am 14. Mai war die SPD unter Bürgermeister Andreas Bovenschulte mit 29,8 Prozent stärkste Kraft geworden. Bovenschulte führt schon seit 2019 das in Westdeutschland einmalige rot-grün-rote Bündnis. Die Grünen erlitten starke Verluste und kamen auf 11,9 Prozent der Stimmen, die Linkspartei hielt mit 10,9 Prozent in etwa ihr Ergebnis von 2019. Die neugewählte Bürgerschaft tritt am 29. Juni zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen und soll ein Präsidium wählen.

Stadt durchleidet harten Strukturwandel

Im kleinsten deutschen Bundesland, dem Zwei-Städte-Staat aus Bremen und dem kleineren Bremerhaven, waren rund 463.000 Menschen zur Wahl aufgerufen. Die einst reiche Hansestadt Bremen mit ihrer Tradition von Seefahrern und Kaufleuten hat einen harten Strukturwandel durchlitten und ist heute hoch verschuldet. Der Anteil von Bürgergeld-Empfängern, früher Hartz IV genannt, liegt laut Statistischem Bundesamt im Ländervergleich mit 17,1 Prozent am höchsten, und auch in der Rangliste der besten Bildungssysteme liegt Bremen laut INSM-Bildungsmonitor 2022 auf dem letzten Platz.

Mit 17,8 Prozent hat das Land nach Angaben des Bremer Sozialressorts im Ländervergleich den höchsten Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte unter den Wahlberechtigten - der bundesweite Durchschnitt liegt bei 11,5 Prozent. Doch ist das Land auch ein starker Wirtschaftsstandort - mit seinen Häfen, dem weltweit zweitgrößten Mercedes-Werk und Unternehmen der Luft- und Raumfahrt.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen