Politik

Bergungsarbeiten mit bloßen Händen?Fast zwei Dutzend Ukrainer nach russischem Angriff noch vermisst

20.11.2025, 10:50 Uhr
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In Ternopil zerstörte das russische Militär am Vortag zwei neunstöckige Wohnhäuser. (Foto: picture alliance / Anadolu)

In der Nacht zu Mittwoch terrorisiert Russland die Ukraine abermals mit Hunderten Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Eines der Hauptziele ist die westukrainische Regionalhauptstadt Ternopil. Dort kommen 26 Menschen ums Leben. Und die Opferzahl könnte noch weiter steigen.

Nach den schweren russischen Luftangriffen am Vortag suchen Rettungstrupps in der westukrainischen Stadt Ternopil immer noch nach möglichen Überlebenden. 22 Menschen würden noch vermisst, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. Rund 230 Rettungshelfer seien im Einsatz, teilweise könnten sie wegen der Einsturzgefahr nur mit Händen den Schutt wegräumen. Nach jetzigem Stand sei bekannt, dass es 26 Tote gebe, darunter drei Kinder, aktualisierte Selenskyj die Opferzahlen. Zuvor war von 25 Toten die Rede. Dutzende weitere Menschen sollen verletzt sein.

Russland hatte bei einem der schwersten Luftangriffe seit Wochen in der Nacht zum Mittwoch 47 Marschflugkörper, eine Rakete und 476 Drohnen auf die Ukraine gefeuert. In Ternopil wurden zwei neunstöckige Wohnhäuser schwer beschädigt. Das eingeschlagene Geschoss wurde von der ukrainischen Luftwaffe als Marschflugkörper vom Typ Ch-101 identifiziert. Er sei von einem strategischen Bomber über russischem Gebiet gestartet worden.

Auch in der vergangenen Nacht überzog Russland die Ukraine mit Luftangriffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzten die russischen Streitkräfte insgesamt 136 Drohnen ein. 106 Drohnen seien abgeschossen oder durch elektronische Luftabwehr zum Absturz gebracht worden. Einschläge habe es an 16 Orten in der Ukraine gegeben, teilte die Luftwaffe am Morgen auf Telegram mit. Auch herabfallende Trümmer abgewehrter Drohnen können jedoch Schäden verursachen.

Russland beschießt nach eigenen Angaben ausschließlich militärische oder militärnahe Ziele in der Ukraine. Dies betonte Kremlsprecher Dmitri Peskow auch nach dem verheerenden Einschlag in Ternopil noch einmal. Die Vereinten Nationen haben seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Kriegs mehr als 14.000 zivile Opfer in der Ukraine gezählt. Dabei handelt es sich nur um bestätigte Fälle, die tatsächliche Zahl liegt Schätzungen zufolge deutlich höher.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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