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Zur Sicherung des Seeverkehrs Deutschland schickt Kampfschiff ins Rote Meer

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Im Roten Meer greifen jemenitische Huthi-Kämpfer immer wieder Handelsschiffe an. Jetzt schickt die Bundesregierung im Rahmen einer EU-Mission laut Medienbericht ein Kampfschiff dorthin. Die Fregatte "Hessen" soll in erster Linie den Handelsverkehr überwachen. Ein Waffeneinsatz ist demnach allerdings nicht ausgeschlossen.

Deutschland will sich einem Zeitungsbericht zufolge mit einem Kampfschiff an einer neuen EU-Marinemission beteiligen. Bereits am 1. Februar soll die Fregatte "Hessen" (Fregattentyp: F 124) in Richtung Rotes Meer starten, schreibt die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf hohe informierte Kreise in Berlin und Brüssel. Dies diene zur Sicherung des Seeverkehrs im Roten Meer gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Kämpfer.

Bis Ende des vergangenen Jahres war die "Hessen" sechs Monate lang im Rahmen eines sogenannten schnell verlegbaren Einsatzverbandes der NATO (VGTF) in der Nordsee und in der Arktis für Übungen und zur Abschreckung Russlands unterwegs. Das Kampfschiff führt eine Radaraufklärung, die 1000 Ziele gleichzeitig erfassen kann, Flugabwehrraketen, Kampfhubschrauber und rund 240 Einsatzkräfte mit sich.

Die "Hessen" wird künftig eine von mindestens drei Fregatten beziehungsweise Lenkwaffenzerstörern sein, die das sogenannte Krisenmanagement-Konzept des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) als Mindestzahl für den Einsatz fordert. Die neue EU-Mission, die laut EAD-Plänen am 19. Februar bei einem Treffen der EU-Außenminister verabschiedet und bis Ende Februar einsatzbereit sein soll, wird zunächst auf ein Jahr befristet. Für den Einsatz ist ein Mandat des Deutschen Bundestags notwendig.

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Wo das Operationsgebiet liegen und wie die rechtliche Gestaltung der neuen EU-Operation aussehen wird, wird dem Bericht zufolge erst in den kommenden Wochen entschieden. Als wahrscheinlich gilt demnach, dass der militärische Arm der europäischen Meeresüberwachungsmission zur Sicherung der Straße von Hormuz (EMASoH), die Operation Agenor, an der sich auf freiwilliger Basis sieben EU-Länder beteiligen, im Rahmen einer eigenständigen EU-Mission auf das Rote Meer und den Golf von Aden ausgeweitet wird. Dies fordert der EAD. Diese Position wird auch von der Bundesregierung und von Frankreich unterstützt.

Vorteil dieser Lösung ist laut informierten Diplomaten, dass die neue Mission bereits auf eine bestehende Infrastruktur wie Schiffe und Logistik zurückgreifen kann. Die EU-Schiffe sollen den Handelsverkehr überwachen. Ob sie auch im Ernstfall Waffen einsetzen dürfen, um Raketen und Drohnen der Huthis abzuschießen, ist noch nicht entschieden. Es gilt aber als sehr wahrscheinlich.

Quelle: ntv.de, hny/rts

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