Geheimdienst-Einsatz in Syrien Erdogan meldet Tötung von IS-Anführer
30.04.2023, 23:58 Uhr Artikel anhören
Der IS kontrollierte vor einigen Jahren große Teile Syriens und des Irak.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Ende November wird Abu Hussein al-Kuraschi vom Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat ernannt. Nun ist der Kopf der Organisation offenbar in Syrien ums Leben gekommen. Der türkische Präsident Erdogan meldet, dass Abu Hussein al-Kuraschi vom Geheimdienst "neutralisiert" worden sei.
Der Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ist nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei einem Einsatz des türkischen Geheimdienstes in Syrien getötet worden. Der türkische Geheimdienst MIT habe den "sogenannten Anführer" Abu Hussein al-Kuraschi am Samstag in Syrien "neutralisiert", sagte Erdogan in einem Fernsehinterview.
Der IS hatte Ende November den Tod seines damaligen Anführers Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraschi verkündet und Abu Hussein al-Kuraschi zum neuen "Kalifen" ernannt. Informationen der Nachrichtenagentur AFP zufolge hatten der türkische Geheimdienst und die von der Türkei unterstützte örtliche Militärpolizei am Samstag ein Gebiet nahe der Stadt Dschindires in der Region Afrin abgeriegelt. Anwohner berichteten von einem Einsatz in einem verlassenen Bauernhaus, das einst als islamische Schule genutzt wurde.
Das US-Militär hatte Mitte April einen Luftangriff gegen einen ranghohen IS-Anführer im Norden Syriens bekannt gegeben. Der Mann, der für die Planung von Anschlägen in Europa und im Nahen Osten verantwortlich gewesen sei, sei bei dem Einsatz "wahrscheinlich" getötet worden.
Der IS hatte 2014 große Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht, diese Gebiete aber nach und nach unter dem militärischen Druck einer US-geführten Koalition wieder verloren. Während das selbsternannte "Kalifat" in Syrien und im Irak als besiegt gilt, konnte der IS seinen Einfluss in anderen Teilen der Welt ausweiten, etwa in der Sahelzone, in Nigeria und in Afghanistan.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP