Wunsch nach Koalition in Bayern CSU stürzt in Umfrage ab
30.11.2017, 20:04 Uhr
Horst Seehofer mit CSU-Pressesprecher Jürgen Fischer: Um den bayerischen Ministerpräsidenten wird es einsam.
(Foto: dpa)
Seit der Bundestagswahl streitet die CSU um ihre künftige Ausrichtung. Das bestätigt eine Umfrage der Anhänger: Drei Viertel nehmen die Partei als zerstritten wahr. Nur wenige wollen Horst Seehofer als Parteichef und Ministerpräsident behalten.
Die CSU ist einer neuen Umfrage zufolge in Bayern auf 37 Prozent abgesackt. In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts GMS für den TV-Sender Sat1.Bayern sprachen sich zudem nur 11 Prozent der Befragten dafür aus, dass die CSU nach der bayerischen Landtagswahl im Herbst 2018 wieder alleine regieren sollte. 51 Prozent wünschen sich stattdessen eine Koalitionsregierung unter Führung der CSU.
In der Partei tobt derzeit ein Führungsstreit. Am Montag will die CSU-Spitze entscheiden, ob Parteichef und Ministerpräsident Horst Seehofer weiter im Amt bleibt oder ob er ein Amt oder beide abgeben wird. Zuletzt hatte es Berichte über eine Kampfabstimmung zwischen dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann und Finanzminister Markus Söder gegeben.
Wegen der Führungsdebatte nehmen 75 Prozent der CSU-Wähler die Partei derzeit als zerstritten wahr. Auch die Zustimmung zu Seehofer ist gesunken: Nur 24 Prozent der befragten CSU-Wähler sprachen sich dafür aus, dass er beide Ämter behalten sollte.
In der sogenannten Sonntagsfrage gaben 15 Prozent an, bei einer Landtagswahl in Bayern die SPD wählen zu wollen. Die CSU lag mit 37 Prozent vier Prozentpunkte unter ihrem Wert von Mitte Oktober. Die AfD konnte sich um einen Prozentpunkt auf 14 Prozent verbessern, die Grünen fielen einen Punkt zurück auf 10 Prozent. Die FDP konnte sich ebenfalls um einen Punkt auf 8 Prozent verbessern. Die Freien Wähler verbesserten sich ebenso um einen Punkt auf 7 Prozent.
Quelle: ntv.de, chr/rts