Politik

Berlin und Hamburg im Visier Hooligans planen weitere Aufmärsche

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Erst Köln, nun auch Berlin und Hamburg: Die Gruppierung "Hooligans gegen Salafisten" hat in zwei weiteren Großstädten Kundgebungen angemeldet. Mitte November wollen die gewaltbereiten, teils rechtsextremen "Fußballfans" wieder für Aufruhr sorgen.

Schon bald könnte wahr werden, was der Verfassungsschutz nach der Gewalteskalation am Wochenende befürchtet: Köln war nur der Anfang. Die gewaltbereite Gruppierung "Hooligans gegen Salafisten" will nun auch in Berlin und Hamburg auf die Straße gehen. Sie hat nach Behördenangaben für den 15. November in beiden Städten Kundgebungen angemeldet.

In Köln gab es gewalttätige Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzten.

In Köln gab es gewalttätige Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzten.

(Foto: REUTERS)

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) kündigte an, dass die Versammlungsbehörde ein Verbot prüfen werde. "Der Rechtsstaat muss alle Mittel ausschöpfen, damit sich die neue Dimension von Straßenmilitanz, die wir in Köln erlebt haben, nicht wiederholt", sagte Henkel. Gewaltbereiten Gruppierungen dürfe nicht tatenlos die Straße überlassen werden.

Bei einer Demonstration des Bündnisses "Hooligans gegen Salafisten" war es am Sonntag in der Kölner Innenstadt zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Bei rund zehn Prozent der insgesamt etwa 4800 Teilnehmer soll es sich um Rechtsextreme gehandelt haben. "Jetzt steht fest, dass sich das Zweckbündnis von Hooligans und Rechtsextremisten weitere Ziele ausgesucht hat", erklärte Henkel. Die im Internet verbreitete Drohung, dass Köln erst der Anfang sei, müsse sehr ernst genommen werden.

Mehrere Tausend sagen Teilnahme zu

In Berlin wurden rund 1000 Teilnehmer für eine Demonstration am Brandenburger Tor angemeldet. In Hamburg soll die Kundgebung am selben Tag in der Sternschanze, dem Zentrum der linken und autonomen Szene in der Hansestadt, starten.

Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem Initiator der geplanten Versammlung in Hamburg um einen von dort stammenden Mann, der der Polizei bislang nicht bekannt ist und auch nicht der Hooligan-Szene zugerechnet wird. Bei der Demonstration rechne der Anmelder mit 500 Teilnehmern, sagte der Polizeisprecher. Im Internet hätten jedoch schon mehrere Tausend Menschen ihre Teilnahme zugesagt.

Linke Gruppen kündigten im Internet bereits Gegenaktionen an. "Sollte das stimmen, wisst ihr was zu tun ist: Banden bilden und Nazis aus der Stadt jagen", war in einem Eintrag auf der Antifa-Facebook-Seite zu lesen.

Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP

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