Seit 2018 festgehalten China lässt amerikanische Geschwister frei
28.09.2021, 12:27 Uhr
Huawei-Managerin Meng Wanzhou war in China unter Jubel empfangen worden.
(Foto: dpa)
Huawei-Managerin Meng Wanzhou durfte vor wenigen Tagen Kanada verlassen und nach China zurückkehren. Im Gegenzug konnten zwei festgehaltene Kanadier das Reich der Mitte verlassen. Teil des Deals sind anscheinend auch zwei amerikanische Geschwister, die dort ebenfalls seit Jahren festsaßen.
China hat zwei seit mehr als drei Jahren festgehaltene US-Amerikaner in ihre Heimat zurückkehren lassen. Wie die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" berichtet, flogen die Geschwister Victor und Cynthia Liu bereits am Samstag aus Shanghai aus. Das Reisedatum deutete darauf hin, dass sie Teil eines Deals waren, der es der Finanzchefin des chinesischen Technologie-Konzerns Huawei, Meng Wanzhou, ermöglicht hat, nach China zurückzukehren.
Die Top-Managerin war im Dezember 2018 auf Ersuchen der US-Behörden in Kanada verhaftet worden. Die US-Regierung warf ihr unter anderem Bankbetrug vor. Am Samstag durfte Meng Wanzhou jedoch nach China zurückkehren. Ebenfalls am Samstag durften zwei in China seit der Festnahme von Meng Wanzhou festgehaltene Kanadier das Land verlassen. Zahlreiche Staaten hatten China wegen der Festnahme von Michael Spavor und Michael Kovrig Geiseldiplomatie vorgeworfen.
Die US-Amerikaner Victor und Cynthia Liu waren bereits im Juni 2018 mit einem Ausreiseverbot belegt worden. Sie konnten sich laut Medienberichten zwar frei in China bewegen, durften aber nicht in ihre Heimat zurückkehren. Wie die "South China Morning Post" unter Berufung auf den Anwalt der beiden Geschwister berichtete, wurden sie festgehalten, weil die chinesischen Behörden ihren Vater im Zusammenhang mit einem Betrugsfall suchten. Beide hatten jedoch nach eigenen Angaben seit langer Zeit keinen Kontakt mehr zu ihm.
Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster und führend bei der 5G-Technologie. Insbesondere die USA werfen Huawei eine zu große Nähe zu den chinesischen Behörden vor und sehen den Konzern als Gefahr für ihre Cybersicherheit. Auch in Deutschland gibt es solche Befürchtungen.
Quelle: ntv.de, chl/dpa