Nach Aufruf zu Regierungsumsturz Ex-AfD-Politiker Räpple angeklagt
28.06.2021, 16:28 Uhr
Stefan Räpple flog bereits im September aus der AfD-Fraktion in Baden-Württemberg.
(Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild)
Der frühere AfD-Landtagsabgeordnete Räpple ist mit dabei, als Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Politik die Treppe des Reichstagsgebäudes stürmen. Nun wird Anklage gegen ihn erhoben - auch wegen eines Auftritts bei einer Demo in Mainz.
Sein Auftritt in Mainz bei einer Demonstration gegen die Corona-Politik hatte Stefan Räpple bereits seinen Platz in der baden-württembergischen AfD-Landtagsfraktion gekostet. Dort warf man ihn kurzerhand raus, nachdem der bereits zuvor umstrittene Abgeordnete zu einem gewalttätigen Umsturz der Regierung aufgerufen hatte. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz wegen ebendieses Vorfalls im September 2020 Anklage gegen Räpple erhoben. Dieser wollte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern.
Außerdem soll Räpple am 21. August 2020 in einem Beitrag im Internet die Bundesrepublik als "Willkürstaat" und "letzten Dreck" verächtlich gemacht haben. Am gleichen Tag soll er in Berlin bei einer Demonstration gegen die Corona-Politik der Bundesregierung gemeinsam mit weiteren Demonstranten auf die Treppe des Reichstagsgebäudes vorgedrungen sein und dabei Widerstand gegen Polizeibeamte geleistet haben, die versuchten, den Aufgang zu räumen.
Das Landgericht Mainz muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Der Beschuldigte war bis Ende April Mitglied des baden-württembergischen Landtags. Nach dem Ausschluss aus der AfD-Fraktion behielt er sein Mandat als fraktionsloser Abgeordneter bis zum Ende der Legislaturperiode bei. Der Politiker hatte bereits vor der Demonstration immer wieder mit Provokationen für Schlagzeilen gesorgt. So ließ sich etwa im Dezember 2018 nach Zwischenrufen von der Polizei aus dem Stuttgarter Landtag führen.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa