Monatliche Kosten kalkuliert Bund zahlt für Schnelltests bis zu 810 Millionen Euro
24.02.2021, 14:34 Uhr
Spahn hatte versprochen, dass ab 1. März Schnelltests für alle Bürger kostenlos zur Verfügung stehen sollten.
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An die 400.000 Corona-Schnelltests könnten in Deutschland bald täglich durchgeführt werden. Der Bund zahlt und lädt sich damit einen neuen Kostenfaktor auf - insgesamt 810 Millionen Euro monatlich könnte die Testfinanzierung kosten.
Die Bundesregierung rechnet bei der Kostenübernahme für Corona-Schnelltests mit monatlichen Kosten von 540 Millionen bis 810 Millionen Euro für den Bund. Das geht aus Unterlagen des Corona-Kabinetts hervor. Danach werden die möglichen Kosten auf Grundlage von Erfahrungen mit kostenlosen Testangeboten in Bayern, aber auch in EU-Ländern wie Österreich, Dänemark und Irland hochgerechnet.
"Auf die Bundesbevölkerung hochgerechnet und den Höchstwert vom 9. Februar 2021 als Grundlage heranziehend, würden in Deutschland täglich 390.540 kostenlose Tests in Anspruch genommen werden", heißt es mit Verweis auf die Zahlen in Bayern. Allerdings plant die Regierung einen deutlichen Puffer ein.
"Da gerade zu Beginn des Anspruchs auf kostenlose Testung von einem höheren Bedarf ausgegangen werden kann, wird in den folgenden Berechnungen von einer Inanspruchnahme von 1,0 bis 1,5 Millionen täglicher Testungen ausgegangen", heißt es deshalb. In Österreich muss man für einen Friseur- oder Schulbesuch einen negativen Test vorweisen. Dort würden täglich etwa 210.000 Tests durchgeführt, in Dänemark rund 130.000, in Irland 15.000 Tests. Umgerechnet auf Deutschland würden die dänischen und österreichischen Zahlen eine tägliche Testung von zwei Millionen Menschen ergeben.
Mit Finanzministerium abgestimmt
Die täglichen Kosten würden sich demnach auf 18 Millionen bis 27 Millionen Euro belaufen. Die monatlichen Ausgaben werden bei erwarteten 30 Millionen bis 45 Millionen Schnelltests dann auf die genannten 540 Millionen bis 810 Millionen Euro geschätzt. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte betont, dass dies mit dem Finanzministerium abgestimmt sei.
Das Gesundheitsministerium habe über Rahmenverträge mit den Herstellern die Verfügbarkeit von mehr als 500 Millionen Schnelltests für den deutschen Markt für 2021 sichergestellt, heißt es weiter. Zudem seien im Rahmen eines EU-Beschaffungsprojektes weitere 300 Millionen Schnelltests vertraglich abgesichert. Das Gesundheitsministerium sei auch mit den Herstellern von Selbst-Schnelltests im Gespräch, um verfügbare Mindestmengen für den deutschen Markt auszuhandeln.
Quelle: ntv.de, jug/rts