Politik

Gegen neue Autobahnen Fridays for Future hebt bundesweit die Rote Karte

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"Es gab eine Zeit, in der man blindes Asphaltieren als moderne Verkehrspolitik verkaufen konnte. Diese Zeit ist vorbei, glücklicherweise", moniert Klima-Aktivistin Luisa Neubauer. 

(Foto: picture alliance/dpa)

In mehreren deutschen Städten versammeln sich erneut Aktivistinnen und Aktivisten der Klimagruppe Fridays for Future. Ihr Ziel: den aus ihrer Sicht unbedachten Straßenausbau stoppen. In Berlin richtet sich der Protest vor allem gegen das veraltete Konzept der A100- und gegen Verkehrsminister Wissing.

Gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen haben Aktivisten der Klimabewegung Fridays for Future in zahlreichen deutschen Städten protestiert. Mehr Straßen bedeuteten mehr Verkehr und somit mehr Ausstoß klimaschädlicher Gase, hatte die Gruppierung ihre Demonstrationen mit diesem Schwerpunkt begründet. Aktionen gab es unter anderem in Berlin, Bonn, Köln, Hamburg, Wiesbaden, Stuttgart und Freiburg.

In der Hauptstadt richtete sich der Protest von rund 40 Teilnehmern, insbesondere gegen den Ausbau der Stadtautobahn A100. Das Projekt ist in der Berliner Politik umstritten, Umweltschützer sind dagegen, das Bundesverkehrsministerium will die A100 weiterbauen. Die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer sagte auf einer Kundgebung in Sichtweite der Baustelle: "Das Konzept für die A100 in Berlin kommt aus den 1950er Jahren. Es gab eine Zeit, in der man blindes Asphaltieren als moderne Verkehrspolitik verkaufen konnte. Diese Zeit ist vorbei, glücklicherweise."

Im "Tagesspiegel" hatte Neubauer auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing kritisiert. "Es gibt keinen Minister in Deutschland, der seine Klimaziele so torpediert wie Verkehrsminister Volker Wissing", sagte sie. Deutschland sei schon voll mit Autobahnen. "Jetzt braucht es eine Kehrtwende, sonst können wir die Klimaziele an den Nagel hängen", warnte Neubauer.

In Bonn versammelten sich nach Polizeiangaben rund 50 Demonstranten vor dem dortigen Sitz des Bundesverkehrsministeriums. Sie hielten wie Neubauer in Berlin Rote Karten in die Höhe, auf denen die Forderung "Keine neuen Autobahnen" zu lesen war. In Hamburg malten Anhänger von Fridays for Future ein riesiges Stopp-Schild auf den Hamburger Jungfernstieg, um gegen den weiteren Ausbau von Autobahnen zu demonstrieren. In Stuttgart und Freiburg demonstrierten laut Polizei jeweils rund 100 Klimaschützer gegen neue Autobahnen.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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