Getreide-Deal endet in Kürze CDU-Politiker Röttgen wirft Putin Erpressung vor
17.07.2023, 10:51 Uhr Artikel anhören
Das mit Getreide beladene Frachtschiff "Lady Zehma" ankert im Marmarameer zwischen Europa und Asien.
(Foto: dpa)
Das wichtige Getreideabkommen läuft aus. CDU-Außenpolitiker Röttgen wirft Kremlchef Putin vor, die "Hungernden als Geisel zu nehmen", um seine Ziele zu erreichen. Er fürchtet, dass diesem Erpressungsversuch nachgegeben werde.
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf das mögliche Aus des Getreideabkommens Erpressung vorgeworfen. "Er nimmt die hungernden Menschen in Afrika als Geisel, um vom Westen ein politisches Lösegeld zu erpressen", sagte Röttgen im Deutschlandfunk. Es wiederhole sich die Erpressung, die Putin vor einem Jahr gemacht habe. "Da hat er die Blockade der ukrainischen Häfen auch in letzter Minute beendet."
Fast ein Jahr nach seinem Inkrafttreten läuft nun das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer aus. Das vor allem mithilfe der Türkei und der Vereinten Nationen mühsam ausgehandelte Getreideabkommen endet um 23.00 Uhr MESZ, wenn nicht noch eine Einigung erzielt wird. "Die Leittragenden sind ja die Menschen, die nichts zu essen bekommen", so Röttgen weiter.
Putin befriste das Abkommen immer wieder, um wiederholt wieder "Lösegeld zu erpressen", so Röttgen. Das sei das Verhaltensmuster von Erpressern. Er nehme viele Millionen Menschen als Geiseln, die hungern. Der CDU-Außenpolitiker glaubt, dass es letztendlich mit "diesem Verbrecher" wieder eine Verständigung über die Zahlung von Lösegeld geben werde, "damit keine Menschen sterben".
Das Getreideabkommen hatte im vergangenen Sommer eine monatelange russische Seeblockade ukrainischer Schwarzmeerhäfen beendet. Damit kann die Ukraine als einer der bedeutenden Getreideexporteure weltweit wieder Korn ausführen - wenn auch im beschränkten Umfang.
Quelle: ntv.de, lar/dpa