"Kommen Sie zu uns“ Höcke bittet Wagenknecht in die AfD
26.02.2023, 08:42 Uhr
"Sie werden mit dieser Partei niemals Ihre Vorstellungen von Friedenspolitik durchsetzen", sagte Höcke.
(Foto: picture alliance/dpa)
Zu Sahra Wagenknechts "Friedenskundgebung" kommen auch viele AfD-Mitglieder. Björn Höcke scheint ebenfalls begeistert von der Linken-Politikerin - so sehr, dass er sie zur Zusammenarbeit aufruft. In seiner Partei könne sie die Politik machen, von der sie in Berlin nur zu träumen vermöge.
Der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke hat Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht aufgerufen, in die AfD einzutreten. "Ich bitte Sie, kommen Sie zu uns", sagte er laut Medienberichten bei einer gemeinsamen Kundgebung seiner Partei mit Pegida am Freitag. Schließlich könne sie bei ihm die Politik machen, von der sie in Berlin nur zu träumen vermöge, zitiert ihn die "Bild"-Zeitung.
"Sie werden mit dieser Partei niemals Ihre Vorstellungen von Friedenspolitik durchsetzen", erklärte Höcke demnach. "Vielleicht wächst der Mut" - so wünsche er es sich.
Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer hatten für Samstag zu einer "Friedenskundgebung" in Berlin aufgerufen. Unter die laut Polizei 13.000 Teilnehmer mischten sich vereinzelt auch Rechtsextreme. Dem Verein "Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus" zufolge nahm auch der verurteilte Holocaustleugner Nikolai Nerling teil. Mehrere Landesverbände der AfD reisten ebenfalls an. Führende AfD-Politiker hatten zuvor bereits eine Petition von Wagenknecht und Schwarzer unterzeichnet, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, im Ukraine-Krieg auf Friedensverhandlungen statt Waffenlieferungen zu setzen.
Bei der Kundgebung sagte Wagenknecht angesichts von Kritik an Teilnehmern aus dem rechten Spektrum, Neonazis und "Reichsbürger" hätten dort selbstverständlich nichts zu suchen. Gleichzeitig erklärte sie: "Aber genauso sage ich auch: Jeder, der ehrlichen Herzens mit uns für Frieden und für Verhandlungen demonstrieren will, ist hier willkommen." Linken-Parteichefin Janine Wissler kritisierte die Veranstaltung und sagte eine Teilnahme ab. Sie ermahnte Wagenknecht, sich klar von Rechtsradikalen abzugrenzen.
In ihrer Rede forderte Wagenknecht erneut einen Stopp von Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine und mahnte Friedensverhandlungen an. Es gehe darum, "das furchtbare Leid und das Sterben in der Ukraine zu beenden". Russland solle ein Verhandlungsangebot unterbreitet werden, "statt einen endlosen Abnutzungskrieg mit immer neuen Waffen zu munitionieren". Es gelte, das Risiko einer Ausweitung des Krieges auf ganz Europa und womöglich die Welt zu bannen. Dieses Risiko sei "verdammt groß".
Quelle: ntv.de, chl/dpa