Politik

Für Pandemiebekämpfung Corona-Expertenrat tagt erstmals

"Der Austausch mit den früheren Kolleginnen und Kollegen wird Basis meines Krisenmanagements und der gesamten Bundesregierung sein", sagte Lauterbach.

"Der Austausch mit den früheren Kolleginnen und Kollegen wird Basis meines Krisenmanagements und der gesamten Bundesregierung sein", sagte Lauterbach.

(Foto: picture alliance / Flashpic)

"Politik in der Pandemie braucht wissenschaftliche Beratung", sagt Lauterbach. Vor der ersten Sitzung des Expertengremiums stärkt der Bundesgesundheitsminister die Position von Wissenschaftlern bei der Teilhabe an Corona-Maßnahmen. Dazu verrät er die zwei zentralen Themen.

Vor der ersten Beratung eines Corona-Expertengremiums hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Bedeutung des Austausches mit Wissenschaftlern hervorgehoben. "Politik in der Pandemie braucht wissenschaftliche Beratung", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Der stärkere Einbezug der Wissenschaft wird meine Arbeit prägen."

Lauterbach kommt heute zum ersten Mal mit dem neuen Expertenrat der Bundesregierung zusammen. Dem Gremium gehören Politiker, Virologen, Intensivmediziner und Wissenschaftler an. "Der Austausch mit den früheren Kolleginnen und Kollegen wird Basis meines Krisenmanagements und der gesamten Bundesregierung sein", sagte der Gesundheitsexperte Lauterbach. "Um politisch entscheidungsfähig zu sein, werden wir unter anderem darüber diskutieren, wie gefährlich die neue Omikron-Variante ist, wie stark Boostern hilft und wie wir die aktuelle Welle weiter brechen", sagte der Gesundheitsminister weiter.

"Es ist gut, dass im neuen Expertengremium der medizinische Sachverstand deutlich stärker vertreten ist", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen. Er forderte mit Blick auf die erste Sitzung des Expertenrates mehr Unterstützung für die Arztpraxen beim Impfen. "Ich erwarte, dass die Belange der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen nicht nur Gehör finden, sondern auch in den Empfehlungen berücksichtigt werden", sagte Gassen ebenso gegenüber der "Rheinischen Post".

Booster-Vorstoß steht zur Debatte

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Ein weiterer Termin heute für Lauterbach ist die Beratung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern über einheitliche Erleichterungen für Geimpfte, die eine Auffrischungsdosis bekommen haben. Lauterbach hatte sich dafür ausgesprochen, dass für sie bei Zugangsregeln nach dem Modell 2G plus (geimpft, genesen, getestet) der vorgesehene zusätzliche Test entfallen kann - auch als Anreiz dafür, sich boostern zu lassen. Einige Länder verfahren schon so. Rückendeckung für den SPD-Gesundheitsminister gab es von der FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus: "Man hat auch mit einer Drittimpfung natürlich keinen hundertprozentigen Schutz. Aber selbst wenn ein Impfdurchbruch kommen sollte, ist man gut vor einem schweren Verlauf geschützt."

Vor Lockerungen für Geboosterte warnte dagegen die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert. Solch ein Schritt sei verfrüht, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Es wäre klüger, abzuwarten, wie sich die Pandemie in den kommenden Wochen entwickelt."

Quelle: ntv.de, ysc/AFP/dpa

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