Ukraine bestätigt Abschuss Drohnenangriff trifft wichtige Öl-Anlage nahe St. Petersburg
04.10.2025, 13:14 Uhr Artikel anhören
In Kirischi, 800 Kilometer nördlich der Ukraine, befindet sich die Raffinerie Kirischinefteorgsintes (Kinef) des kremlnahen Ölkonzerns Surgutnefetegas (Symbolbild).
(Foto: imago/ZUMA Press)
Innerhalb weniger Wochen attackiert Kiew erneut eine russische Ölraffinerie. Nach dem Treffer bricht Feuer aus. Die Anlage zählt zu den größten im Land. In ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion setzt die Ukraine gezielt auf Angriffe gegen die Öl-Infrastruktur.
Im Nordwesten Russlands unweit der Millionenstadt St. Petersburg ist eine der größten Raffinerien des Landes nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten. Es gebe ein Feuer in der Industriezone der Stadt Kirischi, bestätigte der Gouverneur des Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko. Der Brand sei gelöscht, schrieb er später auf Telegram. Die Flugabwehr habe sieben Drohnen abgeschossen. Der ukrainische Generalstab bestätigte später den Angriff auf die Raffinerie.
Schon zuvor hatten in den sozialen Netzwerken Videos von den Einschlägen in der Nacht kursiert. Es ist bereits der zweite Angriff auf die Raffinerie innerhalb weniger Wochen. In Kirischi, 800 Kilometer nördlich der Ukraine, befindet sich die Raffinerie Kirischinefteorgsintes (Kinef) des kremlnahen Ölkonzerns Surgutnefetegas. Sie ist mit einer Verarbeitungskapazität von rund 20 Millionen Tonnen Öl pro Jahr eine der größten Anlagen in Russland.
Schäden gab es demnach auch im südrussischen Gebiet Woronesch. Der Gouverneur der Region, Alexander Gussew, schrieb von einem Dach- und Fensterschaden bei einem Industrieobjekt, nannte aber keine weiteren Details. Das russische Militär wiederum meldete den Abschuss von 117 ukrainischen Drohnen in der Nacht.
Die Ukraine setzt in ihrer Verteidigung gegen die seit mehr als dreieinhalb Jahren dauernde russische Invasion stark auf den Beschuss von Ölanlagen. Damit will Kiew einerseits die Treibstoffversorgung des russischen Militärs unterbrechen, andererseits Moskau eine wichtige Einnahmequelle zur Kriegsfinanzierung nehmen. Berichten nach konnte die Ukraine mit den Drohnenangriffen inzwischen etwa ein Viertel der russischen Anlagen zur Erdölverarbeitung lahmlegen.
Quelle: ntv.de, mwa/dpa