Wieder für vier Wochen Corona-Gipfel plant wohl Lockdown-Verlängerung
16.03.2021, 20:25 UhrVor dem jüngsten Corona-Gipfel zwischen Kanzleramt und den Ländern gab es laute Forderungen nach "Öffnungsperspektiven". Danach sieht es gerade nicht aus. Im Gegenteil: Laut Medienberichten könnten alle Lockerungsschritte bundesweit ausgesetzt werden und der Lockdown in die Verlängerung gehen.
Für den nächsten Corona-Gipfel stehen die Zeichen abermals auf Lockdown-Verlängerung. Laut dem Onlinemagazin Business Insider erwägen Bund und Länder, bei ihrem Treffen am kommenden Montag den geplanten vierten Öffnungsschritt bundesweit auszusetzen. Der sah ab dem 22. März Öffnungen von Theatern, Konzerten und Restaurants im Außenbereich vor. Die sollten in einem Bundesland oder einer Region bei einer Inzidenz bis 50 stattfinden können. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 sollten diese Lockerungen ebenfalls erlaubt sein, wenn Kunden oder Gäste vorher einen negativen Schnelltest vorlegen oder einen Termin machen.
Mit Verweis auf Regierungsmitglieder berichtete das Portal, Kanzleramt und Länder machten die hohe Infektionsdynamik und die Unsicherheit beim Astrazeneca-Impfstoff für die Notbremsung verantwortlich. Stattdessen solle der bislang bis 28. März verlängerte Lockdown abermals weitergehen, womöglich erneut für vier Wochen, schrieb Business Insider. Um das Impftempo zu beschleunigen, werde zudem zwischen Bund und Ländern ein Notfall-Plan für Astrazeneca besprochen, hieß es in dem Bericht weiter. Im Gespräch sei eine Freigabe des Impfstoffs entweder für alle oder zumindest ein Streichen der Prioritätengruppe 3. Damit wolle man die Impfquote deutlich erhöhen.
In Deutschland steigt die Zahl der Neuinfektionen seit Tagen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bundesweit bei fast 84, in drei Bundesländern - Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt - sogar über 100. Alle übrigen Bundesländer verzeichnen Werte über der 50er Marke. 14 Städte und Landkreise liegen sogar oberhalb eines Inzidenzwertes von 200.
Am Nachmittag hatten bereits Berlin und Brandenburg die in Aussicht gestellten Öffnungen zum 22. März wieder abgeblasen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller begründete den Schritt damit, dass der Senat ein Überschreiten des 100er-Grenzwertes bereits Ende kommender Woche erwarte. Den Bürgern sei ein Hin und Her zwischen Öffnungen und Wiederschließungen nicht zuzumuten. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke verwies auf steigende Infektionszahlen in einigen Landkreisen.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet erteilte zwar künftigen Lockerungen noch keine generelle Absage. Allerdings sehe er für den Corona-Gipfel am Montag keinerlei touristische Spielräume für innerdeutsche Reisen zu Ostern, sagte der CDU-Politiker am Nachmittag in Düsseldorf.
Quelle: ntv.de, mau