Neuauflage der Koalition mit ÖVP FPÖ will zurück an die Macht
25.05.2019, 11:03 Uhr
Kanzler Kurz muss sich am Montag einem Misstrauensvotum stellen.
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Die Ibiza-Affäre um Ex-FPÖ-Chef Strache führt zum Bruch der Regierungskoalition in Österreich. Doch die Freiheitlichen wollen unbedingt weiter mitregieren. Unter einer Bedingung: ÖVP-Chef Kurz muss den Kanzlerposten räumen.
Der FPÖ-Spitzenpolitiker Gottfried Waldhäusl hat sich für eine Neuauflage der Koalition mit der ÖVP in Österreich ausgesprochen. "Selbstverständlich hat die FPÖ das klare Ziel, sich nach den Neuwahlen im September an einer neuen Koalitionsregierung zu beteiligen. Wir wollen Politik in Österreich auf höchster Ebene mitgestalten", sagte der für Asylfragen zuständige Landesrat von Niederösterreich der "Welt". Seine Partei wolle "weiter mit der ÖVP Österreich regieren".

Waldhäusl, FPÖ-Minister für Asylfragen in Niederösterreich, spricht sich für eine Neuauflage der Koalition mit der ÖVP.
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Der FPÖ-Politiker erwartet, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz von der ÖVP "durch ein Misstrauensvotum am Montag erst einmal abgewählt werden wird". Die FPÖ solle für den Misstrauensantrag stimmen, forderte Waldhäusl, "es bleibt uns gar nichts anderes übrig".
Die Koalition aus konservativer ÖVP und rechtspopulistischer FPÖ war nach der Veröffentlichung des Enthüllungsvideos mit Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auseinandergebrochen. Kurz führt nun eine Minderheitsregierung an. Am Montag muss er sich vor dem Nationalrat einem Misstrauensvotum stellen.
In dem auf Ibiza heimlich aufgenommenen Video hatte sich Strache vor der Parlamentswahl 2017 bereit gezeigt, als Gegenleistung für verdeckte Wahlkampfgelder öffentliche Aufträge an die angebliche Nichte eines russischen Oligarchen zu vergeben. Strache trat nach Veröffentlichung der Aufnahmen von seinen Ämtern als Vizekanzler und Parteichef zurück.
Quelle: ntv.de, uzh/AFP