Nach Luftangriff auf Gaza Stadt IDF: Führungsmitglied des Islamischen Dschihad wohl tot
11.08.2024, 07:35 Uhr Artikel anhören
Der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen zufolge starben bei dem Angriff auf das Gebäude insgesamt 93 Menschen.
(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)
Am frühen Samstagmorgen greift die israelische Armee ein Schulgebäude in Gaza Stadt an, das eine Kommandozentrale militanter Organisationen gewesen sein soll. Israel zufolge werden dabei 19 Terroristen getötet - auch Aschraf Juda. Er soll eine führende Rolle beim Islamischen Dschihad gehabt haben.
Die israelische Armee hat bei ihrem jüngsten Angriff auf ein Schulgebäude im Gazastreifen eigenen Angaben zufolge mit "hoher Wahrscheinlichkeit" einen ranghohen Kommandeur der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad getötet. Es bestehe eine "hohe Wahrscheinlichkeit", dass Aschraf Juda in der "militärischen Kommandozentrale" zugegen gewesen sei, die in dem Angriffsziel eingerichtet worden sei, teilte die Armee mit. Aschraf Juda sei ein führendes Mitglied des Islamischen Dschihad. Ob er bei dem Angriff in der Al-Tabien-Schule getötet wurde, sei jedoch nicht sicher.
Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass bei dem "präzisen Treffer" in dem Schulgebäude in der Stadt Gaza "mindestens 19 Terroristen von Hamas und Islamischem Dschihad" getötet worden seien. Dies könne nach einer Untersuchung durch die Geheimdienste bestätigt werden. Dazu veröffentlichte die Armee die Namen und Fotos der mutmaßlich getöteten islamistischen Kämpfer. "Die Terroristen operierten mit dem Ziel, Angriffe auf israelische Soldaten (...) aus dem Inneren des Schulgeländes heraus auszuführen", fügte die Armee hinzu.
Zudem betonte sie, dass der Angriff "mit drei präzisen Munitionsarten" durchgeführt worden sei, und versicherte, dass "das Gelände, auf dem sich die Terroristen befanden, keinen größeren Schaden erlitten hat". Nach Angaben der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen wurden bei dem Raketenangriff am Samstagmorgen 93 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Der Angriff sei während des Morgengebets erfolgt. Unter den Toten seien elf Kinder und sechs Frauen.
Noch 111 Geiseln in Gaza
Israel wirft der Hamas seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen für militärische Zwecke zu nutzen, und Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas streitet dies ab. Der Krieg dauert seit mittlerweile mehr als zehn Monaten an. Er war durch den brutalen Großangriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel ausgelöst wurden. Dabei töteten Kämpfer der radikalislamischen Palästinenserorganisation und des Islamischen Dschihad israelischen Angaben zufolge 1198 Menschen und verschleppten 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen. 111 Geiseln werden demnach weiter dort festgehalten, 39 von ihnen sind offiziellen Angaben zufolge tot.
Als Reaktion auf den Angriff geht Israel seitdem massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei mindestens 39.790 Menschen getötet.
Quelle: ntv.de, spl/AFP