Politik

Angriffe auch in Deutschland Hamas ruft zu weltweiten Protesten auf

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
In Berlin kam es am Dienstagabend zu pro-palästinensischen Ausschreitungen.

In Berlin kam es am Dienstagabend zu pro-palästinensischen Ausschreitungen.

(Foto: picture alliance/dpa/TNN)

Nach der Explosion an einer Klinik in Gaza legt Israel Beweise vor, die seine Unschuld belegen sollen. Die Hamas beschuldigt Israel und nutzt die Gelegenheit, um zu Demonstrationen gegen die "Massaker" aufzurufen. In vielen Ländern kam es bereits es zu heftigen Protesten.

Die islamistische Hamas hat zu weltweiten Protesten am Wochenende aufgerufen. Ein Repräsentant der Gruppierung, die in der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, sagte bei einer Pressekonferenz in der libanesischen Hauptstadt Beirut: "Wir rufen unser palästinensisches Volk und das Volk der arabischen und islamischen Nation auf, am kommenden Freitag in allen Städten (...) zu demonstrieren." Auch am Sonntag sollten die Proteste gegen "Massaker, Kriegsverbrechen und Völkermorde in Gaza" weitergehen. Die Hamas forderte zudem die Ausweisung aller israelischer Botschafter in allen arabischen und islamischen Ländern und den Stopp aller diplomatischen Bemühungen, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren.

Bereits am 10. Oktober - drei Tage nach dem Großangriff auf Israel - hatte die Hamas zur Mobilisierung der arabischen und muslimischen Welt aufgerufen. Es gehe um die Unterstützung des palästinensischen Volkes "angesichts des offenen Krieges der (israelischen) Besatzung", erklärte die Hamas. Die Terrororganisation forderte zudem junge Palästinenser im Westjordanland zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten auf.

"Tag des beispiellosen Zorns"

Die im Libanon aktive pro-iranische Miliz Hisbollah hatte zudem nach einem Raketeneinschlag an einem Krankenhaus im Gazastreifen am Dienstag einen "Tag des beispiellosen Zorns" gegen Israel ausgerufen. Dieser richte sich auch gegen den Solidaritätsbesuch von US-Präsident Joe Biden in Israel, teilte die Schiitenorganisation mit. Die libanesische Miliz betonte, Worte der Verurteilung reichten nicht mehr aus. Sie forderte die Menschen in der arabischen und islamischen Welt auf, ihrer Empörung bei Protesten Ausdruck zu verleihen.

Die palästinensische Seite sowie zahlreiche arabische Staaten gaben Israel die Schuld für den Angriff auf das Krankenhaus in Gaza. Israel machte für die fehlgeleitete Rakete die Terrororganisation Islamischer Dschihad verantwortlich und legte Beweise vor, die das belegen sollen.

Die verheerende Explosion im Gazastreifen löste in mehreren muslimischen Ländern heftige Proteste aus. Auch in Deutschland kam es zu pro-palästinensischen Protesten und Ausschreitungen. In der Nacht zum Mittwoch hatten zudem zwei Vermummte eine Synagoge in Berlin-Mitte mit Molotow-Cocktails angegriffen.

Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Mehr als 1400 Menschen wurden ermordet, mindestens 199 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel greift seither Hamas-Ziele im Gazastreifen an.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen