Politik

Musk will nicht mehr zahlen Droht der Ukraine das Starlink-Aus?

Bei Vorstößen der ukrainischen Armee gab es zuletzt immer wieder Probleme mit dem Starlink-Dienst von Elon Musk.

Bei Vorstößen der ukrainischen Armee gab es zuletzt immer wieder Probleme mit dem Starlink-Dienst von Elon Musk.

(Foto: picture alliance / NTB)

Für die Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte spielen die Starlink-Satelliten eine wichtige Rolle. Doch zuletzt häufen sich die Ausfälle. Laut einem Bericht fordert Elon Musk nun das US-Verteidigungsministerium auf, für den Breitbanddienst in der Ukraine aufzukommen.

Tesla-Chef Elon Musk hat einem Medienbericht zufolge das Pentagon vor der Einstellung seines Starlink-Systems in der Ukraine gewarnt. Wie CNN meldet, soll Musks Firma SpaceX das Pentagon in einem Brief darüber informiert haben, dass man den Satelliten-Breitbanddienst für die Regierung in Kiew und das ukrainische Militär nicht mehr finanzieren könne. Demnach fordert das Unternehmen das US-Verteidigungsministerium in dem Schreiben auf, die Finanzierung zu übernehmen.

In dem Brief beziffert SpaceX die Kosten für den Rest des Jahres auf mehr als 120 Millionen US-Dollar. Für das kommende Jahr seien es 400 Millionen US-Dollar. "Wir sind nicht in der Lage, weitere Terminals an die Ukraine zu spenden oder die bestehenden Terminals auf unbestimmte Zeit zu finanzieren", zitiert CNN aus dem Schreiben vom September.

Die von SpaceX hergestellten Starlink-Geräte sind in der Ukraine ein wichtiges Kommunikationsmittel. Bislang wurden den Angaben nach rund 20.000 der Satelliteneinheiten in die Ukraine geliefert. Wie CNN schreibt, wurden etwa 85 Prozent der Terminals von Ländern wie den USA und Polen oder anderen Organisationen bezahlt - oder teilweise bezahlt. Auch etwa 30 Prozent der monatlichen Verbindungskosten werden von externen Geldgebern übernommen.

Die Regierung in Kiew, die Armee sowie Hilfsorganisationen und Zivilisten verlassen sich bei der Kommunikation auf Starlink. Der Dienst wird von den ukrainischen Streitkräften auch dazu genutzt, um Drohnen zu steuern und Artilleriefeuer zu korrigieren. "Starlink war absolut notwendig, weil die Russen die ukrainische Kommunikationsinfrastruktur ins Visier genommen haben", erklärte der Sicherheitsexperte Dimitri Alperovitch gegenüber CNN. "Ohne das würden sie in vielen Fällen wirklich im Dunkeln operieren." SpaceX lehnte es gegenüber CNN ab, zu der Recherche Stellung zu beziehen.

Zuletzt gab es aber Probleme mit dem Dienst. Die "Financial Times" berichtete vergangene Woche, dass ukrainische Truppen zuletzt immer wieder Ausfälle bei der Kommunikation zu beklagen hatten. Viele der Probleme seien aus den Regionen Cherson und Saporischschja gemeldet worden, wenn die Frontlinien in die von Russland kontrollierten Gebiete überschritten worden seien, schrieb die Zeitung unter Berufung auf einen ukrainischen Regierungsbeamten.

Ukrainische Militärs fürchten als Grund für die Störungen eine geheime Vereinbarung zwischen Musk und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Wochenzeitung "The Economist" vermutet, dass Putin Musk dazu bewegen könnte, den Zugriff auf Starlink für die Ukraine komplett zurückzuziehen. Eine Anfrage für einen Zugriff von der annektierten Halbinsel Krim aus soll er ukrainischen Angaben zufolge bereits verwehrt haben. Anfang Oktober hatte Musk für Irritationen gesorgt, als er auf Twitter Umfragen zu möglichen "Friedensplänen" für die Ukraine startete. Die Vorschläge zeigten starke Ähnlichkeiten zu den Forderungen des Kremls.

Quelle: ntv.de, jpe

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