Politik

Lehren für Taiwan-Eroberung? CIA: Xi verfolgt Putins Misserfolge in der Ukraine genau

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"Es hat sich herausgestellt, dass diese Partnerschaft tatsächlich einige Grenzen hat", sagt Burns über das Verhältnis zwischen Xi und Putin.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Nach Ansicht von CIA-Chef Burns verfolgt Chinas Präsident Xi den Verlauf der russischen Invasion in der Ukraine sehr aufmerksam. Denn der halte sich die Option offen, selbst Taiwan anzugreifen.

Laut dem Direktor des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, Bill Burns, beobachtet Pekings Führung die russischen Kriegsanstrengungen in der Ukraine sehr genau. "Ich glaube nicht, dass irgendein ausländischer Staatschef diesem Krieg und der schlechten militärischen Leistung Russlands mehr Aufmerksamkeit gewidmet hat als Xi Jinping, da er über seine eigenen Ambitionen in Taiwan und anderswo nachdenkt", sagte Burns in einem Interview mit dem US-Fernsehsender PBS.

Es sei interessant gewesen, die Reaktion der chinesischen Führung auf den Krieg in der Ukraine zu beobachten, da Chinas Staatschef und der russische Präsident Wladimir Putin in den letzten Jahren eine enge Partnerschaft eingegangen seien. "Einige Wochen bevor Putin seine Invasion in der Ukraine startete, als sie sich bei den Olympischen Winterspielen in Peking trafen, verkündeten sie eine grenzenlose Freundschaft", sagte Burns dem Sender.

"Es hat sich herausgestellt, dass diese Partnerschaft tatsächlich einige Grenzen hat, zumindest was die Zurückhaltung von Präsident Xi angeht, Putin die Art von militärischer Unterstützung zukommen zu lassen, um die er im Zuge des Krieges in der Ukraine gebeten hat."

Burns warnt davor, Xis Bestrebungen zu unterschätzen, Taiwan kontrollieren zu wollen. "Er hat öffentlich betont, dass er dies vorzugsweise mit anderen Mitteln als der Anwendung von Gewalt erreichen will", führte der CIA-Chef aus. "Aber wir wissen auch, dass er seine militärische Führung angewiesen hat, bis 2027 bereit zu sein, einen Krieg zu beginnen."

Aus strategischer Sicht sei Putins Krieg bisher in vielerlei Hinsicht ein Fehlschlag, meint Burns. "Das russische Militär hat schlecht abgeschnitten und enorme Verluste erlitten. Die russische Wirtschaft hat langfristige Schäden erlitten. Die meisten Fortschritte, die die russische Mittelschicht in den letzten 30 Jahren gemacht hat, werden zerstört." Dennoch glaubt der Geheimdienstchef nicht, dass es Moskau derzeit mit echten Friedensverhandlungen "ernst" sei.

Quelle: ntv.de, jpe

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