Politik

Zehn-Punkte-Plan für KiewDeutschland baut Drohnen für die Ukraine

15.12.2025, 16:43 Uhr
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Die deutsche Rüstungsfirma Quantum Systems arbeitet künftig mit dem ukrainischen Drohnenbauer Frontline Robotics zusammen. (Foto: picture alliance / SvenSimon)

Um die ukrainische Drohnenproduktion vor russischen Angriffen zu schützen, sollen die Waffen in großer Zahl in Deutschland produziert werden. Ein umfassender Rüstungsplan zwischen Berlin und Kiew sieht insgesamt zehn Punkte vor, die eine Zusammenarbeit verstärken sollen.

Die Ukraine lässt selbstentwickelte Kampfdrohnen in industriellen Stückzahlen in Deutschland bauen. Produziert werde im Auftrag des Kiewer Verteidigungsministeriums, teilten der ukrainische Drohnenbauer Frontline Robotics und die deutsche Rüstungsfirma Quantum Systems beim Deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin mit.

Der Leiter des Gemeinschaftsunternehmens Quantum Frontline Industries, Matthias Lehna, sprach vom Bau Zehntausender Drohnen im Jahr und einem Volumen im dreistelligen Millionenbereich. Produziert werden sollen die auf dem Schlachtfeld erprobte Logistikdrohne Linsa, die Aufklärungsdrohne Zoom und der ferngesteuerte Maschinengewehr- und Granatwerferpunkt Buria.

Die Kooperation findet im Rahmen der ukrainischen Regierungsinitiative Build with Ukraine statt. Kiew versucht damit, die Produktion westlicher Rüstungsfirmen in das von Russland angegriffene Land zu holen. Zugleich soll ein Teil der ukrainischen Rüstungsproduktion in das sichere europäische Ausland verlegt werden.

Plan für die ukrainische Verteidigung

Neben der Drohnenproduktion will Deutschland seine Rüstungskooperation mit der Ukraine noch umfassender ausbauen. Die Bundesregierung hat dazu am Rande des Deutschlandbesuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen Zehn-Punkte-Plan vorgestellt, der unter anderem die Eröffnung eines Verbindungsbüros der ukrainischen Rüstungsindustrie vorsieht.

  • Es soll künftig regelmäßige hochrangige Konsultationen der Verteidigungsministerien zur Rüstungspolitik geben.

  • Ein Verbindungsbüro der ukrainischen Rüstungsindustrie mit dem Namen "Ukraine Freedom House" in Berlin soll für eine bessere Vernetzung der Waffenproduzenten beider Länder sorgen.

  • Der Stab des Militärattachés an der deutschen Botschaft in Kiew wird verstärkt.

  • Die gemeinsame Entwicklung und Produktion von Rüstungsgütern soll neben der Drohnenproduktion auf weitere Bereiche ausgeweitet werden.

  • Die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern für die Ukraine durch europäische Partnerländer soll weiter intensiviert werden.

  • Die Ukraine soll stärker in den EU-weiten Markt für Verteidigungsgüter integriert werden.

  • Die Bundesregierung prüft die Nutzung von Investitionsgarantien des Bundes, um das Engagement deutscher Rüstungsunternehmen in der Ukraine zu fördern.

  • Deutschland will digitale Gefechtsfelddaten der Ukraine und Erkenntnisse über den Einsatz deutscher Waffen im Abwehrkampf gegen Russland nutzen, um das Training von Soldaten und die Entwicklung von Strategien zu verbessern.

  • Beide Seiten sollen Vorkehrungen zur Unterbindung von Korruption bei der Beschaffung von Rüstungsgütern treffen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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