Politik

Vilnius sperrt Grenze zu Belarus Dutzende Wetterballons legen litauische Flughäfen lahm

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Wetterballons werden üblicherweise genutzt, um meteorologische Daten in der Erdatmosphäre zu sammeln.

Wetterballons werden üblicherweise genutzt, um meteorologische Daten in der Erdatmosphäre zu sammeln.

(Foto: picture alliance / SZ Photo)

Wiederholt beeinträchtigen unbekannte Drohnen in den vergangenen Monaten den Verkehr an europäischen Flughäfen. In Litauen sorgen andere Flugkörper für Störungen. Tausende Passagiere sind betroffen.

In Litauen ist nach der Sichtung von Wetterballons der Flugbetrieb an den Flughäfen Vilnius und Kaunas vorübergehend ausgesetzt worden. Wie das Verkehrsministerium in Vilnius und die Flughafenbetreiber mitteilten, flogen die Ballons in Richtung der beiden größten Airports des baltischen EU- und Nato-Landes.

Die Ballons werden üblicherweise von Schmugglern verwendet, um Zigaretten aus dem autoritär regierten Nachbarland Belarus illegal nach Litauen zu schicken. Wie viele davon in den litauischen Luftraum eingedrungen sind, ist derzeit unklar. Nach Angaben des Nationalen Krisenmanagementzentrums wurden auf den Radaren mehrere Dutzend Navigationspunkte erfasst. Jeder einzelne davon stellte den Angaben zufolge ein Flugobjekt dar.

Nach Angaben der Flughafenbetreiber wurde der Luftraum am Freitagabend gegen 20.30 Uhr gesperrt. Insgesamt 40 Flüge und mehr als 6000 Passagiere konnten nicht oder nur mit Verspätung starten oder landen. Der Flugbetrieb wurde in der Nacht wieder aufgenommen.

Nicht der erste Vorfall

Der litauische Grenzschutz hat aufgrund des Vorfalls vorübergehend die beiden noch offenen Grenzübergänge zu Belarus in Medininkai und Salcininkai geschlossen. Nach Angaben von Regierungschefin Inga Ruginiene soll die Sperrung zunächst bis zum Mittag, 12 Uhr, dauern.

Der Flughafen Vilnius war bereits in der Nacht auf Mittwoch vorübergehend von Ballons lahmgelegt worden. Es war der dritte Vorfall in diesem Monat. Nach Angaben von Innenminister Vladislav Kondratovic liegen bisher keine Hinweise darauf vor, dass die auf dem Luftweg aus Belarus geschickten Ballons gezielt eingesetzt werden, um kritische Infrastruktur oder für die nationale Sicherheit wichtige Objekte zu beschädigen.

In den vergangenen Wochen hatten Drohnensichtungen an mehreren großen europäischen Flughäfen zu erheblichen Störungen im Flugverkehr geführt. Immer wieder kam es zu Flugausfällen und großflächigen Sperrungen des Luftraums - betroffen waren unter anderem auch München und Frankfurt.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen