Politik

Nach Skandal-Party in Litauen Bundeswehr wirft zwei Soldaten raus

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Im Juni wurde der mutmaßliche Party-Exzess öffentlich.

(Foto: picture alliance/dpa)

Sexuelle Nötigung, rassistische Beleidigungen und antisemitisches Liedgut: Die Vorwürfe gegen in Litauen stationierte Bundeswehr-Soldaten wiegen schwer. Bei zwei der zwölf Beschuldigten zieht die Truppe nun Konsequenzen. Gegen weitere laufen noch Ermittlungen.

Die Bundeswehr hat nach den internen Übergriffen beim NATO-Einsatz in Litauen im April zwei Soldaten entlassen. Gegen fünf weitere Männer liefen bei einer Wehrdisziplinaranwaltschaft noch Vorermittlungen zu einem gerichtlichen Disziplinarverfahren, wie ein Sprecher des Heeres auf Anfrage mitteilte. Im Juni hatten Straftaten wie sexuelle Nötigung und Beleidigung mit rassistischem Hintergrund für Schlagzeilen gesorgt.

Bei einer Party im April in einem Hotel sollen auch rechtsradikale und antisemitische Lieder gesungen worden sein. Die Beschuldigten wurden abgezogen, inzwischen hat das ganze deutsche Kontingent turnusgemäß gewechselt. Der Zug des Panzergrenadierlehrbataillons 92 aus Munster (Niedersachsen) soll bis zum kommenden Jahr reorganisiert werden.

Bei drei der insgesamt zwölf beschuldigten Soldaten haben sich die Vorwürfe nach Angaben des Heeres nicht bestätigt. Die strafrechtlichen sowie disziplinären Ermittlungen wurden eingestellt. Gegen zwei Soldaten seien im einfachen Disziplinarverfahren jeweils Disziplinarmaßnahmen verhängt worden.

Die zwei vorzeitigen Entlassungen erfolgten nach Paragraf 55 des Soldatengesetzes. Dieser greift bei Zeitsoldaten in den ersten vier Dienstjahren, wenn Dienstpflichten schuldhaft verletzt oder ein Verbleiben in Dienst die militärische Ordnung oder das Ansehen der Bundeswehr ernstlich gefährden würden.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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