NATO-Verteidigung gegen Russland Großbritannien will mehr Truppen in Osteuropa
29.01.2022, 12:36 Uhr
London könnte schon bald mehr Soldaten in Osteuropa stationieren.
(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)
Nach den USA will offenbar auch Großbritannien seine Truppenpräsenz in Osteuropa stärken. Die Rede ist von Soldaten, Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen. Auch an anderer Stelle will London wegen des Ukraine-Konflikts den Druck auf Moskau erhöhen.
Wegen der zugespitzten Lage um die Ukraine erwägt Großbritannien die Entsendung frischer Truppen. Damit könnte die NATO-Verteidigung verstärkt werden, hieß es aus Regierungskreisen in London. Premierminister Boris Johnson werde am Wochenende diese Maßnahmen "zur Eindämmung der wachsenden russischen Aggression in der Region" prüfen.
Die Zeitung "Times" berichtet, möglich seien mehr Soldaten für Osteuropa, aber auch mehr Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe. Johnson will bald in die Gegend reisen und auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren. Ein genaues Reiseziel wurde vorerst nicht genannt. Begleitet werde er von Außenministerin Liz Truss, die einen Besuch in der Ukraine plant und innerhalb der kommenden zwei Wochen auch Moskau besuchen will.
Aus Regierungskreisen verlautete weiter, dass das britische Außenministerium am Montag seine Sanktionen gegen Russland verschärfen wolle. Damit sollten die "strategischen und finanziellen Interessen" Russlands getroffen werden, hieß es.
USA besorgt wegen enger Beziehungen zu Oligarchen
Einem Bericht der "Times" zufolge sind die USA besorgt, dass London keine scharfen wirtschaftlichen Maßnahmen gegen Moskau beschließen kann. Denn Großbritannien toleriere seit Jahren verdächtige Investitionen aus Russland. Vor allem in London stecke viel Geld russischer Oligarchen mit engen Beziehungen zum Kreml. Würden diese Summen wegen britischer Sanktionen abgezogen, könnte dies die Finanzmetropole heftig treffen.
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace warnte, Russland könne versuchen, mithilfe von massiven Cyberattacken sowie der Veröffentlichung kompromittierender oder schädlicher Informationen den Westen zu spalten und Verwirrung zu stiften. Wallace reist kommende Woche zu Gesprächen nach Ungarn, Slowenien, Tschechien und Kroatien.
Quelle: ntv.de, jhe/dpa