Viraler Appell im Hochbildformat Habeck-Video zu Antisemitismus 42 Millionen mal geklickt
14.11.2023, 10:40 Uhr Artikel anhören
Allein auf der Plattform X wurde das Video elf Millionen mal aufgerufen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Anfang November stellt sich Wirtschaftsminister Habeck vor die Kamera und bezieht Stellung - zum Nahost-Konflikt, den Taten der Hamas und Israelfeindlichkeit in Deutschland. Für das Video wird der Grünen-Politiker gefeiert. Nun veröffentlicht sein Haus interne Daten zur Reichweite der Aktion.
Ein Video von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von Anfang November, in dem er sich zum Krieg im Gazastreifen äußert und den Antisemitismus in Deutschland verurteilt, hat bis zum vergangenen Sonntag (12. November) mehr als 42 Millionen Aufrufe verzeichnet. Kommentiert wurde das Video mehr als 43.000 Mal, wie das Wirtschaftsministerium auf Anfrage der Düsseldorfer "Rheinischen Post" mitteilte. Das erste Video von Habeck, das der Vizekanzler kurz nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober veröffentlichte, kam auf 7,5 Millionen Aufrufe.
Die Zahlen beziehen offenbar die Zugriffe auf das Video über verschiedene soziale Netzwerke mit ein. Auf X, ehemals Twitter, kommt die deutsche Version des Videos auf elf Millionen Aufrufe. Eine weitere Version mit Untertiteln in Englisch, Hebräisch und Arabisch auf weitere 17 Millionen.
In dem Video von Anfang November hatte sich Habeck beunruhigt über wachsenden Antisemitismus in Deutschland angesichts des Nahost-Konflikts gezeigt. Neben Antisemitismus bei Islamisten und Rechtsextremen bereite ihm dabei auch Antisemitismus "in Teilen der politischen Linken" Sorge, sagte der Wirtschaftsminister in dem Video im Onlinedienst X (ehemals Twitter). Dies sei "leider auch bei jungen Aktivistinnen und Aktivisten" der Fall. Auch von den in Deutschland lebenden Musliminnen und Muslimen sowie ihren Verbänden forderte Habeck, sie müssten sich "klipp und klar von Antisemitismus distanzieren".
Das Video stieß vielfach auf Lob, unter anderem in der Union und bei Bundeskanzler Olaf Scholz. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sagte etwa im ntv-"Frühstart": "Ein so klares und, wie ich auch meine, ausgewogenes Statement, das auch die Belange der Palästinenser, berechtigten Belange der Palästinenser ausdrücklich erwähnt, habe ich in dieser Form in den letzten Wochen nicht gesehen."
Quelle: ntv.de, spl/AFP