Politik

Merz-Skepsis laut Trendbarometer Für die Union geht es weiter nach oben

Im dritten Anlauf endlich Parteichef: Friedrich Merz hat gut Lachen.

Im dritten Anlauf endlich Parteichef: Friedrich Merz hat gut Lachen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Union hat nicht nur einen neuen Vorsitzenden, auch das Zustimmungstief scheint vorerst überwunden. Für CDU und CSU sowie die Grünen geht es im Trendbarometer hoch, FDP und AfD verlieren. Der Zuspruch zu Merz hält sich in Grenzen, doch zumindest die Stammwähler könnten zurückkehren.

Für die Union geht es im RTL/ntv-Trendbarometer die zweite Woche in Folge bergauf: CDU und CSU klettern gemeinsam auf 24 Prozent der Befragten und liegen damit nur noch zwei Prozentpunkte hinter den stabil liegenden Sozialdemokraten. Auch die Grünen können einen Prozentpunkt hinzugewinnen und liegen mit 16 Prozent Zustimmung mit einigermaßen großem Abstand nach vorn wie hinten auf Platz drei. FDP und AfD verlieren dagegen einen Prozentpunkt und fallen auf 10 beziehungsweise 9 Prozent. Die Liberalen standen zuletzt in der Kritik, weil Bundesfinanzminister Christian Lindner Tricks zur Umgehung der Schuldenbremse vorgeworfen werden. Zudem sorgten die scharfen Äußerungen von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki wiederholt für Wirbel.

Die Linke segelt wie schon zur Bundestagswahl seit Wochen konstant am Abgrund der 5-Prozent-Hürde. 10 Prozent der Befragten gaben an, sie würden sich für eine kleinere Partei entscheiden - auch das ein konstanter Wert in der von Forsa durchgeführten Erhebung. Mit 80-prozentiger Nennung rangiert die Pandemie weiterhin als wichtigstes politisches Thema auf Platz eins, gefolgt von der Regierungsbildung (33 Prozent) und dem möglichen Einmarsch Russlands in die Ukraine (13 Prozent). Mit einstelligen Prozentwerten werden zudem noch Klimakrise und Preissteigerungen von den Befragten genannt.

Merz spricht Unionsanhänger an

Der Aufwärtstrend der Union erklärt sich womöglich mit der vorerst abgeschlossenen Führungsfrage, nachdem am vergangenen Freitag die Mitgliederbefragung überraschend deutlich zugunsten von Friedrich Merz ausgegangen ist. 36 Prozent der Befragten erwarten, dass Merz die CDU aus ihrem Zustimmungstief führen kann. Unter den Unionsanhängern erwarten dies sogar 61 Prozent der befragten. FDP-Anhänger glauben dies zu 52 Prozent, AfD-Anhänger zu 51 Prozent.

Auffällig ist, wie viel besser Merz in Ostdeutschland und bei Männern ankommt. 50 Prozent der Befragten im Osten, aber nur 34 Prozent der Befragten im Westen erwarten, dass Merz der CDU hilft. Unter den Männern erwarten das 43 Prozent, aber nur 29 Prozent der weiblichen Befragten. Während die 19- bis 29-Jährigen zu 19 Prozent einen positiven Merz-Effekt für die CDU erwarten, tun das 48 Prozent der Befragten, die 60 Jahre und älter sind. Merz punktet demnach vor allem in der Kernklientel der Union, die tendenziell älter, männlich und konservativ ist. Zudem könnte er die Christdemokraten wieder stärker im Osten verankern, nachdem dort bei der Bundestagswahl viele vormalige CDU-Mandate von der SPD erobert wurden.

Grüne im Nacken der Union

Würde der Bundeskanzler direkt gewählt, hätte Merz aber noch einiges aufzuholen auf Regierungschef Olaf Scholz. Den würden im direkten Vergleich 50 Prozent der Befragten wählen, und nur 18 Prozent Merz. Seit Anfang November rangiert in diesem Vergleich Scholz stets zwischen 45 und 52 Prozent, Merz kommt auf 17 bis 19 Prozent.

Doch Merz fängt erst an, die CDU inhaltlich auszurichten und auf ihre neue Rolle in der Opposition einzustellen. Bei der Frage, welche Partei in Deutschland die Probleme am ehesten lösen könnte, liegt die SPD bei 20 Prozent Zustimmung. Die Union ist mit 9 Prozent in dieser Frage einigermaßen abgeschlagen und spürt den Atem der Grünen im Nacken, der das 7 Prozent der Befragten zutrauen.

Quelle: ntv.de, shu

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