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Drohnenangriff auf Militärbasis Drei US-Soldaten in Jordanien getötet

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"Heute ist das Herz der Amerikaner schwer", so Biden.

"Heute ist das Herz der Amerikaner schwer", so Biden.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die USA fürchten schon länger einen Flächenbrand im Nahen Osten. In Jordanien sterben nun drei US-Soldaten durch einen Drohnenangriff auf einen Armeestützpunkt. Präsident Biden sieht den Iran als Strippenzieher hinter der Attacke und kündigt Vergeltung an.

Drei US-Soldaten sind bei einem Drohnenangriff in Jordanien in der Nähe der syrischen Grenze getötet und gut zwei Dutzend weitere verletzt worden. Der Anschlag sei "von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen" verübt worden, die in Syrien und im Irak operierten, teilte US-Präsident Joe Biden mit. Man sei allerdings noch dabei, die Fakten zu dem Angriff zusammenzutragen. Biden drohte: "Haben Sie keinen Zweifel - wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen."

Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs, Centcom, sprach von 25 verletzten Soldaten. Der Angriff habe sich auf einem US-Stützpunkt in Jordanien ereignet. Weitere Hintergründe zu dem Vorfall nannte das US-Militär nicht. Biden betonte, dass die USA "im Kampf gegen den Terrorismus" zusammenstünden. "Es ist ein Kampf, den wir nicht aufgeben werden." US-Medienberichten zufolge handelt es sich bei der angegriffenen Basis um den Stützpunkt "Tower 22", der wenige Hundert Meter hinter der jordanisch-syrischen Grenze auf jordanischer Seite liegt. Die irakische Grenze im Osten ist nur rund zehn Kilometer entfernt.

"Heute ist das Herz der Amerikaner schwer", erklärte Biden. "Diese Angehörigen des Militärs verkörperten das Beste, was unsere Nation zu bieten hat: unerschütterlich in ihrer Tapferkeit." US-Medien zufolge ist es das erste Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober, dass US-Soldaten im Nahen Osten durch einen feindlichen Angriff getötet wurden.

Der Sender CNN berichtete, dass die Drohne zwar von Kämpfern gesteuert wurde, die vom Iran unterstützt würden, aber offenbar aus Syrien gekommen sei. Es sei unklar, warum die Luftabwehr die Drohne nicht habe abfangen können.

USA besorgt über regionalen Krieg

Die USA haben immer wieder betont, dass zu fürchten stehe, dass sich der Konflikt im Nahen Osten zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Truppen des US-geführten Bündnisses hätten nahe der syrischen Grenze mit Jordanien und dem Irak eine Drohne proiranischer Milizen abgeschossen.

Blick auf die US-Basis "Tower 22", hier in einer Satellitenaufnahme vom 23. Oktober 2023.

Blick auf die US-Basis "Tower 22", hier in einer Satellitenaufnahme vom 23. Oktober 2023.

(Foto: dpa)

Diese hätten versucht, den von US-Truppen genutzten Militärstützpunkt Al-Tanf anzugreifen. Die Basis bei Al-Tanf liegt auf syrischer Seite rund 20 Kilometer nördlich des Stützpunkts "Tower 22". Die Beobachtungsstelle zählte seit Mitte Oktober mehr als 100 Angriffe auf Stützpunkte der Koalition in Syrien. Vereinzelt griffen US-Kräfte daraufhin auch Ziele proiranischer Milizen an.

Es blieb zunächst unklar, ob es mehrere Angriffe hintereinander auf den Stützpunkt gegeben hatte. Der Nachrichtensender Al-Dschasira zitierte wiederum einen jordanischen Regierungsvertreter, der sagte, der angegriffene US-Stützpunkt befinde sich außerhalb Jordaniens.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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