Politik

Kreml prüft Staatsbegräbnis Einreiseverbote: Wer kommt zu Gorbatschows Beerdigung?

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Als Wegbereiter für das Ende des Kalten Kriegs wird Michail Gorbatschow im Ausland hochgeachtet. Die Teilnahme an der Trauerfeier des früheren Staatschefs in Moskau könnte aufgrund von Einreiseverboten jedoch vielen internationalen Gästen verwehrt bleiben.

Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der Sanktionen der EU und der USA gegen das Land ist unklar, welche internationalen Gäste zur Beerdigung des früheren Sowjetpräsidenten und Friedensnobelpreisträgers Michail Gorbatschow in Moskau kommen werden. So sind nicht nur viele ranghohe Politiker der EU von russischer Seite als Reaktion auf die westlichen Sanktionen mit Einreiseverboten belegt worden. Gesperrt ist auch der Luftraum in Russland für "unfreundliche EU-Staaten". Viele westliche Politiker meiden wegen des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor sechs Monaten den Kontakt mit Russland.

Schon lange vor seinem Tod hat der frühere Sowjetpräsident und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow seine Beerdigung geregelt. Er wird auf Moskaus berühmtem Prominentenfriedhof am Neujungfrauenkloster beerdigt, wo er sich ein Grab neben seiner 1999 nach schwerer Krankheit in Münster gestorbenen Frau Raissa Gorbatschowa gesichert hatte. Dort war er oft.

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Unklar ist allerdings noch, ob es für den Friedensnobelpreisträger ein Staatsbegräbnis geben wird. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Das Thema werde im Tagesverlauf besprochen. "Eine Entscheidung wird noch getroffen", sagte er. Sie hänge auch von den Wünschen der Angehörigen und Freunde ab.

Gorbatschow war am Dienstagabend nach langer schwerer Krankheit im Alter von 91 Jahren in Moskau gestorben. Er war der letzte Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und hatte die Politik von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) eingeführt. 1991 war er als sowjetischer Präsident zurückgetreten. Angesichts der historischen und internationalen Bedeutung des Politikers dürften auch Gäste aus dem Ausland Abschied nehmen wollen von dem Politiker, der auch als einer der Väter der Deutschen Einheit galt.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa

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