RTL/ntv-Trendbarometer Große Mehrheit steht hinter 49-Euro-Ticket
02.05.2023, 15:27 Uhr Artikel anhören
13 Prozent der Deutschen planen, ihr Auto dank des 49-Euro-Tickets nun weniger zu benutzen.
(Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)
Das 49-Euro-Ticket sieht eine große Mehrheit der Deutschen positiv, und die Bürgerinnen und Bürger sind auch nicht so tempoverliebt, wie manch einer behauptet. Die Proteste der Klima-Aktivisten finden dennoch nur wenig Unterstützung in der Bevölkerung. Hannovers Beispiel sollte keine Schule machen.
Das am 1. Mai eingeführte 49-Euro-Ticket für den Nah- und Regionalverkehr halten über zwei Drittel der Bundesbürger (69 Prozent) für eine gute verkehrspolitische Maßnahme. Ein Viertel sieht das im neuen RTL/ntv-Trendbarometer nicht so. Ostdeutsche (54 Prozent) bewerten die Einführung des 49-Euro-Tickets zurückhaltender als Westdeutsche (72 Prozent) und Bewohner in kleinen Gemeinden (60 Prozent) verhaltener als Bewohner in den urbanen Räumen (78 Prozent).
Am häufigsten halten die Anhänger von SPD (85 Prozent) und Grünen (86 Prozent) die Einführung des 49-Euro-Tickets für eine gute verkehrspolitische Maßnahme. Von den FDP-Anhängern meinen das deutlich weniger (60 Prozent). 13 Prozent der befragten Autobesitzer geben an, dass sie ihr Auto nach Einführung des 49-Euro-Tickets voraussichtlich weniger nutzen werden als bisher. Die große Mehrheit der Autobesitzer (86 Prozent) geht hingegen davon aus, dass sie ihr Auto künftig genauso häufig nutzen werden wie bislang.
Mehr Frauen als Männer für Tempolimit
Etwas mehr als die Hälfte der Bundesbürger (54 Prozent) fände es richtig, wenn auf Autobahnen in Deutschland ein generelles Tempolimit von 120 km/h eingeführt würde. Weniger als die Hälfte (44 Prozent) fände ein solches Tempolimit nicht richtig. Überdurchschnittlich häufig für ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen sprechen sich Frauen aus, die über 60-Jährigen, Anhänger der SPD und insbesondere die der Grünen. Männer, Jüngere und Anhänger von FDP, Union und AfD lehnen ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen mehrheitlich ab.
Eine breite Mehrheit der Deutschen ist dagegen, dass sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister den Forderungen von Klima-Aktivisten anschließen und dadurch eine Verschonung ihrer Kommunen durch die Protestierenden erwirken. 73 Prozent der Befragten plädieren dafür, dass sich Bürgermeister den Protesten nicht anschließen, lediglich 20 Prozent fänden es gut, wenn sie die Forderungen der Aktivisten unterstützen würden.
Der Oberbürgermeister von Hannover hatte Ende April Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Letzten Generation geführt und in einem Brief an die Bundestagsfraktionen deren Forderungen unterstützt. Er plädiert in dem Schreiben für ein Tempolimit auf Autobahnen, ein 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr und die Einsetzung von Klimaräten in Kommunen.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland erhoben. Am 27. und 28. April 2023 wurden dazu 1001 Personen befragt. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, fni