Politik

US-Embargo gilt noch immerCastro zeigt sich ungeduldig

26.09.2015, 18:24 Uhr

Das Tauwetter in den Beziehungen zwischen den USA und Kuba täuscht nicht darüber hinweg, dass das Wirtschaftsembargo Washingtons nach wie vor wirkt. Zum Leidwesen des kubanischen Präsidenten Castro sprechen die US-Republikaner ein Wort mit.

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Raúl Castro: Embargo schadet auch US-Firmen. (Foto: dpa)

Kubas Präsident Raúl Castro hat bei einer Rede vor den Vereinten Nationen die Aufhebung des US-Embargos gegen seinen Staat gefordert. Die jahrzehntelange Blockade sei "das wichtigste Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes", sagte Castro beim UN-Entwicklungsgipfel in New York. "Eine derartige Politik wird von 188 UN-Mitgliedstaaten abgelehnt, die seine Aufhebung fordern."

Die USA hatten die Wirtschaftsblockade 1962 verhängt, um die kommunistische Regierung in Havanna in die Knie zu zwingen. Das Embargo behindert zwar seit Jahrzehnten die wirtschaftliche Entwicklung des Karibikstaates, verfehlte aber seine politische Intention.

Im vergangenen Dezember verkündeten Castro und US-Präsident Barack Obama dann nach geheimen Verhandlungen unter Vermittlung von Papst Franziskus überraschend, nach einem halben Jahrhundert ihre diplomatische Beziehungen wieder aufzunehmen.

Seitdem lockerten beide Länder die geltenden Reise-, Handels- und Investitionsbeschränkungen, bevor sie am 20. Juli offiziell die Botschaften in Havanna und Washington wieder eröffneten. Die Aufhebung des Embargos steht allerdings noch aus.

Obama benötigt dafür die Zustimmung des US-Kongress, der von den oppositionellen Republikanern beherrscht wird. Diese lehnen die Annäherung an den einstigen Erzfeind und die Beendigung des Sanktionsregimes ab. Castro verwies in seiner Rede auch darauf, dass das Embargo auch US-Firmen und -Bürgern schade.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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