Entwicklungsländer bevorzugt Emirate wollen Klimaprojekte mit 30 Milliarden fördern
01.12.2023, 12:23 Uhr Artikel anhören
Sultan al-Dschaber kündigte einen Fonds über 30 Milliarden US-Dollar vor allem für Entwicklungsländer an.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Nur einen Tag, nachdem Deutschland und die Emirate Geld für einen Hilfsfonds zur Bekämpfung von Klimaschäden ankündigen, legen letztere nach. Sie wollen 30 Milliarden Dollar für Klimaprojekte bereitstellen. Besonders in Entwicklungsländern sollen damit Entwicklungen angestoßen werden.
Auf der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) hat der Gastgeber, die Vereinigten Arabischen Emirate, einen neuen Investmentfonds im Volumen von 30 Milliarden US-Dollar (27,5 Milliarden Euro) angekündigt, um mehr Kapital in Klimaschutzprojekte zu lenken. Der Fokus liege auf Märkten in Entwicklungsländern, teilte die Präsidentschaft der COP28 mit. Zusammen mit privaten Geldgebern sollen bis 2030 insgesamt bis zu 250 Milliarden Dollar mobilisiert werden.
Schwerpunkte der geplanten Investitionen sind der Mitteilung zufolge die klimafreundliche Energiewende, der entsprechende Umbau industrieller Prozesse sowie neue Klimaschutz-Technologien. Aufsichtsratsvorsitzender des Fonds mit Namen Alterra wird der COP-Präsident Sultan al-Dschaber; er ist bereits Chef des staatlichen Öl- und Gas-Konzerns Adnoc. Nach welchen Kriterien die Projekte genau ausgewählt werden, blieb zunächst unklar.
Ein großes Thema der zweiwöchigen Klimakonferenz ist, wie globale Finanzströme schnell umgelenkt werden können - also vor allem weg von Öl, Kohle und Gas und hin in erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz.
Lula kämpft um Brasiliens Regenwald
Zuvor hatte bereits Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva erklärt, sein Land wolle beim Klimaschutz vorangehen. "Wir haben nicht zwei Planeten Erde", sagte er bei der Weltklimakonferenz. Es gelte, dringend schneller voranzukommen und die "einzigartige Spezies der Menschheit" zu schützen. Brasilien habe die Entwaldung im Amazonas bereits deutlich reduziert, bis 2030 soll sie dem Präsidenten zufolge auf Null sinken. Unter vergleichbaren Ländern habe man einen der ambitioniertesten Klimaschutzpläne.
Brasilien wird 2025 Gastgeber der Weltklimakonferenz sein und pocht daher auch bereits in Dubai auf mehr Ehrgeiz, auch weil es selbst unter extremen Dürren leidet. Auf der vergangenen Weltklimakonferenz in Ägypten war Lula da Silva - kurz nach seiner Wahl und noch vor Amtsantritt - von Klimaschützern gefeiert worden. Der größte Regenwald der Welt - Heimat für zehn Prozent aller Arten auf der Welt - ist ohnehin schon seit Jahrzehnten bedroht: durch Trockenheit, Verschmutzung der Flüsse, Brände und Abholzung. Trotz des Rückgangs ist Brasilien vom erklärten Ziel der "Null-Abholzung" noch weit entfernt.
Quelle: ntv.de, als/dpa